Gott unrealistisch?

Dieses Thema im Forum "Literatur & Kunst" wurde erstellt von Malena, 8. März 2012 .

Schlagworte:
  1. 16. März 2012
    AW: Gott unrealistisch?

    Also ich glaub eher noch an Prä Astronautik oder wie das heißt.

    Ich bin zwar nicht er und da du ja belege haben willst spar ich mir was dazu zu schreiben und lass Wiki sprechen. :]
    Pyramide (Bauwerk) – Wikipedia
     
  2. 16. März 2012
    AW: Gott unrealistisch?

    Aussage gegen Aussage
    Weiß niemand
    Ich sags mal so, das Bild wird niemals den Maler verstehen...


    Ich kann keine Argumente bringen, weil wir beide du und ich genau soviel von Gott wissen wie der Papst und Obama
     
  3. 16. März 2012
    AW: Gott unrealistisch?

    Das Frage nach dem Erschaffer ist zutiefst subjektiv, leitet sie sich doch davon ab, inwiefern der Mensch die durch vermeintliche Kausalität dominierte Realität erfährt. Die Frage nach dem Erschaffer oder dem Anfang leitet sich also notwendig aus unseren gesammelten Erfahrungen ab, kann aber durch das Kausalitätsprinzip selbst nicht befriedigend beantwortet werden. Ob man Gott an den Anfang setzt oder den Urknall - es bleibt die Frage nach dem davor.

    Meiner Meinung nach bleibt uns nichts anderes übrig, als hier Nietzsche zu folgen, der auf die Unendlichkeit als Form des Seins insistiert und die Seinsformen des Seins, die sich durch einen Anfang und ein Ende auszeichnen, nur als einen Sonderfall des Seins betrachtet.

    Die Religion bzw. das Konstrukt eines Gottes entspringen der Psychoanalyse zur Folge aus der kindlichen Vatersehnsucht, den Wünschen nach Schutz vor den Gefahren des Lebens, Erfüllung der Gerechtigkeit in dieser ungerechten Gesellschaft, Verlängerung der Existenz durch ein irdisches Leben, Wissen um die Entstehung der Welt und die Beziehung zwischen Körper und Seele.

     
  4. 16. März 2012
    Bei solchen Disskussionen ist es schon bemerkenswert wie stereotypisch und simpel viele Atheisten argumentieren. Diese Einstellung befreit einen weder vom selbstständigen Denken noch gibt es einem das Recht über Menschen mit anderen Ansichten herzuziehen.

    Einstein war Jude. Nach deiner argumentation kann ich die frage stellen, wie du es dir anmaßen kannst einen anderen Glauben als den dieses Genies zu haben.
    Mal ganz davon abgesehen das Einstein auch kein perfekter Mensch war("Gott würfelt nicht").

    Der Glaube ist einen eigen. Man kann sich zwar darüber unterhalten, ihn miteinander ausleben, sich ihm komplett verschliessen. Ja sogar einen weiteren darin unterweisen. Aber trotzdem hat niemand das recht, jemanden wegen seines (Un)Glaubens zu verurteilen, nur weil man nicht so intelligent oder schön wie eine andere Person ist.
    Wenn ich also Gott infrage stelle, dann ist dies mein Recht. Wenn weitaus gebildetere Leute Gott nicht infrage gestellt haben, folgt nicht daraus, dass es für mich verboten ist. Das Gegenbeispiel wäre, wie du es als Normalsterblicher wagen kannst Gott nicht in Frage gestellt zu haben, obwohl es Genies wie Nietzsche schon vor 100 Jahren getan haben.



    Du kannst seinen Antrieb nicht hinterfragen. Gott ist Omnipotent, folglich allmächtig, allweise. Von so ein Wesen gibt es keine Vorstellung. Wie soll man dann deren Motive hinterfragen?
    Kannst du dir überhaupt vorstellen wie etwas, was alles weiß, alles kann und unsterblich ist langeweile empfindet? Oder ob es überhaupt etwas empfindet in einer weise wie wir es uns vorstellen?

    Bei vielen Religionen ist das Böse nicht die "Gegenkraft" des Guten. Sondern viel eher die Abwesenheit des Guten.
    Ein Vergleich zwischen Zwei Räumen, wobei einer mit Materie gefüllt ist und einer nur Vakuum beinhaltet, bietet sich also eher an.
    Dabei symbolisiert die Materie das Gute welches in Gott innewohnt und die Leere das Böse.
    Wenn man also das Wort Gottes, in welcher Form auch immer verbreitet erschafft man quasi Materie im leeren Raum und somit gutes.

    Mit der Kirche hingegen gebe ich dir recht.

    Das Huhn gehört zur Klasse der Vögel. Diese stammen wiederum von den Reptilien ab, welche sich wie nochmal fortgepflanzt haben?



    Die Religion ist seit jeher ein Bestandteil der Menschheit gewesen. Das sich dies in Zukunft ändert ist fraglich. Es gab schon viele Versuche auf der Welt sich den Doktrinen des Glaubens zu entsagen. Jedoch gibt es heutzutage weder eine einheiltliche Religion, noch ein allgemeines Verbot jener. Religionen sind gekommen und wieder gegangen.
    Eine Schlussfolgerung muss also sein, das der Glaube aus dem Menschen kommt. Also eine Eigenheit oder Eigenschaft derer. Auch wenn es eine höchst wunderbare Erfahrung sein kann, sich durch diese höchst subjektive Eigenschaft mit anderen Menschen verbunden zu fühlen sollte dass Augenmerk darauf liegen den Glauben auf den Einzelnen zu begrenzen.
    Egal wie friedlich eine Religion ist und deren Schriften den Frieden rauf und runter gebettet haben, bleiben es trotzdem nur Menschen die diesen praktizieren und ausleben. Die zusätzliche Unterteilung von Menschen bezüglich deren Religion ist leider schon zu oft passiert um sich derer Erhaben zu fühlen. Weswegen man der Religion jegliche weltliche Macht entziehen solle ohne den Menschen in ihren Glauben einzuschränken. Ein solches unterfangen wäre zum scheitern verurteilt.
    Das Reich des Glaubens ist jedoch das geistliche. Warum sollte es also eine Welt vereinnahmen die sowiso vergehen wird, während die Ewigkeit wartet?
     
  5. 17. März 2012
    AW: Gott unrealistisch?

    Genau darauf wollte ich hinaus.:] Du stellst nur Behauptungen auf. Man braucht garkeine Gegenargumente, sondern nur eine Gegenthese, und schon ist die Sache vom Tisch.:]


    Ja, weil Bilder keinen Verstand haben und nicht denken können. Das Beispiel passt nicht.

    Nein. Ich glaube eher, du hast keine Argumente. Jedenfalls habe ich bisher kein Argument von dir gelesen, was deine Behauptung stützen würde, dass man nicht über Gott diskutieren kann. (da du dir dessen so sicher scheinst müsstest du solche Argumente doch aber besitzen^^)

    Tipp: Eine Aussage/Behauptung ist kein Argument.

    Oder, um es mal zu drehen: Du sagst du weißt nichts über Gott? Dann kannst du auch nicht beurteilen, ob man über ihn diskutieren kann oder nicht.
     
  6. 17. März 2012
    AW: Gott unrealistisch?

    ja sogesehn hast du recht, dann sollte man aber auch ganicht über gott diskutieren.
    ja mit eiern, trotzdem kam das 1. reptil bestimmt nicht ausm ei!
    aber eigentlich is deine aussage ja schon ein beweis dafür das das ei zuerst da war oO (Y)
     
  7. 17. März 2012
    AW: Gott unrealistisch?

    bisschen weit her geholtes Beispiel aber der sinn stimmt
    :lol:
     
  8. 18. März 2012
    AW: Gott unrealistisch?

    Frage an die Gläubigen: An was glaubt ihr da eigentlich? Glaubt ihr tatsächlich an etwas, vom dem ihr keinen Begriff und keine Vorstellung habt und auch nicht haben könnt?
     
  9. 18. März 2012
    AW: Gott unrealistisch?

    Ich glaube nicht an einen Gott.

    Wenn man jedoch an eine solche Existenz glaubt, man die heiligen Schriften bzw. Überlieferungen ignoriert und sich nur auf die bloße Existenz eines solchen Wesens konzentriert, kommt man nicht drumherum zu sagen das man nichts weiß. Nur durch das miteinbeziehen passender Schriften oder Überlieferungen durch Botschafter können sich die Menschen eine Vorstellung machen.

    Gott ist gutmütig. Gott ist allvergebend. Fürchtet Gott.

    Nur unter Bedingung dies oder ähnliches anzuerkennen, kann man über irgendwelche Motive und Absichten Gottes reden.
    Ich nahm aber LORD1337´s Fragestellung relativ allgemein auf und da reichte eine von direkten Glauben distanzierte Antwort.

    Natürlich werden die meisten Gläubigen eine genaue Vorstellung von ihren Gott haben. Aber dieses Bild entsteht nicht durch einen logisch fortschreitenden Prozess, sondern wird durch das zu verfügung stehende Material gewonnen. Und selbst dabei gewinnen verschiedene Leute verschiedene Vorstellungen von ihrem Gott, was die Anzahl und die Vielfalt der Religionen erklärt.
     
  10. 19. März 2012
    AW: Gott unrealistisch?

    anders kann es ja auch gar nicht sein, da jeder mensch individuell ist und es in manchen religionen keine bilder von gott gibt, bzw sie nicht erlaubt sind.

    hinzufügen kann ich noch, dass man muss ja nicht umbedingt ein bild von ihm haben muss, sondern es auch reicht kann zu wissen, dass es ihn gibt also in der eigenen vorstellung.
     
  11. 19. März 2012
    AW: Gott unrealistisch?

    und wie willst du dir dein wissen über gott vorstellen, ohne visuellen kontext? ich behaupte einfach mal, dass der mensch dazu nicht in der lage ist.
    genauso wenig kann man sich z.b. das nichts vorstellen.
     
  12. 19. März 2012
    AW: Gott unrealistisch?

    Das sehe ich im Prinzip auch so, wobei: Eine visuelle Vorstellung von Gott ist natürlich nicht unbedingt nötig, allerdings braucht man zumindest gewisse Ideen von/über Gott, um überhaupt eine Vorstellung von ihm zu haben.

    Gläubige, die behaupten sie selber und generell jeder könne nichts über Gott wissen, wiederlegen damit ihren eigenen Glauben, denn sie zeigen damit, dass er auf nichts basiert.

    Wer sich also einer Diskussion/Argumentation von vornherein entzieht, indem er z.B. obiges behauptet, der disqualifiziert sich und damit jede seiner Behauptungen, die er über Gott anstellt.

    Somit bleibt es dabei: Wer seine Behauptungen über Gott nicht mit Argumenten untermauern kann, der tätigt keine glaubhaften Aussagen.
     
  13. 19. März 2012
    AW: Gott unrealistisch?

    Wenn Gott jenseits eines wie auch immer faßbaren Begriffs definiert wird, das menschliche Denken sich allerdings in Begriffen vollzieht, weiß ich ehrlich gesagt nicht, an was die Gläubigen denken, wenn sie von Gott sprechen.

    Eine nähere Vorstellung von Gott ist logisch ja nicht möglich, da dies den Eigenschaften Gottes, die die Gläubigen ihm zusprechen, widersprechen würde.

    Gott muss demnach (in Anlehnung an Heideggers Sein) leerer Begriff bleiben, wenn man es ernst mit seinem Glauben meint.
     
  14. 19. März 2012
    AW: Gott unrealistisch?

    wieso sollte er dazu nicht in der lage sein?
    wenn man die bibel kennt und weiß, dass es einen gott gibt hat man doch visuellen kontext genug (nur halt eben kein bild).
    die bibel fuktioniert ja auch ohne visuelle abbilder von gott.
     
  15. 22. März 2012
    AW: Gott unrealistisch?

    Wenn wir von einem Gott im Sinne des christlichen oder muslimischen Gedankens sprechen, beziehungsweise Mono- und Polytheismus in Kombination mit Personifikationen als Argument anführen, dann ist Gott in den meisten Fällen unrealistisch. Der christliche Gott zum Beispiel ist nicht mit Verstand und Vernunft zu erfassen. Beides sind aber die Grundvoraussetzung, um eine Realität für den Menschen zu kreiieren.

    Betrachten wir exemplarisch die griechische Götterwelt und verwandte Arten, neige ich dazu, diesen einen Realismusgrad höher als den des Christentums und des Islams zuzusprechen, weil in diesem Falle letztendlich nur Personifikationen menschlicher Art und Weise auf unmenschliche Komponenten gestülpt werden, was einem Wolf im Schafspelz ähnelt, gleichzeitig jedoch einen angemessenen Realismusgrad besitzt, weil die Personifikationen der verstandes- und vernunftmäßig begreifbaren Realität entnommen sind.

    Auch der Pantheismus, beziehungsweise vergleichbare Arten von Gottglauben zehren von einem Realismus, der durch die Unterwerfung unter menschliche Begreifbarkeit "wahrer" wird.

    Aber was ist überhaupt "wahr"? Ist der Baum vor dem Haus, der Vogel auf der Wiese, meine Hand, die nach dem Wasserglas greift "wahr" oder real? In dem angesprochenen Buch "Der Ego Tunnel" schreibt Thomas Metzinger von der Theorie, dass unsere Realität im Grunde genommen nur eine Vorstellung oder Simulation unseres Gehirns ist. Dieses könnte theoretisch auch Matrix-ähnlich in einer Lösung liegen, die es nicht zerstörbar macht. Das, was eigentlich real jenseits unserer Einbildung, beziehungsweise unseres Bewusstseins ist, sind die Strahlen und Wellen aus der Physik.

    Das Grün der Blätter an der Eiche ist somit wirklich nur eine bestimmte Wellenlänge und kein sprachlich definiertes Etwas. Dies geschieht erst im Zuge des "Ausmalens" des Tunnels. Innerhalb dessen können wir unsere Wahrnehmung so gestalten, wie es unser Verstand zulässt - alles, was über diese, uns "wahr" erscheinende Form von Realität hinausgeht, mag uns, als Teil des Tunnels, surreal erscheinen, spiegelt aber letztendlich nur eine andere Form von Realität wieder.

    Theoretisch wäre es nämlich dann möglich, dass abgesehen von dem Tunnel, in dem wir uns befinden, auch andere existieren, in denen die Realität der sich selbst bewussten und seienden (das ist Voraussetzung) "Wesen" zum Beispiel nur Strahlen und Wellen wahrnimmt, aber keinen Begriff von Grün, Baum, Vogel oder dergleichem hat.

    Selbst innerhalb unserer Realität gibt es Dinge, die schwer zu begreifen sind, beziehungsweise unserer Vorstellungskraft entzogen werden durch die schiere Bgerenztheit der menschlichen Wahrnehmung. So ist es ja "common sense", dass wir aus lauter Atomen bestehen, aber vorstellbar, als Modell erschließbar, ist es nicht. Dennoch beanspruchen wir durch das bloße Wissen um diese Fakten, es als real, als Realität betrachten und benennen zu können.

    Wenn es nun allerdings schon Dinge gibt, von denen wir wissen und die dennoch unmöglich mit unserem Verstand und unserer Vorstellungskraft begreifbar sind, so ist doch mit Sicherheit nicht völlig abwegig zu sagen, dass es Dinge gibt, von denen wir nicht wissen und die wir genausowenig mit unserer Vorstellungskraft begreifen können.

    Albert Einstein hat gesagt:

    Man mag nun den Part mit Gott herausschneiden wollen, aber Fakt ist, dass die Vorstellungskraft und das durch die Vernunft begreifbare Sein jeglicher Art begrenzt ist und dass deswegen niemand sich im Recht fühlen sollte, Gott oder den Gottesbegriff oder auch nur irgendetwas Unvorstellbares, das mit den Grundlagen unserer Existenz zusammenhängt, zu leugnen und Vertreter des einen oder des anderen Standpunkts frech ins Gesicht zu sagen, dass sie dem Geiste nach mehr mit einem Schwein als mit einem Menschen gemeinsam haben.
    Das ist ein Fehler, den beide Seiten machen, anstatt sich bewusst zu werden, dass sie nichts wissen über Dinge, die per se schon über die menschliche Vorstellungskraft und die Vernunft hinausgehen.


    Verzeiht die Unordnung, aber ich habe das Buch nicht zur Hand und bin müde. :-(
     
  16. 22. März 2012
    AW: Gott unrealistisch?

    Nunja, in Bezug auf Gott bzw. das Universum finde ich diese Aussage nicht sonderlich gelungen.

    Der Vergleich hinkt von vornherein: Das Kind weiß, dass jemand die Bücher verfasst hat - wir wissen aber nicht, dass jemand die uns bekannten Entitäten geschaffen hat!
    Sie gleichen keinen Büchern, bei denen man von vornherein weiß, dass ein Autor sie verfasst haben muss. Die Natur eines Buches ist uns bekannt, und wir wissen, dass ein Autor zwingend als Schöpfer dazugehört.
    Bei Energie und Materie sowie den uns bekannten Kräften verhält es sich anders, sogar ganz im Gegenteil: Den uns bekannten Entitäten kann man in keiner Weise ablesen, welchen Ursprung sie genau haben, bzw. ob sie überhaupt einen Ursprung hatten.

    Dann: Dass wir die "mysteriösen Kräfte" nicht fassen können sei Einstein, bzw. dir, Mayinga, geschenkt.
    Dass Einstein aber die Erkenntnis über unsere Unwissenheit über das Universum als kluge Einstellung gegenüber Gott darstellt, erscheint mir fragwürdig. Er beschreibt auf der einen Seite unsere große Unwissenheit, glaubt aber auf der anderen Seite bereits eine gewisse Ordnung zu erkennen - und aus dieser scheint er dann automatisch auf Gott zu schließen. Jedenfalls wird dieser im Zitat impliziert, ohne hinterfragt zu werden.

    Einstein war ja bekannterweise auf seine Weise gläubig - dieses Zitat finde ich, auch wenn es von Einstein stammt, nicht besonders klug oder aussagekräftig. Der Kontext ist mir allerdings auch nicht bekannt.


    Im Kern der Sache stimme ich dir zu: Menschen machen sich häufig nicht bewusst genug, wie wenig sie tatsächlich über Dinge wissen, die ohnehin über ihre Vorstellungskraft hinauszugehen scheinen. (ob es tatsächlich soetwas gibt kann natürlich keiner wissen, denn die Theorie besagt ja bereits, dass es unsere Vorstellungskraft übersteigt.)
    Es gibt aber eine Gruppe an Menschen, die meiner Meinung nach eine plausiblere Einstellung der Sache gegenüber hat: Agnostiker.
    Sie behaupten weder dass es Gott gibt, noch, dass es ihn nicht gibt. Ihnen ist klar dass sie, und offensichtlich auch niemand anders, Wissen über Gott hat.
    Aus diesem Grund ziehen sie die aus meiner Sicht einzig richtige Schlussfolgerung: Die Idee "Gott" ist irrelevant für das Leben der Menschen. (psychologsche Effekte mal ausgenommen - das Gehirn lässt sich jedoch ohnehin auf vielfältige Weise konstituieren.)

    An dieser Stelle möchte ich etwas über die Beweislast sagen - häufig ein Streitpunkt zwischen Theisten und nicht-Gläubigen.
    Wenn ich mit Freunden durch die Gegend laufe, in den Himmel zeige und behaupte, dort ein Ufo zu sehen, so würde mir jeder zustimmen, dass es nicht an meinen Freunden ist, mir das Gegenteil zu beweisen, sondern zunächst an mir, meinen Freunden schnell das Ufo zu zeigen.

    Ich will darauf hinaus, dass die Beweislast bei demjenigen liegt, der etwas wahrnimmt, was andere (noch) nicht wahrnehmen. Jedenfalls dann, wenn er sie von seiner Wahrnehmung überzeugen möchte.
    So verhält es sich auch mit Gott, bzw. mit Theisten und nicht-Gläubigen: die Beweislast liegt eindeutig bei ersteren.

    Hier sehe ich ein Ungleichgewicht. Klar, beleidigen sollte keine Seite die andere, das führt zu nichts. Als nicht-Gläubiger auf seinem Standpunkt zu beruhen halte ich aber für nachvollziehbarer, als dies als Gläubiger zu tun.
    An dieser Stelle möchte ich dir nun endgültig widersprechen: Du empfiehlst beiden Seiten, sich ihrer Unwissenheit bewusster zu werden.
    Ich denke aber, dass nicht-Gläubige in dieser Disziplin bereits recht gut geschult sind - nicht zuletzt deshalb, weil eben dieses Wissen über ihre eigene Unwissenheit nicht-Gläubige erst vom Glauben abwendet, also quasi Ursprung ihres nicht-Glaubens ist.

    Wie kann jemand, der sich darüber im Klaren ist, wie wenig er über alles Seiende bescheid weiß, an eine Idee glauben - oder überhaupt glauben?

    Nein, beleidigen sollte man sich nicht, jedoch müssen sich Gläubige, die offen vor anderen zu ihrem Glauben stehen (wie ja auch hier im thread vorhanden) , grade vor dem dir angesprochenen Hintergrund weit mehr unangenehme Fragen gefallen lassen, als es nicht-Gläubige tun müssen.
     
  17. 22. März 2012
    AW: Gott unrealistisch?

    Ich kann dir eigentlich in allen Belangen nur zustimmen.
    Das Einstein Zitat habe ich auch nicht unter dem Vorbehalt der Rechtfertigung eines Gottglaubens angetragen.
    Zudem sprichst du auch die Sache mit der Beweislage vollkommen fundiert an.
    Was das "Lächerlichmachen" des anderen angeht, müssen beide Seiten aber noch einiges lernen, das gilt sowohl für Gläubige, wie auch Ungläubige. Und bezüglich des Punktes in dem du mir widersprichst: Leider tendieren die Menschen bei solchen Fragen dazu, intuitiv oder auch bewusst mit "Nein" zu antworten - warum auch immer. Dass das falsch ist, führen deine Sätze über den Agnostizismus sehr schön auf.
     
  18. 24. März 2012
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. April 2017
    AW: Gott unrealistisch?

    Ich halte den Ansatz für verfehlt, Gläubige und Ungläubige gleichzustellen, nur weil beide dieselbe Erkenntnisposition teilen, die eine Gruppe nicht mehr weiß als die andere; der Glaube hat der Psychoanalyse zur Folge seinen Ursprung in der Psyche des Menschen wie ich mit meinem vorigen Post versucht habe klarzumachen.

    Hier nochmal das Zitat von Freud:

    In Anbetracht der Funktionen, die ein Glaube für den Menschen erfüllt, ist es vernünftiger an gar nichts zu glauben als an einen Gott.

    Vulgäre Religionskritik ist meiner Meinung dadurch gekennzeichnet, dass sie sich nur mit den Inhalten der Religion befasst, statt mit der Religion bzw. dem Glauben als Form; Religionskritik hätte der Frage nachzugehen, weshalb ein Mensch überhaupt glaubt, statt sich darauf zu beschränken, Aussagen über die Wahrscheinlichkeit der Existenz eines Gottes oder sonstiger religiöser Instanzen zu treffen und damit nur den Religionsinhalt zu kritisieren.
    -

    @Logos:

    Guter Beitrag!

     
  19. 31. März 2012
    AW: Gott unrealistisch?

    Einstein:

    "Ich bin kein Atheist... Das Problem ist für unseren begrenzten Geist zu gewaltig."

    Darum geht es mir. Die Anmaßung zu behaupten, die Existenz Gottes sei unrealistisch, obwohl wir nur bedeutungslose Würmer sind.

    :]

    Einige haben meine Frage nicht begriffen.

    @Kritiker

    Das Wesen und die Erscheinungsform Gottes ist nicht vorstellbar, aber er hat trotzdem Attribute und Eigenschaften, die ihn beschreiben.

    http://www.lichtstr.de/smf/index.php?topic=292.0

    Immanuel Kant ist da anderer Meinung,

    Moralisches handeln setzt die Vorstellung eines Gottes voraus, da man eine Belohnung nach dem Leben dafür erwartet. Ansonsten wäre vernünftiges Handeln unlogisch.

    ,,Folglich müssen wir eine moralische Weltursache (einen Welturheber) annehmen, um uns, gemäß dem moralischen Gesetze, einen Endzweck vorzusetzen; und so weit als das letztere notwendig ist, so weit ist auch das erstere anzunehmen: nämlich es sei ein Gott."

    Was war am Anfang?

    Gott existiert schon immer und hat keinen Anfang und kein Ende. Das kann man mit dem Universum nicht vergleichen. Da es nachweislich einen Anfang hatte.

    Nur weil wir Menschen einen Anfang und ein Ende haben, heißt es nicht, dass auch ein Gott geboren werden muss.

    Siehe Link oben:

    73. Al-Awwal; der Erste ohne Beginn
    74. Al-Aachir; der Letzte ohne Ende

    Wow, Gänsehaut.
     
  20. 1. April 2012
    AW: Gott unrealistisch?

    Du gibst aber Gott als Quelle der Attribute und Eigenschaften an. Sollte ich mir Gott als Erscheinungsform nicht vorstellen, so wäre auch alles andere nicht greifbar (Woher sollen sie kommen? Wie und von wem empfange ich sie, ohne Quelle?) - Achso halt, Gott ist überall und nirgendwo. Ich kann aber nicht an nichts denken, und gleichzeitig an Gott. Zumal sich das nichts vorzustellen wie gesagt als unmöglich erweist. Lauter Widersprüche, wie du siehst.
    Ergo: Gott exisiert lediglich im Kopf des Menschen (jeder für sich). Anfang und Ende von Gott beschränken sich also auf die Lebenszeit jedes einzelnen Menschen.
    Dass es nur EINEN GOTT für alle geben soll, haben WIR so festgelegt. Das spräche auch für die Tatsache, dass es in unterschiedlichen Regionen unterschiedliche Vorstellungen von Gott gibt.

    S.o.

    Übrigens ist das mit dem Universum nicht ganz so einfach, wie du beschreibst. Das Universum kann nach unsrer Definition von Anfang keinen Anfang haben, da dort weder Raum noch Zeit existierten. Und es wirft wieder die Frage auf, was vor dem Anfang war. Das ist nicht mal physikalisch erfassbar, sondern Thema der Philosophie.
    Und jetzt frage ich mich, wie ein Gott vor dem Nichts/Anfang hätte präsent sein können, wenn uns Menschen sogar das Nichts als unrealistisch erscheint.
     
  21. 17. April 2012
    AW: Gott unrealistisch?

    ganz genau! =)


    Ich meine wie der Mensch geschaffen ist, unsere Augen, unsere Verletzungen, die dann geheilt werden, die Tiere, das Universum, die Natur, wenn man sich das mal genau anguckt, wird man es nicht begreifen. Unendlichkeit ist nicht zu begreifen.

    Das ist unser eigener Wille, dass es so passiert. Gott hat jedem seinen eigenen Willen gegeben.
    Deshalb hat er uns die Sünde auch nicht auferlegt. Sondern Satan in uns.
    Jesus ist für uns alle am Kreuz auf Golgatha gestorben. Wenn man sein Gnadensgeschenk annimmt, wird man frei von Sünde und wird mit ihm im Himmelreich sein =)

    Das ist kein Beleg dafür, dass nach der Bekehrung im Leben alles gut laufen wird.
    Dann kommt die Bekannte Frage.,. warum lässt Gott leid zu?

    Wenn man sich mit Glaube und Gott beschäftigt, wird wohl keine Frage heißer diskutiert, als diese: Wieso gibt es soviel Leid auf dieser Welt, wenn Gott doch gütig und allmächtig ist, wieso ließ er diese schreckliche Flutwelle zu, wieso verhungern Kinder warum werden sie mißbraucht, weshalb existieren Katastrophen, Krieg und Krebs, warum hören Hunger, Elend und Armut nicht auf, wieso lässt er Folter und Gewalt zu?

    Spoiler
    Warum lässt Gott Leid zu?


    Eines der ältesten Bücher der Bibel, das Buch Hiob geht genau dieser Frage nach. Auch in Griechenland beschäftigten sich die Philosophen mit dieser Thematik, so zum Beispiel Epikur. Der französische Philosoph Pierre Bayle brachte es später in vier Sätzen auf den Punkt:

    „Entweder will Gott die Übel beseitigen und kann es nicht. Oder er kann es und will es nicht. Oder er kann es nicht und will es nicht. Oder er kann und will es.“

    Wenn einer der ersten drei Sätze stimmt, dann ist Gott entweder nicht allmächtig oder nicht gütig oder beides nicht. Wenn der letzte Satz stimmt, so ist unklar, woher dann das Schlechte stammt.

    In der Bibel steht, dass die ersten Menschen, Adam und Eva auch die ersten waren, die gesündigt haben und dadurch das ganze Elend und den Tod auf die Welt brachten. Bereits ihr Sohn Kain beging den ersten Mord an seinem Bruder Abel.

    Römer 5,12: „Darum, gleichwie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod, und so der Tod zu allen Menschen hindurchgedrungen ist, weil sie alle gesündigt haben“Das Böse muss aber auch irgend einen Ursprung haben. Die Bibel schreibt es dem Teufel zu. Martin Luther (1483-1546) meinte dazu: „Gott hat das Leben, der Teufel hat den Tod lieb.“

    In der Zeit der Aufklärung mehrte sich das Misstrauen gegenüber einem gütigen und liebendem Gott. Voltaire (1694-1778) konnte nur noch spotten: „Wenn die Kirchenväter behaupten, Gott sei ein liebevoller Vater und gerechter Herrscher, geraten sie bald in unentwirrbare Widersprüche.“

    Immanuel Kant (1742-1804) musste nach dem schrecklichen Erdbeben von Lissabon „das Mißlingen aller philosophischen Versuche in der Theodizee“ (griechisch: Die Rechtfertigung Gottes) erkennen.

    „Gott ist tot“, sprach Nietzsche und starb bald danach im Jahr 1900 in geistiger Umnachtung. Die Unglücke wurden immer schlimmer: Zwei Weltkriege, Schreckensherrschaften, Hunger, neue Krankheiten; der Mensch wurde immer anmaßender und der Meinung ein richtiges Urteil fällen zu können.

    Nach Ende des Zweiten Weltkriegs verfasste Wolfgang Borchert sein Drama „Draußen vor der Tür“, darin schreibt er: „Wann warst du denn eigentlich lieb, Gott, wann? Warst du in Stalingrad lieb, lieber Gott, warst du da lieb...“

    Die liberale Theologin Dorothee Sölle war der Meinung: „Wie man nach Auschwitz den Gott loben soll, der alles so herrlich regieret, das weiß ich auch nicht.“

    Doch Gott gab den Menschen einen freien Willen. Er möchte keine Maschinen, die auf Knopfdruck das Richtige tun. Doch genau das ist das Dilemma der Menschheit. Sie hat sich stets gegen Gott entschieden. Die Menschen missachteten seine Gebote, brachten Tod und Krankheit in Gottes Schöpfung.

    Doch Gott hat einen Ausweg gefunden. Er schickte seinen Sohn Jesus auf die Erde. Der war perfekt und tat überhaupt nichts schlechtes. Als er dann unschuldig am Kreuz starb nahm er in Stellvertretung die Schuld und das Elend der Menschen auf sich. Gott selber weiß, was es bedeutet Schmerzen zu erleiden.Wer ihn in sein Leben aufnimm, der kann seine Schuld und Qual bei ihm abgeben, denn er hat dafür bezahlt.
     
  22. 17. April 2012
    AW: Gott unrealistisch?

    Was genau ist daran jetzt unbegreiflich? Und wo siehst du hier Unendlichkeit?

    Das ist doch nichts weiter als der Versuch, das Thema indiskutabel zu machen. Gott gibt uns einen freien Willen und deswegen ist es auch möglich, dass wir ihn nicht anerkennen. Fein rausgeredet, aber kein Argument.
     
  23. 19. April 2012
    AW: Gott unrealistisch?


    Der Mensch ist so gemacht worden, durch wen auch immer, das er an etwas Glauben muss. Ohne Glauben, die Unwissenheit "wer hat mich erschaffen" würde man durchdrehen.

    Wieso? Irgendwann stellt man sich diese Frage woher man kommt. Die Religion ist, und war schon immer ein Mittel dazu, Macht auszuüben und Leute gegeneinander Aufzuhetzen, sowohl auch Kriege zu führen.

    Wie Kritiker schon sagt, Man kann das "vor" nach oder vor Gott stellen, im Endeffekt läuft es auf "Nichts" hinaus. Selbst wenn wir durch äussere Einflüsse erschaffen worden sind, stellt sich die Frage, was war davor?

    Vllt. weiss man es ja auch, aber dann müsste man den ganzen Gläubigen erklären das woran sie glauben nicht exzistiert. Zudem würde es zu Hysterien führen etc.pp.
    Ist auch ein anderes Thema.

    Jeder sollte das Glauben was er will, jedoch sollte man mit ein wenig Vernunft an die Sache herangehen. Denke mal etwas offener und versteife dich nicht auf deine Bibelzitate, vllt. fällt dir dann auch vieles "leichter" zu verstehen.

    Wie gesagt, will dir deinen Glauben nicht nehmen oder dich für dumm halten, aber man kann sich ja auch eine 2te Meinung bilden oder?


    MfG.
     
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