#1 30. März 2005 Mit Nanomaterialen will Toshiba die Zeit für das Wiederaufladen von Lithium-Ionen-Akkus auf wenige Minuten drücken. Die neu entwickelte "Super Charge"-Batterie soll nach nur einer Minute Ladezeit bereits 80 Prozent ihrer Kapazität erreicht haben, heißt es bei dem japanischen Konzern. Der Ladevorgang würde damit bis zu 60-mal schneller ablaufen, als bislang bei Li-Ion-Akkus üblich. Damit wäre die Ladezeit für einen Akku erstmals vergleichbar schnell wie für einen ähnlich dimensionierten Kondensator. Toshiba plant die Aufnahme der Massenproduktion im Laufe des Jahres 2006. Im Innern des Energiespeichers setzt auch Toshiba auf eine Lithium-Kobaltoxid-Anode, während die Kathode nicht, wie bei Lithium-Ionen-Akkus üblich, auf Kohlenstoff basiert. Ein besonders reaktionsträges Elektrolytmaterial und vor allem Nanoteilchen von einigen hundert Nanometern Durchmesser, die die Anode gleichmäßig überziehen, sollen während des Ladevorgangs für die schnelle Übertragung vieler Lithium-Ionen auf die Kathode sorgen. Laut Toshiba beträgt der Kapazitätsabfall nach 1000 Ladezyklen weniger als ein Prozent. Der Prototyp mit einer Kapazität von 600 mAh im Kleinformat (62 mm × 35 mm × 3,8 mm) versorgte mit fünf Milliwatt nach fünfsekündiger Ladezeit einen Festplatten-MP3-Player für rund 10 Minuten. Weitere Vorteile soll der "Super-Charge"-Akku durch seine geringe Kapazitätsabnahme bei niedrigen und der Langlebigkeit bei hohen Temperaturen bieten: Laut Toshiba verliert der Akku erst bei minus 40 Grad Celsius 20 Prozent seiner Kapazität -- herkömmliche Li-Ion-Akkus machen bereits bei minus 25 Grad vollständig schlapp. Bei hohen Temperaturen von 45 Grad Celsius soll die Kapazität nach 1000 Ladezyklen um fünf Prozent abnehmen quelle: heise news + Multi-Zitat Zitieren