Wenn Boxer keinen Sparringspartner haben, trainieren sie meist mit Boxsäcken. Diese speziellen Säcke sind aber weniger als Ersatz für das Training im Ring gedacht, sondern dienen vielmehr dazu, eine bessere Kondition zu bekommen. Boxer, die ihr Gewicht vor dem nächsten Kampf noch reduzieren wollen, sind gut beraten, mit einem dieser vielfältigen Boxsäcke zu trainieren. Damit kann man nicht nur wunderbar Stress abbauen, sondern gleichzeitig auch Muskeln aufbauen. Nicht nur für Boxer ist ein solcher Sack eine gute Idee, um fit zu bleiben.
Viele unterschiedliche Varianten
Geht es um Boxsäcke, dann haben Sportler die berühmte Qual der Wahl. Welcher Boxsack letztendlich infrage kommt, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Das Platzangebot zu Hause spielt hierbei eine wichtige Rolle, ebenso wie die Trainingseinheiten, die damit absolviert werden sollen. Einige Modelle werden an der Decke befestigt, andere haben ein stabiles Gestell und können wahlweise sogar im Freien genutzt werden. Zur Auswahl stehen nicht nur die klassischen hängenden Boxsäcke, sondern auch der Boxdummy, der Doppelendball oder Punchingball, die Boxbirne und der bekannte Standboxsack.
Jedes dieser Modelle hat Vorteile, aber auch Nachteile. Wer sich noch nicht schlüssig ist, welcher Boxsack der Richtige ist, sollte zunächst darüber nachdenken, wo und wie oft der Sack zum Einsatz kommen soll. So kann die Entscheidung für ein bestimmtes Modell deutlich vereinfacht werden.
Flexibel mit dem Standboxsack trainieren
Nicht jede Decke hält das Gewicht eines Boxsacks aus und wer zudem ein immer flexibles Training bevorzugt, ist mit einem Standboxsack am besten beraten. Er nimmt mit vier Quadratmetern wenig Platz ein und ist die perfekte Alternative zu einem hängenden Modell. Mit diesem Sack kann man die verschiedenen Tritt- und Schlagtechniken wunderbar trainieren. Wer hingegen ein 360°-Training bevorzugt, sollte dem Standboxsack schon sechs, wenn nicht sogar acht Quadratmeter einräumen. In der Anschaffung ist dieses besondere Modell etwas teurer, dafür bietet er aber auch eine breit gefächerte Auswahl an Möglichkeiten für das Training.
Der Punchingball - für eine verbesserte Schlagtechnik
Bei einem Punchingball handelt es sich um einen Ball aus Leder. Dieser ist an einem stabilen, aber trotzdem flexiblen Ständer aus Metall befestigt, der auf einem stabilen Standfuß steht. Der Punchingball ist ideal für alle, die unterschiedliche Schlagtechniken trainieren möchten. Was den Platz angeht, ist dieser Ball auch mit zwei Quadratmetern zufrieden. Einer der wenigen Nachteile dieses Balles ist: Das Training mit ihm wird sehr schnell monoton. Zu den Vorteilen gehören neben der Vielseitigkeit beim Training, noch die flexiblen Möglichkeiten zum Aufstellen und der Preis.
Der hängende Boxsack ist ein echter Klassiker
Selbst wer sich nicht intensiv mit dem Boxsport beschäftigt, weiß sehr wahrscheinlich, was ein hängender Boxsack ist. Dieser Sack ist mit Leder bezogen und hängt entweder an der Wand, oder, was in der Regel der Fall ist, von der Decke. Mit diesem Sack können eine Vielzahl von Schlagtechniken und Tritten ausprobiert werden. Das hängende Modell unter den Boxsäcken braucht gut sechs Quadratmeter Platz, an der Wand montiert, reichen auch drei Quadratmeter aus. Alle, die ihren Schwerpunkt beim Training auf die Schlagtechnik legen, sollten einen Sack ab 100 Zentimeter Höhe kaufen.
Wer Kickboxen trainieren will, ist jedoch gut beraten, einen Sack zu wählen, der 1,50 Meter lang ist. Diese speziellen Boxsäcke gibt es sowohl gefüllt als auch ungefüllt.
Die Boxbirne - für alle, die schnelles Boxen bevorzugen
Die sogenannte Boxbirne kennen viele auch als Speedball. Diese Boxsäcke haben eine sehr hohe Schwingfrequenz und sind daher perfekt, um schnelle Schlagtechniken zu trainieren. Mit nur zwei Quadratmetern braucht diese besondere Birne wenig Platz und ist zudem in der Anschaffung günstig. Der Nachteil bei einem Speedball liegt darin, dass er keine so große Auswahl wie ein hängender oder stehender Boxsack bietet. Dafür kann er mit nur wenigen Handgriffen an der Wand befestigt werden.
Der Boxdummy - ideal für viele Sportarten
Alle, die sich mit vielen unterschiedlichen Sportarten fit halten möchten, sollten sich für einen Boxdummy als Trainingsgerät entscheiden. Dieser Dummy hat die Form eines menschlichen Torsos und ist ausgesprochen flexibel. Dieser besondere Boxsack bietet die Möglichkeit, viele verschiedene Kampfsportarten zu trainieren. Wer sich in Selbstverteidigung üben möchte, findet im Boxdummy immer den geeigneten „Trainingspartner“. Durch die realistische Form bekommt derjenige, der damit trainiert, ein ganz besonderes Feedback. Allerdings braucht der Dummy ausreichend Platz. Vier bis acht Quadratmeter sollten es schon sein, um gut trainieren zu können.
Der Doppelendball - das reale Wettkampfgefühl
Der sogenannte Doppelendball gehört zu den schwingenden Boxsäcken, der wahlweise an der Decke oder am Boden festgemacht wird. Dieser Boxsack bietet immer ein echtes Wettkampffeeling, denn durch die schwingenden Bewegungen können verschiedene Ausweichtechniken sowie unterschiedliche Schlagtechniken trainiert werden. Wenn der Doppelendball als ernsthafte Vorbereitung für einen Wettkampf dienen soll, braucht er mindestens ein Platzangebot von sechs Quadratmetern.
Worauf ist beim Kauf zu achten?
Beim Kauf eines Boxsacks spielt nicht nur die Form eine wichtige Rolle, es gibt noch weitere Aspekte, die beachtet werden müssen. Zwei Kriterien von Bedeutung sind zum einen die Füllung des Boxsacks, zum anderen ist es das Gewicht. Grundsätzlich gilt: Wer noch nie mit einem Boxsack Erfahrungen gesammelt hat, sollte sich nicht für das größte und schwerste Modell entscheiden. Für einen Freizeitboxer, der noch unerfahren ist, reicht ein kleiner Sack mit einem eher geringen Gewicht. Erst wenn sich die Fähigkeiten verbessert haben, wird es Zeit, sich nach einem neuen Boxsack umzuschauen, der mehr Gewicht bietet.
Hobbyboxer haben auch die große Auswahl, was die Füllung des Sacks angeht. Gängig sind Schaumstoffreste, Granulatstücke aus Kunststoff sowie Leder- oder Stoffreste. Die äußere Hülle eines Boxsacks besteht wahlweise aus echtem Leder, aus Kunstleder, aus Segeltuch oder aus Nylon. Echtes Leder ist besonders widerstandsfähig, Kunstleder hingegen die günstige Variante. Segeltuch ist pflegeaufwendig und zudem empfindlich, wenn es um Schmutz oder Schweißflecken geht. Die Hüllen aus Nylon und Kunstleder lassen sich am besten sauber halten.
Einfach ausprobieren
Wer wissen will, wie sich die einzelnen Modelle im Training anfühlen, sollte in einem Boxclub ein Probetraining machen. Die größeren Clubs, aber auch viele Fitnessstudios haben mehrere Boxsäcke im Angebot, an denen Anfänger bei einem Schnupperkurs üben können. Bevor ein solcher Sack gekauft wird, ist es wichtig, das persönlich passende Modell zu finden. Schließlich möchte niemand Geld ausgeben, wenn der Boxsack letztendlich doch nicht der Richtige ist.
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Bildquelle: © Depositphotos.com / simbiothy
Boxsäcke - für ein effektives Training unverzichtbar
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