Unzufrieden am Arbeitsplatz: Wann sich ein Jobwechsel lohnen kann

Ein Wechsel des Arbeitsplatzes könnte das richtige Rezept für Unzufriedenheit im Job sein. Mehr Gehalt und gesteigerte Zufriedenheit sind nur zwei der möglichen Resultate. Wann es Sinn mach und wann nicht wollen wir in diesem Artikel beleuchten.

Unzufrieden am Arbeitsplatz: Wann sich ein Jobwechsel lohnen kann

23. Januar 2025 von   Kategorie: Wirtschaft
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Die Vorteile eines Jobwechsels


Laut einer repräsentativen Studie der Bertelsmann-Stiftung – fühlen sich Jobwechsler glücklicher. Studien zeigen, dass etwa 30 Prozent der Beschäftigungsverhältnisse jährlich neu begonnen oder beendet werden. Wer diese Gelegenheit ergreift, kann in vielen Fällen ein Gehaltsplus von bis zu sieben Prozent erwarten. Daten aus den Jahren 2013 und 2021 wurden hierfür analysiert.

Grad der Veränderung und Gehaltsunterschiede


Die Höhe des Mehrverdienstes variiert. Einen klaren Vorteil haben diejenigen, die in neue, anspruchsvollere Berufe wechseln. Sie profitieren im Durchschnitt von einem Gehaltsanstieg von fast sieben Prozent. Wer hingegen lediglich den Arbeitgeber innerhalb desselben Berufsfeldes wechselt, darf sich über ein Plus von immerhin 3,6 Prozent freuen. Ein interessanter Fakt ist, dass geringverdienende Arbeitnehmer besonders stark von einem Wechsel profitieren.

Niedriglohnsektor und Migration


Insbesondere im Niedriglohnsektor lohnt sich eine berufliche Veränderung. Oftmals sind diese Positionen unbeliebt und schlecht bezahlt – ein Umstand, der häufiger Menschen mit Migrationshintergrund betrifft. Diese Gruppe gewinnt überproportional, wenn sie sich entscheiden, beruflich neue Wege zu gehen. Ihre Startgehälter sind in der Regel sehr niedrig, weshalb sowohl ein ansprechender Wechsel als auch eine Veränderung der Branche wie ein Sprungbrett wirken können. Interessant ist, dass Menschen in Hilfsjobs einen Verdienst von ca. 800 Euro mehr erzielen können, wenn sie sich für eine Branche entscheiden, in der Fachkräfte dringend gesucht werden – beispielsweise in der Pflege. Kinderbetreuung bietet sogar noch mehr – Fachkräfte dort erhalten im Schnitt über 1.000 Euro zusätzlich.

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Mehr Geld allein macht nicht glücklich


Doch es ist wichtig zu bedenken – Glück im Beruf hängt nicht nur vom Geld ab. Der finanzielle Aspekt allein reicht nicht aus, um Zufriedenheit zu garantieren. Sich im Job wohlzufühlen, ist mindestens genauso entscheidend. Interessante Aufgaben und neue Herausforderungen verleihen Motivation. Diese Aspekte steigern die Zufriedenheit der Beschäftigten. Zudem ist ein gutes Arbeitsklima von zentraler Bedeutung. Wertschätzung und ein respektvolles Miteinander sind essenziell für eine positive Arbeitsatmosphäre. Die Botschaft ist klar – Arbeitgeber, die ihre Mitarbeiter halten möchten, sollten auf diese Faktoren achten, so die Arbeitsmarktexperten von Bertelsmann.

Egal also, wie man sich entscheidet – die Wahl des neuen Arbeitsplatzes kann eine Welt des Unterschieds schaffen.

Bild & Quelle: BR/Julia Müller