Wie verhält es sich jedoch mit Fleisch und dem so verpönten Zucker? Dürfen Kinder überhaupt vegetarisch oder sogar vegan ernährt werden?
Die Weichen für ein gesundes Leben schon früh stellen
Wachsen Kinder von Anfang an mit einer vernünftigen Ernährung auf, dann hat dies einen sehr wichtigen Einfluss auf ein gesundes Wachstum und auf ihre Gesundheit, wenn sie erwachsen sind. Kinder werden bereits in sehr frühen Phasen durch ganz bestimmte Stoffwechselprozesse geprägt, eine entscheidende Rolle dabei spielt besonders die Ernährung im ersten Lebensjahr. Die Vorlieben und Abneigungen, was die Ernährung angeht, erfolgen in diesem frühen Abschnitt des Lebens, auch durch die Vorbilder in der Familie. Eltern sollten deshalb von Anfang an auf einen gesunden Lebensstil achten und sich gesund ernähren. An diesem Vorbild orientieren sich die Kinder und übernehmen die gesunde Ernährung für ihr späteres Leben.
Die gesunde Ernährung für Babys
Der erste Schritt zur gesunden Ernährung ist die Muttermilch. In den ersten Lebensmonaten braucht ein Kind nichts anderes, denn die Milch der Mutter ist einzigartig, sie enthält alle wichtigen Nährstoffe, die ein Kind braucht, um sich gesund entwickeln zu können. Muttermilch fördert die Bildung des Immunsystems und die sogenannte Mikroflora des Darms. Ab dem fünften Monat sollte die Ernährung durch Beikost ergänzt werden. Die Grenzen sind hierbei jedoch immer fließend und vor allen Dingen individuell. Kinder zeigen, wenn sie mehr wollen als die Milch der Mutter. Spätestens wenn Kinder sitzen können, sollte mit dem Löffel gefüttert werden.
Für den Anfang sind drei unterschiedliche Mahlzeiten ideal:
- Ein Brei aus Gemüse, Fleisch und Kartoffeln
- Ein Brei aus Milch und Getreide
- Ein Brei aus Obst und Getreide
Wie gesund ist vegetarische und vegane Ernährung für Kleinkinder?
Viele Eltern wollen ihre Kinder fleischlos ernähren. So etwas ist eine ganz persönliche Entscheidung, aber in diesem Fall muss die Ernährung sehr gut durchdacht sein. Als Ersatz für das Eisen im Fleisch sind Haferflocken eine Möglichkeit, dazu sollte eine Quelle für Vitamin C kommen, wie Obstmus oder Obstsaft . Von einer komplett veganen Ernährung für Babys und Kleinkinder raten Ernährungsexperten und Kinderärzte dringend ab. Im schlimmsten Fall drohen den Kindern, die vegan ernährt werden, gefährliche Stoffwechselstörungen oder sie vertragen später bestimmte Lebensmittel nicht mehr.
Die richtige Ernährung für Kinder und Jugendliche
Wenn Kinder heranwachsen, wächst zugleich ihr Bedarf an Kalorien. Gleich bleibt jedoch, dass auch ältere Kinder die wichtigen Nährstoffe benötigen, die nur in einer abwechslungsreichen Mischkost zu finden sind. Ballaststoffe gehören zu dieser Ernährung ebenso wie Vitamine und Mineralstoffe. Neben Gemüse sollten viel Obst und auch Vollkornprodukte auf dem Speiseplan stehen.
Wie für Babys, so gibt es auch für Kinder und Teenager eine Art Ernährungsplan mit drei Stufen:
- In der ersten Stufe, dem grünen Bereich, stehen pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Rohkost, Getreideflocken, Kartoffeln, Nudeln, Hülsenfrüchte, Reis und Brot.
- In der zweiten Stufe, dem gelben Bereich, befinden sich Fisch, Eier, Milch und Fleisch.
- In der dritten Stufe, dem roten Bereich, sind alle Fett- und zuckerhaltigen Lebensmittel sowie Gebäck, gesüßte Getränke und Süßigkeiten zu finden.
Wie gefährlich sind Zucker und Salz?
Sollten Zucker, Salz und Gewürze für kleine Kinder Tabu sein? Viele Eltern stehen vor einem Problem, wenn der Nachwuchs anfängt, das zu essen, was auch der Rest der Familie isst. Für Ernährungsexperten sind Zucker und Salz im ersten Lebensjahr für Kinder tabu. Allerdings sind in vielen Familien noch ältere Geschwisterkinder und sie essen wahrscheinlich gerne mal ein Stück Schokolade. Die Kleinen wollen in dem Fall nicht verzichten und sie sollten es auch nicht, ein Keks, ein kleines Stück Kuchen oder etwas Schokolade sind erlaubt. Mit dem Salz sollte beim Kochen sparsam umgegangen werden, es komplett von der Speisekarte zu streichen, ist jedoch falsch. Kinder brauchen Jod und jodiertes Speisesalz ist daher eine sehr gute Wahl.
Wo lauern die Gefahren für die Gesundheit?
Viele Kinder und Jugendliche müssen sich mittags selbst mit Essen versorgen und greifen dann gerne zu Pommes und Pizza, Bratwurst und Burgern. Das Essen kommt entweder aus dem Schnellimbiss oder aus der Tiefkühltruhe, was sehr schnell zu ungesundem Übergewicht und zu Problemen mit dem Stoffwechsel führt. Hier sind vor allem die Ganztagsschulen in der Pflicht, den Kindern ein gesundes und abwechslungsreiches Essen anzubieten. Leider nutzen nicht alle Jugendlichen diese Angebote, sie wollen selbst darüber entscheiden, was sie essen und was nicht.
Was können die Eltern tun?
Besteht keine Möglichkeit, dass mittags gekocht wird, dann sollten Eltern die Lebensmittel in den Kühlschrank packen, die gesund sind, schmecken und satt machen. Ein bunter gemischter Salat, ein Vollkornsandwich mit Tomaten und Gurken und wenn es die Pizza sein muss, sollte ein gesunder Salat als Beilage dabei sein. Isst die Familie gemeinsam, sollte das Smartphone aus sein, denn das richtige Verhalten beim Essen hat ebenfalls etwas mit Übergewicht zu tun. Wenn Kinder das gemeinsame Essen wertschätzen, lernen sie auch gleichzeitig, das Essen richtig zu genießen. Langsam kauen und sich auf das konzentrieren, was auf dem Teller liegt, ist wichtig, und zwar schon für kleine Kinder. Mit dem richtigen Verhalten beim Essen und mit einer gesunden Mischkost, lassen sich Übergewicht und Erkrankungen wie Diabetes bei Kindern effektiv vermeiden.
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