Tote und Selbstverbrennungen bei Protesten in Tunesien

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von Knoedel, 9. Januar 2011 .

  1. 15. Januar 2011
    AW: Tote und Selbstverbrennungen bei Protesten in Tunesien

    Freiheit haben sie nun, aber daraus resultierend auch ziemliches Chaos. Im Moment ist die einflussreichste Kraft dort unten eindeutig das Militär. Wenn dieses mitspielt und demokratische Wahlen zulässt, sieht es wirklich gut aus für die Tunesier, allerdings habe ich keine Ahnung, wie demokratisch die Armeeführung dort unten eingestellt ist.

    Ansonsten kann ich dir nur zustimmen. Solange die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Tunesien und Europa/USA funktionieren, wird man von dort aus auch nicht eingreifen.
     
  2. 15. Januar 2011
    AW: Tote und Selbstverbrennungen bei Protesten in Tunesien

    Der erste Eindruck, den das Militär hinterlassen hat, scheint positiv zu sein. Wollen wir das Beste hoffen. Zumindest ist diese US Marionette jetzt erstmal weg. Ich habe gestern mit einer guten Freundin in Tunis gesprochen, die hat mir gesagt, dass das schon seit 6 Wochen so chaotisch ist. Schön wie unsere Presse darüber kollektives Stillschweigen bewahrt hat. Aber das sehen wir anhand von Griechenland ja schliesslich auch.

    In anderen Ländern in Nordafrika/Nahen Osten drohen unlängst die nächsten Revolutionen, Algerien, Ägypten, Jordanien, noch mehr Despoten und US Marionetten, die entsorgt gehören.
     
  3. 16. Januar 2011
    AW: Tote und Selbstverbrennungen bei Protesten in Tunesien

    Diese ganzen Despoten sollte man alle in die Wüste schicken.

    Das Militär wird schon mitspielen. Es ist ja auch in ihrem Sinne.

    Ich hoffe nur, dass sie nicht in die Hände der Extremisten fallen.
     
  4. 16. Januar 2011
    AW: Tote und Selbstverbrennungen bei Protesten in Tunesien

    Das glaube ich kaum. Der Aufstand wurde ja v.a. von einer gebildeten Mittelschicht getragen, die wohl kaum eine weltliche Diktatur gegen eine religöse eintauschen wird. Außerdem hätte die USA schon längst irgendwas unternommen, wenn eine Gefahr in die Richtung bestehen würde.
    Obwohl, allzu viel kann sie ja nicht unternehmen, wäre ja wirklich böse, wenn ein "demokratischer" Staat wie die USA anfängt Diktatoren zu unterstützen.
    Oh, haben sie ja schon gemacht...
    Na egal, wir Europäer sind da auch nicht besser und den Chinesen ist wahrscheinlich egal.
     
  5. 16. Januar 2011
    AW: Tote und Selbstverbrennungen bei Protesten in Tunesien

    Die Polizei und andere Kriminelle scheinen wohl für die Plünderungen und die Gewalt verantwortlich zu sein.

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    Tunesien: "Yes, we really can"

    Thomas Pany 15.01.2011

    QUELLE: Tunesien: Yes, we really can | Telepolis

    Nach der Flucht des Tyrannen: Der soziale Protest in dem arabischen Land hat eines seiner großen Ziele erreicht
    Nach einem vergeblichen Abstecher nach Paris und einigen Mittelmeerstationen hat sich Zine el-Abidine Ben Ali in einem Zickzack-Flug nach Saudi-Arabien abgesetzt. Frankreich wollte ihn nicht aufnehmen, nur seine Töchter. Ob er wie Idi Amin, der sich 1979 ins saudische Königsreich geflüchtet hat, dort bis zu seinem Tod bleiben wird?


    Die Antwort darauf ist nicht so nebensächlich, wie es den ersten Anschein hat. Denn der geflohene Staatspräsident ist offiziell nicht zurückgetreten und diese Formalie kann durchaus ernstzunehmende politische Folgen für die nächste Zukunft des Landes haben, wie der britische Journalist Brain Whitacker ausführt Die Handlungsfähigkeit und Legitimität der Interims-Regierung ist dadurch eingeschränkt - falls man sich an die Verfassung hält, wofür im gegenwärtigen Chaos vieles spricht.

    Im düstersten Fall, so Whitacker, bleibt für Ben Ali die Möglichkeit offen, die tunesische Krise in Saudi- Arabien auszusitzen, während sein "Statthalter", der Interims-Staatschef Premierminister Mohammed Ghannouchi, die Verhältnisse in Ben Alis Sinne gestaltet. Das sei möglicherweise die Option, mit der Ben Ali kalkuliere. In jedem Fall habe Saudi-Arabien über ihn die Möglichkeit, tunesische Politiker im Hintergrund zu manipulieren.


    [Update: Der Verfassungsrat hat Foued Mbazaa zum Interims-Präsidenten ernannt. Damit sei eine Rückkehr Ben Alis ausgeschlossen, schreibt Libération]

    Polizei und Plünderer

    Spekulationen, Ängste und Jubel mischen sich am Tag nach der Flucht des Tyrannen. Zerstörungen und Plünderungen von großen Supermärkten, insbesondere der französischen Carrefour, Casino und Géant, haben die Bewohner der Vorstädte in Angst versetzt, berichtetder Nouvel Observateur. Das Magazin erwähnt dabei Gerüchte, die auf Twitter in mehreren Variationen kursieren - auch mit Bildern, die Plünderer zeigen, die ihre Beute in ein Polizeiauto schleppen.

    {bild-down: http://s3.amazonaws.com/twitpic/photos/full/225119642.jpg?AWSAccessKeyId=0ZRYP5X5F6FSMBCCSE82&Expires=1295180214&Signature=aqnreFP%2BLuDEsF2lZMQHLdJh46A%3D}


    Das Foto ist bei Twitter leider der Zensur zum Opfer gefallen. Es hat zwei Plünderer gezeigt, offensichtlich Polizei, die Waren in Säcken aus einem Gebäude zu einem Polizeiwagen transportiert haben.

    Die maskierten Plünderer-Banden sollen sich öfters aus Polizisten, Milizionären und Verbrechern zusammensetzen, die absichtlich freigelassen wurden, um Panik und Chaos zu nähren. Tatsächlich, so der Magazinbericht, hätte eine Quelle in der Armee bestätigt, dass die verhaftete Plünderer zum allergrößten Teil Polizisten und aus der Haft entlassenen Kriminellen seien.

    Während die Armee als loyal der Bevölkerung gegenüber gilt - was sicher auch dazu beigetragen hat, dass sich der Autokrat nicht mehr halten konnte - wird die Polizei als brutaler Arm des Regimes Ben Ali gesehen. Nicht ohne Grund: ein Großteil der Toten bei den Unruhen geht höchstwahrscheinlich auf das Konto bestimmter Polizeieinheiten. Die Botschaft der Gewaltakte und Plünderungen ist klar: "Wir sind noch da und an keine Regel gebunden."

    In welche Richtung geht Tunesien?

    Vom bis zur gestrigen Regierungsauflösung amtierenden Außenminister wurde der Vorschlag einer Regierung der nationalen Einheit auf den Tisch gelegt. Wie sich die Machtbalance zwischen den verbleibenden Kräften des alten Regimes, der Opposition - bislang verbotene Parteien und Gewerkschaften - , und der Protestbewegung austarieren wird, ist momentan noch nicht abzusehen.

    Ein Indiz dafür, welche Richtung die Politik Tunesiens unmittelbar nach der Flucht Ben Alis nimmt, könnten jene Namen liefern, die der Politologe im kanadischen Exil, Abdallah Rihani, auf nawaat.org nennt: Mohammed Abbou und Radhia Nasraoui, die soziale Bewegung würde sich in ihnen wiedererkennen.

    Wie sich die Protestbewegung und ihre Forderungen in der künftigen Politik Tunesiens wiederfinden wird, wird von vielen sehr genau beobachtet werden. Sie hat etwas geschafft, was in arabischen Ländern einzigartig ist.

    Wie die Vetternwirtschaft Ben Alis funktioniert hat, wie ungehemmt und rafffgierig sich die Familie bereichert hat, darauf weist auch ein WikiLeaks-Cable hin, das die französische Zeitung Le Mondeheute noch einmal veröffentlicht: "Das Land gehört mir."

    Link: WikiLeaks : Corruption en Tunisie, ce qui est à vous est à moi

    Einflüsse auf andere arabische Länder?

    Wie die Wirkung auf andere arabische Länder aussehen wird, das wird nun viele beschäftigen. Selbst wenn Tunesien ein besonderer Fall mit seinen spezifischen politischen Eigenheiten ist, so dürfte Politikern in anderen arabischen Ländern zweierlei zu denken geben: Dass sich nur unter dem Aufbau wachsender und immer drängender werdenden Spannungen an sozialen Bedürfnissen vorbei regieren lässt und die Macht des Apparates, samt Geheimdiensten, doch als begrenzt zeigen kann - je nachdem, wo die Armee steht.

    Und zum zweiten: dass sich das Rad nicht auf immer anhalten oder zurückdrehen lässt, wenn ein bestimmtes politisches Bewusstsein sich in der Öffentlichkeit durchsetzt und das Veraltete, nur Repressive, am Herrschaftssystem offenlegt. Einfacher gesagt: die tunesischen Ereignisse der letzten Tage und Wochen werden auch von der Bevölkerung anderswo debattiert. Auf Dauer bleibt so etwas nicht ohne Wirkung.
     
  6. 17. Januar 2011
    AW: Tote und Selbstverbrennungen bei Protesten in Tunesien

    Kann ich nur zustimmen, sowas dämliches sieht man zum Glück sehr selten!

    Wenn man eine besserung für sein eigenes Leben erreichen will und was verändern will, wovon man auch selbts was hat, wäre das schlechteste was man machen könnte..sich umzubringen -.-..dumm
     
  7. 17. Januar 2011
    AW: Tote und Selbstverbrennungen bei Protesten in Tunesien

    lass mich dich kurz darauf hinweisen, dass dieser Mann die Aufmerksamkeit der Welt auf sich gezogen und die Proteste ins rollen gebracht hat. Er wird in die Geschichtsbücher eingehen und ist für die Leute da unten ein Held.
     
  8. 17. Januar 2011
    AW: Tote und Selbstverbrennungen bei Protesten in Tunesien

    Le Monde»: Ben Alis Frau floh mit 1,5 Tonnen Gold

    17.01.2011, 9:22 Uhr | dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

    «Le Monde»: Ben Alis Frau floh mit 1,5 Tonnen Gold

    Tunis (dpa) - Millionenschweres Reisegepäck: Die Ehefrau des gestürzten tunesischen Präsidenten Ben Ali soll kurz vor der Flucht ins Exil noch 1,5 Tonnen Gold von einer Bank abgeholt haben. Leila Ben Ali habe dafür persönlich die Zentralbank in Tunis aufgesucht, berichtet die französische Zeitung «Le Monde». Das Blatt beruft sich dabei auf Geheimdienstinformationen. Mit Barren im Wert von rund 45 Millionen Euro sei Ben Alis Frau anschließend vermutlich in ein Flugzeug in Richtung Dubai gestiegen. Mittlerweile soll sie zusammen mit ihrem Mann im saudi-arabischen Dschiddah am Roten Meer sein.
     
  9. 17. Januar 2011
    AW: Tote und Selbstverbrennungen bei Protesten in Tunesien

    Hast du Geld, hast du Recht.
    Hast du nix, bist du nix.

    Menschen zweiter Klasse.

    Was hat Tunesien schon?
    Nix.
    Kein Öl.
    Kein Gold.
    Kein Geld.
    Keine Industrie.
    Paar Strände, doch die haben andere Länder auch.

    Wen interessiert es hier schon, dass sie sich aus Verzweiflung selbst anzünden?
    Interessiert es wirklich Irgendwen, wieso das Leid so groß ist und die Verzweiflung so endlos erscheint, das sich junge Menschen am Anfang ihres Lebens befindlich selbst anzünden um ein Zeichen zu setzen?
    Interessiert es Irgendwen, dass dieses Land unterdrückt wird?
    Dass diesem Land die wenigen Mittel geraubt werden, die es hat?
    Völkermord? Und?
    Menschenrechtsverletzungen? Zensur von allen Medien?
    Wirtschaftliche Schikanen, willkürliche Verhaftungen, Misshandlungen und Folter?

    Da war vor kurzem noch ein Diktator unterwegs? Junge, Junge, muss ja ein wildes Pflaster gewesen sein...

    Aber die sind so dumm, verbrennen sich selbst, ey voll die ottos, schwöre...

    Hauptsache das größte Problem in Deutschland ist, dass Bahnhof umgebaut wird...

    Wer Ironie findet, darf sie behalten...
     
  10. 18. Januar 2011
    AW: Tote und Selbstverbrennungen bei Protesten in Tunesien

    die usa begrüßst ja offiziel die revolution.
    ich frag mich aber wieso. ben ali ist ja bekanntlich pro-usa.
    denke das die usa vll was mit der revolution zutun hat. weiss jemand vll noch was darüber?
     
  11. 18. Januar 2011
    AW: Tote und Selbstverbrennungen bei Protesten in Tunesien

    Klar begrüßen die offiziell die Revolution. Können ja schlecht als demokratisches Land eine (mehr oder weniger) friedliche Revolution von Bürgern gegen eine Diktatur kritisieren.

    Übrigens haben die Amis mit Tunesien ja garnicht mal so viel zu tun. Das waren v.a. die Franzosen, die sehr viele Geschäfte mit Ben Ali gemacht haben.
     
  12. 18. Januar 2011
    AW: Tote und Selbstverbrennungen bei Protesten in Tunesien

    @ambock18

    Anscheinend haben auch Staatsbürger anderer Nationalitäten Angst und Schrecken in Tunesien verbreitet, Verhaftungen sind in den letzten Tagen so einige erfolgt, inkl. Sicherstellung von Waffen. Bei einem Vorfall soll es sich angeblich um Jäger gehandelt haben, da stellt sich die Frage was Jäger mitten in Unruhen inkl. Waffenkoffer in einem Taxi zu tun haben. Der Verdacht, dass ausländische Geheimdienste die Unruhen und Gewalt schüren ist also nicht völlig von der Hand zu weisen, war der ehemalige Staatschef doch der beste Freund des Westens. Die Proteste gehen bereits seit Mitte Dezember und jetzt plötzlich rufen die Politiker im Westen nach Demokratie und Frieden. Beides wurde 23 Jahre lang mit Füssen getreten und wir haben zugeschaut.

    Nichts ist für den Westen gefährlicher als ein Land in Nordafrika welches wirklich frei ist, denn das bedroht die Despoten in Ägypten und anderen Ländern bis tief in den Nahen Osten.

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    Die Protestler sind konsequent die Revolution wird solange weiter gehen bis die letzten korrupten Schweine aus der Regierung entfernt wurden. Ausgerechnet die alte korrupte Regie die nächsten Wahlen vorbereiten zu lassen grenzt an Absurdität.


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    Tunesiens neue Regierung löst sich wieder auf

    Auch die neue tunesische Regierung hat in der Bevölkerung keinen Rückhalt. Kaum im Amt sahen sich Kabinett und Ministerpräsident Mohamed Ghannouchi am Dienstag erneut Protesten ausgesetzt. Konsequenz: Drei neue Minister der bisherigen Opposition traten umgehend wieder von ihren Posten zurück.

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    Mohamed Ghannouchi: Der neue Ministerpräsident wirbt um Vertrauen - doch die Proteste gehen weiter Quelle: dpa

    HB TUNIS. Einen Tag nach dem Amtsantritt einer Übergangsregierung in Tunesien gibt es schon die ersten Rücktritte. Aus Protest gegen den Verbleib alter Kräfte an der Macht hat sich die Gewerkschaft UGTT am Dienstag von der Regierung distanziert und ihre drei Minister aus dem Kabinett zurückgezogen. An der neuen Übergangsregierung sind zwar erstmals seit der Unabhängigkeit 1956 auch Oppositionelle beteiligt. Die Schlüsselressorts besetzen aber weiter Gefolgsleute des am Freitag aus dem Land geflohenen Ex-Präsidenten Zine el Abidine Ben Ali.

    In der Hauptstadt Tunis demonstrierten mehrere hundert Menschen gegen die Regierung. Ministerpräsident Mohamed Ghannouchi verteidigte seine Entscheidung, die Mehrheit der Minister, die bereits unter dem gestürzten Präsidenten Zine al Abedine Ben Ali dienten, im Amt zu belassen. Ghannouchi selbst ist seit 1999 Regierungschef und ein enger Weggefährte Ben Alis, der nach wochenlangen Protesten am Freitag nach Saudi-Arabien geflohen war.

    In Tunis ging die Polizei mit Tränengas gegen die Demonstranten vor. Mehrere hundert Gewerkschafter und Anhänger der Opposition hätten sich friedlich versammelt, berichteten Reuters-Reporter. "Die neue Regierung ist doch nur Augenwischerei", sagte der Student Ahmed al-Haji. "Sie ist eine Beleidigung für die Revolution, für die Menschen ihr Leben und ihr Blut gelassen haben."

    Ghannouchi hatte am Montag seine neue Regierung berufen, die Schlüsselressorts Verteidigung, Finanzen, Inneres und Auswärtiges aber in der Hand der bisherigen Minister belassen. Damit erhält die Regierungspartei RCD, die Ben Ali 23 Jahre lang als Machtbasis diente, ihren Einfluss: Nur drei Oppositionspolitiker erhielten einen Ministerposten.

    Ghannouchi verteidigte seine Entscheidung im Hörfunksender Europe 1: Die bisherigen Minister hätten ihre Posten behalten, um die Wahlen vorzubereiten, die in den kommenden zwei Monaten erwartet wurden. "Wir haben versucht, eine Mischung hinzubekommen, die die verschiedenen Kräfte im Land berücksichtigt, um die Bedingungen für Reformen zu schaffen." Dass damit die Diktatur Ben Alis fortbestehe, wies Ghannouchi, der diesem mehr als elf Jahre lang als Regierungschef gedient hatte, zurück. "Das ist unfair. Heute herrscht eine Epoche der Freiheit, die sich im Fernsehen und auf den Straßen zeigt."

    In der Nacht zu Dienstag waren in Tunis erneut Schüsse zu hören, allerdings deutlich weniger als in den Nächten zuvor. Nach Angaben von Innenminister Ahmed Friaa kamen bei den Unruhen 78 Menschen ums Leben. Bisher sei ein Schaden von rund zwei Milliarden Dollar entstanden. So sagte etwa der Reiseveranstalter Tui alle Reisen nach Tunesien bis einschließlich 15. Februar ab. Ob Tui danach wieder Urlauber nach Tunesien bringe, hänge von der dortigen Lage ab.

    Außenminister Kamel Morjane versicherte, die Regierung werde die Ursachen der Proteste wie Korruption und die schlechte wirtschaftliche Lage anpacken. Die neue Regierung der Einheit sei eine Übergangsregierung und genieße die Unterstützung vieler Parteien, sagte Morjane bei einer Pressekonferenz im ägyptischen Scharm el Scheich.


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    EDIT

    Staatsratvorsitzende Merkel zur Lage in Tunesien

    "Ich appelliere an Sie, den jetzt erfolgten tiefen Einschnitt in der tunesischen Geschichte zu einem Neuanfang zu nutzen.

    Gehen Sie auf die protestierenden Menschen zu und führen Sie wirkliche Demokratie ein. Es ist unabdingbar, die Menschenrechte zu respektieren, Pressefreiheit und Versammlungsfreiheit zu garantieren.

    Deutschland und die Europäische Union stehen bereit, Ihnen bei einem solchen Neuanfang unterstützend zur Seite zu stehen."


    Wer auch immer in der EU unerlaubt demonstriert,(selbst bei erlaubten wie S21) wird hier genau so zusammengeknüppelt.

    Verheuchelter geht es nun wirklich nicht mehr...

    "Das Monster, das sich in Brüssel aufgebaut hat und das den Namen Europa beansprucht,
    ist nichts anderes als ein zusammengewürfeltes Gebilde, ein amerikanisches Protektorat, die Vorstufe eines totalen, alles beherrschenden, globalen Staates." Marine Le Pen

    http://luegenmaul.blogspot.com/2011/01/heuchlerei-des-tages.html
     
  13. 21. Januar 2011
    AW: Tote und Selbstverbrennungen bei Protesten in Tunesien

    UPDATE

    Hier die Begründung für das Selbstanzünden. Ich denke keiner kann die Situation vollständig nachempfinden. Die Verzweiflung muss riesig gewesen sein. Hier wird deutlich was für "Schweine" der Westen über 23 Jahre in Tunesien unterstützt hat.


    http://www.globalresearch.ca/index.php?context=va&aid=22874


    "Simmering anger at skyrocketing food prices, inflation, unemployment, cronyism and corruption had boiled over and erupted into mass protests. But the Tunisian intifada started with one young man's despair.

    Muhammad Bouazizi was a 26-year old ex-student who resorted to street vending in order to support his family. Ben Ali's thugs showed him no mercy even in that. Police confiscated his fruit and vegetable cart on the pretext he had no license, and beat and humiliated him when he had no money for a bribe.

    He pled his case to authorities, to be allowed to push his wheelbarrow and eek out a meager existence, but to no avail.
    On Dec. 17, Bouazizi set himself on fire in front of municipal government headquarters where his case had been heard and dismissed. It was the literal and figurative speak that mobilized Tunisians into waves of demonstrations that swept Ben Ali all the way to Saudi Arabia."
     
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