#1 17. Juli 2007 München - Es hat nicht viel gefehlt, dann hätte sich der Name Savas Yesilelma dauerhaft ins Gedächtnis der Bayern-Fans gebrannt. Und zwar mit einer deutlich negativen Assoziation. {bild-down: http://www.sport1.de/media/redaktionell/bilder/sportarten/fussball/bundesliga/juli/toni-bayern-kniefall_Aufmacher.jpg} Denn der Verteidiger des Landesligisten FC Albstatt hatte das Pech, derjenige zu sein, mit dem der neue Münchner Stareinkauf Luca Toni beim 13:0-Testspielsieg des Rekordmeisters am Sonntag zusammenrasselte. Der Auswechslung des für elf Millionen Euro vom AC Florenz verpflichteten Weltmeisters sorgte für fast schon panikartige Reflexe bei Fans und Medien. "Ich mache mir Sorgen", hatte Manager Uli Hoeneß erklärt. "Es sieht nicht gut aus." Eine schwere Knieverletzung und eine wochenlange Zwangspause des neuen Starstürmers wurde bereits befürchtet. Doch der GAU für die Bayern blieb aus. Nur ein Faserriss in der Sehne Nach siebenstündiger Untersuchung bei Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt gab Bayern-Pressesprecher Markus Hörwick am Montagabend Entwarnung: "Das Knie von Luca Toni ist in Ordnung. Er hat sich einen Faserriss der Bizepssehne am Wadenbeinköpchen zugezogen." Heißt: Toni muss rund zehn Tage mit dem Training aussetzen und fällt damit sicher für den Ligapokal aus, der für die Bayern am Samstag mit der Partie gegen Werder Bremen in Düsseldorf beginnt. "Ob es bis zum Saisonstart reicht, ist fraglich", meinte Trainer Ottmar Hitzfeld zudem. "Das wirft uns schon zurück." Toni schon zuvor mit Defiziten Bereits beim Trainingslager in Donaueschingen hatte Hitzfeld angesichts der bisweilen schwerfälligen Bewegungen des Italieners angekündigt, dass "Luca bis zum Saisonbeginn nicht hundertprozentig fit sein" werde. Schließlich hatte Toni nach einer Fußoperation zuletzt rund fünf Monate aussetzen müssen. Die neuerliche Trainingspause vergrößert seinen Rückstand und auch das Dilemma des FC Bayern. Denn Hitzfeld wird den Italiener mangels Alternativen sofort wieder einsetzen müssen, sobald dies irgendwie möglich ist. Schließlich sind abgesehen von Miroslav Klose die anderen Stürmer noch weiter zurück. Podolski und Schlaudraff fehlen noch länger Bei Lukas Podolski nach Knorpelschaden im Knie frühestens in drei Wochen mit einer Rückkehr ins Training zu rechnen. Neuzugang Jan Schlaudraff muss nach seinem Bandscheibenvorfall noch bis Ende August pausieren. Erst in knapp zwei Wochen kehrt Roque Santa Cruz vom Urlaub nach der Copa America zurück. Doch in Gedanken ist er sowieso schon nicht mehr Münchner. Bringt der Paraguayer einen Klub, der ihn aus seinem bis 2009 laufenden Vertrag auslöst, darf er wechseln. Zuletzt meldeten Besiktas Istanbul und Manchester City Interesse an. Regionalliga-Nachwuchs als erster Nachrücker In Albstatt rückte Regionalligaspieler Sandro Wagner auf den Platz neben Klose, dem einzigen verbliebenen Angreifer des Profikaders in guter Verfassung. Der 1,94 Meter große Schlaks verfügt für seine Größe über eine erstaunlich gute Technik, ist aber kein Knipser. Im Vorjahr traf er in 30 Spielen in der dritten Liga gerade zwei Mal, wurde dabei aber zumeist im Mittelfeld eingesetzt. Auch Daniel Sikorski brachte in 28 Regionalligaeinsätzen nur drei Treffer zustande. Etwas erfolgreicher war der Kameruner Louis Clement Ngwat-Mahop (33 Spiele/sieben Tore). Doch der soll in Kürze an Red Bull Salzburg ausgeliehen werden. Notnagel Nagorny? Bleibt klubintern nur noch Vitus Nagorny, der einst in Wolfsburg scheiterte und anschließend zwischen Zweiter Liga und Regionalliga pendelte. Zuletzt markierte der 29-Jährige 16 Tore in 30 Partien für die SpVgg Elversberg. Nicht wenige Bayern-Anhänger werden angesichts dieser Perspektiven den zuletzt abgegebenen Roy Makaay und Claudio Pizarro nachtrauern. Ottmar Hitzfeld wird hingegen wohl vorübergehend von seiner favorisierten 4-4-2-Formation abgehen müssen. Stattdessen gibt es kaum eine Alternative zum 4-5-1 mit Klose als einziger Spitze und einem offensiven Mittelfeldtrio dahinter. Fünf Kandidaten für drei Posten Für diese drei Posten kommen Franck Ribery, Jose Ernesto Sosa sowie Hamit Altintop als Gewinner der Vorbereitung und - körperliche Fitness vorausgesetzt - Bastian Schweinsteiger in Frage. Auch Ze Roberto könnte aus der Mittelfeldzentrale auf den linken Flügel wechseln. Dann bliebe vor der Abwehr ein Platz für den bestens aufgelegten Andreas Ottl. Den hatte Hitzfeld schon in Donaueschingen als "Härtefall" bezeichnet, den er nur ungern auf die Bank setzen würde. Quelle: sport1.de + Multi-Zitat Zitieren