Vergabe kurzer Domains wird zum teuren Glücksspiel

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von zwa3hnn, 20. Oktober 2009 .

  1. 20. Oktober 2009
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. April 2017
    Vergabe kurzer Domains wird zum teuren Glücksspiel
    Die von der DENIC, der Verwaltungsstelle für .de-Domains, angekündigte Vergabe von ein- und zweistelligen adressen hat im Vorfeld bereits einigen Wirbel ausgelöst. Die Vergabepraxis ist umstritten.

    am 23. Oktober können DENIC-Mitglieder pro Minute vier Registrierungsanträge stellen. Diese sollen dann in der Reihenfolge ihres Eingangs bearbeitet werden. Wer mit seinem Registrierungsantrag zuerst kommt, erhält also die Domain. Dies klingt nach einem einfachen, stimmigen Konzept.

    In der Praxis führt es nun aber zu einem Wildwuchs an Vergabe-Methoden bei den Registraren. Wer Interesse an einer kurzen Domain hat, muss unter anderem damit rechnen, viel Geld auszugeben und am Ende trotzdem mit leeren Händen dazustehen. Verschiedene Registrare versteigern nämlich nicht etwa die adressen selbst, sondern die Position in ihren eigenen antragslisten.

    Kommt man hier nun beispielsweise mit seinem Gebot, das durchaus im mittleren fünfstelligen Bereich liegen kann, lediglich auf Platz 5, ist man erst in der zweiten Registrierungsminute dabei. Hat ein anderer Registrar den gleichen antrag bereits in der ersten Minute eingereicht, geht man leer aus.

    Neben Registraren, die Slots versteigern, gibt es auch solche, die für den Vergabezeitraum gleich ihre gesamte DENIC-Mitgliedschaft vermieten. auch hier ist es eher ein Glücksspiel, ob man seine gewünschte Domain trotz des eingesetzten Geldes erhält.

    Inzwischen werden Forderungen laut, nach denen die DENIC den Vergabeprozess stoppen und sich ein neues System überlegen soll. Möglich wäre beispielsweise eine zentrale auktion. auch dann wären die kurzen Domains zwar teuer, der meistbietende erhielte sie aber garantiert. Die Einnahmen kämen außerdem der DENIC zugute und könnten im Sinne der ganzen Internet-Community für die Verbesserung ihrer technischen ausstattung eingesetzt werden.


    quelle: WinFuture.de



    .de-Domains: 10.000 neu zugelassene Domains innerhalb 90 Minuten vergeben
    De-Kurzdomains sehr ungleich verteilt
    .de-Kurzdomains in die USa abgezogen
     
  2. 20. Oktober 2009
    AW: Vergabe kurzer Domains wird zum teuren Glücksspiel

    gleich mal schauen was 1 und 1 etc so zu bieten haben an kurzen domains
     
  3. 20. Oktober 2009
    AW: Vergabe kurzer Domains wird zum teuren Glücksspiel

    find ich schon ne ziemliche frechheit. ne 5 stellige summe für nichts 8o
    die leute die ihre posten verkaufen werden sich freuen

    die allgemeinen auktionen wären schon ne gute idee. könnten die preise aber auch verdammt weit in die höhe treiben. aber wem eine 2stellige adresse so viel wert ist soll sich diese kaufen
     
  4. 20. Oktober 2009
    AW: Vergabe kurzer Domains wird zum teuren Glücksspiel

    wenn ich an Domains wie de.de denke, hat man ohne Bot wohl kaum irgendeine Chance. Das ist alles nur Geldmachereich von diversen Leuten, nicht unbedingt von Denic. Finde den Vorschlag gut das man das einfach Zentral versteigert, was der Erstbesitzer höchstwahrscheinlich auch tun wird.
     
  5. 20. Oktober 2009
    AW: Vergabe kurzer Domains wird zum teuren Glücksspiel

    so is es nunmal, jeder will Geld machen, dass is die BEste methode^^
     
  6. 22. Oktober 2009
    AW: Vergabe kurzer Domains wird zum teuren Glücksspiel

    Pah, is doch ein Witz... Als ob man überhaupt acuh nur eine annähernd reele change hätte eine Domain zu ergattern... Alle Domains sind doch nach 3 Minuten vergeben... (Je nachdem wieviele DENIC Mitglieder es gibt)..

    Finde es eigentlich Schade, dass jetzt 1 und 2 stellige domains erlaubt werden.
    Die ganze Zeit ging es auch ohne.
     
  7. 23. Oktober 2009
    AW: Vergabe kurzer Domains wird zum teuren Glücksspiel

    wieso ist die domain Volkswagen Deutschland schon vergeben?^^

    oder hab ich da was falsch verstanden??
     
  8. 23. Oktober 2009
    AW: Vergabe kurzer Domains wird zum teuren Glücksspiel

    nicht nur vw.de sondern auch DB Konzern - Startseite

    "Nachdem die Volkswagen AG vor dem OLG Frankfurt im Streit um den Anspruch auf die Domain „vw.de“ Recht bekommen hatte, gab die für .de-Domains zuständige Registrierungsstelle DENIC am Donnerstag den nahezu vollständigen Verzicht auf Restriktionen in der Wahl der Domainnamen bekannt."
     
  9. 23. Oktober 2009
    AW: Vergabe kurzer Domains wird zum teuren Glücksspiel

    als ich letzte woche davon gelesen hab, hab ich mir auch nur gedacht, was fürn mist die da verzapfen.

    ich wollte selber mal eine kurze domain einrichten mit 3 buchstaben, aber so gut wie alles was man auch aussprechen kann ist vergeben bzw. kann man dann ersteigern.
    finde es eine frechheit, dass man sich eine domain holen kann, sie dann garnet benutzt sondern nur verkaufen will

    was glaubt ihr wieviele dieser angebote wirklich wegen Interesse an der Domain gestellt worden sind und wieviele weil sie damit Kohle machen wollen?

    mMn gehört da eine neue Regelung eingeführt.
    Die Idee mit der direkten Autkion von Denic find ich super.
     
  10. 23. Oktober 2009
    AW: Vergabe kurzer Domains wird zum teuren Glücksspiel

    Die db.de Domain gibt es übrigens schon länger. Habe vor einiger Zeit gelesen, dass diese Domain schon vor dem Einführen der Regelung, 2-stellige Domains nicht zu vergeben, vergeben wurden.

    Ansonsten wäre so eine kurze Domain schon eine gute Investition gewesen
     
  11. 23. Oktober 2009
    .de-Domains: 10.000 neu zugelassene Domains innerhalb 90 Minuten vergeben

    .de-Domains: 10.000 neu zugelassene Domains innerhalb 90 Minuten vergeben

    Die DeNIC eG hat am heutigen Freitag um neun Uhr mit der Registrierung von ein- und zwei-Buchstaben-Domains und reinen Zifferndomains begonnen. In den ersten anderthalb Stunden wurden rund 10.000 der nun erlaubten Domains, zu denen auch KFZ-Kennzeichen und Top-Level-Domain-Bezeichnungen gehören, registriert. Technisch gesehen sei der Start reibungslos verlaufen, sagte DeNIC-Sprecher Michael Schleicher auf Anfrage von heise online. Einzelne DeNIC-Registrare meldeten dagegen, dass sie nicht die vier versprochenen Registriertickets pro Minute "durchbekommen" hätten.

    Eine erste detailliertere Auswertung aus technischer Sicht werde es im Laufe des Tages geben, versprach Schleicher. Einige der rund 270 DeNIC-Mitglieder hätten sich nicht an den von der DeNIC-Technik angebotenen Vorabtests beteiligt und wohl auch erst in der ersten Minute nach dem Startschuss um 9.00 Uhr ihre ersten Anfragen eingeliefert. Möglicherweise sei dadurch der Eindruck von Verzögerung entstanden.

    Mindestens zwei Domainkunden warteten den großen Ansturm auf die Domains nicht ab: Unmittelbar vor dem Start erreichten die DeNIC eG einstweilige Verfügungen, die sie zwangen die Domains e.de, f.de, g.de, x.de, y.de, z.de sowie br.de, dw.de, hr.de und sr.de aus dem Registrierpool herauszunehmen. Während die letzten vier auf Sender der ARD, also den Bayerischen Rundfunk sowie die Kollegen aus Hessen und dem Saarland, und auf die Deutschen Welle hindeuten, machte für die sechs Ein-Buchstaben-Domains offenbar ein Markeninhaber seinen Anspruch geltend. Ebenfalls fest vergeben waren vorab nach entsprechenden Urteilen bereits vw.de und o2.de.

    Schleicher bestätigte, dass es die einstweiligen Verfügungen und zusätzlich eine Infragestellung des gesamten Verfahrens gegeben habe. Laut Informationen von heise online wurde mit Blick auf das spezielle Vergabeverfahren das Kartellamt eingeschaltet, da das Online-Registriersystem lediglich den 274 DeNIC-Genossenschaftsmitgliedern offen stand. Schleicher verwies demgegenüber auf alternative Kanäle für die Registrierung. Tatsächlich habe die DeNIC eG ab neun Uhr auch Faxe und E-Mails von jedermann in Empfang genommen und diese Registrierwünsche im Haus eingestellt.

    "Wir hatten davor gewarnt, dass diese Variante langsamer ist als das Online-Verfahren und die entsprechenden Kunden damit einen Nachteil haben, möglich war es aber", sagte Schleicher. Einige Kunden hätten es sich übrigens auch nicht nehmen lassen, ihre Domainanträge direkt im DeNIC-Büro in Frankfurt vorbei zu bringen.

    Welche juristischen Nachspiele das Hau-Ruck-Verfahren haben wird, müssen die kommenden Wochen zeigen. Für die satirische Aufarbeitung sorgte bereits Winfried Haug, der auf der öffentlichen DeNIC-Mailingliste ein bissiges Theaterstück mit dem Titel "Das CENID und die neuen Domains" veröffentlichte. Auch die Vergabe von Adressen wie kz.de und ss.de (beide sind bereits registriert) dürfte zumindest noch für öffentliche Aufregung sorgen.


    quelle: heise online
     
  12. 24. Oktober 2009
    AW: .de-Domains: 10.000 neu zugelassene Domains innerhalb 90 Minuten vergeben

    Ehrlich gesagt verstehe ich nicht warum es das erst jez gibt. Warum gab es das nicht von Anfang an? Ob 1, 2 oder 20 Buchstaben bzw Zahlen ist doch doch.

    Und es stimmt, das es www.db.de schon lange gibt, aber keine Ahnung warum.
     
  13. 24. Oktober 2009
    AW: Vergabe kurzer Domains wird zum teuren Glücksspiel

    Vergesst den Inhalt....die Domain zählt. Das ist die neue Internetökonomie. Die Gesellschaft wird immer Oberflächlicher, und das merkt man auch im Internet.

    www.raidrush.ws ist ne total komplizierte Adresse....und wir haben trotzdem hierher gefunden. Spricht für uns und für Qualität.
     
  14. 24. Oktober 2009
    AW: Vergabe kurzer Domains wird zum teuren Glücksspiel

    so ist es...ich verstehe die Leute nicht, ebensowenig den Andrang. Für mich sind das alles eh nur Spekulanten, die in der Erwartung leben, das irgent so ein Depp kommt und denen die Domain für tausende Dollars abkauft. Schwachmaten!
     
  15. 24. Oktober 2009
    AW: Vergabe kurzer Domains wird zum teuren Glücksspiel

    Mist, die Domain Startseite - ist schon vorbestellt xD

    //EDiT: WhoIs zeigt, wofür die neue Regelung genutzt wird:
    @topic:
    Wieso waren kurzen Domains überhaupt verboten?
     
  16. 24. Oktober 2009
    AW: .de-Domains: 10.000 neu zugelassene Domains innerhalb 90 Minuten vergeben

    Japp www.db.de (Deutsche Bahn) und www.db.com (Deutsche Bank) gibt es schon sehr, sehr lange.
    Bei großen Firmen wird da schon mal ne Ausnahme gemacht
     
  17. 24. Oktober 2009
    AW: .de-Domains: 10.000 neu zugelassene Domains innerhalb 90 Minuten vergeben

    und VW hatte vor Gericht geklagt auf die Domain und hatt recht bekommen...

    ciao
     
  18. 24. Oktober 2009
    De-Kurzdomains sehr ungleich verteilt

    De-Kurzdomains sehr ungleich verteilt

    Knapp 28 Prozent der besonders interessanten ein- und zwei-Buchstaben-Domains unter .de gingen beim gestrigen DeNIC-Start der "kleinen Domains" an einen einzigen Anbieter, die Tec-Media-Service. Insgesamt 193 mal steht die Agentur im Whois für die bereits nach weniger als einer halben Stunde vergebenen Domains. Auf Platz zwei folgte, mit großem Abstand, aber immerhin noch 48 Kurzdomains, realtime.at. 19 der ganz kurzen Domains realisierte Key-Systems. Die meisten DeNIC-Mitglieder blickten nach dem ersten Ansturm etwas verdattert auf die Bilanz. Viele hatten allenfalls einzelne Kurzdomains ergattern können und fingen an zu rechnen, ob das mit rechten Dingen zugegangen sein kann.

    "Mathematisch" sei klar, was passiert sei, sagte DeNIC-Chefin Sabine Dolderer. Offenbar hatten sich zahlreiche DeNIC-Mitglieder an einem Pool von Tec-Media-Service-Partner Bionic beteiligt. Christoph Grüneberg, Direktor von Bionic Reservation Service Ltd., reagierte auf die Anfrage von heise online an die Tec-Media-Service mit einer kurzen Erklärung. "Unsere Firma hat mit einem Technik-Partner eine Infrastruktur zur Teilnahme am Vergabeverfahren zur Verfügung gestellt. Zahlreiche DeNIC-Mitglieder haben sich entschlossen, diese technische Dienstleistung in Anspruch zu nehmen", ließ Grüneberg wissen.

    Auf diese Weise habe über den von Bionic beauftragten Technik-Dienstleister Hexonet tatsächlich mehr als vier Domains je Minute reserviert werden können. "Die Regel von maximal vier Domains pro Minute galt selbstverständlich für jedes einzelne unserer DeNIC-Mitglieder", sagte Grüneberg. Zur Frage, wie viele Domains für wie viele Kunden registriert wurden, mochte Grüneberg vorerst keine Aussage machen.

    Ebenfalls bedeckt hielt sich Grüneberg, was die Zahl der Denic-Mitglieder anbelangt, die ihren Zugang dem Pool überlassen hatten. Beobachter kalkulierten aber damit, dass es bis zu 50 sein könnten. Für viele DeNIC-Registrare war offenbar eine Poollösung attraktiv, weil es ihnen den Programmieraufwand ersparte, der innerhalb von wenigen Tagen zu erbringen war. Was für die einzelnen Registrare dabei heraus sprang, ist nicht klar, in der Szene wird allerdings von Angeboten über bis zu 10.000 Euro für die Überlassung des Registrierzugangs gesprochen.

    Beim Domain-Auktionshaus Sedo hatte man ebenfalls um Partner geworben, aber auf eine so hohe Zahl habe es Sedo bei weitem nicht gebracht, sagte eine Sprecherin. Zwischen 10 bis 20 Prozent der 3000 Domains, für die man vorab Höchstgebote erhalten habe, habe man mit den Partnern realisieren können. Darunter dürften allerdings auch längere Buchstaben- und Zahlendomains sein. Im zweiten Schritt will man jetzt versuchen, für die leer ausgegangen Bieter doch noch zum Zug zu kommen.

    Für die kommenden Tage wird nun noch mit manchem Hin und Her bei den kurzen Domains rechnen. Ohnehin müssen korrekte und laut Registrierbedingungen zulässige Whois-Einträge an manchen Stellen nachgetragen werden. Dann wird vielleicht manch ein Deal noch klarer. DeNIC-Chefin Dolderer betont, man habe sich bemüht, ein faires und transparentes Angebot zu machen und das auch technisch durchzusetzen. "Wir haben aber wenig Einfluss darauf, was die Leute dann hinter den Kulissen machen", sagt sie mit Blick auf die ungleiche Verteilung. Die Poollösungen als solche seien nicht illegal.

    Eine technische Überprüfung bekam mindestens ein Provider zugesichert, der wegen eines Problems im Registriersystem anfangs keine Registrierwünsche einliefern konnte. Mögliche rechtliche Schwierigkeiten wegen der ebenfalls vergebenen Adressen wie kz.de oder ss.de seien wohl davon abhängig, welche Inhalte über die Seiten angeboten werden, schätzt Dolderer. Würden rechtsradikale Inhalte angeboten, dann wären diese Adressen rasch wieder gelöscht, schätzt Dolderer.


    quelle: heise online
     
  19. 24. Oktober 2009
    AW: De-Kurzdomains sehr ungleich verteilt

    Was für eine schwachsinnige Aktion. Der Witz war ja, dass man nicht für eine Domain gezahlt hat, sondern nur für einen PLATZ, d.h. wenn man den dritten Platz "gewonnen" hat, dann konnte es trotzdem passieren, dass die Wunschdomain schon weg war oO

    "db.de" und "ix.de" (und noch eine) wurden übrigens vor der 3-Buchstabengrenze registriert und sind deshalb noch günstig.

    Was noch ziemlich makaber ist:
    Die Junge Union Bayern hat sich "ju.de" geholt (Quelle: Fefe). Sowas hätten sie doch gleich verbieten können. Genauso wie ss.de
     
  20. 25. Oktober 2009
    AW: De-Kurzdomains sehr ungleich verteilt

    was soll an ju.de so schlimm sein? ist "jude" für dich per se ein schimpfwort? ich verstehe das problem nicht.

    es war doch absehbar, dass es eine vielzahl von leuten gab, die darauf abzielte, durch die geschickte registrierung von domains geld zu machen. das ist doch nicht verboten. wer zuerst kommt, mahlt zuerst... und dass ein haufen registrierter domains ungenutzt bleibt, glaube ich auch nicht.
     
  21. 26. Oktober 2009
    AW: De-Kurzdomains sehr ungleich verteilt

    Du hattest wohl noch nie mit der Branche zu tun oder? Es gibt Millionen von Domains (auch im 5-6 stelligen Bereich in de) die ungenutzt sind und auch bleiben weil irgendwelche Monks sie gekauft haben um Geld damit zu verdienen und nachher sind sie doch drauf sitzen geblieben

    Wobei die 2 stelligen Topdomains (dj.de z.B.) wahrscheinlich sogar zu einem guten Preis verkauft werden.
     
  22. 28. Oktober 2009
    .de-Kurzdomains in die USA abgezogen

    .de-Kurzdomains in die USA abgezogen

    Eine Reihe von Merkwürdigkeiten bei der Registrierung der ein- und zweistelligen Domains und der reinen Zahlendomains in der vergangenen Woche sorgt unter der DeNIC-Mitgliedschaft weiter für Diskussionen.

    Die Registrierungen für die vom Dienstleister Bionic/Tec-Media-Service/Hexonet registrierten 193 Kurzdomains wurden inzwischen in die USA abgezogen, und zwar nach 625 Keene Road, Clearwater, Florida. Die rund 200 Domaininhaber, allesamt frisch eingetragene Briefkastenfirmen mit klangvollen Namen wie BJ Oral Diseases Incorporated bis zu QI Quadruple Investments International Incorporated, dürften wohl bald ihr einziges Asset, die zugehörige bj- oder qi-Domain, wieder auf den Markt bringen. Manche der von Michael Koenig angemeldeten Firmen waren selbst den liberalen Anmeldebehörden in Florida nicht geheuer: die Anmeldung beispielsweise für ZL Zebra Luggage Inc trägt den Vermerk "Antrag zurückgewiesen".

    Diese und andere Eskapaden bei der Registrierung der ein- und zweistelligen Kurz-Domains und der reinen Zahlendomains in der vergangenen Woche sorgen unter der DeNIC-Mitgliedschaft weiter für Diskussionen. Gegen die Registrierungen vorgehen können aber wohl nur Unternehmen oder Personen mit namensrechtlichen Ansprüchen, schätzt der Domainrechtsexperte Torsten Bettinger; erfolgversprechend werde es, wenn der Domaininhaber keine eigenen Namensrechte geltend machen kann.

    Bettinger ist allerdings auch überzeugt, dass der mit den US-Firmenanmeldungen aufgespannte Schutzschirm löchrig ist. "Ein Unternehmen, das ein zweistelliges Unternehmensschlagwort verwendet, kann auf Verletzung seines Namensrechtes klagen und die Löschung erwirken. Die kurzfristige Anmeldung einer Firma mit dem Ziel, sich möglicher namensrechtlicher Ansprüche zu erwehren, nutzt den Domaininhabern nichts", betont Bettinger. Insbesondere, wenn die Firmen die Namen nicht im normalen Geschäftsverkehr nutzten, werde sich ein Richter kaum täuschen lassen. Zugute könnte den Namenshamstern allerdings kommen, dass es in vielen Fällen keine namensrechtlichen Ansprüche geben dürfte und Markenrechte nach Auskunft von Bettinger allein durch die Registrierung einer Domain noch nicht verletzt sind.

    Wie schwunghaft der Handel mit den gehorteten Domains sich entwickelt, darüber lässt sich vorerst nur spekulieren. "Knapp 3500 der neuen Domains stehen bei Sedo zum Verkauf, über 3000 sind zusätzlich eingetragen, stehen aber nicht zum Verkauf", sagt Sedo-Sprecherin Semra Körner. "Wir befinden uns gerade in Stufe 2 des Prozesses, das bedeutet, dass unsere Broker im Auftrag der Bieter aktiv Verhandlungen führen." Nach Schätzungen des Domain-Händlers Sedo könnten mit den Domains mindestens 10 Millionen Euro umgesetzt werden. Einen ähnlichen Hype habe es bereits bei der Einführung von Umlaut-Domains gegeben.

    Ob es am Ende eine kartellrechtliche Handhabe gegen einzelne Domaininhaber gebe, bedürfe einer genauen Prüfung, sagt Jurist Bettinger. Wenn nachweisbar sei, dass das Verfahren dazu geführt habe, dass sich vor allem DeNIC-Mitglieder oder Domainspekulanten durch das Verfahren bereichert hätten und der "normale Nutzer" von vornherein chancenlos gewesen sei, sei das zu überlegen.

    Handfeste vertragliche Streitereien handelte sich beim Vergabeverfahren übrigens Key-Systems ein. Der Key-Systems-Kunde Netzwelt beschuldigt den Registrar, die Domain tv.de an einen Dritten weiter vergeben zu haben, obwohl man eine mündliche Zusage dazu hatte, dass Netzwelt an Platz eins beim Registrierwunsch für die Domain gestanden habe. Für eine erfolgreiche Registrierung sollten 20.000 Euro fließen. Key-Systems teilte inzwischen mit, man sei strikt nach dem Prinzip "first come, first served" vorgegangen und habe die zuerst eingegangene Vorbestellung auch zuerst an das DeNIC übermittelt. Der Kunde habe offenbar nicht verstanden, dass es mehrere Anwärter auf tv.de gegeben hätte.

    Eingetragen für die tv.de und weitere Kurzdomains ist inzwischen Holger Kokert, mit Wohnsitz in Spanien. Kokert ist in der Familie von Key-Systems-Geschäftsführer Alexander Siffrin offenbar gut bekannt, dessen Schwester dankte ihm in ihrer Doktorarbeit überschwenglich für die Unterstützung. Viel Glück für Holger Kokert – oder ein geschickter Schachzug des Unternehmens? Bei einer Klage müssten das die Gerichte entscheiden.


    quelle: heise online
     
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