Wo kann man mit Kryptowährungen bezahlen?

Artikel von Carla Columna am 29. März 2022 um 13:36 Uhr im Forum Finanzen & Versicherung - Kategorie: Wirtschaft

Wo kann man mit Kryptowährungen bezahlen?

29. März 2022     Kategorie: Wirtschaft
Die digitalen Währungen wie Bitcoin beherrschen weiter die Schlagzeilen. Erschaffen nach den Erfahrungen mit der letzten großen Finanzkrise im Jahr 2008 haben sich die Kryptowährungen mittlerweile einen festen Platz auf den Finanzmärkten erobert. Sie galten zunächst als Spekulationsobjekt, anschließend als Möglichkeit, das Risiko bei der Geldanlage zu streuen und werden nun immer wieder in Zusammenhang mit Gold als Wertspeicher erwähnt.


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Bitcoin-Münzen aus Kupfer, was dem Wert vor 10 Jahren entsprach, heute müsste die Münze aus einem Diamant bestehen um den Wert zu entsprechen.

Ihre langfristige Funktion ist noch keine ausgemachte Sache, doch feststeht, dass immer mehr Unternehmen ihren Kunden die Möglichkeit bieten, Waren oder Leistungen mit Kryptowährungen zu bezahlen. Das führt auch dazu, dass sich die digitalen Assets verstärkt in den Alltag einschleichen. Das lässt sich leicht an der Berichterstattung der großen Medien ablesen.


Vom Abseits in den Mainstream

Waren Kryptowährungen zunächst nur ein Detail am Rande, so haben sie mittlerweile einen festen Platz in der Wirtschaftsberichterstattung erobert. In der Zwischenzeit gibt es tausende Kryptowährungen, doch nur wenige von ihnen sind tatsächlich alltagstauglich. Während große digitale Assets wie Ethereum und Ripple eher für Unternehmen geeignet sind, steht Bitcoin nach wie vor ganz an der Spitze. Die Mutter aller Kryptowährungen ist leicht zu kaufen und zu lagern und hat sich längst auch als Zahlungsmittel durchgesetzt.

Die Bandbreite an Unternehmen, die Bitcoin als Währung akzeptieren, ist erstaunlich. Sie reicht von multinationalen Konzernen bis hin zum Unternehmen um die Ecke. Ob bei der Software amerikanischer Hersteller, Fahrzeugen von Autobauern oder Live Roulette spielen in Online Casinos, Besitzer von Kryptowährungen können diese längst dazu einsetzen, um zahlreiche Waren oder Dienstleistungen zu kaufen. Digitale Unternehmen haben es hier am leichtesten.

Spieleplattformen wie Steam oder Online Casinos haben Kryptowährungen längst als eine weitere mögliche Zahlungsoption in ihr Portfolio aufgenommen. So können Kunden schnell und einfach ihr Konto auffüllen und die Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Gerade technikaffine Firmen haben die Chancen erkannt und bieten ihren Kunden die Möglichkeit, ihre digitalen Währungen rasch und einfach zu transferieren.


Online und vor Ort

Die Bezahlung von Waren und Leistungen kann nicht nur online, sondern auch vor Ort erfolgen. Dazu erstellt der Verkäufer einen QR-Code. Dieser wird entweder in die eigene Wallets kopiert oder vor Ort im Geschäft gescannt. Danach schickt der Käufer den geforderten Betrag von seiner Wallet an die Bitcoin-Adresse des Verkäufers. Die folgenden Unternehmen akzeptieren bereits Kryptowährungen:


Microsoft akzeptiert Bitcoin und arbeitet an der Technologie mit

Microsoft ist nicht nur eines der größten, sondern auch eines der bekanntesten Unternehmen der Welt. Der Hersteller von Windows, Word, Excel und PowerPoint hat seine Aktivitäten in zahlreiche andere Bereiche der digitalen Welt ausgebreitet. So ist beispielsweise der Hersteller der Spielekonsole Xbox eine Abteilung des Konzerns. Als digitaler Vorreiter ist es kein Wunder, dass der Konzern aus Redmond/USA die Zahlung mit Bitcoin akzeptiert. So trägt er dazu bei, dass das Vertrauen in die digitale Währung weiter anwächst.

Wer Bitcoin besitzt, kann sein Guthaben dazu nutzen, um sein Benutzerkonto bei verschiedenen Diensten von Microsoft aufzuladen. Dazu zählt nicht nur Xbox Live, sondern auch die Videokonferenzsoftware Skype. Das ist jedoch noch lange nicht alles, Microsoft engagiert sich auch in der Weiterentwicklung der Technologie hinter Kryptowährungen. Vor rund einem Jahr führte der Konzern eine zweistufige Authentifizierungsplattform im Bitcoin Netzwerk ein. ION erstellt digitale IDs zur Authentifizierung von digitalen Identitäten.


Mit Bitcoin bei Starbucks Kaffee trinken

Eine andere Anwendungsmöglichkeit für den Alltag bietet die amerikanische Kaffeekette Starbucks. Der weltweite Franchisegeber hat die Zahlungsmethode Bitcoin zunächst ausgiebig getestet und bietet diese nun seinen Kunden an. Diese können dazu die App Bakkt nutzen und damit ihre Getränke und ihr Essen bezahlen. Der Andrang war offenbar groß. Laut den Angaben der App-Verantwortlichen nahmen rasch 500.000 User diese Möglichkeit wahr, um die neue Zahlungsmöglichkeit mit Bitcoin zu testen.

Die App Bakkt dient dabei als Mittler zwischen den Kunden und Starbucks. Seit 2020 können Kunden in den rund 30.000 Filialen auch mit Bitcoin bezahlen. Die Handelsplattform Bakkt entwickelte dafür eigens eine App, die die technischen Hürden abbauen soll.



Bei Lieferando kann man seine Pizza mit Bitcoin bezahlen

Einen ähnlich praxisnahen Zugang hat der Lieferdienst Lieferando. Hier können sich die Kunden zahlreiche Lieblingsgerichte von ihren bevorzugten Restaurants bestellen und sofort liefern lassen. Der Ablauf für die Bezahlung mit Bitcoin gestaltet sich dabei recht einfach. Dies passiert bereits bei der Bestellung. Dort wählt der Kunde als Zahlungsoption Bitcoin aus und wird zu einem Bitcoin-Zahlungsanbieter weitergeleitet. Dort öffnet sich die eigene Wallet für die Anfrage zur Zahlung. Der Betrag in Bitcoin wird dabei in den jeweils gültigen Kurs umgerechnet und auf die Reise geschickt. Für diesen Zahlungsvorgang verrechnet Lieferando keine zusätzlichen Kosten.


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Bezahlen an der Kasse mittels Smartphone per Cryptos, ist noch sehr selten.


Expedia revolutionierte die Reisebranche

Eine weitere wichtige Branche für die Akzeptanz von Bitcoin und Co. für die breite Masse ist sicherlich die Reisebranche. Kein Wunder also, dass die Aufregung groß war, als der Buchungsriese Expedia bekannt gab, zukünftig Bitcoin als Zahlungsmittel zu akzeptieren. Die Partnerschaft mit der ohnehin schon kryptofreundlichen Reisebuchungsplattform Travala ermöglicht diesen Schritt. Jetzt können Kunden auf der Webseite aus der Liste von rund 700.000 Hotels auswählen und ihre Rechnung mit einer von insgesamt 30 verschiedenen Kryptowährungen bezahlen. Das ist ein enormer Fortschritt bei der Eroberung der Märkte. Mittlerweile gehört Expedia laut einer neuen Studie zu den kryptofreundlichsten Unternehmen der Welt.


Einer nach dem anderen zieht nach

Diese sind mittlerweile in zahlreichen Branchen zu finden. Software, wie jene von WordPress oder Mozilla gehört ebenso dazu wie Fluglinien oder Supermärkte. Dass es sich hier um eine mögliche Konkurrenz zu herkömmlichen Zahlungssystem handeln könnte, haben auch Giganten wie Visa oder PayPal längst erkannt. Der elektronische Zahlungsdienst PayPal integriert Kryptowährungen in seinen Dienst und plant offenbar sogar seine eigene digitale Währung. Ähnlich geht man bei dem Kreditkartenanbieter Visa vor und integriert Kryptozahlungen ebenfalls in sein Netzwerk.

Die Kosmetikfirma Lush liegt ebenfalls voll im Trend und ermöglichte als eines der ersten großen Unternehmen die Zahlung über Bitcoin. Den Vogel abgeschossen hat hingegen ein Unternehmen aus Kroatien. Dort kann man in einer der größten Ketten des Landes seine digitale Wallet zücken, wenn es an das Bezahlen geht. So wird der Einkauf von Milch, Hygieneprodukten und Lebensmitteln zur einfachen Sache für die Besitzer von Kryptowährungen.

Um diesen zu ermöglichen, hat die Supermarktkette Konzum mit dem kroatischen Fintech Electrocoi zusammengearbeitet. Als Ergebnis dieser Bemühungen könnten die Konsumenten nun 12.000 Artikel im Online-Shop der Kette mit Kryptowährungen kaufen. Für die nächste Zeit plant man das Konzept auch auf alle stationären Supermärkte auszurollen. Die technische Plattform sichert die Käufer gegen plötzliche Kursschwankungen ab.


Hotels, Elektronik und Spenden stehen an der Spitze

Insgesamt betrachtet erfreuen sich Kryptowährungen immer größerer Beliebtheit. Dazu tragen nicht nur die Reiseunternehmen, sondern auch die Fast-Food-Ketten in den USA bei. Die Studie von „Traders of Crypto“ zeigt an, dass die Reisebranche an erster Stelle bei der Adaption von Kryptowährungen steht. Immerhin 11,5 Prozent akzeptieren bereits die digitalen Vermögenswerte. Direkt dahinter kommt der elektronische Handel, sowie gemeinnützige Organisationen. Doch auch Fast-Food-Ketten wie Burger King haben sich schon in das Feld der Kryptowährungen vorgewagt und geben ihren Kunden die Chance, mit Bitcoin zu bezahlen.

Diese schleichende Durchdringung der Gesellschaft spiegelt den Wandel wider. Kryptowährungen werden verstärkt wahrgenommen und dessen Wert von den Verbrauchern und Unternehmen akzeptiert. Doch dieser Trend befindet sich erst am Anfang. Die meisten Firmen starten damit, Bitcoin und maximal ein oder zwei weitere bekannte Kryptowährungen als Zahlungsmittel zu akzeptieren. Am schnellsten hat die Reisebranche reagiert und die Chance für sich genutzt. Expedia war hier sicherlich ein Vorreiter.


Weiteres: Mit Bitcoin einkaufen: Diese Läden akzeptieren die Kryptowährung
 

Kommentare

#2 29. März 2022
Per Bitcoin bzw Crypto's lassen sich Gutscheine kaufen, die man Weltweit bei tausenden online Shops einlösen kann. So kann man also indirekt per Bitcoin bezahlen: Geschenkkarten kaufen und Handy mit Bitcoin, Ethereum, USDT, Litecoin, Dash und Dogecoin aufladen

Zudem gibt es dann keine direkte Zuordnung eures Einkaufs beim Händler, da hier der Zwischenschritt des Gutscheins noch etwas "Anonymität" erlaubt.
(Auch wenn im Zweifel wohl diese Transaktion möglicherweise auch zurückverfolgbar wäre, wenn der Gutscheincode bei Bitrefill zugeordnet würde.)