Suchmaschinen sollen Standard zur Anonymisierung von Suchquerys schaffen

Thunderstone · 22. Oktober 2006

Nach dem Datengau bei AOL wurde es wieder still in der Debatte um Suchmaschinen und ihre Sammelwut bei Suchanfragen. Pound Privacy fordert nun einen Standard zur Anonymisierung von Usern. Anfragen, die den Tag #privacy enthalten, sollen weder per Cookie noch per IP-Log erfasst, gespeichert und ausgewertet werden.

In einem offenen Brief an die vier großen Player im Suchmaschinenbereich - Google, Yahoo, MSN und Ask - weist die Aktion auf die Problematik der Datensammelwut der Suchmaschinen hin. Zahlreiche User geben persönlich identifizierende Daten als Anfrage in die Suchmaschinen ein, diese können mit anderen, möglicherweise kompromittierenden Anfragen verknüpft werden.

Die fatalen Folgen wurden beim Daten-GAU AOLs sichtbar. Über einen unzureichend anonymisierten Datensatz konnten Nutzer anhand ihrer Suchanfragen identifiziert und zahlreiche persönliche Details bekannt werden. Das File kursiert nach wie vor im Netz, über 600.000 User waren betroffen.

Die #privacy-Lösung bietet laut PoundPrivacy.org einige Vorteile: das Default-Loggen der Suchanfragen müsse nicht abgestellt werden, den Usern stünde eine plattformunabhängige Standardlösung zur Anonymisierung persönlicher Suchqueries zur Verfügung, keine der großen Suchmaschinenbetreiber nutze weiterhin bisher das # als Steuerzeichen. Zu guter Letzt biete der zu schaffende Standard die Möglichkeit, trotz Privacy-Tag zu loggen, wenn Suchbegriffe auf Straftaten hinweisen.

Neben dem Aufruf, die Forderung nach dem Privacy-Standard zu verbreiten, schlägt PoundPrivacy vor, den #privacy-Tag bereits für Suchanfragen zu verwenden: Suchmaschinenbetreiber sollen so den hohen Stellenwert der Privatsphäre bei ihren Nutzern erkennen.

Quelle: gulli.com

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