Wundermittel Zimt: Durchbruch in der Behandlung von Haarausfall
Haarverlust - Ein emotional belastendes Phänomen
Unser Haar spiegelt Schönheit, Stolz und Gesundheit wider und ist ein wesentlicher Teil unserer Identität. Der Verlust von Haaren kann emotional sehr belastend sein und die Lebensqualität erheblich mindern.
Die Suche nach innovativen Lösungen
Bisher beschränken sich Haarwiederherstellungsmethoden auf chirurgische (Haartransplantationen) oder nicht-chirurgische (Medikamente) Verfahren. Die Forscher der Yokohama National University (YNU) in Japan hoffen mit Zimt eine neue nicht-invasive Behandlung gefunden zu haben.
Sie entdeckten schon vorher, dass das sogenannte "Liebeshormon" Oxytocin das Haarwachstum förderte indem es Gene in den Haarbildungs-, Wachstums- und Zykluszellen aktiviert. Doch durch die Haut verabreichtes Oxytocin konnte aufgrund seiner Größe und der damit verbundenen Absorptionsproblematik nicht wirken.
Cinnaminsäure aus chinesischem Zimt als Hoffnungsträger
Chinesischer Zimt (Cinnamomum cassia) und insbesondere die darin enthaltene Cinnaminsäure könnten die Lösung bieten. Diese Säure wird bereits in der Kosmetik verwendet und hat lediglich einen Bruchteil des Molekulargewichts von Oxytocin. Die Forscher untersuchten die Auswirkungen dieser Säure auf Haarwachstumsgene. Kulturen von Dermalpapillazellen zeigten, dass Konzentrationen unter 500 µg/mL das Haarwachstum förderten.
Experimente mit Haarfollikel-Organoiden
Die Wissenschaftler entwickelten ein Haarfollikel-Organoid, das Haarschäfte regenerieren konnte. Bei Tests mit verschiedenen Cinnaminsäure-Konzentrationen zeigte sich eine signifikante Zunahme der Haarspross-Länge, was auf eine optimale Konzentration zwischen 100 und 500 µg/mL hindeutet.
Im Vergleich zu Oxytocin steigerte Cinnaminsäure das Haarwachstum in ähnlichem Maße.
Zukunftsweisende Forschung
Tatsuto Kageyama, Assoziierter Professor an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften der YNU, betonte das große Potenzial von Cinnaminsäure zur Verbesserung von Haarwachstumsprodukten. Der neu verstandene Mechanismus kann die Suche nach neuen Wirkstoffen beschleunigen.
Weitere Forschungen werden sich auf Mäuse mit Haarausfall konzentrieren, um die Wirksamkeit der Hautaufnahme von Cinnaminsäure zu testen.
Alternative Quellen für Cinnaminsäure
Für diejenigen welche eigene Tests durchführen möchten, findet sich Cinnaminsäure auch in Zitrusfrüchten, Trauben, Kakao, Spinat, Sellerie und Kreuzblütlergemüse.
Quelle: Kageyama, T., Seo, J., Yan, L. et al. Cinnamic acid promotes elongation of hair peg-like sprouting in hair follicle organoids via oxytocin receptor activation. Sci Rep 14, 4709 (2024). https://doi.org/10.1038/s41598-024-55377-y
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