#1 15. Januar 2005 Die ersten Ergebnisse der europäischen "Huygens"-Mission vom Saturnmond Titan wurden präsentiert. Er sei der Erde vor rund 3,8 Milliarden Jahren ähnlich. "Die ersten Ergebnisse haben mich umgehauen", sagte ESA-Wissenschaftsdirektor David Southwood am Samstag bei der Präsentation der Daten, welche die europäische "Huygens"-Mission vom Saturnmond Titan geliefert hat. Alle sechs Geräte hätten fehlerfrei gearbeitet. Durch einen Ausfall eines der beiden Übertragungskanäle seien aber rund 350 Bilder sowie Daten der Windmessung verloren gegangen. Ein Großteil der fehlenden Informationen könne jedoch aus Signalen, die auf der Erde aufgezeichnet wurden, rekonstruiert werden. "Bislang sehen wir nur das Potenzial. Die Auswertung wird noch viele Monate und Jahre dauern", sagte Southwood. Den Ausfall des einen Kanals wertete er als "Opfer an die Götter". Aus dem Signal von "Huygens", das von 18 Radioteleskopen auf der Erde aufgefangen wurde, "können wir bis zu 90 Prozent der Windmess-Daten rekonstruieren", sagte Southwood. "Da wartet jede Menge Arbeit auf die Wissenschaftler, aber Wissenschaftler lieben Arbeit, dafür leben sie." Die Daten bestätigten die Annahmen der Wissenschaftler, dass die Oberfläche des Titan aus Methan-Seen und -flüssen und kleinen und großen Brocken aus Wassereis besteht, sagte Marty Tomasko, der für die Fotos verantwortliche Wissenschaftler. Es befänden sich dort auch jede Menge organischer Verbindungen. Titan werde deshalb mit dem Zustand der Erde vor rund 3,8 Milliarden Jahren verglichen. Wissenschaftler halten es für durchaus denkbar, dass sich auch hier Leben entwickelt hat oder entwickeln könnte. Die Bearbeitung der Bilder werde noch Wochen dauern. "Huygens" dürfte auf einer sumpfartigen orangefarbigen Fläche gelandet sein. In der Umgebung von "Huygens" befinden sich etwa 15 Zentimeter hohe Steine aus Wassereis. Marcello Fulchignoni präsentierte auch Töne aus der Atmosphäre des Titan: ein lautes Rauschen (Donwload mp3). + Multi-Zitat Zitieren