Wollläuse und Schildläuse: Gefährliche Schädlinge erkennen und bekämpfen

Wollläuse und Schildläuse sind für viele Pflanzenliebhaber gefürchtete Schädlinge. Diese kleinen Plagegeister befallen gerne sowohl Zimmer- als auch Freilandpflanzen. Mit dem richtigen Wissen kann man den Befall effektiv eindämmen. Der folgende Artikel liefert wertvolle Tipps und Informationen zu diesen Schädlingen und deren Bekämpfung.

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Wollläuse und Schildläuse: Gefährliche Schädlinge erkennen und bekämpfen

8. März 2025 von   Kategorie: Ratgeber & Wissen
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Was sind Wollläuse und Schildläuse?


Wollläuse - im Volksmund auch als Schmierläuse bekannt - sind kleine, oft kaum sichtbare Pflanzenschädlinge. In Mitteleuropa dominieren die Zitrusschmierlaus und die Langschwänzige Schmierlaus. Ihre Größe beläuft sich meist auf wenige Millimeter. Auffällig sind ihre weißen, klebrigen Nester, die sie auf den Blättern zurücklassen. Schildläuse hingegen ähneln kleinen, pockenartigen Knubbeln, die eine harte Chitin-Schale besitzen. Sie verbergen sich darunter - die Weibchen.

Beide Schädlinge sind nicht nur in den heimischen vier Wänden zu finden, sondern machen sich auch in der Natur breit. Während die Pflanzen schwächer werden, da sie Nährstoffe aus den Blättern absaugen, sprechen wir über Verfärbungen, Wachstumsstörungen und im schlimmsten Fall das Absterben der Pflanze. Weitere häufige Schädlinge sind die Blattläuse, die ähnliche Schäden verursachen können.

Wie erkennt man einen Befall?


Ein Befall mit Wollläusen ist meist durch ihre charakteristischen, weißen - wollartigen Ablagerungen auf den Blättern - zu erkennen. Diese Ablagerungen hinterlassen zudem einen klebrigen Rest, den sogenannten Honigtau. Bei Schildläusen findet man bräunliche Erhebungen auf den Blättern. Auch sie sind stolz darauf, Honigtau zu produzieren, was zu Rußtau führt. Diese schwarze Schicht kann mühselig mit einem Tuch abgewischt werden.

Verblasstes Wachstum oder vergilbte Blätter sind weitere Indikatoren, die auf einen Schädlingsbefall schließen lassen. Insbesondere wo heiße, trockene Heizungsluft herrscht, fühlen sich Wollläuse und Schildläuse wohl.

Tipps zur Bekämpfung von Wollläusen und Schildläusen


Im Falle eines Befalls sollte man die betroffenen Pflanzen isolieren. Dies verhindert eine Ausbreitung. Ein feuchtes Küchenpapier kann dabei helfen, die gröbsten Ablagerungen abzuwischen. Für schwer erreichbare Stellen sind Wattestäbchen nützlich. Diese ersten Schritte sind elementar - dennoch nur der Anfang.

Nach der ersten Reinigung sollte die Pflanze großzügig mit einem geeigneten Mittel eingesprüht werden. Alle Pflanzenteile, insbesondere die Blattunterseiten, müssen befeuchtet werden. Oft ist eine Wiederholung der Maßnahme unumgänglich, um alle Entwicklungsstadien der Schädlinge zu erreichen.

Natürliche Bekämpfungsmethoden


Eine der umweltfreundlichsten Lösungen ist der Einsatz natürlicher Feinde. Marienkäfer und Florfliegenlarven, zum Beispiel, ernähren sich von Wollläusen und Schildläusen. Diese Nützlinge kann man im Garten ansiedeln oder gezielt kaufen.

Ein weiteres bewährtes Mittel ist Neemöl. Es sorgt dafür, dass die Schädlinge ihre Nahrungsaufnahme einstellen und sich somit nicht vermehren. Die Pflanze bleibt unversehrt - Nützlinge sind ebenfalls nicht betroffen.

Zusätzlich lässt sich eine Alkohol-Wasser-Mischung anrühren. Hierbei wird ein wenig Alkohol mit Wasser vermischt und auf die Schädlinge gesprüht. Fertige Mischungen, oft mit Wermut, sind ebenfalls im Handel erhältlich.

Eine milde Seifenlösung besteht aus etwa 20 Gramm flüssiger Schmierseife auf einem Liter Wasser. Diese Lösung kann die Schädlinge ersticken und sollte auf die Pflanzen aufgetragen werden, um ihre Wirksamkeit zu entfalten. Viele biologische Präparate, wie Rapsöl, Orangenöl oder Paraffinöl, finden sich im Fachhandel. Vor der breiten Anwendung sollte ein Test an einem Blatt erfolgen, um die Verträglichkeit zu bestimmen.

Chemische Mittel als letzte Option


Sollte alles andere versagen, können chemische Bekämpfungsmittel helfen. Diese speziellen Insektizide sind auf die Bekämpfung von Wollläusen und Schildläusen ausgelegt. Es ist wichtig, die Herstelleranweisungen präzise zu beachten. Eine zielgerichtete Anwendung auf befallene Stellen kann die Effektivität steigern. Doch – chemische Hilfsmittel sollten nur als letzte Möglichkeit angesehen werden.

Prävention gegen zukünftigen Befall


Um einem erneuten Befall vorzubeugen, ist eine regelmäßige Kontrolle der Pflanzen unabdingbar. Neue Pflanzen müssen eingehend untersucht werden, bevor sie zum bestehenden Bestand hinzugefügt werden.

Bei richtiger Pflege und schnellen Maßnahmen kann der Gärtner seine Pflanzen vor den Angriffen dieser Schädlinge bewahren. Informationen, sowie Tipps zu diesen Schädlingen bleiben weiterhin von Bedeutung – immer wieder sollte man seine Pflanzen inspizieren und im Falle eines Befalls schnell handeln.

Bild: picture alliance / blickwinkel/A. Hartl