Türkei sperrt Wikipedia

Artikel von in.spider am 30. April 2017 um 12:38 Uhr im Forum Politik, Umwelt, Gesellschaft - Kategorie: Politik & Recht

Türkei sperrt Wikipedia

30. April 2017     Kategorie: Politik & Recht
Seit Samstag ist die Online-Enzyklopädie nicht mehr aus dem türkischen Internet erreichbar. Zugangs-Provider haben die erlassene Sperrverfügung (ohne Gerichtsbeschluss) umgesetzt.

Türkische Internet-Anbieter wurden in einer "vorläufigen administrativen Verfügung" zur Sperrung gezwungen. Eine solche kann ohne Gerichtsbeschluss erlassen werden, aber ein Gericht muss sie in den nächsten Tagen prüfen. Das geht aus einem Bericht von "Turkey Blocks" hervor.

Laut türkischen Medienberichten wurde Wikipedia gesperrt, weil sie Terror unterstütze.

tuerkei-sperrt-wikipedia.jpg

Was sich wie ein Aprilscherz anhört ist in der Türkei Realität. Eine zunehmende Zensur will kritische Berichte oder Informationen über die Geschehnisse im Land blockieren. Im Herbst letzten Jahres hatte das Land unter anderem den Zugang zu Clouddiensten, Whatsapp, Twitter & Co. sowie Tor blockiert.
 

Kommentare

#2 30. April 2017
Die Bevölkerung wollte es so, jetzt kriegen sie die volle Ladung. Ich hoffe es wird nicht zu krass, Erdogan ist unberechenbar.
 
#3 30. April 2017
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 30. April 2017
Gequatsche...
Ein Großteil derjenigen, die "es so wollte", lebt hier in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden und wird niemals in die "Vorzüge" der eigenen Wahl kommen. (Wenn überhaupt, vielleicht für ein paar Urlaubstage.)
Und Erdogan weiß das auch, hat sich nämlich bei den im Ausland lebenden Türken bedankt.
+++ Newsblog +++: Erdogan dankt Wählern im Ausland für "großen Anteil am Erfolg" - SPIEGEL ONLINE - Politik
 
#4 30. April 2017
Du faselst Blödsinn Sancho-Pancho!

Auch wenn der Anteil der Türken, die im Ausland leben, beim Verfassungsreferendum mit größerer Zahl für die Reformen gestimmt haben, war auch eine knappe Mehrheit der Türken im Inland dafür.
Gesamt Ja: 51,41% / Nein 48,59%
Inland Ja: 51,18% / Nein 48,82%
Ausland Ja: 59,46% / Nein 40,54% (Quelle: Hoher Wahlausschuss)
 
#5 1. Mai 2017
Ändert dummerweise nichts daran, dass die Stimmen aus dem Ausland den Ausschlag für den Ausgang der Wahl gegeben haben. Und das sind genau die Türken, die niemals in den "Genuss" der Vorzüge ihrer Wahlentscheidung kommen werden.
Ist doch immer schön, wenn man Entscheidungen treffen kann, ohne mit den Konsequenzen leben zu müssen.
 
#6 19. Mai 2017
Ausgerechnet Wikipedia. Das ist ja wohl das beste Menschheitsprojekt seit Erfindung des Buchdrucks! Was kann es besseres geben als Bildung für Alle ? Damit disqualifizieren sich die politischen Machthaber in der Türkei nun wirklich. Schade.