Tagesgeld Konto: Vergleich u. eröffnen | 2017

Dieses Thema im Forum "Finanzen & Versicherung" wurde erstellt von Nexus24, 30. April 2017 .

  1. 30. April 2017
    Hallo Leute,

    ich möchte gerne ein Tagesgeldkonto eröffnen und bin seit längerem schon auf der Suche, bei welchem Finanzdienstleister man diesbzgl. ein Konto eröffnen sollte. Ich würde mich hier gerne mit euch über dieses Thema austauschen. Ein Erfahrungsaustausch wäre klasse!

    Ziel: ist es mir in ca. 3-4 Jahren ein neues Auto zu kaufen.
    Ansparungssumme (Ziel): 18.000€ bis 25.000€

    Aktuelle Tagesgeld Konto Finanzdienstleister im Blick:
    - zinspilot.de (mit 1 Konto flexibles Wechseln der Tagesgeldkonten)
    - PSA-Direkt (Rendite:0,40%)
    - Alpha-Bank (Rendite: 1,50%, Romänien)
    - Austrian Anadi Bank (Rendite: 0,81% Österreich)

    Vielleicht kann mir bereits jemand etwas über die obenstehenden Dienstleister sagen.

    Freue mich auf eure Posts!

    Greetz
    Nexus24
     
  2. 30. April 2017
    Zu den von dir genannten kann ich nichts sagen. Ich bin selbst seit Jahren bei der Renault Bank (aktuell 0,7% für 3 Monate für Neukunden, danach 0,5%) und bin zufrieden. Immer "top verzinst", zuverlässig und Überweisungen werden sofort ausgeführt. Für mich das beste vertrauenswürdige Tagesgeldkonto atm.

    Banking ist ja auch Vertrauenssache und diesen komischen Vermittlern und Banken aus dem Ostblock vertraue ich persönlich nicht. Aber muss jeder selber wissen.
     
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  3. 1. Mai 2017
    Zuletzt bearbeitet: 1. Mai 2017
    Hallo,

    also Sparen ist derzeit so ziemlich ungünstig. Wenn du 3-4 Jahre bei Zinsen unter 2% sparst, frisst die höher liegende Inflation (~2%) effektiv dein Geld weg. Das bedeutet ganz Konkret das du in 3 Jahren weniger Kaufkraft hast als jetzt, trotz der Anlage.

    Eine Alternative wäre, du holst dir einen günstigen Kredit für unter 3% mit Laufzeit von 3-4 Jahren, kaufst dir das Auto jetzt und zahlst dann das ab was du eigentlich sparen würdest. (sofern du das Auto überhaupt jetzt schon brauchen kannst)

    20.000 EUR * 2,8% (Beispiel für effektiven Jahreszins bei Autokredit) * 4 Jahre = 2.240 EUR (Kosten bzw Zinsverlust, bei Kredit)

    Beim Sparen passiert folgendes: 5.000 EUR Startkapital bei 350EUR monatlicher Einzahlung mit 0,5% Zinsen
    (mehr sind nicht realistisch bei Tagesgeld)

    Das erzielte Endkapital inkl. Zinsen beträgt: 22.018,17 Euro Einzahlungen gesamt: (Ersteinlage + 48 monatliche Sparraten) 21.800,00 Euro
    Zinsen gesamt: 218,17 Euro

    Könnte man meinen.... ist aber nicht so, denn effektiv musst du jetzt die ca 2% Inflation pro Jahr abziehen. Bedeutet effektiv hast du -1,5% Zinsen, am Ende damit 800 EUR minus.

    Die Differenz von Kredit zu Zinsverlust beträgt also 1.400 EUR (die der Kredit insgesammt Kostet, dafür das du das Auto aber sofort Nutzen kannst) was dann einem von Inflationsbereinigtem Zins von ca 1,6% entspricht.

    Ein ganz anders Thema: Ein Neuwagen ist eine der verlustreichsten bzw schlechtesten Investition die es gibt. Du kannst darin nicht leben und hast hohe Unkosten und nimmt im Wert stetig ab.

    Es gibt keine komplett sichere Anlage mit 2% Rendite derzeit. Alles über 0,7% ist aktuelle für Tagesgeld nicht realistisch. Die meisten Banken haben einen Zins von 0,3% lediglich für Neukunden gibt es einen Bonus, bei dem die Bank aber kaum verdient und diese Laufzeit stark begrenzt ist. Meist auf wenige Monate, was dann im Endeffekt nur wenige Euro bringt. (Zumal ist die Summe der Anlage mit höherem Zins meist limitiert)

    Osteuropäische Banken haben andere Sicherungsgrenzen. Die höchste Absicherung hast du nur bei deutschen Banken. Es gilt zwar ein EU Einlagensicherung von 100.000 EUR je Kunde die beschlossen wurde 2015, aber die Rücklagenquote ist so niedrig das im Fall der Fälle, das Haftungskapital solcher Banken nicht ausreicht. Allerdings sind kleinere Summen (<50k) durch einen Europäischen Rettungsschirm (zur Bankenrettung) abgedeckt. Es ist also eigentlich ebenfalls sicher.

    Generell ist das aufgebaut Einlage-Kapital der Banken sehr niedrig, in Deutschland ist dies noch am höchsten.
    Die ING-Diba ist eine der besten Banken in DE. Hat auch überdurchschnittlich gute Konditionen.
    Die Cortal-Consors bietet für Neukunden auch attraktive Zinsen und ist ebenfalls sehr gut.
    Die Renault Bank bietet auch wie oben genannt gute Konditionen für Neukunden.

    Deutsche Auto-Banken kann man derzeit vergessen. Weder bei VW, Mercedes, Audi etc bekommt man noch attraktive Zinsen, da die sich aus dem EZB und Aktienboom mit frischem Kapital versorgen. Früher (vor 5 Jahren) waren diese extrem gut mit hohen monatlichen Zinsgutschriften.

    Leider bringt auch Festgeld nur ca 1% - was aber zumindest im 4 Jahresschnitt der Anlage noch die beste Verzinsung ist. Alles andere ist nicht 100% sicher, da eine Rendite dann durch Fondsanteile realisiert werden muss.
     
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  4. 2. Mai 2017
    Ich kann mich raids Ausführungen nur anschließen und kann dir als jahrelanger Kunde ebenfalls die ING-DiBa empfehlen. Wie schon gesagt, ist mit Tagesgeld allerdings derzeit nicht viel zu holen.
     
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  5. 4. Mai 2017
    Wobei man auch gucken muss, was man bekommt wenn die Neukunden-Konditionen weg sind. Wenn man nicht gerade Tagesgeld-Hopping machen will - worauf ich persönlich keinen Bock habe. Dauerhaft bieten die üblichen Verdächtigen wie ING DiBa und Consorsbank nämlich im Vergleich zur Spitze extrem bescheidene Zinsen.

    Ansonsten hat raid natürlich Recht - klüger wäre es, bei der momentanen Zins- und Inflationslage, Schulden zu machen statt zu sparen.
     
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  6. 4. Mai 2017
    Zuletzt bearbeitet: 4. Mai 2017
    Ohne Neukunden-Bonus liegen die Tagesgeld-Zins bestenfalls bei 0,25% die meisten Banken haben sogar noch niedrigere Zinsen.
    Mit 0,2% ist die DiBa also durchaus ziemlich gut.

    Das Vorsorge/Rentensystem wird auf Aktien umgestellt weil die Zinsen vermutlich noch Jahrelang unter 1% bleiben werden. Bis überhaupt mal eine Erhöhung kommt (wie in den USA minimal ... nach 10 Jahren) dauert. Wenn man dann den Währungskrieg noch berücksichtigt wird es in absehbarer Zukunft (5+ Jahre) keine effektiven Zinsen mehr geben. Die Inflationsrate wird zwar stabil bleiben aber die Zinsen werden weiter bei 0 sein.
    Die Folge, immer mehr Versicherungen und Rentenkassen sowie Privatanleger halten ihre Rücklagen über Fonds im Plus. Ein dauerhafter Crash ist eher unwahrscheinlich, weil zu viel Kapital im Umlauf ist das in die Aktien drängt und es keine andere Möglichkeit gibt. Zudem stecken die Zentralbanken unendlich weiter Geld in die Märkte wenn es sein muss. Das bedeutet ein Crash wäre nur von sehr kurzer Dauer und würde sich bei langfristigen Anlagen kaum auswirken.
     
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  7. 5. Mai 2017
    Alles richtig aber bei der Renault Bank z.B. gibt's immerhin 0,5% für Bestandskunden, bei Rabo 0,4% (beide mit monatlicher Zinsausschüttung) - was ja immerhin das 2,5-bzw. 2-fache ist. Ich sammel dann halt lieber 20 Euro monatlich ein statt 24 vierteljährlich.

    Da ich zu den Idioten gehöre, die weiterhin sparen und 0 Risikobereitschaft haben (Investment) versuche ich den Schaden halt so gering wie möglich zu halten. ^^
     
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  8. 8. Mai 2017
    sehr geile Ausführungen von euch allen. sehr interessant da mitzulesen.

    Man weiß halt auch heute einfach wirklich nicht was man mit seinem Geld machen soll, wenn man also irgendwie Geld von der Bank bekommen könnte müsste man sich eigentlich eine Wohnung kaufen oder!? Und dann aber eine finden die preislich noch nicht durch die Decke gegangen ist oder ist das dann schon wieder egal denn auch dann kann man ja wieder die Inflation Gegenrechnen wenn man das Geld anders verwertet hätte wie zB einfach nur gespart!?
     
  9. 8. Mai 2017
    Das ist derzeit nicht einfach pauschal zu sagen oder zu kalkulieren. Grundsätzlich ist es die beste Zeit in Immobilien oder seine eigenen vier Wände zu investieren. Weil auf Eigentum zahlst du schon mal keine Miete in der Zukunft. Zudem stellt es eine gewisse Sicherheit dar.

    Da das natürlich eine der wenigen Investitionen ist die man "Sinnvoll" als normaler Anleger machen kann, machen das alle und die Immo-Preise sind entsprechend explodiert.

    Hier muss man je nach Region und Lage genau berechnen ob der Preis sich dann noch lohnt bei Kreditnahme. Weil die Preissteigerung so hoch sein kann, das sogar ein teurer Kredit (später) günstig wäre. Zudem kann so eine Preisblase auch Platzen, das wäre zwar nicht so extrem wie in anderen Ländern, aber 10-20% runter sind allemal möglich. Das hängt etwas von der Konjunktur ab. DE hat eine extrem stabile Konjunktur. In Regionen wo sichere Arbeitsplätze sind, werden die Preise also trotz extremen Anstieg kaum nachgeben.

    Vorsichtig muss man in Gegenden sein, wo die Struktur nicht so dicht ist und wenige Unternehmen die Arbeit sichern. Vor allem Automobilstädte sollten bei Investitionen mit Vorsicht betrachtet werden. Denn diese Regionen können starken Schwankungen ausgesetzt sein.

    Man sollte sich keinesfalls von der Inflationsangst in eine schnelle Entscheidung treiben lassen. Besser etwas Verlust als viel. Der Mensch neigt dazu leichtsinnig zu werden, weil er starke Verlustängste hat. Das ist wohl auch ein Grund warum keiner genug Ersparnisse haben kann. Möglicherweise ist das in Deutschland noch stärker ausgeprägt als wo anders, weil man es so von der Nachkriegsgeneration gelernt hat und die nie wieder schlechte Zeiten erleben wollten/wollen.

    Es gibt zwar Andeutungen da die EZB irgend wann in den nächsten Jahren wieder anfangen will die Zinsen zu erhöhen, aber das wird wohl extrem langsam sein wie in den USA und dient eigentlich mehr der Vertrauensbildung als tatsächlichem "wollen". Wenn es nach der Zentralbank ginge hätten wir schon -1% Zinsen. Trotz dieser Maßnahmen sind die Leitwährungen immer noch extrem stark, da andere Länder natürlich ebenfalls ihre Währungen günstig halten. Ein sog. Währungskrieg. Deshalb ist fraglich wie hoch die Zinsen wieder steigen werden ohne dabei einen zu starken Euro zu riskieren. Letztendlich hängt alles an der Leitwährung USD, weil die meisten Kredite in dieser Währung vergeben werden und alle Schwellenländer sich deren Zinslast anpassen. Wenn die FED die Zinsen extrem lahm erhöht und irgend wo stehen bleibt, dann wird das bei allen anderen auch so sein nur verzögert. Finanztechnisch können wir also glücklicherweise durch die USA in die Zukunft blicken, was bisher immer so war.

    Also wenn wir in 4 Jahren bei 1% Zinsen sind wäre das schon schnell. Das ist natürlich nur meine Prognose.
     
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