[Windows 7] Ordner verschlüsseln

Verschlüsselung

Wie Womit Was Wann
Ein kurzer Überblick über ein paar wenige gängige Programme und ihrer Methoden sowie Alternativen dazu.

1. Hintergrundwissen
1.1 Verschlüsselungsvarianten

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Verschlüsselungsvarianten

Grundsätzlich gibt es 3 Arten von Verschlüsselung.

a.) Symmetrische Verschlüsselung
Bei dieser Variante wird zum Ver- und Entschlüsseln jeweils der gleiche Schlüssel benutzt. Nur durch einen ausreichend langen Schlüssel und einen sicheren Verschlüsselungsalgorithmus sind die verschlüsselten Dateien sicher vor so genannten "Brute-Force-Angriffen", bei denen alle möglichen Schlüssel nacheinander ausprobiert werden. Derzeit gilt das Advanced Enryption Standard AES als sicher und nicht zu knacken. Der Algorithmus ist frei verfügbar und darf ohne Lizenzgebühren in Hard- und Software eingesetzt werden. Auch Blowfish gilt derzeit als sicher und arbeitet bei verschiedenen Vergleichstests noch etwas schneller als AES. Dagegen sollte man das veraltete DES nicht mehr einsetzen, da es mit seiner Schlüssellänge von nur 56 Bit grundsätzlich einem längeren Brute-Force-Angriff nicht standhält. DES wurde zwischenzeitlich durch AES abgelöst.

b.) Asymmetrische Verschlüsselung
Im Gegensatz zur symmetrischen Verschlüsselung kommen bei der asymmetrischen Verschlüsselung, auch als Public-Key-Verfahren bezeichnet, 2 Schlüssel zum Einsatz. Jeder Nutzer besitzt zwei Schüssel: einen öffentlichen Schlüssel und einen privaten Schlüssel.

Dateien werden mit dem öffentlichen Schlüssel verschlüsselt und können nur mit dem privaten Schlüssel wieder entschlüsselt werden. Verwenden 2 Benutzer das Public-Key-Verfahren, muss der Versender nur den öffentlichen Schlüssel des Empfängers wissen, um die Datei damit zu verschlüsseln. Der Empfänger kann dann nur mit seinem privaten Schlüssel die Datei wieder entschlüsseln. Für alle anderen Benutzer ist die Datei dagegen wertlos, da der private Schlüssel fehlt. Beispielsweise nutzt das Encryption File System EFS von Windows XP Professional bzw. Windows Server 2003 das asymmetrische Verschlüsselungsverfahren.

c.) Kombination: Hybride Verschlüsselung
Die hybride Verschlüsselung ist eine Kombination aus asymmetrischer Verschlüsselung und symmetrischer Verschlüsselung. Damit werden die Vorteile beider Verfahren genutzt - die hohe Geschwindigkeit für die symmetrische Verschlüsselung der Nutzdaten und die sicherere asymmetrische Verschlüsselung für den kleinen Session Key. Das Verfahren kommt u.a. beim Netzwerkprotokoll IPsec zum Einsatz. Bekannteste Vertreter der hybriden Verschlüsselung sind PGP (bzw. GnuPG) und S/MIME.

So funktioniert es: Ein Dokument wird mit einem symmetrischen Schlüssel verschlüsselt. Dieser Schlüssel selbst wird nun mit dem Public-Key des Empfängers verschlüsselt und kann nur mit dessen privaten Schlüssel wieder entschlüsselt werden. Damit wird vermieden, dass große Datenmengen mit dem doch langsamen asymmetrischen Verfahren ver- und entschlüsselt werden müssen. Lediglich der Schlüssel des symmetrischen Verfahrens muss auf diese Weise ver- und entschlüsselt werden.
http://www.wintotal.de/Artikel/verschluesselung/verschluesselung.php

wer noch mehr über die einzelnen (AES, Blowfish und co) Verschlüsselungsverfahren erfahren will, darf sich hier umsehen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Verschlüsselungsverfahren

1.2 Systemrechte

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Windows arbeitet mit zwei benutzerkonfigurationen. "Administrator" und "eingeschränkter Benutzer". Dabei gilt arbeitet immer als eingeschränkter Nutzer, um eure Sicherheit vor Malware zu erhöhen und nicht ausversehen aus Unwissenheit das System zu beschädigen. Wer mehr darüber wissen will, soll sich hier reinlesen.
Raid-Rush Underground News

Bei Verschlüsselungssoftware hat dies jedoch die Auswirkung, dass man viele Programme nicht als "eingeschränkter User" installieren kann. Warum? diese Programme benötigen einen Gerätetreiber, der es ihnen ermöglicht die Dateien anzeigen zu lassen. Um einen solchen Treiber im System zu installieren benötigt man jedoch Administrative Rechte. Das Nutzen dieses Programmes ist kann jedoch nach der Installation ohne Administrative Rechte vonstatten gehen. Auf Rechnern, auf denen man keine Spuren hinterlassen will scheiden solche Lösungen also aus. -> Dies ist gerade bei portablen Festplatten ein sehr ärgerliches Hindernis.

2. Hardwareverschlüsselung
Hardwareverschlüsselung ist ein Verfahren, bei dem eine Hardwarekomponente (Verschlüsselungshardware) Daten ohne den Einsatz von zusätzlicher Software verschlüsselt.

Hardwareverschlüsselung wird typischerweise für interne oder externe Festplatten verwendet. Die Verschlüsselungshardware wird in diesem Fall zwischen dem Controller und der Festplatte eingebaut und verschlüsselt in Echtzeit die ausgetauschten Signale. Auf der Festplatte werden ausschließlich die verschlüsselten Daten abgespeichert. Der Zugriff auf die Daten erfordert einen Schlüssel, der z.B. auf einem Token (z.B. spezieller USB stick) gespeichert werden kann.

3. Softwareverschlüsselung

ich werde hier immer drei Programme vorstellen, ggf noch einige Alternativen nennen.
Dabei gehe ich immer in den gleichen Schritten vor. Und ich teste die Programme immer nur nach den Standardeinstellungen.

a. Lizenztyp
b. Verschlüsselungsalgorithmus
c. Installation und nutzung
d. Handhabung
e. Besonderheiten
f. Fazit

3.1 einzelne Dateien verschlüsseln

Advanced File Security Basic
AFS 4 | Advanced File Security 4 by Osborn-Software

- Freeware (auch geschäftlich); closed source

- AES zu maximal 2040 Bit.
Dies ist abhängig vom gewählten Passwort (pro zeichen 8 bit) kann jedoch mit einer Schlüsselerweiterung (bis zu zwei Fragen inkl Antwort) erweitert werden.
-> bei einem passwort mit 255 zeichen 2040 bit.

- Richtet sich bei der Installation ins Kontextmenü ein
benötigt keine admin rechte

- Handhabung:
verschlüsseln: rechtsklick auf die datei/ordner - verschlüsseln auswählen - passwort eingeben - fertig.
entschlüsseln: doppelklick auf die datei - passwort wieder eingeben - fertig
Der sonstige Funktionsumfang ist bescheiden, es kann gewählt werden, ob die Ursprungsdatei nach den Ver / Entschlüsseln gelöscht werden soll.

- Besonderheit: das Programm kann auch von USB-Stick (ohne Kontextmenüunterstützung) gestartet werden. Und das auch ohne Admin-Rechte.

- Fazit. ein von der Bedienung sehr einfaches Programm, Hat jedoch den Nachteil, dass entschlüsselte Dateien neu verschlüsselt werden müssen. Am ehesten vergleichbar, als wenn man Dateien mit einem Packprogramm packt. Vorsicht, verschlüsselte Dateien werden nur "einfach" gelöscht und bleiben wiederherstellbar.


AxCrypt

Axantum Software AB | AxCrypt | File Encryption Software
- freeware; open source

- AES mit 128 Bit

Alle Funktionen wie auch Advanced File Security Basic. aber zusätzlich:
- sicherer Datenschredder
- verschlüsselte Daten bleiben verschlüsselt
- automatische Weitergabe der entschlüsselten Daten an das betreffende Programm
- automatische Neuverschlüsselung, wenn die Daten verändert werden

- Besonderheit: man kann portable .exe dateien erstellen (nur öffnen) oder die bestehenden
verschlüsselten Daten mit einem "Viewer" (siehe downloadpage) überall öffnen.


3.2 Container / Festplatten verschlüsseln.

3.3 Systempartitionen verschlüsseln / "Pre Boot auth"

Eine komplettlösung für ein ganzes PC System kann nicht software basiert sein.
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