Woran kann man gutes Olivenöl erkennen?

Artikel von Tommy Weber am 30. Juli 2017 um 15:31 Uhr im Forum Essen & Trinken - Kategorie: Ratgeber & Wissen

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Woran kann man gutes Olivenöl erkennen?

30. Juli 2017     Kategorie: Ratgeber & Wissen
Wirklich gutes Olivenöl hat sehr viel mit gutem Wein gemeinsam, zum Beispiel die ähnliche Form der Oliven und der Trauben. Auch die Jahrtausende alte Tradition des Abbaus und die so unterschiedlichen Anbaugebiete sowie die vielen Sorten zeigen Parallelen auf. Ähnlich wie beim Kauf einer Flasche Wein, sollte man daher auch beim Kauf von Olivenöl vorgehen, ganz gleich, ob das Öl in einem Supermarkt, im Feinkostladen oder im Onlineshop gekauft wird.

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Preiswert, aber nie billig

Zwischen einem preiswerten und einem billigen Olivenöl gibt es sehr große Unterschiede. Billige Öle sind minderwertig, denn um einen sehr niedrigen Preis erreichen zu können, muss irgendwo gespart werden, meist sind das die Oliven selbst. Wer zu einem Öl zum Schnäppchenpreis greift, der sollte sich später nicht beklagen, denn Spitzenqualität hat eben auch ihren Preis. Wenn es ein wirklich gutes Öl sein soll, dann sind zehn Euro für den Liter keine Seltenheit, es gibt sogar Olivenöle, die 100,- Euro pro Liter kosten. Im Supermarktregal wird sich schwerlich ein so gutes Öl finden lassen, aber auch hier gibt es passable Öle, die preiswert angeboten werden. Gleiches gilt für andere Öle, daher auch beim Kauf von Kokos-Öl darauf achten das sie nicht raffiniert (stark erhitzt) wurden.

Auf die Bezeichnungen achten

Wie beim Etikett einer Weinflasche, so kann man auch auf der Olivenölflasche einige wichtige Dinge erfahren. Ein sehr gutes Öl trägt immer die Bezeichnung „natives Olivenöl extra“, denn damit ist die höchste Qualitätsstufe gemeint. Diese Bezeichnung darf immer nur dann verwendet werden, wenn sowohl der Geschmack als auch die chemische Untersuchung keinerlei Mängel aufweisen. Wenn das Wörtchen „extra“ auf der Flasche fehlt, dann kann man davon ausgehen, dass das Olivenöl nicht makellos ist, sondern entweder qualitative oder aber geschmackliche Fehler hat.

So wichtig ist eine gute Herkunft

Eine Flasche Olivenöl kann noch so attraktiv gestaltet sein und ein stilvolles Etikett haben, über das Öl selbst sagt das leider nichts aus. Wer ein gutes Öl haben möchte, der muss wissen, wie man ein Etikett richtig liest. Wichtig ist es, dass das Herkunftsland der Oliven auf dem Etikett steht und es sollte auch ersichtlich sein, dass es sich um ein sortenreines Öl handelt. Fehlt diese Angabe, dann handelt es sich vermutlich um eine Mischung aus ganz unterschiedlichen Ölen aus verschiedenen Ölmühlen und das spricht nicht unbedingt für eine gute Qualität. Noch schlimmer ist es, wenn Öle aus mehreren Jahrgängen und Ernten miteinander vermischt werden, denn hier kann man sich nie sicher sein, ob nicht billiges Öl aus anderen Ländern dazugekauft wurde.

Es kommt auf den Geschmack an

Wenn es um den Geschmack des Olivenöls geht, dann scheiden sich die Geister, wie beim Wein auch. Nicht alle Olivenöle haben den gleichen Geschmack, denn so wie es beim Wein unterschiedliche Rebsorten gibt, so haben sich im Laufe der Zeit auch unterschiedliche Olivensorten entwickelt. Jede dieser Sorten hat ihren ganz eigenen Charakter, je nachdem, in welchem Land sie angebaut wurden und welchem Klima sie ausgesetzt waren. Wer wenig Erfahrung mit Olivenöl hat, der sollte sich auf dem Etikett über den Geschmack informieren. Alle, die aber einmal auf den Geschmack gekommen sind, die werden mehrere Geschmacksnoten ausprobieren und so das Lieblingsöl finden. Noch einfacher ist es allerdings, in ein Feinkostgeschäft zu gehen, das mehrere gute Öle führt, denn dort kann man die Öle in aller Ruhe mit ein wenig Brot probieren.

Auszeichnungen besagen gar nichts

Ob das italienische Olivenöl besser schmeckt als das Öl aus Griechenland oder Spanien, das muss jeder selbst herausfinden. Wer sich aber auf einen Testsieger verlässt, der kann eine böse Überraschung erleben. Sicher bekommen wirklich gute Olivenöle auch diverse Auszeichnungen, aber der Hinweis auf eine solche Auszeichnung sollte nie das einzige Kriterium ein, ein solches Öl zu kaufen. Testsieger gibt es sehr viele und es hat sich mittlerweile herumgesprochen, dass man Testergebnisse auch kaufen kann.

Gutes Olivenöl kann man riechen

So wie man einen guten Wein an seinem Geruch erkennt, so sollte man auch am Olivenöl schnuppern, um die Qualität zu erkennen. Grundsätzlich gilt, der Geruch des Öls sollte einen positiven Eindruck hinterlassen. Wenn es nach reifen Früchten, nach aromatischem Gemüse, nach Feigen oder Äpfeln riecht, dann handelt es sich um ein gutes Öl. Für den Geschmack gilt, er muss eine gewisse Schärfe und auch ein etwas bitteres Aroma haben, denn das zeichnet gute Olivenöle aus. Falsch ist es, sich an der Farbe zu orientieren, denn diese sagt überhaupt nichts über die Qualität aus.



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Textquelle: ratgeber-guide.de
 
serjk und Cyris gefällt das.

Kommentare

#3 13. März 2018
"Gutes Olivenöl kann man riechen"
Ich kann doch schwer im Supermarkt jede Olivenöl Flasche aufmachen und daran riechen und dann sagen, ok das kaufe ich jetzt...sonst wäre es ja auch zu einfach, ein gutes Olivenöl zu finden ;-) schlussendlich zahlt es sich aber aus, etwas tiefer in die Tasche zu greifen...ob jetzt 5€ mehr pro Flasche macht jetzt auch keinen Unterschied, denn so oft muss ma keines kaufen...
 
#4 26. Januar 2019
Vielen Dank für diese Tipps! Wobei ich sagen muss, dass ein Teil meiner Verwandtschaft aus Italien kommt und daher das hochwertige italienische Öl bei uns quasi ein Muss ist. Außerdem kann ich @lukerush nur beipflichten, 5 Euro mehr pro Flasche machen normalerweise keinen großartigen Unterschied aus. Außerdem gibt es zumindest einmal in österreichischen Supermärkten relativ oft Angebote für Öl und Essig mit Rabatten bis zu 25%.
 
#5 17. Mai 2020
Zuletzt bearbeitet: 18. Mai 2020
Das Problem ist ja leider, das man in Supermärkten nicht die Flaschen öffnen und daran riechen bzw gar ausprobieren kann. Man schmeckt bei gutem Olivenöl einfach die Frische. Das beste ist daher an einer Degustation teilzunehmen und sich für eines zu entscheiden, das man dann immer wieder kauft bzw. bestellt
 
#6 17. Mai 2020
stiftung warentest februar 2020 testsieger:

Bio Natives Olivenöl extra, Aldi Süd
Preis: 4,60 Euro 750 ml
Note: gut (2,3)

Gentile Natives Olivenöl extra, Bertolli
Preis: 8,60 Euro 500 ml
Note: gut (2,3)

Originale Natives Olivenöl extra, Bertolli
Preis: 8,60 Euro 500 ml
Note: gut (2,3)

Castillo de Canena, Extra virgin Olive Oil Bio
Preis: 45 Euro 500 ml
Note: gut (2,3)

Primadonna Bio Natives Olivenöl extra, Lidl
Preis: 6,20 Euro 500 ml
Note: gut (2,3)
 
#8 19. Oktober 2020
Vielen Dank für diese Übersicht, die ich erst jetzt gesehen habe. Na ja, besser spät, als nie. Die Öle von Bertolli kenne ich und damit mache ich gute Erfahrungen. Zum Castillo de Canena muss ich sagen, dass er doch einen Tick überteuert ist...
 
#9 21. Oktober 2020
Ich kaufe jetzt immer das Bio Olivenöl von Aldi (Bio Natives Olivenöl extra) - ist zwar teuer, aber bei Olivenöl ist es mir das wert...erstens hat man ja auch länger was davon und zweitens ist gutes Öl eine Grundvoraussetzung, wenn man lecker kochen möchten. Also ich finde, dass da das Preis-Leistungs-Verhältnis am besten ist. Bei Grundzutaten sollte man meiner Meinung nach auch nicht sparen...
 
#10 24. Oktober 2020
Dieser Meinung schließe ich mich grundsätzlich voll und ganz an. Auch wenn 4,60 Euro meines Erachtens ein guter Preis für Olivenöl sind. Vor allem dann, wenn es sich um Bio Olivenöl handelt.