WM-Ticketverkauf - Den Markt falsch eingeschätzt

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von graci, 4. Februar 2010 .

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  1. 4. Februar 2010
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. April 2017
    sport

    Damit hat die Fifa nicht gerechnet: Die Karten für Südafrika verkaufen sich sehr schlecht. Auch vielen Deutschen sind die Reisepakete zu teuer.
    Von André Görke und Robert Ide
    3.2.2010 - 11:53 Uhr

    © Gallo Images/Getty Images Sport
    zukami-ticket-540x304.jpg
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    Wird hoffentlich nicht alleine feiern müssen: Zukami, Südafrikas Maskottchen

    Wie der Ticketverkauf so läuft für die Fußball-WM? Ach, super, in den Büros des Deutschen Fußball-Bundes in Frankfurt am Main sind sie entzückt. 200.000 verkaufte Eintrittskarten, das muss man sich mal vorstellen! "Die Resonanz ist überwältigend", sagt Generalsekretär Wolfgang Niersbach. Sogar Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) schickte eine Videobotschaft aus Berlin, um mitzuteilen: "Jeder soll dabei sein, wenn Königin Fußball die Welt regiert."

    Stopp! Wie bitte? Königin?

    Der Vorverkauf für die Fußball-Weltmeisterschaft läuft in der Tat richtig gut, nur beziehen sich all die netten Worte auf das Turnier der Frauen im Jahr 2011 – die WM der Männer in diesem Sommer in Südafrika hingegen kann mit den schönen Zahlen nicht mithalten. Knapp 2000 Eintrittskarten wurden bisher für die deutschen Fankurven für die drei WM-Vorrundenspiele verkauft. Auch andere Ticketkontingente laufen schlecht, und zwar weltweit – weshalb der Weltverband Fifa und seine angeschlossenen Tickethändler langsam nervös werden.

    Laut DFB werden bisher 580 Anhänger gegen Australien am 13. Juni im Fanblock stehen, 665 im Spiel gegen Serbien fünf Tage später. Und im letzten WM-Vorrundenspiel gegen Ghana in Johannesburg (23. Juni) sind es auch nur knapp 700. So viele Fußballfans pilgern bei so manchem Bundesligisten gern schon mal zum Vormittagstraining.

    Schon länger verweisen Fans auf die teuren Flugtickets und WM-Pauschalreisen. Für rund 3000 Euro sind die WM-Pakete zu haben, so viel kostet der Wochentrip, mit Flug, Übernachtung und einer Eintrittskarte. So viel Geld kann und will nicht jeder zahlen. Zumal auch die Reisehinweise des Auswärtigen Amtes wenig freundlich klingen: "Die Innenstädte von Johannesburg, Pretoria, Durban und Kapstadt sollten nach Geschäftsschluss gemieden werden. Benutzen Sie nicht die Vorortzüge!"

    Panik? Nicht beim DFB. Niemand dürfe sich wundern, wenn die große Reisewelle nicht so einsetzt, als wenn die WM in Spanien, Italien oder England wäre, ergänzt Niersbach. Im deutschen Fancamp in Pretoria wohnen bisher 300 Anhänger. Ein paar mehr werden es schon noch werden: Insgesamt gingen nach Angaben der Fifa 25.000 Tickets nach Deutschland, weitere 15.000 Anfragen lägen vor, verteilt auf alle 64 WM-Spiele. Am 9. Februar beginnt die nächste Verkaufsphase. Der DFB will dann auch die in Südafrika lebenden Deutschen und die dortigen Firmen mobilisieren.

    Das Gleiche allerdings haben sich auch die Fifa und die von ihr beauftragte Ticketagentur Match vorgenommen, die die teuren Logenplätze losschlagen soll. Nach Angaben von Tickethändlern ist die Nachfrage für die sogenannten Hospitality-Pakete mit Boxenplatz und Bewirtung gleichbleibend mau.

    Horst R. Schmidt, der von der Fifa nach Südafrika beorderte WM-Organisator von 2006, muss auf Nachfrage zugeben: "Der Markt ist bei weitem nicht so leistungsfähig wie vor vier Jahren." Nach seinen Angaben sind von den 220.000 vorhandenen Paketen erst etwas mehr als die Hälfte verkauft. Ein Wunder ist das nicht, schließlich gibt es auch noch genügend günstigere Karten.

    Die Veranstalter jagen nun Verkaufsphase auf Verkaufsphase, um eine Verknappung der Karten und damit neues Interesse auch an teuren Plätzen zu erreichen. "Alle Verkaufskanäle bleiben geöffnet", kündigt Schmidt an. Die Preise senken wollen die Veranstalter allerdings nicht, wegen der Ungerechtigkeit gegenüber den bisherigen Käufern natürlich.

    Offenbar haben die Tickethändler selbst den Markt in Südafrika falsch eingeschätzt. Das Interesse an Karten ist schon vorhanden, allerdings vor allen Dingen für welche in der günstigsten Kategorie. Diese muss die Fifa nun ausweiten, wie aus Verbandskreisen zu hören ist. Die teureren (und für die Veranstalter viel wichtigeren) Plätze werden dagegen kaum nachgefragt, außerdem zögern viele Südafrikaner auch, für viel Geld virtuelle Ticketgutscheine zu erwerben. Ab Mitte April sollen nun Ticketverkaufsstellen eingerichtet werden, an denen auch tatsächlich Tickets verkauft werden. Schmidt sagt: "Im Zweifel werden wir bis zum letzten Tag Tickets verkaufen."

    So viel Zeit bleibt den deutschen Fans nicht. Aber vielleicht ist das ja auch nur für die Veranstalter schlimm, nicht für die deutschen Fans. Beim ersten WM-Spiel der Nationalmannschaft in Asien 2002 saßen ganze 540 deutsche Anhänger im Stadion. Gefeiert wurde trotzdem – vor allem in Deutschland.

    Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 3. Februar
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    fände ich mal gar nicht so schlecht...ist eh nur kommerz und ich verstehe es nicht 3000 € hinzublättern für fussball... es gibt andere sportarten und die sind genauso spannend, wenn nicht so gar noch spannender. Und bei den Preisen muss ich nicht lange überlegen: Ich bleibe in Europa. Südafrika ist mir viel zu gefährlich und es macht keinen Spass in einem Land zu sein, wo man vieles nicht machen kann und dann kommt doch noch so ein mit drogen vollgepumpter Slumbewohner, der nix zu verlieren hat und raubt dann einem. Habe genug von den Erfahrungen in Brasilien.
     
  2. 4. Februar 2010
    AW: WM-Ticketverkauf - Den Markt falsch eingeschätzt

    Find ich gut aber da ich ein Fußball-Hater bin zählt das nicht. Es ist aber uach die eigene Schuld der Fifa ihre WM in südafrika auszutragen. Quasi am Ende der Welt, da will man auch nicht hin.
     
  3. 4. Februar 2010
    AW: WM-Ticketverkauf - Den Markt falsch eingeschätzt

    wie haben sich denn die Karten in Südkorea damals so verkauft?
     
  4. 4. Februar 2010
    AW: WM-Ticketverkauf - Den Markt falsch eingeschätzt

    Klar fährt kaum jemand nach Südafrika. In einem Land wo die Kriminalitätsrate katastrophal hoch und die Polizei absolut überfordert ist, bleibt doch kein normale Denkender Mensch länger als umbedingt notwendig, bzw. verlässt nicht freiwillig die stark gesicherten Hotelkomplexe.
     
  5. 4. Februar 2010
    AW: WM-Ticketverkauf - Den Markt falsch eingeschätzt

    Hätte man sich ja denken können. Aber finds ganz in Ordnung besser als so n Kartenchaos wie 06 wo jeder eine haben wollte aber kaum eine bekommen hat

    Ist halt für die meisten einfach zu weit, mal schaun ob ich hinmache...
     
  6. 4. Februar 2010
    AW: WM-Ticketverkauf - Den Markt falsch eingeschätzt

    naja südkorea ist eine Industrienation und sollte nicht mit Nordkorea verglichen werden
     
  7. 4. Februar 2010
    AW: WM-Ticketverkauf - Den Markt falsch eingeschätzt

    Erstens vergleicht er Südkorea mit Südafrika und zweitens wollte er damit aufzeigen, dass die Argumentation, die auf der Entfernung zum Austragungsort aufbaut, nicht ausschlaggebend ist.
     
  8. 4. Februar 2010
    AW: WM-Ticketverkauf - Den Markt falsch eingeschätzt

    find ich schon absehbar,Südafrika ist nicht ungefährlich als auch generell die Struktur der Stadien sind auch grössenteils noch magenlhaft gewesen.

    denke von der Stimmung her wird einiges passen...aber naja,wir werden sehen ob sich in puncto Ticketverkauf noch was tut
     
  9. 4. Februar 2010
    AW: WM-Ticketverkauf - Den Markt falsch eingeschätzt

    lol
    ich würde auch nicht hinfahren, selbst wenn ich das geld hätte. ist mir einfach zu riskant ^^
    finde eh das afrika nicht der richtige austragungsort für ein turnier von weltweitem interesse ist....die ham einfach nix xD
     
  10. 4. Februar 2010
    AW: WM-Ticketverkauf - Den Markt falsch eingeschätzt

    Word.

    lol...ihr tut so als wär Afrika kein Teil der Welt. Wenn Länder wie Südafrika nicht durch solche Events an der Weltwirtschaft teilhaben dürfen, wie sollen die dann je auch nur annähernd ein Schwellenland werden? Muss denn immer erst was Grausames passieren, siehe Haiti, damit die Welt sieht das es auch noch andere Plätze auf der Erde gibt als Europa und Amerika?

    Also wenn ich das Geld hätte wär ich dabei.
     
  11. 4. Februar 2010
    AW: WM-Ticketverkauf - Den Markt falsch eingeschätzt

    Als ob die WM langfristige Vorteile für Afrika/Südafrika hätte. Ein kurzfristiger Finanzschub, der wohl ausreicht, um die Kosten für die Organisation und die WM-Infrastruktur zu decken und vieleicht ein paar Schulden zu bezahlen. Danach wird wieder alles so sein wie vorher.
    Mach dir also keine falschen Illusionen.
     
  12. 4. Februar 2010
    AW: WM-Ticketverkauf - Den Markt falsch eingeschätzt

    Naja, die Gründe sind ja wohl klar.
    - Ewig weit weg
    - Ein Land, das kaum wer richtig kennt
    und
    - Vorurteile gegen das Land, was Kriminalität und ähnliches angeht. Ich kann das persönlich sogar verstehen. Grade nach dem Angriff auf den Mannschaftsbus, der nichts mit der WM zu tun hat und weit weit entfernt von Südafriker war, macht es nicht besser.

    Ich wäre btw auch lieber nach Korea geflogen als nach Südafrika. Ist einfach fakt und so denken auch viele viele andere Menschen.
     
  13. 4. Februar 2010
    AW: WM-Ticketverkauf - Den Markt falsch eingeschätzt

    richtig...
    In Erdkunde war ich nie gerade der Meister, allerdings (glaub ich) ist Südkorea doch etwas näher als Südafrika. Eigentlich wollte ich nur herausfinden, ob die Karten sich dort besser verkauft haben. Ich hab ehrlich gesagt kein Problem mit Südafrika, ich hab eher ein Problem mit 3000 Euro für ein Fussballspiel. Des würde sich, wenn ich das Geld dazu hätte, nur für die komplette Vorrunde lohnen. Ich errine mich noch 2005/2006 daran, das mein Deutschlehrer einfach mal 4 Spiele kaufen wollte für glaub ich 1500 Euro, hat aber nur eines der 4 Spiele bekommen (darauf wollte er eigentlich hinaus).
     
  14. 4. Februar 2010
    AW: WM-Ticketverkauf - Den Markt falsch eingeschätzt

    er hat aber recht, viel wird sich dadurch nicht ändern. Na ja Prestigegewinn, wenn die orga gut klappt und wenn es nicht zu viele überfälle gibt.

    ist südafrika nicht schon ein schwellenland? als dritte welt würde ich es nicht bezeichnen, den nix geben tut es dort nicht.
     
  15. 4. Februar 2010
    AW: WM-Ticketverkauf - Den Markt falsch eingeschätzt

    es gibt doch mitlerweile genug berichte darüber, wie die olympiade in bei der chinesischen bevölkerung angekommen ist - nämlich absolut gar nicht. viele bezeichnen es heute als einen riesigen fehler, dass man china als austragungsort gewählt hat in der hoffnung, man könne da was bewegen.

    und in südafrika wird das nicht anders sein. da wird in großstädten vielleicht ein wenig die infrastruktur verbessert na und? die großstädte sind jetzt nicht unbedingt die problemzonen afrikas. da müsste die WM im Kongo stattfinden und nicht im doch recht wohlhabenden und gut versorgten Südafrika

    das argument der entfernung ist doch totaler blödsinn: wir reden hier über eine weltmeisterschaft, d.h. entfernung ist relativ, südkorea ist vielleicht für usn weit weg gewesen, für die ganzen asiaten ises aber direkt um die ecke, genauso isses auch für amis ebenso weit gewesen wie nach europa.

    das problem ist einfach dass die wm auf einem kontinent stattfindet, auf dem der geringste teil der dort ansässigen bevölkerung überhaupt das geld oder die mittel hat, sich son ticket zu kaufen, dazu kommt halt die tatsache, und dass ist einfach fakt, dass einfach sehr viele aufgrund von kriminalität, schlechter infrastuktur und und und, meinetwegen auch auf grund rassistischer abneigung, da nicht hin wollen. ich kanns verstehen, ich fahr doch nicht für 3000€ nach afrika um mir n spiel anzusehen, in dem die schweiz gegen die usa spielt. großen einfluss hat man bei der loserei ja eh nimmer darauf was man sehen kann
     
  16. 5. Februar 2010
    AW: WM-Ticketverkauf - Den Markt falsch eingeschätzt

    - Südamerika ist nicht weiter weg wie Südkorea, Amerika oder Austalien.
    - Wer kennt den nicht Afrika?

    Vorurteile gegen das Land?

    Hast du schon erfahren das die deuschten Nationalspieler Sonderschutz beantragt hat? Kannst du dich an den Bus erinnern der durchlöchert wurde? Davon abgesehen ist Kapstadt die Stadt mit der höchsten Verbrecherrate...

    Ich weiß nicht wieviele Leute, wie z.B. Hoeneß sagten das es ein großer Fehler war die WM da zu veranstalten. Nur kann es nun keiner mehr rühiggänig machen.

     
  17. 5. Februar 2010
    AW: WM-Ticketverkauf - Den Markt falsch eingeschätzt

    Würde auch nicht unbedingt nach Afrika fliegen wollen, da wird man bestimmt direkt noch überfallen. Ich würde mich da nicht sicher fühlen, die Polizei kommt da doch mit der Kriminalität gar nicht klar. Am besten vor der Glotze anschauen und gut ist

    MFG

    Cooder
     
  18. 5. Februar 2010
    AW: WM-Ticketverkauf - Den Markt falsch eingeschätzt

    rio ist auch so ein ding: total gefährliches pflaster. aber da können sich die polizei und die banden auf waffenstillstand einigen und gut ist (hoffentlich).
     
  19. 5. Februar 2010
    AW: WM-Ticketverkauf - Den Markt falsch eingeschätzt

    Du kannst in der Hinsicht Angola aber nicht mit Südafrika vergleichen. Der Bus wurde in einer abtrünnigen Region angegriffen von Aufständischen. (Sie wurden sogar aufgefordert, extra nicht mit dem Bus zu kommen und schon gar nicht durch diese Gegend).

    Ich glaube dass so wenig Karten verkauft wurden, ist Schuld der Medien. Die blähen den Kriminalitätskram auch auf ohne Ende.
    Man muss nur wissen, wo man sich aufhalten kann und wo nicht und dass man möglichst nicht alleine irgendwo nachts rummarschieren soll.
    Solche Orte gibts in jedem anderen Land auch, sogar in Deutschland.

    Es gibt ja auch noch genug Leute die ohne Fußball-WM etc. einfach nach Südafrika fliegen um dort Urlaub zu machen.
    Und man muss bedenken, dass es "nur" Kriminalität dort ist. Da in Südafrika bestimmt das größte Aufgebot an Sicherheitskräften gibt, werden diese Gangs und Gangster wohl kaum was großartig machen.
    Ist ja wie schon gesagt nicht so wie in Angola, wo man einfach stumpf in von vornherein gefährliche Gegenden fährt/ist, wo Terroristen etc. ihr unwesen treiben.

    PS: Hoeneß hat ja scheinbar auch die Weisheit mit Löffeln gefressen...
     
  20. 5. Februar 2010
    AW: WM-Ticketverkauf - Den Markt falsch eingeschätzt

    So hätte das auch mal in China bei den olympischen Spielen sein sollen. Auch wenn die Menschen wegen den Kosten zuhause bleiben, ist es trotzdem ein Erfolg für die Menschenrechte. Wer sollche Tickets kauft gehört selbst versklavt.
     
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