Gefährliche Maßnahmen gegen zu hohe Temperaturen auf der Erde

Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit und hat bereits heute weitreichende Auswirkungen auf die Erde und ihre Bewohner. Eine der gravierendsten Folgen ist die steigende Durchschnittstemperatur, die globale Hitzewellen, schmelzende Gletscher, steigenden Meeresspiegel und extreme Wetterereignisse zur Folge hat. Um diese Bedrohung einzudämmen müssen Maßnahmen ergriffen werden, um die Erwärmung abzuschwächen, doch einige bergen auch hohe Risiken.

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Gefährliche Maßnahmen gegen zu hohe Temperaturen auf der Erde

29. Juli 2023     Kategorie: Wissenschaft
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In diesem Artikel werden mögliche Maßnahmen diskutiert, wobei ein besonderer Fokus auf den potenziellen Risiken liegt, die mit der Abschirmung der Sonne und der damit verbundenen verringerten Photosynthese bei planktonischem Leben verbunden sind.

Maßnahmen zur Abschwächung der globalen Erwärmung


Es gibt mehrere Ansätze, die in Betracht gezogen werden können, um die globale Erwärmung abzuschwächen. Ein vielversprechender Ansatz besteht darin, die Sonneneinstrahlung zu reduzieren, indem man die Atmosphäre oder das Weltraumumfeld beeinflusst. Dies kann durch zwei Hauptmethoden erreicht werden: die chemische Verdunkelung der Stratosphäre oder die Reduzierung der Sonnenstrahlung in den Weltraum. Diese Techniken werden auch als "Solar Radiation Management" (SRM) bezeichnet.

Chemische Verdunkelung der Stratosphäre


Ein viel diskutierter Ansatz zur Reduzierung der Sonneneinstrahlung besteht darin, Schwefelverbindungen in die Stratosphäre einzubringen, um eine künstliche Aerosolschicht zu erzeugen. Diese Aerosole reflektieren einen Teil der Sonnenstrahlung zurück ins All und reduzieren so die Menge an Wärme, die die Erdoberfläche erreicht. Dieser Ansatz basiert teilweise auf natürlichen Vorkommnissen, wie zum Beispiel dem Eintrag von Schwefelsäure in die Atmosphäre durch Vulkanausbrüche.

Eine führende Studie von Robock et al. (2008) [1] simuliert den Effekt einer solchen chemischen Verdunkelung der Stratosphäre und zeigt, dass dies zu einer Absenkung der globalen Durchschnittstemperatur führen könnte. Allerdings haben weitere Studien gezeigt, dass diese Maßnahme auch potenzielle Risiken birgt. Zum Beispiel können die Aerosole die Ozonschicht schädigen und zu einem erhöhten Abbau von Ozon führen, was die UV-Strahlung verstärkt, andere Licht-Wellenlängen schwächt und negative Auswirkungen auf die Gesundheit von Menschen, Tieren und Pflanzen haben kann.

Reduzierung der Sonnenstrahlung durch Reflexion in den Weltraum


Ein alternativer Ansatz, um die Sonneneinstrahlung zu reduzieren, besteht darin, den Anteil der einfallenden Sonnenstrahlung zu verringern, der die Erdoberfläche erreicht. Dies könnte durch den Einsatz von Spiegeln in der Erdumlaufbahn oder durch die Erhöhung der Reflexionseigenschaften der Erdoberfläche erreicht werden.

Ein vielversprechender Ansatz, der derzeit erforscht wird, ist die Erhöhung des Albedos von Wolken. Albedo bezeichnet das Rückstrahlvermögen von Oberflächen und Wolken. Indem man Wolken heller macht, könnten sie mehr Sonnenenergie reflektieren und so einen Teil der Wärme abstrahlen, bevor sie die Erdoberfläche erreicht. Dies könnte durch das Versprühen von Wassernebeln über den Ozeanen oder durch das Hinzufügen von Aerosolen zu den Wolken erreicht werden.

Die Anwendung dieser Maßnahmen könnte jedoch auch Risiken mit sich bringen. Zum Beispiel könnte das Versprühen von Wassernebeln in der Atmosphäre zu einer Änderung des Niederschlagsmusters führen und damit die Nahrungsversorgung und die Wasserverfügbarkeit beeinflussen. Es könnten auch unvorhergesehene Auswirkungen auf das Klimasystem auftreten, wenn bestimmte Prozesse oder Rückkopplungen nicht ausreichend verstanden werden.

Auswirkungen auf die Photosynthese


Die Reduzierung der Sonneneinstrahlung kann auch Auswirkungen auf die Photosynthese des Planktons und anderer Pflanzen haben. Plankton ist eine wichtige primäre Produzentengruppe in den Meeren und produziert etwa die Hälfte des Sauerstoffs, den wir atmen. Es ist darauf angewiesen, genügend Sonnenlicht für die Photosynthese zu erhalten.

Allerdings gibt es bisher nur begrenzte Studien, die sich mit den Auswirkungen der Sonnenstrahlungsreduktion auf das Plankton befassen. Eine experimentelle Studie von 2019 [2] zeigt, dass eine verringerte Sonneneinstrahlung zu einer Abnahme der Photosyntheseaktivität bei bestimmten planktonischen Lebensformen führen kann. Dies könnte sich negativ auf die Ökosysteme auswirken, da weniger Sauerstoff produziert wird und der gesamte Nahrungsweb-Zyklus gestört wird.

Die Wasseroberfläche verringert die Einstrahlstärke des Lichts und der nötigen Energie in einer nicht linearen Hebelwirkung, das bedeutet, eine Reduktion der Sonneneinstrahlung hat eine noch stärkere Verringerung der Energie, je tiefer das Plankton im Wasser liegt.

Das ist auch ein möglicher Grund für das Aussterben von Wasser-Dinosaurier und deren Schrumpfen, durch die Verdunkelung (Asteroid und Vulkane) war viel weniger Plankton und folglich die ganze Nahrungskette zusammengebrochen, letztendlich konnten so nur kleinere und kältere also Energiesparende Fische und Wassertiere überleben. (Megalodon war Warmblüter)
Die These wird auch verstärkt durch die Reihenfolge des Aussterbens bis zur Kreidezeit. Da große Pflanzenfresser und Wassersaurier zuerst deutlich reduziert wurden, liegt die Vermutung nahe, dass eben auch die Nahrungsknappheit durch die reduzierte Sonneneinstrahlung hier eine Rolle spielt - nicht etwa die niedrigeren Temperaturen (Eiszeit folgte später).

Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um die Auswirkungen einer Reduzierung der Sonnenstrahlung auf das Plankton und seine ökologische Bedeutung genauer zu klären. Es ist wichtig, einen umfassenden und gut abgewogenen Ansatz zu verfolgen, der sowohl das Klima als auch die Ökosysteme berücksichtigt, um potenzielle Risiken zu minimieren.

Heute CO2 einsparen - Wertvoller als 10.000 Tonnen Gold für die Zukunft


Das schnelle Handeln und die Reduzierung der CO2-Emissionen sind von entscheidender Bedeutung, um den Klimawandel einzudämmen. Es gibt mehrere Gründe, warum dies eine vordringliche Aufgabe ist und warum es deutlich wichtiger und einfacher ist, diese Maßnahmen frühzeitig umzusetzen.

Erstens hat der Anstieg der CO2-Emissionen in den letzten Jahrzehnten zu einem rapiden Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur geführt. Dieser Trend hat bereits jetzt schwerwiegende Folgen, wie zum Beispiel steigende Meeresspiegel, extreme Wetterereignisse und das Aussterben von Tier- und Pflanzenarten. Je länger wir warten, um die CO2-Emissionen zu reduzieren, desto größer werden diese Folgen und desto schwieriger wird es sein, sie umzukehren.

Zweitens dauert es mehrere Jahrzehnte, bis die Auswirkungen von CO2-Emissionen vollständig sichtbar werden. Dies bedeutet, dass die heute ausgestoßenen Emissionen erst in 30-40 Jahren ihre volle Wirkung entfalten werden. Wenn wir jetzt nicht handeln, werden unsere aktuellen Bemühungen auch in Zukunft nicht ausreichen, um die Erwärmung zu stoppen und die Folgen des Klimawandels abzumildern.

Drittens ist es technisch und wirtschaftlich machbar, die CO2-Emissionen zu reduzieren. Es gibt bereits eine Vielzahl von erneuerbaren Energiequellen und Technologien, die helfen können, den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern. Diese Technologien werden kontinuierlich weiterentwickelt und werden immer kostengünstiger. Durch eine frühe Umstellung auf erneuerbare Energien und eine effizientere Nutzung von Ressourcen können wir die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduzieren und zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft übergehen.

Darüber hinaus wird es mit der Zeit viel schwieriger und teurer werden, die notwendigen Anpassungen an den Klimawandel vorzunehmen und sich an extremere Wetterbedingungen anzupassen, wenn wir nicht rechtzeitig handeln. Derzeitige Schätzungen zeigen, dass die Kosten der Anpassung an den Klimawandel in den kommenden Jahrzehnten exponentiell steigen werden. Daher ist es aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoller, jetzt in den Klimaschutz zu investieren und die Kosten für die Anpassung zu minimieren.

Schließlich ist die internationale Zusammenarbeit und politische Entscheidungsfindung für wirksame Maßnahmen gegen den Klimawandel von entscheidender Bedeutung. Wenn wir frühzeitig handeln und klare Ziele für die Reduzierung der CO2-Emissionen setzen, können wir weitere Länder und Institutionen motivieren, sich ebenfalls gegen den Klimawandel einzusetzen und gemeinsam globalen Herausforderungen entgegenzutreten.

Herausforderungen werden teurer und größer, je länger wir warten


Der Klimawandel stellt eine enorme Herausforderung für unser gesamtes Ökosystem dar, und Maßnahmen zur Abschwächung der globalen Erwärmung sind unerlässlich. Die Reduzierung der Sonneneinstrahlung durch Solar Radiation Management (SRM) ist eine vielversprechende Option, könnte jedoch auch potenzielle Risiken mit sich bringen. Es ist wichtig, diese Risiken sorgfältig zu untersuchen und zu verstehen, um eine umfassende Bewertung möglicher Maßnahmen durchführen zu können.

Die Auswirkungen einer Reduzierung der Sonneneinstrahlung auf das Plankton und die Photosynthese sind ein Aspekt, der noch weiterer Forschung bedarf. Da das Plankton eine wichtige Rolle im marinen Nahrungsnetz spielt und zur Produktion von Sauerstoff beiträgt, ist es von entscheidender Bedeutung, die Auswirkungen von Maßnahmen zur Sonnenstrahlungsreduktion auf dieses wichtige Ökosystem genau zu verstehen.

Insgesamt ist das schnelle Handeln und die Reduzierung der CO2-Emissionen der wichtigste und einfachste Weg, um den Klimawandel einzudämmen. Es ermöglicht uns, die schwerwiegenden Folgen abzuschwächen und langfristige Lösungen für eine nachhaltigere Zukunft zu finden. Zudem ist ein ganzheitlicher und umfassender Ansatz erforderlich, der sowohl die Klimaauswirkungen als auch die Auswirkungen auf die Ökosysteme berücksichtigt. Nur so können wir langfristige Lösungen finden, um die globale Erwärmung zu bekämpfen und die Auswirkungen des Klimawandels zu minimieren.



Quellen:
  1. Robock, A. et al. (2008). "Climatic consequences of regional nuclear conflicts." Atmospheric Chemistry and Physics, 8(7), 1973-2002.
  2. "Effects of Ocean Acidification on Marine Photosynthetic Organisms Under the Concurrent Influences of Warming, UV Radiation, and Deoxygenation" (2019)