Würdet ihr ein Freiwilliger sein? Japan...

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von Haitower, 17. März 2011 .

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Und? Nix wie weg aus der Atomhölle, obwohl ich vielleicht noch was reißen könnte?

  1. Ja, auch wenn ich weiß, dass ich in paar Tagen sterbe

    40 Stimme(n)
    19,9%
  2. Ja, aber nur mit der Super-Duper-Schutzausrüstung.. die vielleicht erst in 3 Tagen da ist

    20 Stimme(n)
    10,0%
  3. Niemals. Meine Gesundheit ist mir wichtiger

    113 Stimme(n)
    56,2%
  4. Ich bin ein Neutron und sag mal lieber nix.

    28 Stimme(n)
    13,9%
  1. 22. März 2011
    AW: Würdet ihr ein Freiwilliger sein? Japan...

    eindeutig ja! ich denke nicht so minimiert wie die meisten anderen.
    wenn ich indem ich mein leben opfere anderen auch nur die CHANCE geben kann da raus zu kommen, würd ichs machen
     
  2. 22. März 2011
    AW: Würdet ihr ein Freiwilliger sein? Japan...

    Ich nicht.
    Ich meine wenn die Betreiber des Kraftwerks jahrelang Berichte o.ä. faelschen, soll ich dann mein Leben fuer die opfern?

    Soweit kommts noch.
    Sollen die da lieber hin und den Mist ausbuegeln.
     
  3. 22. März 2011
    AW: Würdet ihr ein Freiwilliger sein? Japan...

    man nennt sie auch bauernopfer oder umgangssprachlich idioten .
    sind in etwa das selbe wie soldaten die für ihr vaterland (sowieso lustiges thema) im krieg verheitzt werden.

    aber muss nunmal dumme menschen geben die sich von den intelligenten opfern lassen. läuft ja schon ewig so
     
  4. 22. März 2011
    AW: Würdet ihr ein Freiwilliger sein? Japan...

    Für Menschen, die ich nicht kenne, soll ich mein leben opfern?
    Das würde ich nicht mal für meine Verwandten / Bekannten / Freunde tun.
    Wenn jemand die Aufopferung meines Lebens verdient, dann kann ich da nur eine Person nennen.
    Demnach fällt meine Antwprt eindeutig aus: Nein.

    Wenn Ihr euer Leben opfern wollt, warum bucht ihr keinen Hinflug nach Japan und meldet euch als Freiwillige? Heuchler.
     
  5. 22. März 2011
    AW: Würdet ihr ein Freiwilliger sein? Japan...

    Vor zwei, drei Jahren noch hätte ich Menschen, die sich frewillig in Gefahr begeben, um anderen zu helfen, also selbstlos handeln, als Helden gefeiert, vor einem Jahr hätte ich kein Verständnis für solch Handeln gehabt und es als Altruismus mit Verachtung zurückgewiesen; nun enthalte ich mich der moralischen Wertung und stelle dagegen nüchtern fest: Diese Menschen begeben sich in Gefahr, andere profitieren von ihrem Hadeln.

    Wäre ich direkt betroffen und würde einen Nutzen aus der Arbeit der freiwilligen Helfer am AKW Fukushima ziehen, so würde ich ihre Handlung als gut bezeichnen - gut für mich.

    Gibt es selbstloses Handeln überhaupt oder ist es doch nur verschleierter Egoismus? Verfolgen die Helfer vielleicht nur irgendwelche ideellen Werte, die innerhalb ihrer persönlichen Werteskala einen hohen Rang einnehmen, d.h. individuell wichtig sind? Wichtiger als materielle Werte, zu denen die eigene Gesundheit zählt? Wäre das der Fall, d.h. Egoismus das eigentliche Handlungsmotiv, müsste man von einer Höherstellung des vermeintlich altrusitischen, selbstlosen, gegenüber dem umgangssprachlichen egositischen wie es meinem Gefühl nach in weiten Teilen der Gesellschaft vollzogen wird absehen.

    Wenn wir uns darauf einigen, dass jegliches menschliches Handeln egoistisch motiviert ist, dann sind Handlungen, bei denen man als einziger von den Folgen profitiert, Handlungen, die einen über die eigene Person herausgehenden positiven Nutzen besitzen, von vornherein gleichzusetzen.

    Wie seht ihr das?
     
  6. 22. März 2011
    AW: Würdet ihr ein Freiwilliger sein? Japan...

    Eine Grundsatzüberzeugung oder nur in diesem speziellen Fall, was nicht Japan bedeutet, angewendet?

    Ich denke das ist nicht so einfach aufzulösen. Man kann ja einige Beispiele durchgehen:
    1.) Selbstlos bedeutete Verzicht auf materielle oder physische Werte zu Gunsten anderer, um sie glücklich zu machen, das Ideal wäre ähnlich dem des Utilitarismus (größtmögliches Glück für eine größtmögliche Zahl an Menschen).
    2.) Selbstlos bedeutete, auf materielle oder physische Werte zu verzichten, um sowohl andere glücklich zu machen, als auch sich selbst durch dieses Glück aufzuwerten.
    3.) Selbstlos bedeutete, aufgrund eines ideellen Wertes so zu handeln, das heißt das Individuum spielt sich grundsätzlich eine höhere Position zu, ist aber in der Pflicht zu helfen. Hier können die Motive von denen des Christentums ähnlich zu denen der Befriedigung des eigenen Selbsthasses variieren - ob Selbsthass egoistisch ist, muss hier geklärt werden, das kann ich gerne auch näher ausführen wenn du magst.
    4.) Selbstlos bedeutete durch einen inneren Trieb determiniert zu sein, nennen wir ihn "Helfer-Syndrom". Dies führt dazu, dass der Betreffende hilft, wo immer er kann, ungeachtet seiner Selbst - kein Selbsthass, aber Selbstaufgabe auf einer irrationalen Ebene.

    Jetzt muss man dort herausziehen, ob das jeweilige Verfolgen der Ziele wirklich egoistisch ist. Besonders interessant ist in meinen Augen das selbstlose Handeln im Hinblick auf Transzendenz und Eschatologie - hier ist auch der Selbsthass wieder auffallend.

    Darf man also Egoismus nicht in positiven und negativen unterteilen? Wenn man diese Unterscheidung nicht vornimmt, ist deine Argumentation richtig, wenn man aber den reinen Egoismus vom Egoismus aus altruistischen Motiven unterscheidet, so darf man unterschiedliche Handlungen der "helfenden Art" nicht grundsätzlich gleichsetzen.
     
  7. 22. März 2011
    AW: Würdet ihr ein Freiwilliger sein? Japan...

    Soviel Geld hab ich nicht und ich glaube auch nicht, dass ich denen da von Nutzen wäre.

    Die Fragestellung war ja auch etwas anders formuliert. Nämlich wenn es etwas genutzt haben könnte.

    Beim aktuellen Stand der Dinge in Japan (letzte Nachrichten 20:00 Uhr)... hat sich der Einsatz der freiwilligen Ersten bewährt. Ich glaube wenn alle gegangen wären, dann wäre das Teil schon längst durchgeschmort. Ok, ich meine damit, noch schlimmer als es sowieso schon ist.

    Tausende konnten mittlerweile fliehen. Selbst wenn es noch schiefgeht, hat jeder Freiwillige bereits das Leben vieler gerettet. Gott, das könnte aus dem Film Schindlers Liste stammen.


    Warst du grad auf sonem Zen-Kurs oder nem Psychologie-kurs? Monarchie und ihre Folgen? Bewusstseinserweiterung?

    Alter, nix für ungut, aber bissel einfacher wärs auch gegangen. Trotz allem

    Es ist eine interessante Frage, die du aufwirfst. Natürlich ist es die persönliche Entscheidung, ob ich das Kollektiv oder/und meine Ehre oder/und meine Pflicht höherwertig etc. einschätze als meine Gesundheit. Warum ich welche Entscheidung treffe. Nach mehrmaligen Lesen deines Textes, kann ich mich durchaus damit einverstanden erklären, dass es egoistische Triebe gibt, die zu selbstlosen Taten führen. Es mag vielleicht eine gewisse Befriedigung darin stecken. Das fände ich aber zu niedrig gegriffen. Ist das kein Ideal nach dem man streben sollte, Selbstlosigkeit? Und wenn man nur ein *vorsicht Ironie* leuchtendes Beispiel ist?

    Ich find das pure egoistische in den Antworten negativ, aber nicht überraschend.

    Letzendlich fällt aber in der Realität die Entscheidung und nicht in einer Internet-Umfrage.

    Aus deinen Worten würde ich ein internetmässiges "Nein" lesen, oder liege ich da falsch? Oder doch ein "Ja"?
     
  8. Video Script

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