Super-Gau? GEMA will Eselseiten zwangssperren

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von SHACCA, 7. Juli 2005 .

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  1. 7. Juli 2005
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 14. April 2017
    Das Internet ist frei von Zensur, und das ist gut so. Die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA) ist da scheinbar anderer Meinung. Der Verwertungsgesellschaft sind Linkseiten für Filesharing-Programme wie eMule oder BitTorrent ein Dorn im Auge. Die stehen meist im Ausland, fern des Zugriffs hiesiger Justizbehörden. Dafür hat die GEMA offenbar eine neue Idee: Einfach das Internet abschalten.

    Gestern in Hamburg


    Donnerstagnachmittag in Hamburg. Ein Kurier dreht seine Runden. Er hält bei der AOL Deutschland GmbH, bei der tlink GmbH und der freenet.de AG. Mit dabei: ein 35-seitiges Dokument, dessen Absender den Adressaten untersagen will, ihren Kunden Zugang zu Eselseiten zu gewähren. Insgesamt sollen die Provider fünf Filesharing-Websites sperren. Darunter auch die Saugstube, Audio-Esel und das Goldesel-Portal.

    Nach unbestätigten Angaben ließ die GEMA ihre Forderung insgesamt 42 Internet Service Providern zustellen. Die Unternehmen werden dazu aufgefordert, insgesamt 18 Domains ab spätestens 25. Juli "zu unterbinden, da hierbei [die Dienste des ISP] als Vermittler von Dritten zur Verletzung des Urheberrechts genutzt werden." Kommen die Provider dieser freundlichen Bitte nicht nach, droht die GEMA mit Klagen.

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    Internet: Stecker ziehen

    Die Argumentation: Mit der Bereitstellung des Zugangs zu den ungeliebten Portalen machten sich die Provider mitschuldig im Sinne des Urheberrechts - als "Mitstörer", wie es im Gesetz heißt. Die GEMA beruft sich zusätzlich auf eine EU-Richtlinie von 2001, nach der Rechteinhaber "gerichtliche Anordnungen auch gegen Vermittler beantragen können, deren Dienste von einem Dritten zur Verletzung eines Urheberrechts genutzt werden."

    Die GEMA schießt also scharf. Ein wenig zu scharf, überlegt man, was passieren würde, hätten die Forderungen Erfolg. Die Tür zur Internetzensur würde einen Spalt aufgestoßen und unliebsame Websites in Zukunft einfach vom ISP gesperrt. Ein durchweg erschreckender Gedanke: jeder könnte den Zugang zu einer missliebigen Internetseite sperren lassen. Droht in letzter Konsequenz also die Abschaltung des Internets?

    Rechtsanwalt Gerald Umlauft von der Münchner Kanzlei Becker, Büttner, Held hat das Schreiben im Auftrag der GEMA verfasst. Er will sich dazu nicht äußern und verweist auf die Pressestelle der Verwertungsgesellschaft. Dort arbeitet man Freitagnachmittags offenbar nicht, so war auch von der GEMA keine Stellungnahme zu erhalten.

    Technisch kein Problem

    Technisch funktioniert die DNS-Zensur folgendermaßen: Viele Filesharing-Websites liegen auf ausländischen Servern. Daher sind sie für deutsche Behörden schwer mundtot zu machen. Ein Ausweg: den Zugriff sperren. Dies kann über das Herausfiltern der DNS-Adressen (Domain Name Server) geschehen. Die Seiten wären vom Kunden nicht mehr abrufbar, der Internetzugang beschnitten.

    Stellt ein Internetnutzer eine Anfrage nach einer P2P-Website, so läuft diese Anfrage zunächst über den DNS-Server des ISP. Hat dieser die Adresse der Anfrage nicht parat, wird die Frage an den deutschen Haupt-Rootserver gestellt. Weiß dieser Bescheid, laufen die Daten zurück zum Kunden. Dessen Rechner weiß nun, auf welchem Weg er auf die angewählte URL kommt.


    Die betroffenen Provider üben sich in Zurückhaltung, wollen die Situation erst prüfen. Auch 1&1 hat das Schreiben erhalten und wird etwas deutlicher "Es wäre wirklich total absurd, unbescholtenen Nutzern den Zugang zu allen Servern zu zensieren, über die vermutlich ein Rechtsverstoß erfolgen könnte oder jemand Drittes schon einmal einen Rechtsverstoß begangen hat", so ein Unternehmenssprecher. Für den Provider aus Montabaur steht fest: "1&1 wird sich gegen alle Versuche verwehren, Nutzer pauschal zu kriminalisieren."


    "Pauschal kriminalisiert"

    Auch bei tlink sieht man das ähnlich. Geschäftsführer Vicente Hernando sagte gegenüber onlinekosten.de: "Die Vorgehensweise der GEMA ist emotional verständlich, bewirkt aber nur eines: Eine Manipulation des DNS Dienstes. Dies kann nicht das Ziel sein." Vielmehr könne das Internet "nur auf Basis von funktionierenden Systemen" existieren. Wenn es Schule machen sollte, Domains in Teilnetzen zu filtern, könnte es schnell passieren, dass beispielsweise ein Provider den Zugang zu Mitbewerbern unterbindet.

    Für die deutschen Internet-Provider steht hier viel auf dem Spiel. Die Frage, ob sie als Zugangsprovider eventuell haftbar für Urheberrechtsverstöße Dritter sind, kann weitreichende Konsequenzen haben. Wie aus gut unterrichteten Branchenkreisen verlautete, prüft ein Provider derzeit auch, die Frage mit einer negativen Feststellungsklage schnell und endgültig klären zu lassen. Man darf also gespannt sein.

    Kommentar
    OMFG !!! Wo kommen wir da hin, wenn jede oranisation versucht zu bestimmen was es im Internet geben darf ubnd was nicht?!Dann können die auch seriöse Seiten sperren, nur weil die an irgentwas irgentetwas zu kritisieren haben/hatten.Das ist ja eine unverschämtheit!

    Quelle:DSLTeam

    Hoffe das das hier der richtige bereich ist!
     
  2. 8. Juli 2005
    Ich bin ganz deiner Meinung. Soweit kommts noch das von den Providern bestimmt wird was die User sehen dürfen und was nicht im Internet. Wenn die GEMA das durchkrigen würde, würden am nächsten Tag hunderte Klagen von Nutzern der Provider auf den Tischen liegen. Irgendwann darf dann wohl nur noch der ins Internet, der von der Polizei kontrolliiert wurde!!! So ein Schwachsinn. Wenn se die Seiten net sperren können, selber Schuld.

    Es lebe das Filesharing!!!

    Greetz InEo
     
  3. 10. Juli 2005
    und selbst wenn.
    so ich über einen ungefilterten proxy verbinde, ist die zensur ins leere gelaufen.
    was sich die vollspacken ständig ausdenken ist doch mal so was von hirnrissig...
     
  4. 10. Juli 2005
    gema goes offline ...

    Hallo,

    mal so ein schreiben heraus suchen und dann die gema eseln selbst auf den deutschen root servern filtern hrhr dann kommt niemand mehr auf deren webseits

    bzw. die gema mail adressen in die welt weida blacklist @ Mail Adressen eintragen und schwups ist die gema auch hier machtlos ,)
     
  5. 10. Juli 2005
    Das können die doch nie und nimmer durchsetzen, da die angegebenen Seiten nur LINKS beeinhalten. Soweit ich weiß zählt das nicht als Verletzung des Urheberrechts...
     
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