Verfallsdatum für das Internet gefordert

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von xxxkiller, 7. September 2007 .

  1. 7. September 2007
    Informationen im Internet sollten nach Ansicht eines Medienrechtlers ein Verfallsdatum bekommen. „Ich sehe unsere Gesellschaft bedroht“, sagte Viktor Mayer-Schönberger von der US- Universität Harvard im Rahmen des Festivals Ars Electronica in Linz.

    dpa LINZ. Das Internet als ewiges und umfassendes Gedächtnis sei ein Problem, das weit über Diskussionen um Datenschutz und Privatsphäre hinaus gehe. Der Wissenschaftler fordert deshalb künftig alle digitalen Daten nur ins Netz zu stellen, wenn sie sich nach einer bestimmten Frist von alleine löschen. Nur so könne der komplette Kontrollverlust und die verzerrte Darstellung persönlicher Informationen gestoppt werden.

    Die Menschen seien seit Jahrtausenden darauf programmiert, das meiste zu vergessen. Durch diese natürliche Selektion von Informationen wirke gerade Erlebtes wichtiger und Vergangenes unwichtiger: „Vergessen ist Standard, Erinnern ist Ausnahme.“ Das Internet habe dies jedoch umgekehrt, im digitalen Netz sei jede noch so kleine Begebenheit für jeden zugänglich und für immer verewigt - eben auch Dinge, an die sich ein Mensch normalerweise nicht mehr erinnern kann. „Das führt dazu, dass Google mehr über uns weiß, als wir selbst“, warnt Mayer-Schönberger.

    Diese Entwicklung führt aus Sicht des Wissenschaftlers zu einem völligen Kontrollverlust über Informationen. Ist etwas erst einmal im weltweiten Netz, kann es bislang nicht mehr ausgelöscht werden. Da der Mensch jedoch auf Vergessen programmiert sei, könne er diese Flut von zeitlosen Informationen nicht verarbeiten, alles wirke gleich wichtig.

    Als Beispiel nennt der Wissenschaftler den Fall eines Kanadiers, dem die Einreise in die USA verweigert wurde, weil er vor 17 Jahren einmal wegen Drogenkonsums polizeilich erfasst wurde. Ebenfalls in den USA wurde einer angehenden Lehrerin das Diplom verweigert, da die Universität im Internet ein Foto von ihr im Piratenkostüm mit einem Glas in der Hand entdeckte. Der Titel des Fotos sei „Betrunkener Pirat“. Für ihre Schüler, die dies im Internet sehen könnten, könne sie nicht mehr als Vorbild gelten, so die Begründung der Universität.

    „Wir müssen das Vergessen wieder in Erinnerung rufen“, fordert der Medienexperte. Hätten Daten wie Milchtüten ein Ablaufdatum, müsse der Nutzer sich automatisch mit Fragen von Gewichtung und Selektion auseinandersetzen. Softwarehersteller sollten automatisch ein Verfallsdatum von Daten in ihre Produkte integrieren, das nach Bedarf vom Nutzer verlängert werden könnte. So könnten auch Probleme des Datenschutzes und des Schutzes der Privatsphäre gelöst werden.

    Quelle: handelsblatt.com
     
  2. 8. September 2007
    AW: Verfallsdatum für das Internet gefordert

    bin dagegen
    ganz klar
    das stimmt nicht das alles gleich wichtig ist
    was im internet neu ist wird gelesen aber mit der zeit rückt das in den hintergrund
    es ist nicht so das man sich alte news durchliest und nach oben bringt
    nur schon hier im board sieht man das die news die interessant sind oben bleiben bis sie halt älter bzw uninteressanter sind
    dann kommen wieder neue news
    ich find es gut das es quasi ewig gespeichert ist denn wenn man etwas im internet sucht das schon älter ist findet man es wenn jetz da n verfallsdatum drüf ist wird das nach ner weile gelöscht
    definitiv dagegen
     
  3. 8. September 2007
    AW: Verfallsdatum für das Internet gefordert

    ich find man muss unterscheiden zwischen privaten daten und allgemeinen sachen
    privates sollte nach ner zeit automatisch gelöscht werden wogegen news ewig bleiben können
    weil bei den beispielen oben hat ja jeweils immer nur die privaten daten geschadet
    warum sollten auch geschichtliche daten mit der zeit gelöscht werden wie zum beispiel sachen aus dem zweiten weltkrieg
    der ansatz is interesant aber noch zu unpräzise formuliert
     
  4. 8. September 2007
    AW: Verfallsdatum für das Internet gefordert

    Hm da hast du auch recht
    aber ich bin nicht dafür das alle privaten daten nach ner zeit gelöscht werden
    wenn ich z.B. im internet nen privaten portfolio habe möchte ich nicht das die bilder darin einfach mal gelöscht werden dann
    oder wenn ich ne seite habe wo ich eigene sachen drüf hab die ich nicht gelöscht haben will soll es sie mir auch nicht löschen
     
  5. 8. September 2007
    AW: Verfallsdatum für das Internet gefordert

    Dann wird das Internet ja schon fast nutzlos wenn alte Informationen wegfallen würden.
    Ich finde, das es Fortschritt ist immer alles überall nachlesen zu können (Natürlich nur wenn man einen Dauer-Online Status genießt [Desktop - Tür raus - PDA - Zug - UMTS+Notebook ] )

    Ich finde eher, man solle das Internet mit noch mehr Informationen füllen.
    Es ist doch eine Plattform an der sich jeder bedienen kann, und wenn jemand Persönliche Daten, die niemanden etwas angehen, online stellt dann ist der jenige doch selbst Schuld, oder nich!?

    Also: DAGEGEN!
    Ich will nicht vergessen, ich will WISSEN!!!!!

    grz
    Darkspy
     
  6. 8. September 2007
    AW: Verfallsdatum für das Internet gefordert

    Klingt vernünftig - aber wir schwer umzusetzen sein, da es der Zensur nahe kommt.
    Ich wäre zwar dafür, vor allem was persönliche Informationen betrifft, aber kann mir nicht vorstellen wie man das umsetzen kann...
     
  7. 8. September 2007
    AW: Verfallsdatum für das Internet gefordert

    ist schon was wahres dran!!!! gerade auch so seiten wie studivz oder schülervz nehmen immer mehr an gewicht auch im realen leben! haben schon von einigen gehört, die bei ihrem bewerbungsgespräch auf das profil der jeweiligen seite angesprochen wurden!
    härtestes beispiel!
    freund von nem freund war in der gruppe "ich ♂️♀️ für den weltfrieden", beim bewerbungsgespräch beim wdr die letzte frage " und herr xxx, was tuen sie so in ihrer freizeit für den weltfrieden?" ... und das wars dann auch schon gewesen also so private sachen wie mit den bilder, da fände ich das ganze schon sehr gut! geschichtliches und wissenswertes sollte aber weiterhin für immer erhalten bleiben!
     
  8. 8. September 2007
    AW: Verfallsdatum für das Internet gefordert

    Ich stimme den meisten hier zu und finde auch, das er nicht ganz unrecht hat.

    Problem mit dem Internet ist halt, das viel drin steht. Wenn jetzt ein kleines, navies Mädchen ließt, das es noch Dinos gibt, dann erzählt sie es eben rum und dadurch verdummt die Gesellschaft, weil jeder nur Halbwissen hat.

    Aber wie sollte man das lösen? So weit bin ich leider noch nicht...

    Und wer private Daten von sich ins Netz stellt ist eh selber Schuld.
     
  9. 8. September 2007
    AW: Verfallsdatum für das Internet gefordert

    damit ein kleines naives mädchen das rumerzählt braucht sie erstma ne erlaubniss der eltern
    und primaklasse schüler wissen sowas glaub ich schon das es keine Dinos gibt für Grundwissen derart ist die Familie zuständig würd ich mal sagen
     
  10. 8. September 2007
    AW: Verfallsdatum für das Internet gefordert

    Ich finde der hat schlechte Beispiele verwendet, da eigentlich die Institutionen wie Staat und Universität das Problem sind (in diesem Fall).
    Trotzdem eine interessante These die auch bestimmt teilweise ihre Richtigkeit hat.
     
  11. 8. September 2007
    AW: Verfallsdatum für das Internet gefordert

    Haben die den nur deshalb dann nicht genommen?
     
  12. 8. September 2007
    AW: Verfallsdatum für das Internet gefordert

    Eigentlich bildet sich im internet doch soweiso langsam ein natürlicher verfall aus... versuch jetz mal einen vernünftigen mainboard treiber von einem 6 jahre alten mainboard zu finden und danach zum vergleich den von einem aktuellen?! Da siehste schon das der alte in vergessenheit gerät und die hälft der links einfach tot sind... Und nach privaten daten hat jeder gefälligst selbst zu gucken.. heute wird doch eh alle kontrolliert.. und ich lass ja mein privates Fotoalbum auch nich einfach im Park austellen, oder? Selbstkontrolle ist das stichwort, du selber bestimmt was man über dich im netz finden kann!
    Denke also das ein Verfallsdatum totaler schwachsinn ist.. die meisten alten daten verschwinden von alleine ausser halt die die nicht verschwinden sollen.. genauso wie bei uns nachrichten vergessen werden aber Geschichtsbücher weiter existieren.. und jeder weiß ganz genau das grade vergessen auch schlimme folgen haben kann da man ja durch erfahrung lernt und nicht durch vergessen...
    mfg
    Joker
     
  13. 8. September 2007
    AW: Verfallsdatum für das Internet gefordert

    ich würde diese aussage auf keinen fall als forderung bezeichnen - sondern vielmehr als festellung und dazu einen lösungsweg - für mich ist aber ein lösungsweg überflüssig

    die einzige angst die mich beim surfen "erfüllt" ist das google irgendwann alles dominieren wird...

    dei These hat aber trotzdem sicherlich ihre Richtigkeit ^^

    mfg teNTy^
     
  14. 8. September 2007
    AW: Verfallsdatum für das Internet gefordert

    hm da hast du recht
    wenn ich etwas älteres suche dann findest meist nix mehr was gut ist
    links sind mit der zeit auch alle tot
    Server gehen vom netz also da noch ein verfallsdatum auf alles machen nee danke
    und dein beispiel mit den büchern ist auch gut
    wer halt private daten ins internet stellt ist selber schuld oO
     
  15. 8. September 2007
    AW: Verfallsdatum für das Internet gefordert

    Was soll ein Verfallsdatum für Internetinhalte denn genau bringen?

    Im Grunde sucht man in der Mehrheit der Fälle immer nach aktuellen Inhalten und findet diese entsprechend auch an erster Stelle.

    Ältere Inhalte werden weniger gesucht, müssen aber trotzdem verfügbar bleiben. Der ewige Informationserhalt mag schlechte Folgen haben, aber das "Vergessen" wird dadurch nicht positiv!

    Durch die älteren Informationen kann auch heutzutage oftmals noch ein neues Licht auf Dinge geworfen werden. Wenn diese Informationen fehlen, leider nicht mehr.

    Bei Milchtüten hat ein Verfallsdatum einen klaren Zweck, bei Informationen ist dies keineswegs der Fall. Viel eher ist es bei diesen so, dass sie zu viel späteren Zeitpunkten denjenigen fehlen, die sie benötigen könnten, selbst wenn es nur Archäologen wären.

    Die Beispiele waren auch ziemlich schlecht gewählt, da sie nicht die Gefahr des Speicherns von Daten zeigt, sondern nur nach welchen Maßstäben die USA ihre Einwohner bewertet...
     
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