#1 28. Januar 2025 Historische Rückschau auf Immuntherapien Erinnert man sich an Berichte, so hat New Atlas vor einiger Zeit von einer ähnlichen Immuntherapie zur Behandlung von Hodgkin-Lymphom geschwärmt. Diese Therapie übertraf die Resultate der reinen Chemotherapie. Nun beleuchtet die neue Phase-3-Studie des Peter MacCallum Cancer Centers in Australien, dass solche Ansätze tatsächlich auch bei der weit verbreiteten Brustkrebsform Anwendung finden können. Globale Aspekte der Brustkrebsdiagnose Weltweit kämpften im Jahr 2020 mehr als 2,3 Millionen Frauen gegen Brustkrebs. Unter ihnen gehörten rund 70 % dem Subtyp ER+ (Östrogenrezeptor-positiv) und HER2- (humaner epidermaler Wachstumsfaktor-Rezeptor 2-negativ) an. Diese Zellen, ausgestattet mit ER+, empfangen Östrogensignale und fördern so ihr eigenes Wachstum. Im Gegensatz dazu sind HER2- Zellen langsamer im Wachstum und weniger aggressiv. Herausforderungen und Therapieoptionen Das Reaktionsspektrum von ER+/HER2- Brustkrebs auf Behandlungen kann wenig vorhersehbar sein. **Diese Variabilität beeinflusst die klinischen Ergebnisse stark, was die medizinische Behandlung einer Herausforderung macht.** Verschiedene therapeutische Ansätze, wie Chemotherapie gefolgt von einer Operation, oder verlängerte Hormontherapien, stehen zur Verfügung, um das Wachstum der Krebszellen zu bekämpfen. Der CheckMate 7FL Studienansatz Ein genau geregelter und durchdachter Plan — die CheckMate 7FL-Studie — untersuchte den Nutzen des Immuntherapeutikums Nivolumab bei höchst riskantem, frühem ER+/HER2- Brustkrebs. Nivolumab blockiert den PD-1-Rezeptor der T-Zellen, die eine zentrale Rolle im Immunsystem spielen. So verstecken sich die Krebszellen nicht länger vor der Immunabwehr. Der herausragende Studienverlauf 510 Patienten wurden Teil dieser bedeutenden Phase-3-Studie. **Sie erhielten randomisiert Chemotherapie in Kombination mit intravenösem Nivolumab oder einem Placebo.** Der primäre Endpunkt? Eine pathologische Komplettremission (pCR) — definiert als das Fehlen nachweisbarer Krebszellen in Gewebeproben nach der Therapie. Die Resultate? Signifikant! Patienten, die Nivolumab erhielten, wiesen eine pCR-Rate von 24,5 % auf, während die Placebo-Gruppe nur 13,8 % erreichte. Professorin Sherene Loi, eine Hauptdämonstratorin dieser Studie, sagte: „Diese Patienten gelten als wahrscheinlich geheilt, da ihre Tumoren erfolgreich entfernt wurden.“ Untergruppenanalysen zeigen vielversprechende Ergebnisse Besonders ermutigend sind die Informationen über Patienten mit PD-L1-Biomarkern. Hier gewann Nivolumab die Zahlen: 44 % pCR-Rate versus 20 % in der Placeboschicht! Eine längere Nachbeobachtung wird jedoch nötig sein, um festzustellen, ob sich dies in eine verbesserte ereignisfreie Überlebensrate (EFS) für alle Brustkrebspatienten übersetzen lässt. Nebenwirkungen und Sicherheitsbedenken Was ist mit den Nebenwirkungen? Haarausfall, Übelkeit, Anämie und Müdigkeit — diese waren gleichmäßig verteilt zwischen beiden Gruppen. Doch ernstere Komplikationen und behandlungsbedingte Ereignisse traten häufiger bei der Nivolumab-Gruppe auf. Fünf Todesfälle in dieser Gruppe sind ein ernstzunehmendes Thema, zwei davon aufgrund von Arzneimitteltoxizität. Ein neuer Meilenstein in der Brustkrebsbehandlung Optimistisch zeigen sich die Forscher über die Ergebnisse. „Insgesamt sind diese Resultate ein revolutionärer Meilenstein in der neoadjuvanten Behandlung von ER+/HER2- Brustkrebs“, so die Forscher. Die intensive Suche nach besseren pCR-Raten hat einen bedeutenden Schritt nach vorn gemacht. Fazit: Hoffnung auf eine bessere Zukunft Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Resultate dieser Studie frische Hoffnung auf Heilungsraten für Brustkrebspatienten entfalten. Der Blick nach vorne wird entscheidend sein, um das wahre Potenzial dieser Therapie zu entfalten. Ein besseres Überleben steht damit zum Greifen nah. Die klinische Praxis könnte durch diese Fortschritte neu gestaltet werden. Quelle: Loi, S., Salgado, R., Curigliano, G. et al. Neoadjuvant nivolumab and chemotherapy in early estrogen receptor-positive breast cancer: a randomized phase 3 trial. Nat Med (2025). https://doi.org/10.1038/s41591-024-03414-8 + Multi-Zitat Zitieren