Weimarer Republik - Bundesrepublik Deutschland politischer Vergleich

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von Jeffo, 7. März 2009 .

  1. 7. März 2009
    Hallo Leute,

    ich wollte mal ein Thema ansprechen ,dass möglicherweise nicht jeden hier im Board interessiert,allerdings doch ausreichend Stoff für Diskussionen liefert.( meiner Meinung nach ).

    Und ein wirklich unpolitsches Board sind wir ja nicht ( man denke an Threads wie "Wen wählt ihr" etc.)


    Also es geht um folgendes, ich habe mir vor geraumer Zeit Gedanken über die Weimarer Republik gemacht,wie es zu der Machtübernahme von Hitler kommen konnte und welche Faktoren da eine Rolle gespielt haben und persönlich finde ich ,dass es mittlerweile starke Gemeinsamkeiten von der damaligen Situation zu der heutigen gibt. ( zwar noch nicht im großen Ausmaß ,aber die Gemeinsamkeiten sind vorhanden).

    Lasst mich mal aufzählen :

    Weimarer Republik:

    -Finanzkrise ab 1929( Hatte seinen Ursprung vom Börsenkrach an der Wall Street)
    -Große Investitionen des Staates in die Wirtschaft. Staat verlor ein Vermögen.
    -Banken sind pleite gegangen.(14. Juli 1931 z.B die Dresdner Bank)
    -Große Arbeitslosigkeit
    -Durch die Allgemeine Armut ging der Kurs mehr nach Rechts bzw. Links ( politische Gesinnungen ).
    -1930( 3 Jahre vor Untergang ) eine Große Koalition die sich nicht über die Farbe von einigen konnte.

    Bundesrepublik Deutschland :

    -Finanzkrise ( ganz aktuelles Thema ,brauch ich wohl nicht weiter auszuführen )
    -Konjunkturpakete ,riesen Investitonen in die Wirtschaft die im Endeffekt kaum was bringen ( eine Bockwurst ohne Fritten)
    -Banken haben massig Geld verloren
    -Arbeitslosigkeit wird immer höher, die akutellen Zahlen kenne ich nicht,allerdings glaube ich keiner Statistik ,außer wenn ich sie selbst gefälscht habe . Viele Arbeitslose werden in andere Kategorien gesteckt um die Statistik aufzubessern.
    -Armut wird immer größer
    -Kurs geht immer mehr nach links und rechts.(Die Linke kriegt viel zu lauf und natürlich auch die NPD)


    Es gibt sicherlich noch weitere Gemeinsamkeiten,die ich gegebenenfalls auch noch hinzufügen werde,falls mir noch welche einfallen.
    Das eigentliche Diskussionsthema sollte sein :

    1)Funktioniert Demokratie dauerhaft?Jedenfalls unsere Form der Demokratie?(Persönlich gefällt mir die Schweizervaariante).

    2)Alles nur Unsinn,oder besteht wirklich in vlt. 20-30 Jahren die Möglichkeit einer neuen Regierung?
    (Ich rede von keinem Hitler II ,obwohl soetwas natürlich auch möglich wäre.Hauptaugenmerk bitte auf neue Regierung lenken.)

    3)Geht Deutschland ( wie wir es kennen ) den Bach runter? Wird der Ausweichkurs der Bevölkerung weiter nach links und rechts gehen?



    Viel Spaß beim diskutieren,ich hoffe das der Thread von der Community angenommen wird,da ich das Thema für hoch interessant halte.
    Hinzufügen will ich bitte,dass wir hier über Politik rede und es bei Politik oft zu Meinungsverschiedenheiten kommt.
    Regelt es hier bitte in einer angemessenen Art und Weise, möchte gern InternetNazi´s bzw. möchte gern Kommunisten mit zu krasser Meinung sind hier im Thread nicht erwünscht.


    Viele Grüße

    HaLoP
     
  2. 7. März 2009
    AW: Weimarer Republik - Bundesrepublik Deutschland politischer Vergleich

    du vergisst eines, und zwar das system an sich.

    offensichtlich versuchst du parallelen zu finden, aber das politische system hast du nur unzureichend beleuchtet: damals war der fehler im system sehr offensichtlich, der reichskanzler konnte das parlament auflösen und deshalb mussten die menschen mehrmals im jahr (!) zur wahl gehen. und weil sie das verhältniswahlrecht hatten, kam natürlich nur wieder ein zersplittertes parlament bei raus, was wiederum zur parlamentsauflösung führte -> teufelskreis.

    damals war es klar das der staat gelähmt ist und nur durch einen systemumbruch wieder handlungsfähig gemacht werden konnte, das ist heute nicht so. die meisten links- rechts- wähler sind protestwähler, aber keine dieser parteien hat auch nur den hauch einer chance jemals an der regierung beteiligt zu werden.
     
  3. 7. März 2009
    AW: Weimarer Republik - Bundesrepublik Deutschland politischer Vergleich

    Naja, ich weiss jetzt nicht genau was du mit deiner Frage meinst. Ich werd aber trotzdem mal versuchen so vernünftig wie möglich drauf zu antworten.

    Nachdem ich mir deinen Thread jetzt mal in aller Ruhe zweimal durchgelesen habe, habe ich festgestellt, dass die Parallelen wirklich interessant sind (danke für diese Zusammenfassung). Allerdings hoffe ich doch schwer dass wir Deutschen aus unseren Fehlern insgesamt was gelernt haben.

    Was deine Frage nach dem Fortbestand der Demokratie angeht, so ist meiner Meinung nach definitiv die Demokratie wie wir sie haben das Vernünftigste, ob sie ewig so weiterbestehen bleiben wird, das wage ich dann doch einmal ernsthaft zu bezweifeln. vielleicht noch 30, vielleicht 40 Jahre, was allerdings dannach kommt werden wir sehen.

    Diese Verlagerungen der Gesellschaft, nach rechts bzw. links sind allerdings definitiv ein Grund zu Besorgnis, da es auch hier, und eigentlich besonders hier, im Bereich der Politik, wichtig ist, ausgewogen seine Meinung zu vertreten. Bei sämtlichen Themen sind die Extremen im Grunde nie die beste Lösung gewesen, man sollte versuchen die Hegelsche Dialektik beizubehalten, sprich: Die Aufstellung einer These, das abwägen mit der Antithese um daraufhin zur Synthese zu gelangen, eine Meinung die vor der Mehrheit vertretbar ist und rein rational getroffen werden soll und kann...



    In diesem Sinne wünsche ich eine faire Diskussion,

    MrMouseR
     
  4. 8. März 2009
    AW: Weimarer Republik - Bundesrepublik Deutschland politischer Vergleich

    Die Unzufriedenheit der Bevölkerung (die oft auch auf das aktuelle "System" zurückzuführen ist) ist der Nährboden für radikale Wege.

    Man sieht es in den Krisenregionen dieser Welt. Es geht den Menschen "schlecht", sie sind oft arm und können sich kaum das nötige Leisten. Dieser Unmut wird dann entweder gegen die Obrigkeit gerichtet, da sie diese zumindest eine Teilschuld dazu beiträgt (Bsp: Französische Revolution [Alter die warn aber sowas von selber Schuld das ihre Köpfe gerollt sind]) oder durch eine politische Idee (die durch Abweichung mit dem "System" entstehen kann) auf eine Minderheit geschoben (Beispiel: Drittes Reich [Juden]).

    Es ist logisch das Menschen sich mit anderen politischen Richtungen/Meinungen/Störmungen als der aktuellen beschäftigen. Wenn man soetwas über längeren Zeitraum ertragen muss, denke ich wird man bereiter dazu radikalere Wege zu gehen. (Sozialdemokrat bekommt kommunistische Ideen, Republikaner wird Nationalist oder gar Faschist [Selbstverständlich kann dies von allen Richtungen aus beginnt, in jede Richtung geht ["Nationalsozialist" -> Sozialismus aber nur für ein vordefiniertes uns])

    Edit: Ob Demokratie gut ist? Naja es ist nicht das beste System. Aber das akzeptabelst. Was willst du sonst machen? Monarchie? Diktatur? Ob die Demokratie beständig sein wird. Ich glaube nicht.
    THEORETISCH könnte Kommunismus funktionieren (hört sich dann auch sehr toll an, alle Menschen sind wirklich gleich, bla bla blubb), faktisch nicht (Dazu wäre der Mensch sowieso zu Egoistisch).

    Für mich ist die Demokratie die beste Lösung, auch wenn es manchmal stark an der Umsetzung hapert. Es geht vielen leider doch nicht so sehr um das Wohl des Volkes als um sich selbst (sich selbst = Kapital) und ihre Partei (ihre Partei = Macht)... (Ich finde es so verdammt schwachsinnig das Parteien keine Gelegenheit auslassen um ihre Differenzen zu unterstreichen, anstatt sich einfach mal zusammen für diejenigen einzusetzen, die ihnen ihre Macht verliehen haben).
    Naja wer keine Angst haben muss das seine Umfrageergebnisse rapide Absinken oder ihn seine Verhalten zum Verhängnis wird, macht weiter wie bevor. (Wenn ein gewaltsammer Umsturz kurz bevor stehene würe würde man sich wohl erst anfangen zu ändern [aber nicht weil man jetzt ein besser Volksvertreter werden möchte, sondern weil man gerne seinen Kopf behalten würde])

    MfG
     
  5. 8. März 2009
    AW: Weimarer Republik - Bundesrepublik Deutschland politischer Vergleich

    Ja schön das wiederholt sich in jedem Land in dem sich der Kapitalismus irgendwie breit gemacht hat immer wieder. Das ist doch jetzt nichts neues. Das sich daraufhin irgendwelche Nasen zum Rudel zusammenschließen und über andere herfallen sind nun mal folgen von solchen Systemen indem es immer Verlierer geben wird.

    Linke haben da mehr verstand

    Die Arbeitslose Zahlen sehen natürlich mal wieder Kritisch aus aber die Fabriken sind auch voll mit unglücklichen Arbeitern es ist ja nicht so das man nur an Arbeitslose sowas messen kann. Aber über den Kapitalismus wurde ja bisher schon mehrere Kritische Bücher verfasst die das alles schön ausformuliert und umschrieben haben.
     
  6. 8. März 2009
    AW: Weimarer Republik - Bundesrepublik Deutschland politischer Vergleich

    Der Parlamentarische Rat wird sich mit dieser Frage wohl ausgiebig beschäftigt haben. Immerhin hatte der Untergang der Weimarer Republik 60 Millionen Todesopfer zur Folge und Europa in eine tiefe moralische Krise gestürzt.
    Wichtige Aspekte wie die Schwächung bestimmter Machtpositionen oder Wahrung der Menschenrechte hat dort eine nicht ganz unwesentliche Rolle gespielt.
    Ebenso die Einführung eines Verfassungsgerichtes, einer 5% Klausel und der Notstandsgesetze von 1968 machen, wie ich finde, die deutsche parlamentarische Demokratie zu einem stabilen politischen System.



    xfreakx
     
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