Der Spitzensteuersatz in Deutschland – Eine umfassende Analyse

Die Frage nach dem Spitzensteuersatz in Deutschland sorgt für einige Verwirrung. In Zeiten der Bundestagswahl wird diese Thematik besonders intensiv diskutiert.

Der Spitzensteuersatz in Deutschland – Eine umfassende Analyse

11. Februar 2025 von   Kategorie: Politik & Recht
euro geld münzen gestapelt und gerollte scheine.jpg Im Wahl-O-Mat wird eine prägnante Frage gestellt: "Bei der Besteuerung von Einkommen soll der Spitzensteuersatz angehoben werden: stimme zu – neutral – stimme nicht zu." Aber was bedeutet das überhaupt?

Das deutsche Steuersystem im Überblick


In Deutschland ist das Steuersystem progressiv angelegt. Dies bedeutet, dass höhere Einkommen prozentual mehr besteuert werden als niedrigere. Der aktuelle Spitzensteuersatz beträgt 42 Prozent. Ab einem zu versteuernden Einkommen von 68.481 Euro im Jahr wird dieser Steuersatz fällig. Für Einkommen über 277.826 Euro jährlich greift der Höchststeuersatz von 45 Prozent. Bettelnde Antragsteller sollten sich im Klaren sein. Jedes Jahr passen die entsprechenden Grenzwerte in den Steuertabellen auf die wirtschaftlichen Gegebenheiten an.

Der Grundfreibetrag und seine Relevanz


Jeder Steuerpflichtige profitiert vom Grundfreibetrag von derzeit 12.096 Euro jährlich. Einkommen bis zu dieser Grenze bleiben steuerfrei. Geringverdiener zahlen folglich keine oder nur sehr geringe Einkommensteuern. Für Einkommen, das den Grundfreibetrag übersteigt, gelten gestaffelte Steuersätze – beginnend bei 20 Prozent und steigend bis zum Spitzensteuersatz. Diese Anordnung wurde ins Leben gerufen, um eine gewisse Gerechtigkeit im Steueraufkommen zu gewährleisten.

Historische Perspektive und Veränderungen


Im Laufe der Geschichte Deutschlands unterlag der Spitzensteuersatz mehreren Änderungen. Während unter verschiedenen Regierungen dieser Steuersatz oft viel höher war, richten sich die aktuellen Sätze seit 2005/2006 nach den oben genannten Prozentsätzen. Das belegt die Tatsache, dass das Steuersystem nicht statisch ist, sondern immer wieder reformiert wird.

Berechnung des zu versteuernden Einkommens


Einkommen wird nicht nur einfach besteuert. Arbeitnehmer dürfen diverse Ausgaben abziehen – dazu zählen Fahrtkosten, Werbungskosten, Altersvorsorge und Krankenversicherung. Beispielhaft könnte ein Arbeitnehmer ein Bruttoeinkommen von 70.000 Euro erzielen. Es fällt nicht auf die gesamte Summe ein Steuersatz von 42 Prozent an— dieser gilt nur für den Betrag, der über dem Grenzwert liegt. Somit würde diese Person nur auf die 1.519 Euro, die den Spitzensteuersatz auslösen, Steuern zahlen. Die zunächst zu versteuernde Summe von 70.000 Euro führt demnach nicht zu einer pauschalen Steuerlast von 42 Prozent.

Die steuerliche Belastung im Detail


Für das oben angeführte Beispiel, 70.000 Euro zu versteuerndes Einkommen, ergibt sich eine Steuerlast von 18.488 Euro. Dies macht eine durchschnittliche Steuerlast von 26,4 Prozent aus. Online-Rechner wie die vom Bundesfinanzministerium helfen Steuerpflichtigen, ihre individuelle Steuerlast zu berechnen.

Politische Ansprüche zur Steuerpolitik


Eingehend betrachtet, konkurrieren die politischen Parteien mit ihren Vorschlägen zur Steuerentlastung. Ja, es gibt Unterschiede dabei, für wen diese Entlastungen gelten. So befehlen alle bedeutenden Parteien – darunter CDU/CSU, Grüne, AfD, FDP, Freie Wähler, Linke und SPD – die Anhebung des Grundfreibetrages. Linke und SPD setzen sich jedoch für höhere Steuern auf Spitzenverdiener ein. Deutlich wird das Vorhaben der Linken, einen Steuersatz von 53 Prozent für Einkommen ab 85.000 Euro einzuführen, und sogar einen Höchststeuersatz von 75 Prozent ab einer Million Euro zu erheben. Im Gegensatz dazu fordert die CDU/CSU zusammen mit der FDP, die Einführung des Spitzensteuersatzes auf ein Einkommen von 96.000 Euro zu verschieben— nach deren Ansicht wird bereits ein Jahreseinkommen von 68.000 Euro für die obere Mittelschicht als zu hoch erachtet.

Wichtige Hintergrundinformationen zur Bundestagswahl 2025


Die Bundestagswahl 2025 findet am 23. Februar statt. Jeder hat das Recht, sich zu informieren. In den Wahlbenachrichtigungen befinden sich zahlreiche wichtige Termine. Auch das neue Wahlrecht sollte im Vorfeld klargemacht werden, um fehlerfreie Entscheidungen zu treffen.

Wer weitere Informationen über das Thema Steuern und deren Berechnung wünscht, findet in folgendem Video eine unterhaltsame Erklärung, das die verschiedenen Steuerklassen erläutert:
YouTube-Video

Das Thema bleibt hochaktuell und relevant— es ist unvermeidbar, sich mit diesen Aspekten auseinanderzusetzen.
Insgesamt zeigt sich, dass die Diskussion um den Spitzensteuersatz sowie das gesamte Steuersystem in Deutschland ein vielschichtiges und dynamisches Thema darstellt, das alle Bürger betrifft.
 

Kommentare

11. Februar 2025
Zuletzt bearbeitet: 12. Februar 2025
Den Spitzensteuersatz anheben macht nur dann Sinn, wenn er im Internationalem Vergleich zu niedrig ist - und das ist er nicht.

Screenshot tabelle steuerlast international.jpg
Quelle: OECD 2023 Steuerbelastungsbericht


Vor allem wenn Nachbarländer niedrigere Steuern haben, lohnt es sich gerade für Großverdiener einfach den Wohnsitz zu verlegen, Beispielsweise in die Schweiz. Das passiert zwar schon ständig, dennoch gib es viele die in Deutschland noch steuern zahlen.

Die Betonung liegt auf noch. Denn eine deutliche Anhebung würde den Anreiz zum Steuersitz verlegen enorm befeuern.

Von den Einkommens-Millionären in Deutschland würde vermutlich rein rechnerisch maximal 2% Erhöhung akzeptiert. Weil ansonsten könnten sich die meisten von der Steuerdifferenz jedes Jahr ein neues Auto oder gar Haus kaufen.

Vor allem Digitale Unternehmen verlassen reihenweise das Land, sie sind nicht Standort gebunden. Regulierungen und Steuern sind dermaßen ungleich im globalen Vergleich, dass man schlicht nicht Wettbewerbsfähig ist als Digitalunternehmen in Deutschland oder Europa.

Wer Visionen, Geld und Unternehmergeist hat, wird kaum warten bis das Kraut sauer ist, sondern schnellst möglich auswandern... ggf. in die USA. Prinzipiell ist es fast überall einfacher und günstiger.

Was dem Land bleibt, sind kleine und Mittlere Unternehmen die schlicht nicht die Kraft und das Kapital haben um das Unternehmen zu verlagern. Die gehen dann am Konkurrenzdruck und den politischen Regulierungen ein.

Was passiert daher: Am besten aufgeben, seine Kohle raus ziehen und an einen ausländischen Investor verkaufen, der den Standort Deutschland dann dicht macht und das Knowhow abzieht und die Produktion verlagert.

Also um das Geld der Superreichen einzutreiben muss man sich schon was anders ausdenken auf G20 Ebene oder zumindest Europaweit. Alleingänge sind immer dumm, genauso bei der Migrationspolitik.

Es muss einfach mehr gespart werden und weniger Ausgegeben werden. Die Renten dürfen keinesfalls erhöht werden. Und auch die Sozialleistungen müssen deutlich reduziert werden. Mehr Arbeiten statt weniger. Das bringt das Land voran.

Mehr Geld fürs Militär ist nötig und da gibt es viele neue Jobs. Wer gesund ist kann Arbeiten. Wer das nicht kann braucht Hilfe. Ganz einfach.

Deshalb: Freibeträge erhöhen! Dann lohnt sich das auch für Geringverdiener so richtig! Steuersatz ab 100.000 EUR je 100k mehr um 1% stärker ansteigen lassen auf bis zu 47%.

Und! Besser: Anreize schaffen das Geld hier sinnvoll zu investieren. Mehr Möglichkeiten der steuerlichen Absetzbarkeit und Steuer-Bonis!

Wer viel und großzügig ins Gemeinwohl investiert sollte vollständig alles absetzen können und ggf. auf seine Steuer einen Boni erhalten wenn er mehr als 50% seines Einkommens dafür investiert hat. Nur ein grobes Beispiel.

Es gibt so viele Möglichkeiten endlich Anreize zu schaffen, anstelle alles zu Besteuern und Regulieren. Endlich mal MACHEN lassen! Anpacken und Anreize schaffen!