#1 29. August 2007 Speicherbedarf für den Framebuffer von DirectX-9-Spielen reduziert Microsoft hat für die 32- und 64-Bit-Versionen von Windows Vista einen Patch bereitgestellt, der ein in Foren häufig berichtetes Problem mit 3D-Spielen unter dem neuen Betriebssytem lösen soll: Die Spiele laufen immer langsamer, und nehmen erst nach dem Drücken von Alt+Tab wieder Fahrt auf. Grund ist das veränderte Speicher-Management von Vista. Ein weiterer Patch sorgt für zuverlässigere Verwendung von SLI und CrossFire. In vielen Foren wurde in den Monaten seit Erscheinen von Windows Vista ein merkwürdiges Phänomen beschrieben: 3D-Spiele liefen immer langsamer bis zum Absturz des Rechners, dabei zeigte die Festplatte hektische Aktivität. Drückte man währenddessen Alt+Tab, wechselte also zu einer anderen Anwendung, beruhigte sich das System - bis der Effekt erneut auftrat. Noch bizarrer: Gerade auf gut ausgestatteten Systemen mit Grafikkarten von 512 MByte und mehr trat der Fehler auf. Wie Microsoft nun im Knowledge-Base-Eintrag KB940105 beschreibt, hat sich mit Vista im Vergleich zu XP die Speicherverwaltung in einem entscheidenden Punkt geändert. Das "Windows Display Driver Model" (WDDM) speichert selbst im Hauptspeicher des Rechners eine Kopie des aktuellen Bildschirminhalts, also des Framebuffers der Grafikkarte. Bisher musste sich darum das Spiel selbst kümmern. Diese doppelte Buchführung ist hilfreich, um beim Wechsel zu anderen Fenstern, etwa per Alt+Tab, den Bildschirminhalt nicht zu verlieren. Bei älteren Spielen war die Darstellung nach solchen Wechseln oft verfälscht, was teilweise sogar ein Beenden des Spiels notwendig machte. Dennoch existiert bei den 32-Bit-Versionen von Vista immer noch die Grenze von 2 GByte für den virtuellen Adressraum einer Anwendung. Wird ständig von Vista und dem Spiel der Bildschirminhalt doppelt gesichert, so läuft dieser Adressraum voll. Das System beschäftigt die Auslagerungsdatei, wird langsamer, irgendwann sind die Reserven aber ausgeschöpft und das Spiel kann abstürzen. Gerade bei hohen Auflösungen, die nur mit Grafikkarten mit viel Speicher sinnvoll nutzbar sind, tritt dieser Effekt umso häufiger auf, weil der Framebuffer größer ist. Deutlich ausgedrückt: Dass die Spiele-Programmierer bisher um die unzulängliche Speicherverwaltung von Windows herumprogrammiert haben, rächt sich jetzt. Mit seinem Hotfix will Microsoft das nun so geändert haben, dass Vista den Framebuffer nicht mehr selbst sichert, wenn es erkennt, dass das Spiel das bereits erledigt. Eine Einschränkung gibt es jedoch, wenn das Spiel Speicherbereiche als "lockable" adressiert. Es ist damit nicht sicher, dass mit dem Patch alle derartigen Probleme behoben sind. Nvidia jedenfalls empfiehlt auf seiner Webseite die Hotfixes unbedingt einzuspielen, wenn man eine Grafikkarte der Serien GeForce 6,7 oder 8 verwendet. Die genannten Effekte sind laut dem GPU-Hersteller unter anderem bei den Spielen Battlefield 2, Battlefield 2142, Civilization IV, Company of Heroes, Half-Life 2, Lord of the Rings: The Battle for Middle Earth II, Supreme Commander, und Tom Clancy's Rainbow Six Vegas beobachtet worden. Zeitgleich ist auch ein weiterer Hotfix erschienen, den Microsoft im Eintrag KB936710 beschreibt. Gleich ob Nvidias SLI oder AMDs CrossFire: Mit zwei Grafikkarten gab es unter Vista bisher häufig Probleme. Der Hotfix soll jedoch nur dann dafür sorgen, dass auch beide Grafikkarten verwendet werden, wenn eine DirectX-10-Anwendung sie nutzt. Ob damit auch die Schwierigkeiten mit älteren Spielen behoben sind, ist noch unklar - ebenso listet Microsoft nicht erfolgreich damit getestete Spiele auf. (nie) Quelle: Hotfixes für Vista beheben Leistungseinbrüche bei Spielen - Golem.de ---- News bamed by Bam + Multi-Zitat Zitieren