Für wen lohnt sich das Studium/Abitur nachzuholen?

Artikel von Carla Columna am 31. Mai 2017 um 12:44 Uhr im Forum Schule, Studium, Ausbildung - Kategorie: Ratgeber & Wissen

Für wen lohnt sich das Studium/Abitur nachzuholen?

31. Mai 2017     Kategorie: Ratgeber & Wissen
Immer wieder hört man aus Bekanntenkreisen das jemand Abitur nachholt oder ein (Fern)Studium beginnen. Das scheint heute immer mehr Menschen wichtig zu sein, eine höhere Bildung nachweisen zu können. Allerdings ist so eine weitere Bildung auch mit Kosten und viel Zeitaufwand verbunden. Da ergeben sich viele Fragen, die ich in diesem Artikel anhand von Recherchen und Erfahrungen genauer unter die Lupe nehmen möchte.

Eine Kosten/Nutzen Analyse ist sehr individuell da es viele Faktoren gibt die berücksichtigt werden müssen.

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Welche Ziele können durch Abitur und Studium erreicht werden?
Die Erfahrung zeigt, dass ein Abitur hauptsächlich durch ein anschließendes Studium die Chancen für eine bessere Karriere erhöhen. So ist das auch einer der wichtigsten Gründe, um sich später noch einmal mit dem Abitur zu befassen, das Studium.

Ein spätes Abi bringt einige Pluspunkte:
  • Verbesserte Ausbildungschancen
  • Anerkennung
  • Bildungsniveau
  • Zeigen von Leistungsbereitschaft
  • Neue Perspektiven
Wer bereits mitten im Leben steht, braucht keine Hochschulreife mehr? Eigentlich nicht, allerdings kann die höhere Bildung eine Sicherheit sein um bei Veränderungen im Leben einfach ausweichen zu können. Beispielsweise wenn man seinen alten Beruf nicht mehr ausüben kann aufgrund gesundheitlicher Probleme.


Für welche Zielgruppe eignet sich eine Weiterbildung?

Bei Arbeitslosigkeit ist Bildung die beste Chance
Je länger jemand arbeitslos ist, desto schwerer wird es, wieder Fuß auf dem Arbeitsmarkt zu setzen. Die Arbeitslosigkeit eignet sich also um das Abitur nachzuholen. In diesem Fall ist es sogar möglich, die Kosten für die Fernschulen oder auch Abendschulen von der Arbeitsagentur übernehmen zu lassen. Der zweite Bildungsweg um Schulabschlüsse nachzuholen wird von der Arbeitsagentur immer unterstützt.

Die späte Mühe kann sich lohnen
Man lernt ein Leben lang. Heute gibt es viele Bildungsmaßnahmen, die es selbst Berufstätigen oder Alleinerziehenden erlauben, noch einmal die Schulbank zu drücken, so dass die Hochschulreife fast für jeden möglich ist.
Vor allem Menschen unter 35 haben noch viel Potential und können durch die Weiterbildungen ihr Berufsleben verändern. So bieten sich oft Aufstiegschancen in bestimmten Bereichen oder gar ein Berufswechsel.

Allerdings macht ein Abitur nachholen nicht für jeden Sinn. Denn viele handwerkliche Berufe bieten keine klassischen Zeugnis-Aufstiege sondern sind abhängig von Erfahrung sowie vom Betrieb und der Chancen innerhalb. Die Laufbahn nach oben wäre dort eher ein Meisterbrief.

Vor allem die typischen Bürojobs sowie angestellte in größeren Firmen können von höheren Abschlüssen profitieren, welche als Türöffner dienlich sind. In Konzernen werden hohe Positionen meist nach einer Akademischen-Hierarchie verteilt. Wer keine Abschlüsse hat, wird schwer Aufstiegschancen bekommen.

Bis zu welchem Alter lohnt es sich noch Abitur nachzuholen?
Das hängt meist vom persönlichem befinden ab und wie flexibel bzw aufnahmefähig das Gehirn noch ist. Wer schon lange Jahre im Beruf tätig ist und über 40 Jahre alt ist, hat kaum Vorteile von einem Abitur, da ein Studium dann gefühlt bis zur Rente dauert und nur ganz selten einen Beruflichen Vorteil bieten würde. Ein Abitur ohne Studium hat dann auch kaum einen Effekt oder Vorteil. Aber dennoch gibt es auch Menschen die aus persönlichen gründen Ihr Abitur gerne nachholen möchten, "lohnen" wird sich das dann aber nicht.

Um von dem höherem Bildungsgrad noch profitieren zu können, sollten nach Abitur und Studium noch mindestens 15 Jahre Karriere folgen. Bei einer angestrebten Rente ab ~ 65 Jahren, wäre also ein Beginn des weiteren Bildungsweges bis 40 Jahren denkbar um noch genug Zeit für Abitur nachholen und ein anschließendes Studium zu haben.

Erfahrungen zeigen, dass man sich hierfür mindestens 5 Jahre einplanen sollte. Auch die Anstrengung einer doppelten Belastung durch Arbeit und Lernen sollte man nicht unterschätzen. Die Abbruchs-Quote mit Studium liegt bei mindestens einem drittel, wobei das vom Studiengang und dessen Anspruch abhängt. Die meisten Fernhochschulen bieten daher eine begrenzte Auswahl welche aber bessere Erfolgschancen haben.

Es gibt mittlerweile auch die Möglichkeiten ohne Abitur ein Studium zu beginnen, was natürlich einen kleinen Zeitvorteil bringt. Allerdings ist das kein "umgehen" eines verpatzten Abiturs - denn das Studium ist noch anspruchsvoller, wer also im Abi schon Probleme hat sollte sich überlegen ob er mehrere Semester mit steigendem Anspruch und viel Input verkraftet. Es gibt heute auch die Möglichkeit das Abi von Zuhause über eine Fernschule zu machen.

Je nachdem wie lange der Realschulabschluss her ist, wird eine längere Vorbereitung und Lernzeit nötig. Wer zuletzt vor 5 Jahren die Schulbank gedrückt hat wird ca 42 Wochen Zeit mitbringen müssen.

Finanzierung eines Studiums?
Es gibt die Möglichkeit auch Bafög im Ausland zu erhalten wenn man an einer Europäischen Universität studieren möchte die nicht im eigenen Land ist. Wer kein Bafög bekommt der kann es mit einem Studentenkredit versuchen. Bei der aktuellen Zinslage sind die Kosten deutlich niedriger als noch vor einigen Jahren und in Bildung investieren ist sicherlich nachhaltig.
Um Kosten beim Aufenthalt im Ausland oder generell während des Studiums zu sparen, sollte man möglichst günstige Handytarife für Studenten wählen. Immerhin sind das monatliche Fixkosten die man so reduzieren kann.


Fazit:
Wer keine Arbeit hat oder unzufrieden ist und mehr erreichen möchte, sollte kein Risiko eingehen und neben seiner Tätigkeit versuchen durch einen höheren Bildungsabschluss neue Perspektiven zu schaffen. Je früher desto besser, denn mit dem Alter wird es nicht leichter. Grundlage sollte sein, das man zumindest bei der Mittleren Reife keine großen Schwierigkeiten hatte und gewillt ist zu Lernen - denn geschenkt bekommt man nichts und etwas geistiges Potential sollte schon vorhanden sein. Auch wenn "gekaufte" Bildung es dem "Kunden" etwas einfacher macht, geschenkt wird einem trotzdem nichts.



Weiterführende Links:
Schulabschlüsse nachholen - Zweiter Bildungsweg (bildungsserver.de)
Bundesring der Kollegs

Anbieter und Fernschulen für Abitur:
Abitur nachholen im Fernunterricht beim ILS - flexibel und sicher
Abitur machen: Per Fernlehrgang zum höchsten Schulabschluss | Hamburger Akademie für Fernstudien
Lehrgangsangebot Abitur der Fernakademie für Erwachsenenbildung
Abitur nachholen im Fernunterricht an der SGD Fernschule
 
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Kommentare

#2 2. Juni 2017
Hat jemand Erfahrungen damit? man hört ja immer Fernstudium (für mich wäre Master interessant) ist teuer und am Ende muss man abbrechen weil arbeiten und Studium zu fordernd ist.
 
#3 18. November 2017
Zuletzt bearbeitet: 19. November 2017
Es ist fordernd, ja, aber es ist auch zu schaffen. Man muß sich organisieren, Prioritäten setzen und braucht einen starken Willen. Ich habe so meinen MBA online bei allensbach-hochschule.de gemacht. Aber es hat sich gelohnt. Und jetzt ernte ich was ich gesät habe.
 
#4 20. November 2017
Eine gute Freundin von mir macht momentan ihren Bachelor im Fernstudium. Sie arbeitet zudem noch im Schichtdienst, was das Ganze nicht einfacher macht. Durch gute Planung bekommt sie alles aber gut unter einen Hut. Und sie wird von ihrem Arbeitgeber unterstützt, das ist bei sowas auch immer recht wichtig. Ansonsten wird das nicht funktionieren.