#1 2. Juli 2014 Hallo meine Lieben, auf der Arbeit hat sich bei uns ein kleines Problem eingeschlichen.. undzwar will unser Chef einen Fingerscan bzgl. der Zeiterfassung einrichten. Die Stunden haben wir bisher über einen Zettel gemacht, anscheinend hat es einige ungereimtheiten gegeben (was ich mir jedoch nicht vorstellen kann,da wir dies seit JAHREN machen und auch sehr wenige Leute im Betrieb sind und auch ziemlich ehrlich ). Nunja nun ist es so, dass wir uns alle etwas verarscht vorkommen, ein Fingerscan ist für manche etwas sehr privates ,auch wenn es sich jetzt komisch anhört Aber die Arbeiter fühlen sich wie Ex Knackis und wollen das garnicht. Wir haben eine Zeiterfassung per Stempelkarte vorgeschlagen, jedoch hat der Chef anscheinend Angst dass wir betrügen, indem wir die Karten von den anderen manipulieren usw. Unsere frage ist nun, ob er das rechtlich gesehen darf? Ich hab jetzt nur rausgefunden dass er das machen darf, wenn er alle datenschutzbestimmungen einhält, jedoch hab ich da nur was zu Thüringen gefunden. + Multi-Zitat Zitieren
#2 2. Juli 2014 AW: Zeiterfassung mit Fingerscan Und das ist doch gar nicht so wenig. Von einer freiwilligen Zustimmung würde ich erst mal nicht ausgehen, selbst wenn du unterschreibst. Also müsste dein AG begründen, nach welcher Vorschrift eine Datenspeicherung deiner biometrischen Daten zulässig und notwendig sein soll. Verabschieden könnt ihr euch vom Verbrecher-Syndrom. Nur weil man sich per Biometrik identifiziert, muss man sich nicht gleich als Verbrecher mit Fingerabdruckkartei fühlen. Sorgen machen würde ich mir schon eher über die Authentifizierung. Wie soll die ablaufen? Nur über den Fingerabdruck oder z.B. zusätzlich mit Eingabe der Personalnummer etc.? Dummerweise scheint die Erkennung nämlich nicht immer fehlerfrei abzulaufen. Zeiterfassung Fingerprint nicht alltagstauglich Wie will man im Fall einer Falscherkennung nachweisen, dass man nicht falsch "abgestempelt" hat, wenn das Authentifizierungsverfahren so sicher ist? Ist doch gar nicht so teuer. Fingerprint-Zeiterfassungssysteme gibts schon für unter 200,-€ + Multi-Zitat Zitieren
#3 2. Juli 2014 AW: Zeiterfassung mit Fingerscan Was das fürn Chef .. Fingerscan ? Man muss schon etwas bescheuert sein. Er könnte eine ganz normale Stempeluhr hinstellen mit Chips .. Fingerscan ist doch viel zu teuer (Anschaffung) Wenn ihr ein Betriebsrat habt würde ich das da ansprechen gruß Fedja + Multi-Zitat Zitieren
#4 2. Juli 2014 AW: Zeiterfassung mit Fingerscan Ihr als Mitarbeiter habt hoffentlich einen Betriebsrat: Mitbestimmung durch den Betriebsrat Verfügt das Unternehmen über einen Betriebsrat, der sich für die Interessen der Arbeitnehmer einsetzt, so steht diesem gemäß §87 Abs.1 Nr.6 Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) ein Mitbestimmungsrecht zu. Demnach bedürfen alle technischen Einrichtungen, die zur Überwachung des Verhaltens oder der Leistung von Mitarbeitern eingesetzt werden oder zumindest eingesetzt werden könnten, der Zustimmung des Betriebsrats. Eine ähnliche Regelung greift im öffentlichen Dienst: Wurde hier ein Personalrat eingesetzt, kann dieser ebenso mitbestimmen. Sobald die Zustimmung erteilt wurde, kann das Zeiterfassungssystem eingesetzt werden. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Betriebs- oder Personalrat keine weiteren Einblicke haben: Ihre Aufgabe ist auch weiterhin der Schutz der Interessen der Mitarbeiter. Sieht der Betriebsrat diese Interessen gefährdet, ist er nach §80 Abs.1 Nr.1 BetrVG befugt einzugreifen. Der Betriebsrat könnte die Sache für euch angehen. Ich denke um das zu blocken, muss man Dinge anführen wie....Warum Fingerabdruckscanner, wieso kein einfaches Chip System? In einer Bank könnte ich es verstehen, da kann es eine Rolle spielen, das eine ganz bestimmte Person sich identifizieren muss, um beispielsweise eine Tresortür zu entriegeln. Aber in einemnicht so sensiblen Betrieb wie z.B. einer Fertigung, da braucht man keinesfalls auf so etwas persönliches wie Fingerabdrücke zurück zu greifen. Daten dürfen per Gesetz auch nur soweit erhoben werden, wie es notwendig ist. Und für eine Zeiterfassung gilf das glaub ich nicht. + Multi-Zitat Zitieren
#5 3. Juli 2014 AW: Zeiterfassung mit Fingerscan Wenn er euch nicht traut dann soll er einfach eine Zeiterfassung mit RFID-Transpondern und Kamera holen. Bei jeder Stempelung wird derjenige der stempelt fotografiert und das Bild kann dann eingesehen werden. Ich kann euch bzw. deinem Chef nur empfehlen kein Zeiterfassungssystem von Krutec oder Safetron zu kaufen. + Multi-Zitat Zitieren
#6 3. Juli 2014 AW: Zeiterfassung mit Fingerscan Da gibt es strenge Auflagen bezüglich Datenschutz-Richtlinien. Ein Mitarbeiter muss entweder als Datenschutzbeauftrager abgestellt werden (Schulung muss vorher absolviert werden) oder durch jemand Externes. Dann einmal im Jahr ein Audit. Vielleicht schreckt das dein Chef ja ab + Multi-Zitat Zitieren
#7 3. Juli 2014 AW: Zeiterfassung mit Fingerscan Jaein. Auch dazu gibt es ne Menge Diskussionsstoff online und auch hier wäre der Betriebsrat angehalten, überhaupt Kameras zuzulassen. Für ne Kamera muss es stichhaltige Beweise für die Notwendigkeit geben und außerdem ist selbst das positionieren der Kamera eine Datenschutzfrage an sich. Es dürfen sehr viele Sachen nicht zu sehen sein, auch nicht unabsichtlich im Hintergrund etc.... Damit rennt man in genau die gleiche Diskussion wie bei Fingerabdrücken. Wurde letztens bei uns vom Betriebsrat geblockt und ist auch nicht mehr Bestandteil von dem, was unsere Führungsetage wollte. Weil man sich gewehrt hat. + Multi-Zitat Zitieren
#8 3. Juli 2014 AW: Zeiterfassung mit Fingerscan Der Betriebsrat kann immer ein Veto einlegen. Es geht ja darum eine Einigung zu finden die für alle akzeptabel ist. Ich weiß nicht wirklich wo das Problem mit den Fingerabdrücken ist. Die Geräte speichern nicht den fingerprint an sich sondern eine "Formel" aus welcher der Fingerprint nicht wiederhergestellt werden kann. Das ist natürlich alles nicht super sicher vorallem nicht bei billigen Geräten wie die von Safetron und Krutec. Eine Zeiterfassung hat auch Vorteile denn so kann man genau alle Überstunden erfassen und es geht nichts "verloren" und für euren Chef ist es einfach eine Kontrolle und eventuell eine Erleichterung bei der Lohnabrechnung- Mit einer Schnittstelle zwischen der jeweiligen Software und der Lohnsoftware können die Daten schneller verarbeitet werden und so spart sich der Chef eventuell einiges an Arbeit. Wie gesagt eine Zeiterfassung ist nicht immer etwas schlechtes. + Multi-Zitat Zitieren
#9 3. Juli 2014 AW: Zeiterfassung mit Fingerscan Wo ist dann das Problem einfach RFID Chips ohne Kameras zu machen? Oder will der Chef das wirklich soweit kontrollieren, das er euch nicht mal glaubt, das ihr das mit den chips richtig macht? edit: ajo um auch auf rome nochmal einzugehen....stimmt absolut, ich persönlich finde ne zeiterfassung für mich als Mitarbeiter auch sehr praktisch und hilfreich. allein wegen überstunden etc. (bin in der IT Branche, daher gehört das wohl dazu :-D ). aber es reicht doch, einfach n chip system zu kaufen und jedem MA einen chip zu geben. ich frage mich, wozu fingerabdrücker oder videoüberwachung dienen sollen. das finde ich schlicht daneben. Ich weiß nicht, ob das ein guter Betrieb ist, wenn so ein starkes Misstrauen zwischen Mitarbeiter und Arbeitgeber besteht...aber das ist ein anderes Problem :-D + Multi-Zitat Zitieren
#10 3. Juli 2014 AW: Zeiterfassung mit Fingerscan Es könnte ja einer mit den Chips kommen alle einloggen und der letzte geht mit allen chips oder was auch immer. Wenn der Chef nie da is, is er aufgeschmissen Ich hatte auch so nen Spinner als chef...^^ + Multi-Zitat Zitieren
#11 3. Juli 2014 AW: Zeiterfassung mit Fingerscan man kann auch einen fingerabdruck auf erwärmtem kunststoff nachbilden und das klappt 100% bei diesen geräten das sie sicher nicht die temperatur oder sonst was messen + Multi-Zitat Zitieren
#12 4. Juli 2014 AW: Zeiterfassung mit Fingerscan wüsste jetzt nicht was dagegen spricht, ich bin mir sogar ziemlich sicher das er das darf. wenn ihr einen betriebsrat habt, wovon ich nicht ausgehe, könnte der das verhindern. setzt euch einfach mal alle zusammen und sagt ihm ruhig was ihr davon haltet. soll er halt so karten oder sonst was einführen und das ein- und ausstempeln mit einer kamera filmen. wäre übrigens ein kündigungsgrund wenn man da bescheisst... meistens liegt der hase bei sowas aber anderswo begraben. wenns im unternehmen bestens läuft ist es so gut wie allen vorgesetzten egal wann man kommt und geht. für einige muss es natülich kernarbeitszeiten wegen der erreichbarkeit etc. geben aber für grafiker etc.. naja. wie gesagt, sprecht mal zusammen mit ihm. wenn ihr eh nur so wenige seid sollte das ja kein thema sein. vielleicht löst sich das ganze ja auch in luft auf und alles bleibt beim alten. viel erfolg! letztes mittel wäre dann die gründung eines betriebsrates wenn ihr genug mitarbeiter seid. + Multi-Zitat Zitieren
#13 4. Juli 2014 AW: Zeiterfassung mit Fingerscan Seit wann werden Angestellte nach Stundenlohn bezahlt? Wurde doch schon geschrieben. Die Speicherung biometrischer Daten verstößt ggf. gegen die Verhältnismäßigkeit und damit gegen bestehende Datenschutzbestimmungen Und das sollte normalerweise ausreichend sein. Befürchtet der AG, dass seine Mitarbeiter ihn be n, steht es ja frei, spontan Anwesenheitsüberprüfungen durchzuführen und dann mit den "Stundenzetteln" abzugleichen. Das wird wohl das Problem sein. Für mich wäre so ein Misstrauensvotum ein Anlass, mich evtl. nach einer neuen Arbeitsgelegenheit umzusehen. + Multi-Zitat Zitieren
#14 5. Juli 2014 AW: Zeiterfassung mit Fingerscan ich weiß ja nicht, wie das bei dir ist, aber ich verlange von meinem arbeitgeber, das er irgendeine lösung für überstunden parat hält. sei es eine vergütung oder freizeitausgleich...hat ja in dem sinne nix mit stundenlohn zu tun. wenn beispielsweise vertraglich geregelt ist, das du ne 40 stunden woche hast und du machst aber jede woche 5 stunden mehr...dann find ich es unfair, wenn das unter den tisch fällt. bei mir ist das auch so, das ich stunden vom pluskonto zum abgleiten / freizeit nutzen kann. seh ich ähnlich =) + Multi-Zitat Zitieren
#15 5. Juli 2014 AW: Zeiterfassung mit Fingerscan Freizeitausgleich natürlich. Was soll ich mit dem vielen Geld? Unter Umständen können Überstunden aber durch ein erhöhtes Gehalt abgegolten sein. Ein Chefarzt weiß das bspw. ganz genau. Leitende Angestellte werden nicht nach Stunden entlohnt: 90 000 Euro für Überstunden? Chefarzt scheitert mit dreister Lohnforderung - Recht - FOCUS Online - Nachrichten + Multi-Zitat Zitieren
#16 5. Juli 2014 AW: Zeiterfassung mit Fingerscan Also wir haben keinen Betriebsrat.. wir sind insgesamt auch wenn es hochkommt so 10 Mitarbeiter insgesamt und wir alle sind dagegen.. is halt ein sehr kleiner Betrieb und wir denken unser Che will sich mit dem Fingerscan etwas pushen, denn er steht auf so hightech zeug. Das Chipsystem bzw Kartensystem hab ich vorgeschlagen, jedoch wurde dies abgelehnt weil es leicht zu fälschen ist von wegen dass einer dann die karte von dem anderen ausstempelt. + Multi-Zitat Zitieren