Untersuchung der Diterpenkonzentrationen
Die Forscher konzentrierten sich auf die Kaffeeautomaten in schwedischen Arbeitsumgebungen. Der leitende Forscher David Iggman äußerte, sie wollten die Menge an cholesterinerhöhenden Substanzen in Kaffees aus diesen Maschinen erfassen. Das Ergebnis war ernüchternd. Die Maschinenkaffees wiesen signifikant höhere Werte an Diterpenen auf als herkömmlich gebrühter Filterkaffee.
Forschungshintergrund
Bereits vor über zwei Jahrzehnten entdeckte man, dass vor allem unfiltrierter Kaffee, wie der türkische Kaffee, hohe Konzentrationen der Diterpene enthält, Cafestol und Kahweol. Diese Stoffe sind als LDL-cholesterinerhöhend bekannt und deren Auswirkungen auf die Gesundheit sind bereits seit den 1990er Jahren dokumentiert. Ein norwegischer Langzeitstudie stellte 2020 einen höheren Sterblichkeitsrisiko durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Konsum von unfiltriertem Kaffee fest. Dies führte zur Entwicklung der nordischen Ernährungsempfehlungen, die filtrierten Kaffee als gesündere Option befürworteten.
Methodische Ansätze der Studie
Um die Diterpenkonzentrationen besser zu verstehen, analysierten die Wissenschaftler 14 Kaffeeautomaten in vier Gesundheitseinrichtungen in Schweden. Sie verwendeten jeweils den Standard für die Tassenfüllung und nahmen zu unterschiedlichen Zeiten zwei Proben pro Maschine. Bei den Geräten handelte es sich um 11 Brühautomaten und 3 flüssige Modelle. Auch andere gebräuchliche Zubereitungsarten, darunter Filterkaffee und French Press, wurden berücksichtigt.
Messmethoden und Ergebnisse
Die Kaffees wurden durch Hochleistungsflüssigkeitschromatographie-Massenspektrometrie (LC-MS) analysiert. Die Resultate zeigten, dass die Werte der Diterpene in Maschinenkaffees höher waren als bei papiergefilterten Kaffees, jedoch niedriger als bei der traditionellen Zubereitung. Ein medianer Cafestol von 175,7 mg/L und ein medianer Kahweol von 141,8 mg/L fanden sich in Kaffee aus Brühmaschinen. Bei den flüssigen Maschinen gab es einen Ausreißer mit extrem hohen Diterpenkonzentrationen. Dies zeigte, dass die Filtertechnik entscheidend für die Reduktion dieser Cholesterinharmonen ist.
Gesundheitliche Auswirkungen und Empfehlungen
Die Forscher schätzten die Auswirkungen auf den LDL-Cholesterinspiegel und ermittelten, dass der Verzehr von drei Tassen Maschinenkaffee ersetzt durch papiergefilterten Kaffee an fünf Tagen in der Woche den LDL-Spiegel um 0,58 mmol/L senken würde. Zum Vergleich: Das wäre ähnlich, als würde man dem gefilterten Kaffee 60 ml Vollmilchcreme hinzufügen.
Die Resultate sind alarmierend. Die Forscher deuteten dies als ein potenzielles Risiko für Kaffeetrinker, die regelmäßig unfiltrierten Kaffee konsumieren. Daher ist es ratsam, auf gut gefilterten Kaffee umzusteigen, insbesondere für vielliebhaber dieser geselligen braunen Flüssigkeit.
Zukünftige Forschungen notwendig
Die genauen Effekte auf den LDL-Cholesterinspiegel erfordern jedoch weiterführende kontrollierte Studien. Die bestehenden Erkenntnisse legen nahe, dass die Wahl der Kaffeemethode nicht nur Geschmacksfragen sondern auch gesundheitliche Konsequenzen hat – eine Erkenntnis, die für viele Kaffeetrinker von immenser Bedeutung sein könnte.
Fazit
Das Getränk "Kaffee" verdient mehr als nur einen Platz in der Tasse. Es sollte bewusst genossen werden, vor allem in Hinblick auf die Gesundheitsaspekte und die Zubereitungsmethoden. Die ständige Entwicklung in der Kaffeeszene könnte nicht nur Geschmäcker bereichern, sondern auch essentielle Informationen zur Herzgesundheit liefern. Es gibt unzählige Studien zu Kaffee, die Beispielsweise einen Zusammenhang mit Alzheimer und Demenz untersuchen.