Diskussion zu Steuerpolitik: Gehälter und Reichensteuer

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von n0b0dy, 23. September 2013 .

Schlagworte:
  1. 23. September 2013
    AW: Bundestagswahl 2013

    Wo hast du das denn her?

    http://www.gehaltsvergleich.com/gehalt/Altenpfleger-Altenpflegerin.html
     
  2. 23. September 2013
    AW: Bundestagswahl 2013

    Zudem wird gerade in dem Bereich massiv mit Zeitarbeit und Dumpinglöhnen gearbeitet.
     
  3. 23. September 2013
    Zuletzt bearbeitet: 23. September 2013
    AW: Bundestagswahl 2013

    Ich hab einen Altenpfleger gefragt. Vieleicht verdienen andere weniger.
    Aber gehen wir mal vom niedrigsten aus: 1.467EUR
    Warum sollte ein Fachinformatiker wie Sonderk!nd, der 2100Euro verdient, genauso viel kriegen wie ein Altenpfleger? Oder wie viel soll denn der Altenpfleger bekommen? Ist doch eine einfache Frage.
    Wie sind doch hier nicht in der Politik!
     
  4. 23. September 2013
    AW: Bundestagswahl 2013

    Was ist wohl mehr wert, Internetseiten oder Menschenleben?
     
  5. 23. September 2013
    AW: Bundestagswahl 2013

    ich denke nicht, dass ein Altenpfleger mehr verdienen sollte, als ein Fachinformatiker mit entsprechender Ausbildung.

    Er sollte jedoch genug verdienen, ohne jeden Cent umdrehen zu müssen. Bedenk doch mal, dass durch den Zeitdruck bei der Arbeit die Altenpfleger nicht genugend zeit für die Patienten(ja, du könntest auch mal einer von den Alten Säcken sein, die geplegt werden müssen) haben. Also wäre es doch vernünftig, diese notwendigen Berufe aussreichend zu bezahlen.
     
  6. 23. September 2013
    AW: Bundestagswahl 2013

    Das ist das gleiche Problem wie mit dem Mindestlohn...

    Das Problem am Mindestlohn ist, dass Betriebe pleite gehen können durch die Hohen Löhne, die sie zahlen müsste. Lass uns das mal am Rechenbeispiel veranschaulichen.

    Wenn ich eine Firma führe, die 30 Mitarbeiter dem Schnitt von 7,50Euro bezahle, habe ich monatliche kosten für meine Mitarbeiter von ca. 36000 Euro im Monat (bei einer 40 Stunden woche). Ich verdiene mit dieser Firma im Monat 8000 Euro. Das ist fast ein Jahresgehalt von 10k.

    Der Mindestlohn von 8,50 wid eingeführt. Ein Euro mehr wäre eine Belastung für meine Firma um 5000 Euro mehr im Monat. Was ist, wenn ich dies nicht aufbringen?

    Ich habe deshalb zwei Möglichkeiten:
    1. Ich führe soviele Entlassungen durch, dass es wieder rentabel wird. Dadurch verliere ich an Produktivität und der verdienst meine Firma sinkt ebenfalls. Außerdem muss die Anzahl der Mitarbeiter ausreichen. Weniger als 3000 Euro im Monat ist für mich unrentabel, weil ich überall anders als Angestellter mehr verdienen würde.

    2. Das ganze ist für mich nichtmehr profitabel und schließe die Firma, verkaufe alles. Ich habe vieleicht keine Firma mehr, aber durch den Verkauf kann ich erstmal mir Zeit lassen um mir einen neuen Beruf zu suchen. Die 30 Mitarbeiter werden natürlich betriebsbeding gekündigt. Ich kann mir das nicht leisten.


    Meine Preise erhöhen wird nix bringen. Ich werde dadurch nur weniger Kunden haben, weil die zur Konkurenz rennen (würde ich auch machen).
    Für was würdest ihr euch denn entscheiden?

    ----

    Um jetzt den Vergleich mit Fachinformatiker und Altenpfleger zu vergleichen: Ein Fachinformatiker ist profitabler, deswegen verdient er auch mehr. Ich kann somit mehr für einen Fachinformatiker zahlen als für einen Altenpfleger.
     
  7. 23. September 2013
    Zuletzt bearbeitet: 23. September 2013
    AW: Bundestagswahl 2013

    Die Konkurrenz muss den Mindestlohn aber auch zahlen! Dann musst du eben bessere Produkte anbieten als die Konkurrenz. Der Mindestlohn ist unumgänglich um den Niedriglöhnen was entgegenzusetzen und zwar gerade in Gegenden wo die Arbeitgeber nicht im Arbeitgeberverband sind und die Gewerkschaften zu schwach. Es sollte Unternehmern eigentlich auch ein Anliegen sein, dass der Wettbewerb sich nicht darum dreht wer die Löhne am niedrigsten drücken kann. Drum fordern mittlerweile ja auch die Mehrheit der Manager einen Mindestlohn, im Schnitt Höhe 8,88EUR. Viele Unternehmen haben solche enormen Gewinne gemacht, die können sich ohne Probleme nen Mindestlohn leisten. Andere werden sicherlich Preise erhöhen müssen. Das ist aber gesamtwirtschaftlich kein Problem, weil die Leute dank Mindestlohn auch mehr Geld zum ausgeben haben und die Sparquote bei niedrigen Einkommen gegen Null geht. Die Gewerkschaften haben zudem dann wieder ne gute Basis für höhere Tarifverhandlungen.
    Die schlechte Bezahlung im Care-Sektor hängt denk ich einerseits damit zusammen, dass diese als "weiblich" konnotierten Arbeiten als Hausarbeit eben gar nicht bezahlt wurden bzw. werden und andererseits dass der Care-Sektor über eine andere Produktivitätslogik verfügt als die Güterproduktion. Der Zeitaufwand lässt sich kaum reduzieren, da es sich nicht um eine Subjekt-Objekt sondern um eine Subjekt-Subjekt Beziehung handelt. Höhere Entlohnung kann nicht einfach über einen höheren Preis finanziert werden, da die wesentlichen Leistungen z.B. Im Gesundheitssektor für die große Masse der Menschen erschwinglich bleiben sollen. Insofern vertragen sich Care-Tätigkeiten nur sehr bedingt mit der Kapitallogik und müssen über steuerliche Abschöpfung aus der Kapitalverwertung finanziert werden, was diese einschränkt und daher auf entsprechenden Widerstand der Kapitalist*innen stößt. Mit dem Kapital muss man sich ohnehin anlegen, wenn man eine substantielle Verbesserung der Verhältnisse für die Mehrheit erreichen will. Traut sich aktuell leider nur DIE LINKE.
     
  8. 24. September 2013
    AW: Bundestagswahl 2013

    In Euro? ;-) Kannste dir selbst beantworten.

    Bezahlung schlecht, Schichtarbeit, Unterbesetzung, psychologische Belastung,..

    Gibt es nicht viel zu sagen. Wer nach Marktlogik profitabler ist, lässt sich sehr leicht beantworten - der Altenpfleger produziert selbstverständlich nichts. Spricht alles für eine Verkürzung der Lebenszeit für Normalos. Solang man nicht produziert, kostet man nur. Unbestechliche Logik.
     
  9. 24. September 2013
    AW: Bundestagswahl 2013

    Am besten alle altenpflegeheime in Konzentrationslager umbauen, dann sparen wir einiges.
     
  10. 24. September 2013
    AW: Bundestagswahl 2013

    In Kanada isthelath care z.B. umsonst und die können sich das auch leisten. Mindestlohn gibts da auch, Kanada steht was die Lebensqualität angeht, deutlich über Dl., insofern sind all die Argumente dagegen widerlegt.
     
  11. 24. September 2013
    Zuletzt bearbeitet: 24. September 2013
    AW: Bundestagswahl 2013

    ich bleibe dabei, wer leute mit 200.000EUR brutto/jahr superreiche nennt bewegt sich auf bild-niveau. solche reißerischen überschriften/worte findet man da zu hauf.


    was meinst du wie viele angestellte 60.000EUR oder mehr verdienen. auch die leute mit 200.000EUR brutto/jahr lassen i.d.R nicht für sich arbeiten. orientier dich bitte etwas mehr an der praxis, nicht der theorie.

    ob, für wen, warum und in welcher höhe man so eine steuer einführt hast du nicht ausreichend begründet, nein. meine frage war aber ob das prinzip überhaupt gerecht ist. zahlen spielen dabei keine rolle. das hast du nicht beantwortet. warum sollten manche mehr zahlen als andere? weil reiche eine minderheit sind und man es mit denen ja machen kann ? natürlich haben einige wenige nicht die finanziellen mittel und die sollten dementsprechend weniger oder gar nichts zahlen.
     
  12. 24. September 2013
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 14. April 2017
    AW: Bundestagswahl 2013

    Dann nenns anders, mir egal. Es geht um den Fakt, dass wer mehr als 154.000 EUR verdient zu den oberen 0,6% gehört. Wie würdest du das denn nennen? Mittelschicht? Demnach verdienen genau 5% über 63.500 EUR. Sicher sind da auch viele Angestellte dabei.
    Hier ein guter Überblick:
    Bild
    {img-src: http://www7.pic-upload.de/24.09.13/axyhtudsuw2x.png}


    Ein Managergehalt zählt zwar formal zu Arbeitseinkommen, die Gehälter sind aber so hoch weil den Kapitalbesitzern die Vermehrung ihres Kapitals entsprechend was wert ist und dabei auch genug abfällt. Es ist ja nicht so, dass in der Oberschicht die Leute sofort aufhören zu arbeiten, aber der Anteil der Aneignung unbezahlter Mehrarbeit anderer steigt rapide. Den oberen 10% gehören schließlich auch über 60% des Vermögens und das Vermögen besteht dort in erster Linie aus Unternehmensanteilen u.ä. während Vermögen in unteren Bereichen mal ein Auto oder ein Haus bedeutet.
    "So flossen im Durchschnitt von 1995 bis 2010 den nach Haushaltseinkommen geschichteten unteren 95 Prozent der privaten Haushalte knapp 86Prozent der Lohneinkommen zu, während sie nur 55 Prozent der Gewinneinkommen erhielten (Abbildung 2). Umgekehrt sind 14 Prozent der Lohneinkommen in die Taschen der Top-5-Prozent-Haushalte geflossen, aber 45 Prozent der Gewinneinkommen."
    Quelle: http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.401472.de/12-22-1.pdf
    Hä? Genau dafür hab ich doch mehrere Argumente gebracht. Was genau leuchtet dir davon nicht ein und warum?
    Die sollen mehr zahlen, um
    1. die strukturelle Ausbeutung abzumildern, siehe oben.
    2. den Lebensgenuss der Gesellschaft zu maximieren
    3. wichtige Staatsaufgaben zu finanzieren
    4. für weniger Finanzblasen und mehr Wirtschaftswachstum zu sorgen
    5. den Zufall von Geburt und Genen auszugleichen
    Im Gegensatz zu Skandinavien haben wir ziemlich homogene Eliten:
    "Über 80 Prozent der Spitzenmanager in privaten Betrieben kommen aus bürgerlichen oder großbürgerlichen Familien, aus den oberen 3,5 Prozent der Bevölkerung." [quelle]
     
  13. 24. September 2013
    AW: Bundestagswahl 2013

    Es besteht kein Zweifel das die Einkommensspaltung ein großes Problem ist, das scheinbar einfach zu lösen wäre.

    Es ist aber leider nicht einfach zu lösen, weil die gesamte Wirtschaft in einem Weltweitem Konkurrenzkampf steht. Nicht jedes Unternehmen kann dort problemlos mithalten.

    Eine unvorsichtige gesetzliche Änderung könnte bei diesen Unternehmen zur Schieflage oder gar Insolvenz führen.

    Das wäre aber nicht das einzige Problem, die "Marktbereinigung" könnte durch die bestehenden Unternehmen noch aufgefangen werden, allerdings ist dort ebenfalls weniger Puffer und höheres Risiko bei den Lohnkosten.

    Das heißt auch das man dort vorsichtiger ist, sprich sparsames Einstellen und vor allem mit unbefristeten Verträgen, weil die das größte Risiko in einer Flaute darstellen.

    Ein Mindestlohn muss also immer entsprechend an Tarifzonen geknüpft sein, weil Arbeitskraft nicht in allen Bereichen wettbewerbsfähig ist.

    Die südeuropäischen Länder sind ein Beispiel für die folge durch zu hohe Einkommen (verursacht auch durch eine zu starke Währung) im Vergleich zur Wirtschaftskraft. Folge eines unbeachteten und unkontrollierten Preisanstieges ist immer der Wettbewerbsverlust.
     
  14. 24. September 2013
    AW: Diskussion zu Steuerpolitik: Gehälter und Reichensteuer

    Warum das denn? Wie gesagt: "Viele Unternehmen haben solche enormen Gewinne gemacht, die können sich ohne Probleme nen Mindestlohn leisten. Andere werden sicherlich Preise erhöhen müssen. Das ist aber gesamtwirtschaftlich kein Problem, weil die Leute dank Mindestlohn auch mehr Geld zum ausgeben haben und die Sparquote bei niedrigen Einkommen gegen Null geht. Die Gewerkschaften haben zudem dann wieder ne gute Basis für höhere Tarifverhandlungen."

    Branchen, in denen Niedriglöhne gezahlt werden, stehen meist gerade nicht im internationalen Wettbewerb.
    Und Branchentarifverträge gelten nur noch für 53 Prozent im Westen und lediglich für 36 Prozent im Osten. Bei der Schwäche der Gewerkschaften kommt man um ein flächendeckenden und gesetzlichen Mindestlohn nicht herum. Der hat den Vorteil, dass die festgelegte Höhe für alle gilt und allgemein bekannt ist. Insofern wissen Beschäftigte genau, was ihnen mindestens zusteht. Er kommt mit weniger Bürokratie aus und ist einfacher zu kontrollieren. Darum sind auch so gut wie alle Gewerkschaften für einen gesetzlichen Mindestlohn.
     
  15. 24. September 2013
    AW: Diskussion zu Steuerpolitik: Gehälter und Reichensteuer

    Der erste teil stimmt, es gibt Unternehmen meist Konzerne die das können, sicher auch eine vielzahl an Unternehmen, aber eben nicht alle und nicht in jeder Branche. Dagegen kann man etwas machen aber nicht so, das ist viel zu unpräzise.

    Der Zweite Satz ist leider eine häufig verwendete aber grundlegend falsche Annahme, denn nur weil jemand mehr Geld hat heißt das nicht das er mehr Produkte kauf die "hier" mehr Arbeit schaffen.

    Der Handel mag daran noch verdienen aber das produzierende Unternehmen nicht, wer kauf den einen teuren Löwe Fernseher von euch? Qualität ist gut, aber Preis... die stehen vor der Insolvenz und müssen jetzt deutsche Produktionen schließen und nach Asien verlegen um überhaupt weiter bestehen zu können.

    So ergeht es unzähligen Unternehmen vor allem in Südeuropa und so kann es Deutschland auch bald ergehen. Weil das einzige was uns unterscheidet ist nicht der Fleiß oder die Schlauheit, sondern lediglich das GLÜCK eine Industrie zu haben, deren technologisch und qualitativer Fortschritt bisher unerreicht ist und daher alternativlos Weltweit nachgefragt wird.

    Dennoch gehen immer mehr auch Hightech Unternehmen pleite, weil die Konkurrenz einfach viel günstiger ist.

    Deutschland riskiert eh schon Strafen, weil wir viel zu wenig Importieren, folglich wird der Import bald noch weiter steigen was deutlich mehr Druck auch auf den inländischen Markt zu Folge haben wird.

    Diese ganze Idee funktioniert also nur wenn global Alle mitspielen (und das muss das Ziel sein, Lohnerhöhungen International!). Andernfalls funktioniert es nur in einem abgeriegelten Nationalstaat, und das wollen wir alle mit Sicherheit nicht. (Außer die Rechten)

    Die Linke macht damit zwar Werbung weil sie es müssen, aber letztendlich wissen sie genauso gut das Europa absolut essentiell ist um solche sozialen Ziele durchzusetzen.

    Deshalb sind durchweg Alle (auch die Linke) für den Zusammenhalt und die Solidarität in Europa, mit Ausnahme der Rechtsparteien.
     
  16. 24. September 2013
    AW: Bundestagswahl 2013

    Mh wie Thrake schon sagte würden durch nen Mindestlohn entweder mehr Leute entlassen oder eben die Preise erhöht.

    Ersteres ist für die Arbeitnehmer sowieso mies.


    Nehmen wir an es werden die Preise erhöht, dadurch sinkt doch wieder der Reallohn und der Arbeitnehmer ist in der selben Ausgangslage wie vor dem Mindestlohn oder habe ich da irg. wo einen Denkfehler?
     
  17. 24. September 2013
    Zuletzt bearbeitet: 15. April 2017
    AW: Bundestagswahl 2013

    Der Denkfehler ist das der Binnenmarkt nur ein kleiner Teil ist, da alles international abläuft im Handel aber viele immer noch nur National denken.

    Kurz gesagt: Wir denken bei Löhnen an Uns aber der Handel das Geld und die Realwirtschaft laufen international - das ist der Denkfehler.

    Entscheidungen und Politik müssen daher international Gemeinsam gelöst werden, weil sie auch direkt und gemeinsam voneinander abhängig sind, sonst macht sich jeder der was "gutes" will selbst kaputt, und das kann nicht die Lösung sein.

    Eine Lösung ist, USA und Europa werden eine Freihandelszone einrichten, um druck auf China zu machen.

    Dadurch können Löhne in USA und Europa steigen, oder/und mehr Arbeitsplätze gewonnen werden.

    Ein Freihandelsabkommen könnte man unter die Verpflichtung der Lohnkoppelung stellen, sprich Länder die dort rein wollen verpflichten sich ihre Mindestlöhne entsprechend dem Wachstum (auch der anderen Länder) anzupassen damit ihnen kein extra Vorteil entsteht.

    Gleiches muss für die Währung gelten, die Währungen dürfen nur ein Notfallinstrument sein um wirtschaftliche Schieflagen auszubessern, aber dürfen nicht wie jetzt von China als Waffe eingesetzt werden um wirtschaftlich Druck auszuüben.
     
  18. 24. September 2013
    AW: Bundestagswahl 2013

    Als ob der Westen nicht selbst diesen Währungskrieg permanent aktiv anheizt.
     
  19. 24. September 2013
    Zuletzt bearbeitet: 15. April 2017
    AW: Bundestagswahl 2013

    Zwischen Reaktion um zu Überleben oder 7% Wachstum ist ein großer unterschied. Den Kommentar hättest du dir sparen können.

    Es ist Fakt das die chinesische Währung in Relation zum Wachstum viel zu niedrig ist.

    Der Kommentar sollte wohl eher vom Kerngedanken und meinem vorherigen Post ablenken.
     
  20. 24. September 2013
    Zuletzt bearbeitet: 24. September 2013
    AW: Diskussion zu Steuerpolitik: Gehälter und Reichensteuer

    Doch na klar, weil trotz Exportstärke in DE nur 33% der Nachfrage aus dem Ausland kommt und im Exportsektor ohnehin meist bereits höhere Löhne gezahlt werden als ein fiktiver Mindestlohn. Bei niedrigen Einkommen geben die Leute jeden Euro zusätzlich aus, ergo führt ein Mindestlohn und damit verbundene Lohnsteigerungen im Niedriglohnbereich gesamtwirtschaftlich zu mehr Arbeitsplätzen.

    Grundsätzlich hast du natürlich recht, dass Verlagerungen und Kapitalflucht ein Problem sind. Das ist eben Ausdruck einer Gesellschaft in welcher jeglicher Wohlstand der Kapitalverwertung unterworfen ist. Insofern muss man sich mit dem Kapital anlegen, im eigenen Land sowie auf internationaler, europäischer Ebene und langfristig über den Kapitalismus hinaus denken. Kapitalverkehrskontrollen müssen her, im Fall drohender Schließung oder Verlagerung müssen die Betriebe besetzt und enteignet werden, Belegschaften brauchen ein grundsätzliches Veto-Recht usw. Deutschland muss aber nicht warten bis man eine europ. Lohnkoordinierung hinbekommen hat, sondern könnte sofort anfangen den Überschuss abzubauen indem die Löhne erhöht werden. Das Freihandelsabkommen bringt überhaupt nichts. Zölle gibt es sowieso kaum welche, aber Standards für Qualität, Klima- und Umweltschutz und dadurch auch des Arbeitsschutzes werden unterlaufen. Ein Paradies für Konzerne, fatal für abhängig Beschäftigte und Konsumenten.
    Die Preise müssen ja nur bei einzelnen Unternehmen erhöht werden, die sich sonst keinen Mindestlohn leisten können. Die meisten Unternehmen können ihn sich leisten. Die machen super Gewinne machen, weil der Verteilungsspielraum der durch Produktivitätswachstum erzielt wurde in den letzen Jahren nicht ansatzweise ausgeschöpft wurde.
     
  21. 24. September 2013
    Zuletzt bearbeitet: 24. September 2013
    AW: Bundestagswahl 2013

    Das sollte nicht heißen, daß ich deine Meinung im Bezug auf die chinesische Währung nicht teile. Mich stört nur diese westliche Arroganz und scheinbar grenzenlose Heuchelei. Der Westen und insbesondere die USA machen genau das Gleiche, bzw. haben über Jahrzehnte zu Lasten der restlichen Welt genau dies getan, und jetzt wo das Wasser bis zum Hals steht, sind die Chinesen plötzlich die Bösen.
     
  22. 24. September 2013
    AW: Bundestagswahl 2013

    5% der gesamten bevölkerung oder sind da rentner, kinder,... nicht mit bei? 400€jobs? nebenjobs? teilzeitstellen? ich muss dir doch nicht sagen, dass solche statistiken durch sowas unfassbar verfälscht werden.

    wie erklärst du das einem "reichen"? hey, weil sie viel verdienen beuten sie andere aus und deshalb zahlen sie mehr - also prozentual, sie bezahlen ja eh schon mehr als 95% der bevölkerung. außerdem sind sie dafür verantwortlich wie es anderen geht, was denken sie denn wofür sie arbeiten? das der staat beschissen haushaltet und gelder verbrennt müssen sie übrigens gegenfinanzieren! außerdem sind sie schuld an unserem system und ihrem elternhaus.

    ich möchte von dir wissen wie du das PRINZIP unterstützen kannst. mal komplett losgelöst von der realität und zahlen.

    ich bin ja gar nicht gegen so eine steuer, ich hab ja auch eine partei gewählt die sie im programm stehen hat. trotzdem stellt sich mir die frage nach dem prinzip. widerspricht das prinzip der ungleichen versteuerung nicht deiner ideologie?
     
  23. 24. September 2013
    AW: Diskussion zu Steuerpolitik: Gehälter und Reichensteuer

    Selbst wenn die sich diesen leisten können, würden sie ihre Gewinnspanne ungern verringern wollen, deswegen würden sie auch die preise erhöhen.
    Aber wie Raid schon sagte, wenns International nicht auch umgesetzt wird, werden die Kunden zu den günstigeren Anbietern gehen.
    Man kann auch nicht einfach eben so die Qualität seines Produktes so erhöhen, dass die Kunden sagen "okay, da zahl ich lieber mehr Geld für"
     
  24. 24. September 2013
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. April 2017
    aW: Diskussion zu Steuerpolitik: Gehälter und Reichensteuer

    @mr.knut: Es geht einfach um Prozent aller Steuerzahler soweit ich weiß. Meine "Ideologie" hab ich ausgeführt. Wenn ein Reicher das nicht einsieht, hat er Pech, dafür gibts das staatl. Gewaltmonopol.
    Dass der Staat so ineffizient wäre isn reines Märchen. Grade im Vergleich zum Privatsektor, wo ständig Betriebe pleite gehen und fehlinvestiert wird.
    Und da ich nicht an Konstrukte wie Willensfreiheit glaube, kann niemand was für seine Lage, aber Reichen tuts nich weh wenn sie weniger haben. anderen bringts da mehr. Was für ein Prinzip meinst du denn? Progressive Steuer?
    Wie ich raid vorhin schon widerlegt hab stehen die Niedriglohnbranchen so gut wie nicht in internationaler Konkurrenz.
    Kapitalisten wollen immer möglichst hohen Preis und möglichst niedrige Löhne. Preise lassen sich aber nicht willkürlich setzen.
    Mal was grundsätzliches zu Preisen. Der wichtigste Faktor für die Preisentwicklung sind die Lohnstückkosten, also kurz Löhne minus Produktivität. Das ist empirisch recht eindeutig:
    Bild
    {img-src: http://www7.pic-upload.de/thumb/24.09.13/wuw34ghn13kx.gif}


    "Nimmt man die Wachstumsrate der Lohnstückkosten des Vorjahres als unabhangige Variable - was aufgrund von zeitlichen Verzögerungen bei der kostenbedingten Preis anpassung durch die Unternehmen auch theoretisch plausibel ist - so zeigt sich ein noch stärkerer und gleichfalls signifikanter Zusammenhang. In Deutschland führt dann ein anstieg der Lohnstückkosten um 1% im darauf folgenden Jahr zu einem anstieg der Inflationsrate um durchschnittlich 0,45%, in der EWU sind es 0,55%. Der Erklärungsbeitrag des Lohnstückkostenwachstums zur Entwicklung der Inflationsrate steigt bei Betrachtung des Vorjahres stark an; für die EWU beträgt der Determinationskoeffizient r' 67% und für Deutschland sogar 80%." (Eckhard Hein, Thorsten Schulten, achim Truger: Lohnentwicklung und Deflationsgefahren in Deutschland und Europa; in PROKLa 134)

    "Die Korrelation zwischen der Lohnstückkostenentwicklung und der Preisentwicklung ist über Jahrzehnte hinweg so eng, wie sich das ein Ökonometriker nur wünschen kann. Und inhaltlich lässt sich diese Korrelation leicht als Kausalzusammenhang erklären: auf einigermaßen wettbewerblich organisierten Märkten sind die Lohnstückkosten die entscheidenden Preistreiber, weil erstens ein Unternehmer Kostensteigerungen, die nicht durch Produktivitätszuwächse gedeckt sind, in den Preisen weitergeben muss, um nicht dauerhaft in die Verlustzone zu geraten, und weil gesamtwirtschaftlich gesehen die Löhne die Kostenkomponente schlechthin sind."
    Zur Lohnrunde 2013 (Teil 1) | flassbeck-economics

    Der Preisaufschlag, den die Unternehmer auf die Lohnstückkosten vornehmen (die Postkeynesianer nennen das mark-up) ergibt sich aus der langfristigen Zinsrate und vor allem aus der Wettbewerbsintensität der Gütermärkte. Daher ist der relativ konstant bzw. ändert sich nur langfristig.
    Ein Mindestlohn ist nicht gedacht als allheilmittel zur Bekämpfung von Ungleichheit, da sind Steuern viel wichtiger. Der dient primär der Verhinderung von Lohndumping in Zeiten schwacher Tarifbindung und der Stärkung der Gewerkschaften, um der goldenen Regel der Ökonomie wieder folgen, nämlich Lohnsteigerung in Höhe von Inflationsziel + Produktivitätswachstum. Dagegen hat DE massiv verstoßen und somit die Eurokrise mitverursacht. Das ist auch die Position der LINKEN btw.
     
  25. 24. September 2013
    AW: Diskussion zu Steuerpolitik: Gehälter und Reichensteuer

    Und wenn die Löhne steigen, steigen auch die Lohnstückkosten, wodurch dann die Preise steigen.

    Und wieso sollen sich die Preise nicht willkürlich setzen lassen können?
     
  26. Video Script

    Videos zum Themenbereich

    * gefundene Videos auf YouTube, anhand der Überschrift.