Wechsel-Welle, Hunderttausende suchen sich eine andere Krankenkasse

creative16 · 30. März 2010

Zusatzbeiträge entfachen Massenflucht

Die neuen Zusatzbeiträge der Krankenkassen stoßen auf wenig Toleranz bei den Versicherten. 250.000 sollen schon gewechselt haben.
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Mehr als 250.000 Menschen haben einem Bericht des Berliner Tagesspiegels zufolge seit Jahresbeginn ihre Krankenkasse gewechselt oder einen Wechsel beantragt, um Zusatzbeiträgen zu entgehen.

Spitzenreiter in der Gunst der Wechselwilligen sei die Techniker Krankenkasse mit 130.000 neuen Mitgliedsanträgen.

Die Barmer GEK konnte seit Jahresanfang rund 100.000 neue Mitglieder gewinnen, berichtete der Tagesspiegel weiter.

Schlechte Zahlungsmoral

Die IKK Brandenburg und Berlin konnte demnach die Zahl ihrer Kunden um 4500 erhöhen, ein Zuwachs um rund 74 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Einen Zuwachs um 16.000 Mitglieder habe die AOK Berlin-Brandenburg verbucht.

Zahlreiche Krankenkassen erheben seit Jahresbeginn von ihren Mitgliedern einen Zusatzbeitrag von acht Euro im Monat, einige auch einen prozentualen Zuschlag.

Krankenkassen beklagten unterdessen die schlechte Zahlungsmoral einiger ihrer Mitglieder. Zwischen September und Dezember vergangenen Jahres sei die Zahl der Vollstreckungsmaßnahmen bei der DAK von 32.000 auf 36.000 gestiegen, hieß es im Tagesspiegel.

Außenstände in Millionenhöhe

Bei der Techniker Krankenkasse hatten demnach 34.000 Mitglieder Rückstände in Höhe von insgesamt 125 Millionen Euro, bei der KKH Allianz seien 15.000 Mitglieder betroffen.

Nach Angaben des GKV-Spitzenverbands hatten die Kassen im vergangenen Sommer bereits Außenstände von 630 Millionen Euro, weil Mitglieder ihre Beiträge nicht zahlten.

Der Spitzenverband forderte den Bund auf, die Rückstände auszugleichen. "Jeder soll krankenversichert sein, aber wenn die Mitglieder nicht zahlen, haben die Kassen kaum Möglichkeiten, an das Geld zu kommen", sagte Verbandssprecherin Ann Marini dem Tagesspiegel.

Das Bundesgesundheitsministerium lehnt eine Kostenübernahme bislang unter Hinweis auf den vom Bund an die Krankenkassen gezahlten Zuschuss ab.

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Quelle

Versicherte flüchten vor Zusatzbeiträgen

Acht Euro zusätzlich zum normalen Beitrag - viele Versicherte wollen das nicht mitmachen. Seit der Preisanhebung einiger Krankenkassen haben bereits mehr als 250 000 Deutsche gewechselt, die meisten zu den Marktführern Barmer GEK und Techniker. Doch auch dort werden Experten zu Folge früher oder später Zusatzbeiträge erhoben.

FRANKFURT. Die Preisanhebungen einiger Krankenkassen haben zu massiven Kündigungen geführt. Nach Schätzungen des ,,Tagesspiegel" sind bereits mehr als 250 000 Versicherte gewechselt. Die DAK oder die KKH Allianz, die seit Februar oder März acht Euro zusätzlich zum normalen Beitrag verlangen, leiden laut Branchenkreisen stark unter Abgängen. Profiteure sind die beiden größten Krankenkassen, Barmer GEK und Techniker, mit einem Zuwachs von 230 000 Versicherten. Beide schlossen am Montag vorerst weiter aus, einen Zusatzbeitrag zu erheben.

,,Bei den Wechslern handelt es sich meist um gute Kunden mit positivem Deckungsbeitrag. Diese werden es den großen Kassen daher erleichtern, etwas länger ohne Zusatzbeitrag auszukommen", sagte der Gesundheitsökonom Wolfgang Greiner. Experten gehen aber davon aus, dass die meisten Kassen den Zusatzbeitrag früher oder später erheben müssen, weil im gesetzlichen System (GKV) insgesamt in diesem und im folgenden Jahr mit einem Finanzloch von mehreren Mrd. Euro zu rechnen ist. Viele Kassen zögern die Erhebung hinaus, um Kündigungen zu vermeiden.

Die Zusatzbeiträge sind nötig, weil die Kassen sonst finanziell nicht über die Runden kommen. Der Beitrag kann pauschal erhoben werden, ist dann aber auf acht Euro begrenzt. Die Kassen können ihn aber auch einkommensabhängig berechnen. Maximal ein Prozent der Beitragsbemessungsgrenze sind zu-lässig, derzeit sind das höchstens 37,50 Euro. Die Arbeitgeber beteiligen sich die Arbeitgeber nicht an den Zusatzabgaben. Mitversicherte Partner und Kinder müssen den Zusatzbeitrag aber nicht abzuführen.

Marktführer Barmer GEK hat seit Januar über 100 000 neue Mitglieder gewonnen. Das sei eine außerordentlich positive Entwicklung, erklärte das Unternehmen am Montag. Mehr Mitglieder stärkten die Versichertengemeinschaft und trügen dazu bei, die Marktgestaltungsmacht als größte Krankenkasse Deutschlands zu festigen. Derzeit hat die Barmer etwa 8,6 Mio. Versicherte, die Techniker Krankenkasse hat 7,3 Mio.

Das System des Gesundheitsfonds samt Zusatzbeitrag trage dazu bei, dass sich die Kassenlandschaft verändere, erklärte die Barmer weiter. Die Zahl der Krankenkassen werde durch Fusionen abnehmen.

Längerfristig ließe sich die Erhebung des Zusatzbeitrages für kaum eine Kasse verhindern. Es sei denn, die Bundesregierung bringe wesentlich weitreichendere Einsparungen auf den Weg, als sie es mit den Eckpunkten im Arzneimittelbereich angedeutet habe.

Die Krankenkasse KKH-Allianz erklärte auf Anfrage nur: Obwohl die Zahlungsfrist erst am 15. April ende, habe schon jeder Vierte gezahlt. Die DAK, die in Branchenkreisen als die am stärksten betroffene Kasse gilt, teilte am Montag mit, dass ihr derzeit keine endgültigen Zahlen zu Kündigungen aufgrund des Zusatzbeitrages vorlägen. Von einer Kündigungswelle könne aber keine Rede sein.

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Quelle

Momentan varrieren die Zahlen noch etwas, Bild schreibt von 500.000, beziehungsweise genauer 485.000, andere Zahlen bewegen sich in dem Bereich 250.000 - 500.000.

Es kann sein, dass aufgrund dieser Entwicklung eine der Krankenkassen, um dem Kundenverlust entgegen zu wirken, die Zusatzbeiträge für dieses Jahr wegfallen lassen will, bis auf 12 EUR. Das Problem ist allerdings, dass sich die Krankenkassen aus den Beiträgen finanzieren und somit, angesichts der Anfälligkeit einer solchen Versprechung, in Schwierigkeiten geraten kann. Mir ist der Gesetzesteil leider wieder entfallen, aber mit diesem kollidierte eine derartige Vorgehensweise ebenfalls.

Der letzte Absatz ist ohne Gewähr, gibt noch keine Quelle dafür.

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Beast121 · 5. April 2010

AW: Wechsel-Welle, Hunderttausende suchen sich eine andere Krankenkasse

Ist ja Auch schon langsam ne Frechheit was die abziehen. Da sind die billigen Kassen sogar viel besser

graphicguest · 5. April 2010

AW: Wechsel-Welle, Hunderttausende suchen sich eine andere Krankenkasse

Jetzt zu wechseln bringt so ziemlich gar nichts...

Die anderen Krankenkassen werden wohl auch nachziehen müssen und es kann sein, dass man bei einer Krankheit von den Günstigeren Kassen im Stichgelassen wird...

Wir bleiben wohl vorerst bei unserer..

maha.rishi · 5. April 2010

AW: Wechsel-Welle, Hunderttausende suchen sich eine andere Krankenkasse

naja das nennt man einen freien markt. man entscheidet sich für das angebot was einem am besten gefällt, man darf gespannt sein wie sich diese konkurrenz schlussendlich auf das angebot auswirkt. das muss nunmal jeder für sich abwiegen ob bereit ist mehr geld für bessere konditionen auszugeben, oder ob man lieber zu den billigkassen wechselt, die einen dann vllt nicht in so vieleln völlen bezahlen.
da muss man halt ganz genau auf die konditionen achten und nicht nur einzig und allein auf das, was man zu bezahlen hat. man bekommt halt nirgends was geschenkt. mal sehn wie sich das entwickelt aber grundsätzlich finde ich diese entwicklung gut. immerhin haben sich die kassen zum teil ganz schön dreist verhalten, nun bekommen sie die quittung für unnötige beitragserhöhungen und verlieren mitglieder. das ist nur fair

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