Wölfe im Schafspelz im Visier der GVU

Dieses Thema im Forum "Szene News" wurde erstellt von N0S, 1. August 2008 .

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  1. 1. August 2008
    Wölfe im Schafspelz im Visier der GVU - Erfolge in zwei Verfahren gegen Einsteller von illegalen Filmdateien in BitTorrent-Netzwerke

    Hamburg, 31. Juli 2008. "Die Verfehlung der Nutzer von Tauschbörsen ist einfach zu gering, um den ganzen Rechtsstaat draufzuwerfen", zitiert die Süddeutsche Zeitung eine Berliner Oberstaatsanwältin in einem am 31. Juli 2008 veröffentlichten Interview. Die Juristin richtet sich mit dieser Aussage gegen die Praxis der so genannten Abmahnanwälte und bezieht sich auf das grundsätzlich nicht-kommerziellen Interesse der "normalen" File Sharer. Dass jedoch auch Intensivtäter mit erheblicher krimineller Energie in P2P-Netzwerken ihr Unwesen treiben und so das illegale System mit millionenfachen Downloads erst in Schwung bringen zeigen zwei Fälle der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen e.V. (GVU): Ein Ersteinsteller des Films "Das Parfum" erhielt vor einigen Monaten eine Geldstrafe von 180 Tagessätzen durch das Amtsgericht Neuss. In Leipzig flog diesen Monat ein Intensivtäter auf, der seit Februar 2007 mit 4,1 Terabyte ein Volumen von etwa 4.100 Filmdateien in ein BitTorrent-Netzwerk hochgeladen hatte.

    Im Neusser Verfahren beschlagnahmten Beamte im Jahr 2006 neben dem Rechner auch etwa 600 gebrannte Datenträger. Vor Gericht behauptete der Angeklagte nun es handele sich um "Privatkopien". Dies mochte das Gericht nicht glauben. Da nur sieben Originale aufgefunden wurden sei es "schlechterdings nicht vorstellbar", dass der Beschuldigte sämtliche Filme von legalen Vorlagen kopiert habe - so die Begründung des Richters. Die Rechnerauswertungen durch die örtliche Kreispolizei hatte zudem die Nutzung gleich mehrerer P2P-Technologien nachgewiesen, dabei zahlreiche Indizien für rege Upload-Tätigkeiten des Rechnerinhabers mittels BitTorrent-Technologie. Den Film "Das Parfum" hatte der Täter vier Tage nach Kinostart hochgeladen.

    Im zweiten Verfahren klingeln Kriminalbeamte am Freitag, 11. Juli 2008 um 8:30 Uhr auf Betreiben der örtlichen Staatsanwaltschaft an der Tür einer Leipziger Privatwohnung. Deren Bewohner steht im dringenden Verdacht, in großem Stil illegal Film- und Gamesdateien in einem BitTorrent-Netzwerk zur Verfügung gestellt zu haben. Die Beamten erwischen ihn auf frischer Tat: Der Verdächtige ermöglicht bereits seit mehr als drei Stunden den illegalen Download der Filme "Der unglaubliche Hulk", "Hancock", "Kung Fu Panda" sowie "The Happening".

    Insgesamt hielt der Beschuldigte knapp 1.400 Stunden lang Dateien in der Tauschbörse zum Download bereit - in der Szene auch als "Seeden" bezeichnet, also das Zurverfügungstellen von Raubkopien für eine breite Masse. Bis Anfang dieses Monats nutzte der Mann dafür einen bereits am 10. Juli 2008 durch die Polizei gesicherten Hochleistungsrechner in einem Thüringer Rechenzentrum. Auf diesen so genannten Webseedserver - und damit in das BitTorrent-Netzwerk - lud der Täter im August vergangenen Jahres als einer der ersten den vollständigen und damals aktuellen Film "Die Simpsons", weshalb die GVU damals im Rahmen des Projekts "FirstSeederKill" Strafantrag stellte.

    Beide aufgeführten Verfahren richten sich gegen so genannte Facilitators und damit Tätergruppen, die Raubkopien einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen, also die Infrastruktur für die massenhafte Verbreitung schaffen. Beide Täter hatten Kinofilme bereitgestellt, die gerade erst im Kino starteten. Solche Raubkopierer stehen im Fokus der GVU. Mit dieser Strategie zielt die Organisation auf eine Unterbindung der illegalen Massenverbreitung zum frühstmöglichen Zeitpunkt.

    Dazu Christian Sommer, Vorstandvorsitzender der GVU: "Die GVU konzentriert sich in ihrem rechtlichen Vorgehen vor allem auf die Täter an der Spitze der illegalen Verbreitungspyramide, die Ausgangspunkte für die massenhaften Downloads. Die dem entgegengesetzte Praxis einiger Abmahnanwälte ist zweifelhaft und oftmals kurzsichtig." Aber auch und gerade in Kenntnis der angespannten Personallage der Strafverfolgungsbehörden dürfen Rechteinhaber nicht schutzlos gestellt werden, so Sommer weiter. Hier seien vor allem die Gesetzgeber und die Politik in der Verantwortung. In dem Zusammenhang gibt der GVU-Vorstandsvorsitzende noch zu Bedenken, dass auch im Falle von Intensivtätern das wahre Ausmaß der Urheberrechtsverletzungen erst im Laufe des Verfahrens, nach erfolgter Durchsuchung und Rechnerauswertung, sichtbar wird.

    Am unteren Ende der illegalen Verbreitungspyramide und damit auf der Ebene des massenhaften illegalen Filesharings setzt sich die GVU laut Sommer für eine Ergänzung des bestehenden Instrumentariums durch einen abgestuften Sanktionsmechanismus unter Einbeziehung und in Zusammenarbeit mit den Internetserviceprovidern ein. Bei dem auch als "Graduated Response" bekanntem Verfahren sollen illegal Downloadende zunächst per Warnmail auf die Rechtswidrigkeit ihres Handelns hingewiesen werden. Im Fall von Wiederholungen drohen stufenweise Sanktionen, wie etwa Einschränkung der Bandbreite. Entsprechende Modelle befinden sich unter anderem in Frankreich und Großbritannien in der Umsetzung.

    "Kriminelle wird man mit diesem Verfahren sicher nicht erreichen", vermutet der GVU-Vorstandsvorsitzende und weist darauf hin, dass es sich um ein ergänzendes Instrumentarium gegen illegale Downloader neben den bisherigen rechtlichen Möglichkeiten handelt. Modellversuche aus anderen Ländern weisen jedoch auf eine abschreckende Wirkung gerade auf Jugendliche hin. So zeigt eine Studie des Londoner Unternehmens Entertainment Media Research aus dem Jahr 2007, dass 78 Prozent der befragten männlichen Teenager das illegale Downloaden infolge einer schriftlichen Warnung durch ihren Internetprovider einstellen würden.

    Quelle: GVU - Presse
     
  2. 1. August 2008
    AW: Wölfe im Schafspelz im Visier der GVU

    Also nen Großerfisch war das ja wohl kaum..... 4TB in 1 1/2Jahrn ist jetz nicht grade Pralle.
    Ok, hätte er DSL Lite. Aber er hat ja nen "Hochleistungs" Server im RZ.

    ...

    Greetz
     
  3. 1. August 2008
    AW: Wölfe im Schafspelz im Visier der GVU

    Die Quelle sagt alles über die Objektivität dieses Artikels aus...
     
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