#1 20. Februar 2008 In Finnland werden die Internet Service Provider von der Regierung dazu angehalten, eine unbekannte Liste von rund 1.000 Webseiten zu blockieren. Der Schritt soll das Land und seine Bürger vor den zahlreichen Kinderpornoseiten im Netz bewahren. Das Problem ist nur, zahlreiche Websites beschäftigen sich mit völlig legalen Inhalten. Ziel der Sperre ist unter anderem eine regierungskritische Seite, die sich zum Nutzen aller Surfer für mehr Freiheit im Netz einsetzen wollte. Viele der Seiten, vor denen die Bevölkerung geschützt werden soll, beschäftigen sich lediglich mit legalen s, nicht aber mit Kinderpornos. Andere Webseiten bieten überhaupt keinen erkennbaren Grund für eine Sperre, so etwa der Shop einer Puppenfabrik. Die Website Lapsiporno.info vom Netz-Aktivisten Matti Nikki, der die Zensurmaßnahmen häufig öffentlich kritisierte, hat es ebenfalls getroffen. Das Gesetz sieht lediglich vor ausländische Websites zu treffen, die Domain für Lapsiporno.info ist aber in Finnland selbst registriert, womit die Blockade aus mehrfacher Sicht nicht gerechtfertigt werden kann. Auch der Zugang zu diversen Weblogs und Foren wurde von staatlicher Seite her untersagt. Die Electronic Frontier Finland oder EFFI hat bei 700 bislang untersuchten Websites bislang ganze zwei Seiten mit illegalen Bildern oder Videos ausmachen können. Jegliche Überprüfung des staatlichen Missbrauchs ist schwer durchzuführen, weil die Liste mit gutem Grund nicht veröffentlicht wurde. Einige Finnen haben blockierte Seiten durch try & error herausgefunden. Egal ob in Australien oder in Finnland aktuell: Dem Staat und seinen Organen blind zu vertrauen, dass diese im Sinne der Bevölkerung Gutes tun, macht leider wenig Sinn. Weder 2002 auf der anderen Seite des Globus, und leider auch nicht im aktuellen Fall in Nordeuropa. (via techDirt & the Register) quelle: gulli untergrund news + Multi-Zitat Zitieren