Trump setzt auf Putins Strategie zum Machterhalt

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von raid-rush, 30. April 2018 .

  1. 30. April 2018
    Zuletzt bearbeitet: 30. April 2018
    Trump hat die selbe Strategie wie Putin aufgefasst, er will sein Land stärken in dem er Handelsverträge mit einer Union ablehnt und jedes Land als Nation einzeln in Vertrag nehmen will. Somit erhält die USA und Russland deutlich mehr Macht wenn sie mit jedem Land einzeln verhandeln können. Die EU hätte als gesammtes eine viel größere Verhandlungskraft, das stört sowohl Putin als auch Trump. Putin würde gerne jedes Land einzeln beliefern können um ggf. so "erpresserischen" Druck auf jede Nation ausüben zu können ohne dabei eine Auswirkung auf andere Länder zu haben, mit denen jeweils unterschiedliche Preise ausgehandelt werden könnten.

    Trumps großes Ziel ist es, die europäische Macht der gemeinsamen Handelsunion zu sabotieren und jedes einzelne Land dazu zwingen unterschiedliche, für die USA deutlich bessere, Konditionen auszuhandeln und jeweils Verträge zu schließen.

    Südkorea hat schon kleinbei gegeben und einen deutlich schlechteren Vertrag ausgehandelt in dem die USA erheblich profitiert. Südkorea hat entweder durchschaut das Trump eiskalt und irre ist (was auch den Friedensprozess mit Nordkorea aktiviert hat, weil denen klar ist, der wird den Knopf drücken) und die Handelsverträge einfach ablaufen lässt mit sofortigen Folgewirkungen und hat daher schon rechtzeitig einen neuen bilateralen Handelsvertrag unterschieben, der deutlich besser für die USA ausfiel, so stimmte Südkorea auch einer Quotierung seiner Stahlexporte zu: die werden künftig bei 2,7 Millionen Tonnen pro Jahr gedeckelt. Außerdem verpflichtet sich Südkorea, künftig 50.000 Autos aus den USA zu importieren, obwohl diese nicht den südkoreanischen Sicherheitsstandards entsprechen. Das sind doppelt so viele Importautos aus den USA wie bisher.

    Die EU darf sich nicht spalten lassen, und wird nicht kleinbei geben... dennoch ist es wichtig jetzt sofort auf neue Verhandlungen aufzunehmen und ggf. der USA entgegen zu kommen. Trumps Politik muss ausgesessen werden, und Kompromisse sind nötig um einen eskalierenden Handelskrieg zu verhindern.

    Trump gibt einen scheiß auf die EU wenn es nach ihm geht, er lässt den Krieg eskalieren und genau das wird passieren wenn Merkel und Macron den Spinner nicht entgegenkommen. Trump will das die EU vor allem DE die Rüstungsimporte aus den USA deutlich erhöhen. Als Israel-Lobbyist wird er sich auch einsetzen im Nahosten eine Eskalation mit dem Iran zu begünstigen, dieser soll langfristig wie Syrien zerbrechen.

    Als investierter Freund der Ölkonzerne und Waffenlobby macht diese Strategie für Trump natürlich doppelt Sinn, und damit hat er auch mehrere Überschneidungen für Deals mit Putin.

    Die Devisenhändler sehen dem voraus und ärgern Trump mit steigendem USD: Zölle vs Devisen - da sind die Importzölle schnell neutralisiert - der Euro kann auch 10% abwerten wenn's sein muss ;-)
     
  2. 3. Mai 2018
    Schon mal mit Korea Exporten zu tun gehabt? Diese angeblichen "Sicherheitsvorschriften" (meiner Meinung nach einfach nur abgrundtief dumm) dienen vor allem zwei Zwecken:
    1. Ausländischen Firmen den Marktzugang zu erschwerden
    2. Wissen abzugreifen

    Ohne jeden Zweifel sind diese aber komplett Sinnbefreit was die Sicherheit betrifft. Hier sehe ich auch die EU gefragt was diese schwachsinnigen Zertifizierungen in Korea oder China (CCC) betrifft. Während die Chinesen und Koreaner mittels CE Selbsterklärungen sofort auf den europäischen Markt dürfen, hat man zumindest bei bestimmten Produkten als Europäer erheblichen Hindernisse.

    Die gleichen Ölkonzerne die ja angeblich vom Irakkrieg profitiert haben ohne da auch nur einen Liter abzupumpen?
     
  3. 4. Mai 2018
    Zuletzt bearbeitet: 4. Mai 2018
    Macht die EU auch unter anderem bei Lebensmitteln etc... passive Zölle nennt man das. Haben wir ja drüber geredet in einem anderem Thread.

    Unter anderem. Denn die einst Verstaatlichten Ölfelder und vor allem Gasfelder, werden durch externe "Dienstleister" mit entsprechenden Wartungsverträgen ausgebaut und auch gefördert. Die ersten 10 Jahre gehen die Einnahmen alle an den Irak selbst, weil der ja erst mal wiederaufgebaut werden muss, doch die Verträge laufen weiter. Außerdem ist das Öl von hoher Qualität und die Abnehmer sind auch schon da für den Weiterverkauf und die Weiterverarbeitung. So Importiert die USA große Mengen hochwertiges Öl für sehr niedrige Marktpreise (welche u.a durch den USD sowie die beeinflussbaren Förderquoten reguliert werden) verarbeiten diese in den Raffinerien weiter und exportieren diese teilweise wieder. Ölqualitäten unterscheiden sich enorm und vor allem der Aufwand es zu reinigen von Schwefel etc... der Preis wird daher immer an den Topprodukten, also leichten und sog. "süßen" Ölen bemessen, den Rest bekommt man viel günstiger, das kaufen dann die Asiaten.

    Im Irak profitieren etliche westliche Firmen von Aufträgen und Dienstleistungsverträgen zudem werden die Gasfelder bald ausgebaut und laufen dann über die Türkei (Korridor in Nordsyrien nach Nordirak wird derzeit militärisch geschlagen, die Offensive läuft weiter, wird nur nichts mehr berichtet... letztendlich profitiert ja auch die EU davon außerdem gibt es genug Ablenkung im Süden, dafür sorgt schon Iran und Isarel) nach Europa um unabhängiger von russischem Import zu werden, allerdings wird auch Russland seine Pipeline im Schwarzen Meer an die Türkisch Steam anschließen und darauf bestehen das auch er sein Gas über diese Route verkaufen kann und ggf. "Ausfälle" kompensieren würde.

    Der Irak ist übrigens eine der wichtigsten Förderquellen Weltweit, weil er starkes Förderpotential hat, auf diese Quelle ist man in der Zukunft angewiesen. Nicht die Reserven sondern die Maximalförderquote ist ausschlaggebend für die stabilisierung der Ölpreise. Es reicht also aus, wenn man hier freie Hand hat anstelle sich auf einen Diktator und seiner Förderpolitik zu verlassen, der jederzeit eine Ölkrise auslösen könnte.

    Bis 2003 wurden 75 große Öl- und Gasfelder im Irak entdeckt. Neun davon sind „Supergiganten“ (u. a. Kirkuk, Rumalia South, Rumalia North und Majnoon) - danach gab Weltweit es kaum noch relevante Ölfelder die gefunden wurden, deren Förderpotential so "einfach" ist bei höchster Qualität. Jo und 2003 nach dem Krieg war die Verwaltung der Ölfelder unter Besatzungsmacht, bis eine neue "Regierung" eingeführt wurde. "Im Juni und Dezember 2010 wurden an den unten aufgeführten irakischen Feldern Beteiligungen an westliche Ölkonzerne vergeben. Die Beteiligungen sehen feste Zahlungen pro Barrel vor." siehe Irak auf Wikipedia

    Könnte man fast meinen, das das VW Erfolgsmodell "Golf" passend zu den jeweiligen Golfkriegen die neuen Modelle eingeführt werden ^^ Schertz am Rande
     
  4. 29. Mai 2018
    da sind wir gut dabei, -6% sind es schon. Allerdings gehen davon 2-3% auf die "Unterstützung" des Italienischen Wahldebakels zurück.
     
  5. 16. Juli 2018
    So so - dann schauen wir doch mal.
    • Rumaila-Feld (17,7 Milliarden Barrel): CNPC + BP, $2 pro Barrel, Fördermengenziel: 2,8 Millionen bopd, damit wäre es das zweitgrößte ölproduzierende Feld der Welt
    • Majnoon-Feld (13 Milliarden Barrel): Royal Dutch Shell + Malaysia’s Petronas; Beteiligung $1.39 pro Barrel, Fördermengenziel: 1,8 Millionen bopd
    • West Qurna-Feld Phase 2 (12 Milliarden Barrel): Lukoil + Statoil Hydro, $1.15 pro Barrel, Fördermengenziel: 1.8 Millionen bopd
    • Halfaya-Feld (4 Milliarden Barrel): CNPC + Total + Petronas, Fördermengenziel: 535.000 bopd
    • Badra-Feld (2 Milliarden Barrel): GazpromNeft + Kogas + Petronas + TPAO, Fördermengenziel 170,000 bopd, $5.50 pro Barrel
    • Garraf -Feld (860 Millionen Barrel): Petronas + Japex, $1.49 pro Barrel, Fördermengenziel: 230,000 bopd
    • Najmah-Feld: Sonangol
    • Qaiyarah-Feld: Sonangol
    • Middle Furat: bei Kerbala, kein Bieter
    Kein einziger US Konzern dabei. Dafür viel Malaien, Chinesen, Russen, Japaner,... war dass die Strategie der USA?
     
  6. 16. Juli 2018
    Wie schon erwähnt, für die USA spielt es keine Rolle welcher Konzern das Öl fördert, wichtig ist das die Kontrolle da ist das es keine Ausfälle gibt, Hauptsache der Preis ist billig und stabil so das es zu keinem Wirtschaftskollaps kommt bei einem Engpass. Nicht umsonst sind die Ölreserven der USA besser geschützt als jeder Goldtresor.
     
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