Bild: Warnschild in Hochrisikowald. Kaum noch nötig, da die Warnung Landesweit flächendeckend gilt. Bildquelle: picture alliance / Ulrich Wagner
Einführung in die Borreliose: Die Lyme-Krankheit
Borreliose stellt in Europa die häufigste Krankheit dar, die durch Zecken übertragen wird. Sie ist bakteriellen Ursprungs und wird auch als Lyme-Borreliose oder Lyme-Krankheit bezeichnet. Der Zusatz “Lyme” erinnert an die US-amerikanische Stadt, wo die Krankheit erstmals festgestellt wurde. Häufig bleiben Betroffene unwissend, wenn sie gestochen werden.
Übertragung der Erreger: Ein zeitversetzter Prozess
Die Übertragung von Borrelien erfolgt nicht sofort bei einem Zeckenstich. Ein Unterschied zur Übertragung von FSME-Viren besteht darin, dass die Borrelien erst nach einer gewissen Zeit in die Wunde gelangen. Forschungen zeigen – die Zeitspanne ist entscheidend. Nach einem Biss kann es bis zu 1 bis 2 Tagen dauern, bis die Borrelien in den Blutkreislauf gelangen. Das Robert Koch-Institut (RKI) erklärt, dass das rechtzeitige Entfernen von Zecken das Risiko einer Infektion mit Borrelien erheblich vermindert.
Symptome der Borreliose: Die Wanderröte und andere Anzeichen
Die Diagnose der Lyme-Borreliose erweist sich als schwierig. Es fehlen klare Symptome, die eindeutig der Erkrankung zugeordnet werden können. Ein charakteristisches Merkmal ist die Wanderröte. Diese Rötung ist ringförmig und schmerzlos. Sie zeigt sich an der Einstichstelle und kann sich in einem zentrifugalen Muster auf andere Körperstellen ausdehnen. Sie kann Tage bis Wochen nach dem Stich auftreten und variiert in ihrer Intensität. Nicht jeder Betroffene entwickelt diese Rötung. Beobachtungen sind wichtig, denn Korrektheit ist entscheidend.
Neben der Wanderröte zählen auch grippeähnliche Symptome zu den möglichen Anzeichen: Fieber, Abgeschlagenheit, Gelenk- und Gliederschmerzen sowie Kopfschmerzen und Lymphknotenschwellungen. Diese Symptome setzen oft erst nach Tagen oder Wochen ein. Hierbei ist eine frühe Diagnose unverzichtbar.
Das zweite Krankheitsstadium der Borreliose: Risiken und Fehldiagnosen
Nach einer gewissen Zeit kann ein zweites Krankheitsstadium auftreten. Schmerzhafte Gelenkentzündungen überwiegen und betreffen häufig Knie, Hände oder Knöchel. Zu den Symptomen zählen auch Herzprobleme und Hirnhautentzündungen. Dies macht die Diagnose noch komplizierter. Manchmal werden die Beschwerden mit anderen Erkrankungen verwechselt. Rheuma zählt zu den häufigsten Fehldiagnosen.
Zukünftige Impfstrategien gegen Borreliose
Bislang gibt es keine Impfung gegen Borreliose in Deutschland. Das ist ein wesentlicher Unterschied zur FSME. Der Begriff “Zeckenimpfung” führt oft in die Irre. Aktuell arbeiten die Pharmaunternehmen Valneva und Pfizer an einem neuen Lyme-Borreliose-Impfstoff namens VLA15. Dieser Sechsfachimpfstoff zielt auf die häufigsten Borrelien-Serotypen in Europa und Nordamerika ab. Positive Forschungsergebnisse könnten 2026 zur Beantragung einer Lizenz bei der FDA und EMA führen.
Behandlung der Lyme-Borreliose: Eine Herausforderung
Einer der größten Herausforderungen bei der Behandlung von Borreliose ist die frühe Erkennung. Die unspezifischen Symptome lassen oft eine andere Diagnose vermuten. Blutuntersuchungen können im Anfangsstadium negativ ausfallen. Dabei ist die rechtzeitige Behandlung essenziell, um Spätfolgen wie Gelenkentzündungen oder Herzmuskelentzündung zu vermeiden. Antibiotika bilden die Grundlage der Behandlung. Das RKI betont – eine frühe Behandlung fördert den Heilungsprozess signifikant.
Prävention: Schutz vor Zeckenstichen
Der effektivste Schutz besteht darin, Zeckenstiche zu vermeiden. Bei Aufenthalten im Freien ist das Tragen geeigneter Kleidung wichtig: Hose in die Socken stecken, Gummistiefel, helle lange Kleidung macht Zecken sichtbar zum sofort abklopfen. Schutzsprays können ebenfalls hilfreich sein. Nach dem Aufenthalt im Freien sollten sich Betroffene gewissenhaft nach Zecken absuchen. Diese Präventivmaßnahmen sind entscheidend.
Zitrusöle mit Kokosöl auf der Haut und täglich ein Esslöffel Schwarzkümmelöl zu sich nehmen, das mögen die Zecken nicht, es verzögert den Stich oder sie lassen sich gar fallen. Wer es verträgt.
Vorsorgende Behandlung bei Zeckenstich mit Hausmitteln
Ist ein Stich passiert, die Stelle großzügig Desinfizieren! Desinfektionsmittel oder am besten Povidon-Jod, das hat Tiefenwirkung und kann mögliche eingedrungene Erreger noch erwischen. Anschließend lassen sich Erreger mit Hitze bekämpfen. Örtlich quasi ein künstliches Fieber erzeugen. Mit Wärmekissen die Stelle so stark wie möglich aufheizen und die Temperatur für eine Stunde oder immer wieder aufheizen. Das erschwert es den Bakterien und Viren sich zu vermehren und es töte sich auch ab. Die Hitze darf dabei schon in Richtung schmerzhaft gehen, natürlich nicht verbrennen, aber sie sollten an der Hautoberfläche schon mindestens 42°C erreichen. Haben sie eine Sauna? Das wären auch eine Option, eine Hitzetherapie. Bevor sich die Keime ausbreiten direkt an der Oberfläche erledigen.
Alpha Video: alles über Zecken zusammengefasst:
Abschlussgedanken und Ausblick
Zecken und deren Übertragungen gehören zu den ernstzunehmenden Gesundheitsrisiken. Die Lyme-Borreliose ist eine Erkrankung, deren Früherkennung und Behandlung entscheidend sind. Angesichts der aktuellen Entwicklungen zeigt sich eine Hoffnung auf verbesserte Schutzmöglichkeiten.
Die Bewahrung der Gesundheit verlangt Information und Aufmerksamkeit. Bleiben Sie informiert und schützen Sie sich. Dies bleibt ein zentrales Anliegen für die Zukunft.