Aspartam: Eine Zuckeralternative mit riskanten Nebenwirkungen

Aspartam ist seit langem als kalorienfreier Zuckerersatz in beliebten Lebensmitteln bekannt. Getränke wie Diet Coke ohne Zucker und zuckerfreies Jell-O benutzen diesen Süßstoff. Häufig jedoch hat Aspartam keinen guten Ruf. Neueste Forschungsergebnisse zeigen, dass dieser künstliche Süßstoff möglicherweise mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle bei Mäusen in Verbindung steht. Dennoch bleibt unklar, ob diese Resultate auch auf den Menschen zutreffen.

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Aspartam: Eine Zuckeralternative mit riskanten Nebenwirkungen

19. Februar 2025 von   Kategorie: Wissenschaft
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Kardiovaskuläre Risiken durch Aspartam


Eine Studie, veröffentlicht in der Fachzeitschrift Cell Metabolism, hat das Potenzial von Aspartam auf die Gefäßgesundheit untersucht. In dieser vielbeachteten Arbeit beschäftigten sich Experten für Herzgesundheit aus China, Schweden und den USA mit der Thematik.

Die Forscher fütterten Mäuse über einen Zeitraum von 12 Wochen täglich mit einer Menge an Aspartam, die dem Gehalt von drei Dosen Diät-Limonade entsprach. Infolgedessen entwickelten diese Versuchstiere größere und fettreichere Ablagerungen in den Arterien. Darüber hinaus wurde bei den Mäusen ein Anstieg der Entzündungsmarker festgestellt, ein weiterer Indikator für eine mögliche Herzkrankheit. Wichtig ist, dass die Studie einen Mechanismus entdeckte, der mit dem Konsum von Aspartam in Zusammenhang steht: ein immunologisches Signal mit dem Namen CX3CL1.

Der neuentdeckte Mechanismus


Das Signalmolekül CX3CL1 aktiviert sich stark unter Insulin-Stimulation. Seiner Funktion folgend, fungiert es als Köder, der Immunzellen anzieht. Diese Immunzellen können Entzündungen in den Blutgefäßen verursachen und somit Herzprobleme oder gar Herzinfarkte begünstigen. Eine der Hauptentdeckungen dieses Forschungsprojekts ist, dass Aspartam nachweislich zu einem Anstieg der Insulinwerte führt. Über einen Zeitraum von 12 Wochen hatte dies dramatische Auswirkungen auf die Gefäßgesundheit der Mäuse – ein ernstzunehmendes Ergebnis.

Das Urteil von Experten


Allerdings sollte die Schlussfolgerung, dass Menschen wegen ihres Konsums von Diät-Getränken besorgt sein sollten, nicht vorschnell getroffen werden. Dr. Ian Musgrave, ein renommierter Wissenschaftler an der Universität Adelaide, gibt zu bedenken, dass die Studienresultate möglicherweise nicht direkt auf Menschen übertragbar sind. „Diese Studie wurde an genetisch veränderten Mäusen durchgeführt – ein Einflussfaktor, der die Beziehung zu menschlichen Realitäten in Frage stellt“, sagt Musgrave. Diese Mäuse erhielten eine speziell entwickelte fettreiche Diät, um die Bildung von Plaques zu fördern. Die Relevanz dieser Experimente ist auf unsicher.

Caveats der Forschung


Ein entscheidender Punkt ist, dass die Studie keine Vergleiche mit einer Zuckermenge anstellte, die den gleichen Süßungsgrad ergibt. Auch wurde nicht berücksichtigt, wie die Kalorienreduzierung durch die Verwendung von Aspartam das Ergebnis beeinflussen könnte. Die Botschaft ist nicht, dass Verbraucher die Verwendung von künstlichen Süßstoffen sofort einstellen sollten.

Appell zur Vorsicht


Andere Wissenschaftler, wie Dr. Yutang Wang von der Federation University Australia, sprechen sich dafür aus, den Konsum von künstlich gesüßten Produkten zu überdenken. „Die Forschung in diesem Bereich gewinnt zunehmend an Bedeutung. Es könnte an der Zeit sein, unseren Umgang mit solchen Süßstoffen zu verändern“, erklärt Dr. Wang. Diese Sichtweise teilen auch einige der Autoren der Studie, wie Yihao Cao, der an dem Karolinska Institut tätig ist. Er betont: „Wir müssen die langfristigen Auswirkungen von künstlichen Süßstoffen auf die Gesundheit besser verstehen.“

Ein positiver Ausblick


Eine ermutigende Erkenntnis aus der Studie war, dass durch das Eliminieren der Rezeptoren für das CX3CL1-Signal bei den Mäusen – die in den Experimenten verwendet wurden – keine Plaque ansammelte. Dies könnte neue Therapiemöglichkeiten für chronische Erkrankungen bieten, die aus Entzündungen der Blutgefäße resultieren, wie etwa Schlaganfall, Arthritis und Diabetes.

Die Forschungsgruppe plant, ihre Ergebnisse auch in menschlichen Studien zu überprüfen. Dies könnte möglicherweise zu neuen Erkenntnissen über die langfristigen Effekte von Aspartam und anderen künstlichen Süßstoffen führen.

Fazit


Aspartam ist ein weit verbreiteter Zuckerersatz – jedoch sieht die Forschung zunehmend potenzielle Gesundheitsrisiken. Einfache Änderungen im Konsumverhalten könnten möglicherweise dazu beitragen, das Risiko von Herzproblemen zu verringern. Es bleibt zu hoffen, dass zukünftige Forschung Klarheit in diese gewichtige Debatte bringt.