Subventions-Heuschrecke Nokia?

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von -sniper-, 16. Januar 2008 .

Schlagworte:
  1. 16. Januar 2008
    Die Ankündigung der Nokia-Konzernspitze, das Handy-Werk in Bochum zu schließen und die Produktion nach Rumänien, Ungarn und Finnland zu verlagern, stößt überall auf Unverständnis. Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) zeigte sich im WDR-Fernsehen empört über die Entscheidung . Es seien erhebliche öffentliche Mittel als Subventionen in das Werk geflossen, und dort seien Gewinne gemacht worden. Die Argumentation mit zu hohen Lohnkosten in NRW nannte der Ministerpräsident "Unsinn, nichts als Unsinn". Es könne der Eindruck entstehen, "dass es sich bei Nokia um so etwas wie eine Subventions-Heuschrecke handelt", die hier Subventionen kassiere und dann ohne Grund nach Rumänien abwandere, um dort noch einmal staatliche Hilfen in Anspruch zu nehmen, sagte der CDU-Politiker im ZDF.

    Nokia erhielt Millionenbeträge von Bund und Land
    In das gleiche Horn stieß der Bezirksleiter der IG Metall Oliver Burkhard: "Das Werk in Bochum soll nicht geschlossen werden, weil es defizitär ist, sondern weil es der Gewinnsucht des Nokia-Managements nicht genügt." Nach Angaben von Rüttgers hatte Nokia 60 Millionen Euro Subventionen vom Land und bis zu 28 Millionen Euro vom Bund erhalten. Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU) sagte am Rande einer Sitzung des Wirtschaftsausschusses, dass die sogenannte Bindungsfrist für diese Subventionen im September 2006 ausgelaufen sei.

    Druck der Investoren
    Veli Sundbäck, Vorstandsmitglied der finnischen Konzernzentrale und zugleich Aufsichtsratschef der Bochumer Nokia GmbH, räumte ein, dass sich Nokia mit einem Marktanteil von 39 Prozent immer mehr von seiner Konkurrenz absetze, aber der Druck der Investoren sei hoch. Die Gewinnmarge stieg zwar von knapp elf auf fast 15 Prozent, Anleger hätten aber 16 bis 17 Prozent erwartet. Zudem wolle sich der Konzern vom reinen Handyhersteller zum Internetunternehmen wandeln.

    Verlagerung nach Rumänien, Ungarn und Finnland
    Noch in diesem Quartal will Nokia die Handy-Produktion in einem neuen Werk im rumänischen Cluj aufnehmen. Ein weiterer Teil der bisherigen Massenfertigung in Bochum soll auf das Werk Komárom in Ungarn verlagert werden. Für Spitzenprodukte mit Bedarf an hochqualifizierter Arbeitskraft ist die Verlagerung in das finnische Nokia-Werk in Salo geplant. Im Vergleich zu Finnland sei die Produktion in Bochum "wesentlich teurer", sagte Unternehmenssprecherin Arja Suominen. Dabei gehe es nicht nur um die direkten Lohnkosten. "Alle an der Produktion dranhängenden Kosten sind in Deutschland deutlich höher."

    Keine direkte EU-Subvention
    Laut Thoben scheinen jetzt weitere öffentliche Mittel - in diesem Fall von der EU - von Nokia dafür eingesetzt zu werden, einen neuen Standort in Rumänien aufzubauen. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso wies diese Vermutung umgehend zurück. Es seien keine Zuschüsse für die geplante Verlagerung von Bochum nach Rumänien zur Verfügung gestellt worden. Mittel dafür bereitzustellen wäre "inakzeptabel", sagte Barroso in einer Fragestunde des Europaparlaments in Straßburg. Allerdings habe Rumänien aus dem EU-Förderprogramm "Phare" Zuschüsse für die Erschließung von Industrieparks erhalten, fügte Barroso hinzu. In diesen Parks ließen sich nun Unternehmen nieder.

    2000 weitere Jobs in Gefahr
    In Bochum besteht nur für rund 280 der 2300 Mitarbeiter in den zwei zum Verkauf stehenden Betriebseinheiten derzeit konkrete Aussicht auf eine Weiterbeschäftigung. Die angekündigte Schließung des Werks in Bochum betrifft aber nicht nur die Nokia-Mitarbeiter. Neben den 2300 Stellen bei dem Handy-Hersteller seien weitere 2000 Jobs in Gefahr, berichtet die "Rheinische Post". Dabei handele es sich um 1000 Stellen bei Zulieferbetrieben in der Region und weiteren 1000 Stellen von Leiharbeitern. Derzeit prüfe die Gewerkschaft IG Metall, an welchen Standorten mit weiterem Stellenabbau zu rechnen sei, hieß es in dem Bericht weiter. Auch die Deutsche-Post-Tochter DHL erwägt laut einem Bericht der "Westdeutschen Allgemeine Zeitung" wegen der Nokia-Entscheidung Stellenstreichungen. 200 Mitarbeiter kümmern sich allein um den Versand der Handys

    Quelle

    Was Jürgen Rüttgers anspricht, halte ich vollkommen für richtig.
    Wie seht ihr das ?
     
    + Multi-Zitat Zitieren
  3. 16. Januar 2008
    AW: Subventions-Heuschrecke Nokia?

    Ich finde es eine Frechheit was sie Europäische Spitzenkonzerne herrausnehmen. Erst Unmengen an Subventionen von Bund und Länder abkassieren und dann die werke schliessen und EU Subventionen erhalten.

    Naja das und noch vieles mehr haben wir durch die EU. Immer mehr Firmen verlagern ihre Produktio ins Ausland, Grenzen werden geöffnet und jeder kann ins Land und jeder kann kommen und ohne Probleme als EU Bürger zu unterirdischen löhnen in Deutschland arbeiten.

    Mfg
     
    + Multi-Zitat Zitieren
  4. 16. Januar 2008
    AW: Subventions-Heuschrecke Nokia?

    Das ist nur eine erscheinung weil über die auswanderung eines unternehmens mehr berichtet wird als über eine Werkseröffnung . tatsächlich ist deutschland als standort wieder sehr beliebt und gefragt, also sollte man diesen fall nicht pauschalisieren. trotzdem muss man dem land und dem bund recht geben, dass nokia da wohl nicht so ganz glücklich gehandelt hat, aber ich denke da finden sich wege zumindest einen teil wieder zu bekommen.
     
    + Multi-Zitat Zitieren
  5. 16. Januar 2008
    AW: Subventions-Heuschrecke Nokia?

    was will man machen, ich werde von nokia nichts mehr kaufen ... allerdings bringt es wenig wenn das nur eine person macht
     
    + Multi-Zitat Zitieren
  6. 16. Januar 2008
    AW: Subventions-Heuschrecke Nokia?

    dann hat nokia noch weniger geld und muss noch mehr werke ins ausland verlegen
     
    + Multi-Zitat Zitieren
  7. 16. Januar 2008
    AW: Subventions-Heuschrecke Nokia?


    Es gibt nicht mehr viel zu verlegen. Die Handyproduktion wird in Deutschland komplett eingestellt.

    88 Millionen an Steuergeldern einzusacken und dann Werke dicht zu machen ist BETRUG aber die Herren Vorstände ziehen sich den Schuh nicht an.

    Ich werde keine Nokia Handys mehr kaufen.
     
    + Multi-Zitat Zitieren
  8. 16. Januar 2008
    AW: Subventions-Heuschrecke Nokia?

    Is natürlich mega übel was da bei Nokia abgeht aber so hart es auch klingen mag, es ist halt "Business as usual". In der Wirtschaft zählt heutzutage der Erfolg und damit meine ich dicke fette schwarze Zahlen einfach mehr als alles andere. Es ist ähnlich wie bei Kühen, sie gehen auf die Weiden wo sie gut grasen können, da wo das Gras viel hergibt und wenn nicht mehr da ist ziehen sie weiter.
    Und da die Kosten für Personal und Unterhalt in Ungarn und Rumänien ohne Frage um einiges niedriger sind und die Produktivität darunter wohl auch nicht leidet, höchstens die Qualität, ist es wirtschaftlich genau das Richtige.
    Die größte Frechheit ist ja nicht mal das mehr als 2000 Leute von Heute auf Morgen arbeitslos sind, sondern vielmehr das etliche Millionen an Steuergeldern in dieses Unternehmen geflossen sind und dies nur dafür, dass dieses Unternehmen jetzt auswandert. Leider ist es aber nicht gesetzeswidrig...
    Naja also ich bin mal gespannt wie sich das jetzt noch entwickelt...

    ...8)
     
    + Multi-Zitat Zitieren
  9. 16. Januar 2008
    AW: Subventions-Heuschrecke Nokia?

    Scheiß Kapitalismus...
    Hoffentlich werden die 2000 neuen Arbeitslosen nun Karl Marx lesen stat noch einmal vertrauen und hoffnung in unser geiles Deutschland und dessen groß Konzernen zu stecken.
     
    + Multi-Zitat Zitieren
  10. 17. Januar 2008
    AW: Subventions-Heuschrecke Nokia?

    also ich finde auh das rüttgers da völlig richtig reagiert. echt krass erst kassieren sie die deutschen gelder ab und jetzt verpissen die sich.
     
    + Multi-Zitat Zitieren
  11. 17. Januar 2008
    AW: Subventions-Heuschrecke Nokia?

    Mal davon abgesehen das Nokia meiner Meinung nach eh keine tollen Handys mehr macht...
    Ich finde das das Land NRW Nokia verklagen sollte, sollten Sie die Subventionen nicht zurückzahlen.
    Man sollte eh das Subventionsgesetz umschreiben damit soetwas nicht mehr passieren kann. Mir tun die Mitarbeiter leid, da sie kaum Zeit haben sich was neues zu suchen....
     
    + Multi-Zitat Zitieren
  12. 17. Januar 2008
    AW: Subventions-Heuschrecke Nokia?

    ich denke wenn sich viele bürger zusammen nehmen und nokia boykottieren kann man diesem konzern einen denkzettel verpassen
     
    + Multi-Zitat Zitieren
  13. 17. Januar 2008
    AW: Subventions-Heuschrecke Nokia?

    hat sich wohl rausgestellt, dass das nokia schon mit ein kalkuliert hatte..
     
    + Multi-Zitat Zitieren
  14. 17. Januar 2008
    AW: Subventions-Heuschrecke Nokia?

    Was Nokia da gemacht hat ist sicherlich nich sehr populär und allen Ärger find ich absolut berechtigt, ABER: Nokia hat sich ja an alle Vorgaben gehalten, die sie auferlegt bekamen, als sie die Subventionen von Land erhielten. Von daher könnte man Nokia nichts Regelwidriges vorwerfen, sondern nur als "Heuschrecke" bezeichnen, was sie allerdings wenig kratzten wird.
    Ich kann es allerdings auch nicht verstehen. Es wäre eine gute Imagekampagne gewesen, wenn Nokia weiterhin die letzten Handy "Made in Germany" produziert hätte und, sofern ich richtig liege, hat das Werk nicht einmal Verlust gemacht.
    Wahrscheinlich war es wieder eine Entscheidung der Investoren, die immer nur mehr und mehr Profit heruasquetschen möchten...
     
    + Multi-Zitat Zitieren
  15. 17. Januar 2008
    AW: Subventions-Heuschrecke Nokia?

    Ich denke auch was Nokia da macht ist nicht super,ganz klar,aber sie haben sich bis 2006 an alles gehalten und bei der heutigen Wirtschaft hätten die "Angestellten" sich das schon denken können das wen diese Frist abläuft,das es zu Stellen Streichungen kommt...Und das es jetzt Protest bringt,muss ich LEIDER sagen,bringt 0 !
     
    + Multi-Zitat Zitieren
  16. 17. Januar 2008
    AW: Subventions-Heuschrecke Nokia?

    Subventionen = Bestechung = Korruption


    Ich wäre für eine Abschaffung von Subventionen EU weit.
     
    + Multi-Zitat Zitieren
  17. 17. Januar 2008
    AW: Subventions-Heuschrecke Nokia?

    Naja das halte ich für etwas weit hergeholt Quellen,Beweise?
    Schließlich provitieren auch genug deutsche Betriebe von den EU -Subventionen insbesondere die Landwirtschaft z.B.
    Das ist nun ein Beispiel ,was globalisierender Kapitalismus anrichten kann Nichts mit Friede-Freude-Eierkuchen.
    Es gibt genug Geschäfte die aufgrund desses Druckes von Seiten der Börse ihre Betriebe für mehr Gewinn ins Ausland verlagern. Das ist nunmal unser System. Es gibt nun mal Verlierer und Gewinner.
     
    + Multi-Zitat Zitieren
  18. 17. Januar 2008
    AW: Subventions-Heuschrecke Nokia?

    Ja ne is klar, hol mal lieber die Schule nach, bushido
     
    + Multi-Zitat Zitieren
  19. 17. Januar 2008
    AW: Subventions-Heuschrecke Nokia?

    Die subventitionsbgeber sind selber schuld. Man hätte ganz einfach klare Verträge abschließen müssen, die den Standort sichern, bis zb 2015 und nicht einfach 90mio in ein unternehmen schieben. Heutzutage gibt es keine soziale Marktwirtschaft mehr... nur noch Turbokapitalismus...
     
    + Multi-Zitat Zitieren
  20. 18. Januar 2008
    AW: Subventions-Heuschrecke Nokia?

    Mal ganz ehrlich leute, wir die Deutschen bzw der Deutsche staat ist doch selbst schuld.

    Die auflagen waren das Nokio bis 2006 mind. 1400 menschen beschäftigt. Nokio ging weit drüber hinnaus und hat jetzt die chance das ganze für nur ein zehntel in Rumänien zu machen.

    10% von dem was sie bisher an kosten hatten? Das liegt nicht alleins daran das dort die arbeitskräfte so billig sind. Das liegt einfach auch mit am Staat. Was bringt einem Unternehmen eine Starthilfe in Regionen Deutschlands, wenn sie das über lang gesehen eh wieder zurückzahlen.

    Das ist keine Subvention mehr das ist schon mehr nen Kredit^^
     
    + Multi-Zitat Zitieren
  21. 18. Januar 2008
    AW: Subventions-Heuschrecke Nokia?

    Ich sehe schwarz für Bochum. Nokia wird geschlossen, das Opel-Werk-Bochum steht auch schon wieder auf der Kippe (soviel ich weiß). Da gehen wieder tausende Arbeitsplätze verloren.

    b2t
    Sauerei. Die Mitarbeiter mussten Überstunden kloppen, Wochenden arbeiten und erfahren dann, das sie regelrecht ausgenutzt wurden um vor der Schliessung nochmal Kohle zu machen und den Angestellten einen "sicheren Arbeitsplatz" vorzugaukeln. Ob die überstunden bezahlt wurden, sei mal dahin gestellt.

    Da kommt mir die Galle hoch. Wegen 1-2% weniger Gewinnmargen, werden insgesamt über 4000 Arbeiter ihre Stellen verlieren :angry: Was für ein scheiss Konzern. Unglaublich, was für einen Einfluss Investoren und Anleger haben. Aber so ist das leider nunmal

    Hat er nicht ganz unrecht.
     
    + Multi-Zitat Zitieren
  22. Video Script

    Videos zum Themenbereich

    * gefundene Videos auf YouTube, anhand der Überschrift.

Auf dieses Thema antworten