USA: DNS-Fingerabdruck bei jeder Verhaftung

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von zwa3hnn, 6. Februar 2007 .

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  1. 6. Februar 2007
    In den USA sollte man sich in Zukunft nicht mehr festnehmen lassen. Genproben sollen nach Festnahmen so zur Routine werden, wie es aktuell die Abnahme von Fingerabdrücken ist. Die Strafverfolger erhoffen sich bessere Aufklärungsquoten vor allem von Sexualdelikten. Kritiker sind entsetzt und sehen ganze Bevölkerungsgruppen unter Generalverdacht.

    In Kürze sollen die bereits vor einem Jahr in Angriff genommenen Gesetzesänderungen umgesetzt werden. Das Justizministerium ist aktuell mit dem Feinschliff der entsprechenden Regelungen beschäftigt. Anschließend können statt jährlich 96.000 Genproben bis zu einer Million DNS-Samples gesammelt werden.

    Januar 2006 wurde das Gesetz zur Gewalt gegen Frauen neu geschrieben. An sich nur gegen Sexualstraftäter gerichtet, erlaubt ein Zusatz das Abnehmen einer DNS-Probe nach jeder Festnahme - ungeachtet der Verdachtslage oder der mutmaßlichen Tat. Hauptzielgruppe der Neuregelung sind illegale Immigranten, bei denen es 2005 über 100.000 Festnahmen gab, die nicht in Bezug zu Einwanderungsgesetzen standen.

    Pauschalisierung und große Knüppel: Lynn Parish, Sprecherin des Rape, Abuse and Incest National Network stellt die Sachlage bestechend einfach dar:

    "Je größer die DNS-Datenbank, desto besser, das ist offensichtlich. Wenn dieses Gesetz vor Jahren geschaffen worden wäre, hätte es viele Verbrechen verhindern können. Vergewaltiger sind Generalisten. Sie vergewaltigen nicht nur, sie morden auch."

    Womit natürlich auch gerechtfertigt ist, die genetischen Fingerabdrücke hunderttausender Nichtvergewaltiger zu erfassen. Abgesehen von ungerechtfertigten Festnahmen, wie Deborah Notkin angibt, Rechtsanwältin der American Immigration Lawyers Association

    "Es ist so breit angelegt, dass es Angst einflößt. Es ist eine schreckliche Maßnahme, weil Leute im Immigrationssystem auch versehentlich festgenommen werden."

    Unterstützt wurde das Gesetz unter anderem von Jon Kyl, Senator in Arizona. Begründet hatte er das Gesetz mit den 13% der Immigranten, die straffällig wurden:

    "Manche von denen sind sehr schlechte Menschen."


    quelle: gulli untergrund news
     
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