Speiseeis machen ist eine Kunst
Speiseeis zu machen ist zum einen eine große Kunst und zum anderen mit viel Arbeit verbunden. Vor allem kleinere Eisdielen haben weder die Zeit noch das Geld für die zum Teil teuren Zutaten und lassen sich deshalb meist industriell gefertigtes Eis fertig liefern. Ob das Eis tatsächlich selbst hergestellt oder geliefert wurde, ist für den Kunden nur sehr schwer zu erkennen. Auch die Tatsache, dass es für Speiseeis in Deutschland keine Kennzeichnungspflicht gibt, macht es nicht leicht, handgemachtes oder in der Fabrik gefertigtes Eis zu unterscheiden. Eis, das die Besitzer selbst herstellen, schmeckt allerdings frischer, es hält länger und es hat weniger oder gar keine Zusatzstoffe. Wer sich nicht sicher ist, der sollte einfach mal fragen, wann das Eis zubereitet worden ist.
Hohe Berge sind kein gutes Zeichen
Wenn Speiseeis tagesfrisch zubereitet wird, dann kann auf Zusatzstoffe verzichtet werden. Gutes Eis wird aus dem Fett der Milch hergestellt und wenn es sich um reines Milcheis handelt, dann muss dieses Eis mindestens 70 % Milch enthalten. Bei Eisdielen, die viele Milcheissorten im Angebot haben, geht der hohe Verbrauch an Milch natürlich ins Geld und daher wird getrickst, zum Beispiel mit deutlich günstigerem Pflanzenfett. Dazu kommen sogenannte Emulgatoren, die Luft ins Eis bringen und es so künstlich aufblähen. Vereinfacht gesagt ist dieses Eis mehr Schein als Sein, denn mit viel weniger Zutaten wird mehr Eis erzeugt, es handelt sich schlicht um eine Mogelpackung. Wenn also das Speiseeis in der Eisdiele wellenförmig und wie ein Berg aus der Schale ragt, dann ist das ein sicheres Zeichen für viele Zusatzstoffe. Aber auch am Geschmack kann man die Mogelpackung schnell erkennen, denn es bildet sich ein unangenehmer Fettfilm auf der Zunge.
Augen auf beim Eiseinkauf
Wer sicher sein will, dass es sich um qualitativ hochwertiges Speiseeis handelt, der sollte die Augen aufmachen und sich das Eis in der Auslage sehr genau ansehen. Gutes Nusseis sollte zum Beispiel echte Nussstücke enthalten und im Fruchteis sollten die Früchte gut zu erkennen sein. Wenn keine Erdbeerstückchen im Eis sind, dann kann man davon ausgehen, dass lediglich Erdbeersirup im Spiel war. Immer dann, wenn man die Zutaten im Eis ohne Probleme erkennen kann, dann ist die Gefahr einer Täuschung eher gering. Besonders gerne wird beim beliebten Vanilleeis getrickst. Echte Vanille ist sehr teuer und daher landen immer öfter nur Vanillearomen im Eis. Eisfreunde sollten daher auf die kleinen schwarzen Punkte im Vanilleeis achten, denn sie sind ein sicheres Zeichen dafür, dass echte Vanille verwendet wurde. Hilfreich ist es auch, darauf zu achten, welche Farbe das Eis hat, und hier gilt: Je knalliger die Farbe, umso sicherer sind Farbstoffe verarbeitet worden.
Wie sieht die Eisdiele aus?
Ein kritischer Blick in die Eisdiele kann ebenfalls Aufschluss darüber geben, ob es sich lohnt, dort ein Eis zu essen, oder besser nicht. Sauberkeit spielt die wohl wichtigste Rolle und das gilt besonders für die Eistheke. Wie sieht der Portionierer aus? Steckt er vielleicht in einer unappetitlich trüben Brühe oder wird er auf einem Tuch abgelegt, dessen ursprüngliche Farbe nicht mehr erkennbar ist? Sollte das der Fall sein, dann ist es empfehlenswert, auf ein Eis zu verzichten. Die Schalen oder Wannen, in denen das Eis aufbewahrt wird, sollten vor Sauberkeit glänzen und auch die Angestellten sollten sauber und ordentlich gekleidet sein. Wenn die Serviererin oder der Kellner schwarze Trauerränder unter den Fingernägeln haben, dann ist es besser, Abstand von dieser Eisdiele zu nehmen, denn wer nicht auf die Sauberkeit seiner Angestellten achtet, der wird es auch beim Eis nicht tun.
Gutes Eis sollte eine cremige und angenehm kühle Konsistenz haben. Hat es Eiskristalle oder ist krümelig, dann war es bereits angetaut und wieder eingefroren. Ist das Eis aber sehr weich, dann stimmt sehr wahrscheinlich etwas mit der Kühlung nicht und es besteht die Gefahr, dass sich Salmonellen ausbreiten können.
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