Werden Männer schneller krank?

Artikel von Tommy Weber am 26. November 2017 um 12:03 Uhr im Forum Gesundheit & Körperpflege - Kategorie: Ratgeber & Wissen

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Werden Männer schneller krank?

26. November 2017     Kategorie: Ratgeber & Wissen
„Wann ist der Mann ein Mann?“, fragte einst Herbert Grönemeyer, viele Frauen stellen diese Frage wahrscheinlich anders: Wann ist der Mann kein Mann? Zum Beispiel, wenn der Mann einen Schnupfen hat. Immer wenn Männer spüren, dass sie eine Erkältung bekommen, dann sind sie extrem wehleidig. Oder ist diese Wahrnehmung nur subjektiv? Jammern Männer nur oder leiden sie tatsächlich mehr als Frauen? Die Antworten auf diese Fragen sind verblüffend.

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Jammern ohne Grund?

Der Männerschnupfen ist ein ganz besonderer Schnupfen. Wenn bei Männern die Nase läuft, der Hals schmerzt und der Husten nicht aufhört, dann rufen sie gerne mal nach der Mama und fühlen sich sterbenselend. Dieser bemitleidenswerte Zustand hat mittlerweile Kultstatus, aber eine neue Studie belegt jetzt: Männer leiden mehr als Frauen, wenn sie erkältet sind. Im Vergleich zum schwachen Geschlecht sind Männer häufiger und schwerer von Infekten betroffen. Sie sind also keine eingebildeten Kranken, sondern wirklich krank.

Warum sind Männer stärker betroffen?

Warum leiden Männer mehr als Frauen? Sie haben weniger Östrogen und das hat großen Einfluss darauf, wie Viren und Bakterien reagieren. Wissenschaftler haben unter anderem die weiblichen und die männlichen Nasenzellen unter die Lupe genommen und festgestellt, dass die weiblichen Zellen resistenter als die männlichen Zellen sind. In der Folge sind Männer auch viel anfälliger für Infektionskrankheiten, wie eine Erkältung oder die Grippe. Die Forschung wird von der Tatsache untermauert, dass in Europa mehr Männer in der Grippe- und Erkältungssaison krank sind als Frauen. Das Immunsystem lässt sich stark von Hormonen und Genen beeinflussen. Das Hormon Östrogen ist eine Art von Schutzschild gegen Infektionen aller Art und da Männer davon zu wenig haben, sind sie schneller krank.

Das Frühwarnsystem funktioniert besser

Frauen haben mehr Östrogen und müssen nicht so stark unter einem Infekt leiden. Männer haben dafür mehr Testosteron und dieses Hormon sorgt dafür, dass das Frühwarnsystem besser funktioniert. Männer merken also schneller, dass sie eine Erkältung erwischt hat. Es gibt jedoch noch mehr Unterschiede. Die Universität Stanford hat untersucht, wie Männer und Frauen auf eine Grippeimpfung reagieren. Das Ergebnis: Bei den Frauen fanden die Forscher mehr Antikörper als bei den Herren der Schöpfung. Je höher der Testosteronspiegel ist, umso weniger Antikörper sind im Blut unterwegs.

Sind Frauen von Natur aus stärker?

Sind Frauen tatsächlich härter im Nehmen, wenn es um eine Grippe oder Erkältung geht? Diese These lässt sich wissenschaftlich beweisen. Die Natur hat Frauen reicher beschenkt als Männer, denn sie besitzen gleich zwei X-Chromosomen. Das heißt, Frauen haben die Möglichkeit, vom jeweiligen Gen bis zu zweimal so viele Zellen zu haben. Interessant ist das vor allem bei den 1000 Genen, die für das Immunsystem zuständig sind. Frauen sind daher nicht nur härter im Nehmen, ihre körpereigene Abwehr funktioniert auch besser.

Allerdings muss man auch sagen, dass Männer meist einen ungesünderen Lebensstil pflegen und so unzählige Folgeerkrankungen oder Immunschwächen entstehen. Beginnend bei der Körperhygiene bis zum Alkoholkonsum. Die Mundpflege unterscheidet sich auch oft, was dazu führt das Männer häufiger Mandelsteine entfernen lassen.

Warum sind Männer so wehleidig?

Männer leben risikofreudiger als Frauen und sie sind regelmäßig verblüfft, wenn sie die Konsequenzen für ihr Handeln tragen müssen. Das gilt auch, wenn es um die Vorsorge in der Erkältungssaison geht. Wozu dauernd die Hände waschen und warum Gemüse essen, wenn ein Steak doch so viel besser schmeckt? Männer gehen mit ihrem Überschuss an Testosteron ins Fitnessstudio und ignorieren, dass beim Stemmen der Hanteln nicht nur die Muskeln wachsen und ein Muskelkater droht, sondern auch die Gefahr besteht, eine Erkältung oder Grippe zu bekommen. Ist es dann passiert, dann sind die meisten Männer hilflos und reagieren mit Selbstmitleid, sie jammern praktisch auf höchstem Niveau und wollen umsorgt sein. Aber die Herren haben Glück, denn Frauen haben so etwas wie ein natürliches Helfersyndrom und sind daher gerne bereit, sich um ihre Männer zu kümmern.

Männer, die sich vernünftig ernähren, auf mögliche Übertragungswege in der Erkältungssaison achten und sich gegen Grippe impfen lassen, müssen sich keine Sorgen machen, mit einem Infekt im Bett zu landen.

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Bildquelle: © Depositphotos.com / kmiragaya
 

Kommentare

#2 27. November 2017
Diesen Artikel finde ich super besonders der Punkt, warum Männer so wehleidig sind finde ich ziemlich gut beschrieben
 
#3 28. November 2017
Frauen gehen enauso oft in Fitnessstudio wie Männer. Das ist aus meiner Sicht kein Punkt gegen Männer.
 
#4 1. Dezember 2017
Wenn ich ins Fitnesstudio gehe sehe ich aktuell viiiiiel mehr Männer, als Frauen. Liegt vielleicht daran, dass Männer viel disziplinierter sind ^^
 
#5 1. Dezember 2017
Echt? - Wenn du es sagst
 
#6 13. Dezember 2017
Interessant, dass die ganzen Vorurteile wissenschaftlich belegbar sind. Das hatte ich jetzt gar nicht so erwartet