Vereinigte Staaten gegen Bradley Manning

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von BISMARK, 3. Juni 2013 .

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  1. 3. Juni 2013
    Vereinigte Staaten gegen Bradley Manning​

    Seine Enthüllungen brachten die USA in Bedrängnis, jetzt drohen ihm 20 Jahre Haft. Ab heute steht der Wikileaks-Informant Bradley Manning vor Gericht. Präsident Obama ist von seiner Schuld überzeugt, doch Manning hat auch prominente Unterstützer.

    Mehr als drei Jahre ist es her, dass US-Ermittler Bradley Manning festnahmen. An diesem Tag, dem 26. Mai 2010, tat der Soldat noch Dienst in der Forward Operating Base Hammer bei Bagdad. Jetzt beginnt sein Prozess vor einem Militärtribunal in Fort Meade bei Washington D.C.

    Die wichtigsten Vorwürfe: Kollaboration mit dem Feind und Spionage. Manning gab mehr als 700.000 diplomatische Depeschen und geheime Dokumente weiter, die die amerikanische Außenpolitik und vor allem die Einsätze der US-Armee in Irak und Afghanistan betreffen. Sie gelangten dann über die Internetplattform Wikileaks an die Öffentlichkeit.

    Für die Regierung in Washington und das Verteidigungsministerium war das eine Katastrophe. Vor allem ein Video, das die Bordkamera eines US-Kampfhubschraubers 2007 über Bagdad aufgenommen hatte, löste weltweit Entsetzen aus. Darin ist zu sehen, wie der Helikopter das Feuer auf eine Gruppe von Menschen eröffnet. Bei dem Angriff starben zwei Journalisten der Nachrichtenagentur Reuters und einige irakische Zivilisten, weitere Menschen wurden verletzt, darunter zwei Kinder. Während des Angriffs verhöhnten die US-Soldaten ihre Opfer.

    "Grausam und unmenschlich"
    Nachdem Manning sich dem bekannten amerikanischen Hacker und Journalisten Adrian Lamo anvertraut hatte, machte dieser das FBI auf den "Whistleblower" aufmerksam. Manning wurde verhaftet, saß in Isolationshaft im Gefängnis des Marine-Corps-Stützpunktes in Quantico, Virginia. Nach Protesten von Menschenrechtsgruppen verlegte das US-Militär ihn nach Fort Leavenworth, Kansas. Seine Haftbedingungen beurteilte der UN-Sonderberichterstatter für Folter, Juan Mendez, im Jahr 2012 als grausam und unmenschlich.

    Im Februar 2012 wurden insgesamt 22 Anklagepunkte gegen Manning verlesen. Immerhin verzichtete die Anklage darauf, die Todesstrafe zu fordern. Im Dezember desselben Jahres bot Militärrichterin Denise Lind Manning an, die Haft bei einem Schuldbekenntnis auf maximal 16 Jahre zu beschränken. Egal, wie das Urteil ausfallen wird - 112 Tage Haft wurden ihm wegen der menschenunwürdigen Behandlung in Quantico bereits im Voraus erlassen.

    Im Februar 2013 bekannte sich Manning in zehn minder schweren Anklagepunkten schuldig - unter anderem der Weitergabe von Informationen an Wikileaks. Er rechtfertigte sein Handeln mit Idealismus und seinem Gewissen: Er habe "die wahren Kosten des Krieges" zeigen wollen, von denen er als Nachrichtenanalyst erfahren hatte. In einer siebzigminütigen Erklärung wies er darauf hin, dass er gehofft hatte, eine Diskussion über die US-Außenpolitik anzustoßen. Im Gegenzug, so seine Hoffnung, sollte die Anklage den Vorwurf fallen lassen, er hätte den Feind unterstützt. Dann würden ihm noch immer etwa 20 Jahre Haft drohen. Der Staatsanwalt besteht allerdings noch immer auf einer lebenslangen Haftstrafe - und will beweisen, dass der Angeklagte den USA gezielt Schaden zufügen wollte.

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    Für mich ist er sowohl ein Held, als auch ein Verräter. Ein Held weil er den Mut hatte diese Dinge offen zu legen, ein Verräter weil er seinem Arbeitgeber und Staat geschadet hat auch wenn dieser selbst Fehler gemacht hat. Ich glaube, und das ist das Eigentliche was ich zu dem Thema loswerden wollte, dass er NIEMALS gedacht hätte, dass er eines Tages erwischt wird! Ich denke er hätte sonst niemals so übertrieben mit den Enthüllungen und hätte sein junges (erfolgreiches) Leben mit seinen 23-25 Jahren nicht einfach so weggeworfen. Insofern sehe ich ihn keinesfalls als Märtyrer sondern als einen guten Menschen der sein Gewissen nicht länger kränken wollte und auf den Wikileaks Zug aufgesprungen ist weil er etwas Gutes tun wollte, jedoch die Sicherheit seines Namens weit überschätzt hat.

    Sorry dass ich einen neuen Thread aufmache aber ich finde für seinen Prozess ist es nicht verkehrt einen neuen aufzumachen da die Wikileaks threads sowieso alle schon tot sind und wir hier eher über die Schuld an sich reden werden als über Assanges Haarausfall.
     
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