Kommunismus Kritik

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von Funcop, 29. April 2010 .

Schlagworte:
  1. 5. April 2011
    AW: Kommunismus Kritik

    @neger187: Hast recht. Leider kann man Glück nicht logisch ableiten und genauso schwer "messen". Daher hab ich mich bisher wohl auch auf eindeutige ökonomische Theorie konzentriert. Eindeutiger wirds, wenn man nach den Gründen der Unzufriedenheit forscht. Ich bin mir sicher, dass viel z.B. mit der Fremdbestimmung am Arbeitsplatz zusammenhängt. Bei "scobel" wurde letztens eine Studie erwähnt, demnach die Stressbelastung nicht bei Managern am größten ist, sondern bei den Untergebenen, die kaum Freiheiten haben, die Umstände an sich anzupassen, sondern nur als mechanisches Rädchen im Getriebe zu funktionieren haben. Die Ausbeutung wiederum führt zur Ungleichheit und diese zur Unzufriedenheit, da man immer weniger Menschen findet, die auf einem gemeinsames Lebensniveau sind. Wäre in jedem Fall hochinteressant das fortzuführen, aber ich würde es nicht gegen Gerechtigkeitsargumente ausspielen, sondern als notwendige Ergänzung betrachten.
     
  2. 7. April 2011
    AW: Kommunismus Kritik

    Ein Grund, sich mit der Kritischen Theorie auseinanderzusetzen, die ja eben genau diese Erweiterung der marxschen Gesellschaftskritik unternimmt
     
  3. 20. April 2011
    AW: Kommunismus Kritik

    Aus der Ausbeutung resultiert direkt die wachsende Ungleichheit, die hohe Arbeitslosigkeit, sowie die Zerstörung der Natur & die schlechten Arbeitsbedingungen, da alles dem Profitinteresse der Kapitaleigner untergeordnet wird. Wenn du das alles ok findet sollten wir uns zunächst über die normativen Grundlagen unterhalten, von denen wir ausgehen.
    Weil, wie gerade skizziert, die grundlegenden Probleme nicht per Reform & Regulierung zu lösen sind, sondern unmittelbare Folge des Privateigentums an PM sind. Schafft man dieses ab kann man kaum noch von Kapitalismus reden. Du hast Recht, dass das neues System nicht hinter die Errungenschaften des Kap. etwa bzgl. Effizienz & Demokratie zurückfallen darf. Das ändert jedoch nichts an der Notwendigkeit grundlegender Veränderung. Bis diese erreicht ist, spricht außerdem nichts gegen Reformen - ideal wären solche, die einerseits konkrete Verbesserungen bedeuten und andererseits bereits über das bestehende hinausweisen. Dabei kann man auf die Ideen der Trotzkisten mit ihrer permanenten Revolution und den "Übergangsforderungen" zurückgreifen. Wahlweise auch auf Rosa Luxemburgs "revolutionäre Realpolitik".
    Was bringt mir ne Alternative, wenn sie von falschen Annahmen ausgeht? Der Diskussion über die Alternative, muss die Klärung des Ausgangspunktes vorausgehen. Wenn ein Arzt ne falsche Diagnose stellt, gibt es kaum Hoffnung auf Genesung des Patienten. Dann ist jede Diskussion über das richtige Gegenmittel sinnlos, weil die Ursache der Probleme falsch bestimmt wurde.
     
  4. 21. April 2011
    AW: Kommunismus Kritik

    @nobody

    ich glaube du hast im falschen fred gepostet ; )
    btw...

    Irgendeine Form von Ungleichheit wird immer existieren. Aber Ungleichheit, Arbeitslosigkeit und auch die Zerstörung unserer "Erde" kann man drastisch anhand von gezielten Reformen eindämmen.
    Allerdings ist deine Aussage vollkommen richtig, dass man nach solchen Veränderungen nicht mehr von Kapitalismus sprechen kann ; )
    Wie du schon erwähnt hast sollte man positive Errungenschaften des präsenten Systems jedenfalls beibehalten.

    Ob sie nun dir persönlich was bringt kann ich leider nur aus meiner Sichtweise beurteilen, deswegen ist sie ja schon wieder eine Diskussion wert. Ebenso kann sie objektiv und subjektiv beurteilt/analysiert werden...
    Selbst dein genanntes Bsp. ist eine Diskussion wert, denn auch wenn es pervers klingt vielleicht ist die Genesung des Patienten garnicht erst richtig...
     
  5. 21. April 2011
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. April 2017
    aW: Kommunismus Kritik

    Ne, weil das hier mit Griechenland doch nur sekundär was zu tun hat.
    aber auch die Eindämmung und abmilderung der Probleme erfordert eine richtige Ursachenanalyse. Ist ja völlig richtig, dass man mit Reformen anfangen muss, die Frage ist aber wieso man dabei stehen bleiben sollte bzw. ob man das überhaupt kann. Zum den allgemeinen Problemen des Reformismus siehe meinen Post hier.
    auf "Genesung" zu verzichten macht nur Sinn, wenn die Symptome, die ich vorhin aufgezählt habe nicht stören. Diese sollte aber jeden halbwegs vernünftigen Menschen massiv stören. Wie gesagt kommt man hier zu eher ethischen Fragen.

    Übrigens: Nochmal der aufruf sich mit der Peer-Economy auseinanderzusetzen, einem Kommunismus-Konzept, das in neomarxistischen Kreisen auf immer mehr Zustimmung stößt. Wer vernünftige Kritik daran formulieren kann bekommt ne Bewertung und darf sich als mein Held bezeichnen.
    Ein auszug davon und Link bzgl. der Problematik der Wirtschaftsrechnung findet sich in Post 13 im spoiler.
     
  6. 6. Juni 2011
    AW: Kommunismus Kritik

    Würde hier mal eine rein empirische Aussage treffen:

    Schaut man sich den Geschichtsverlauf an, so kann doch eigentlich, wenn man ehrlich ist, nur die eine Aussage getroffen werden, nämlich:

    Kommunistische Systeme sind nicht von Dauer, und die meisten waren zum Untergang verdammt.

    China, sehe ich eher als Diktatur-light und Russland ist laut Aussagen meiner Kollegen dort auch eher westlich ausgerichtet. Im Lande herrscht Armut, zumindest unter der Großzahl der unteren Schichten, die den Hauptanteil der Bevölkerung stellen.

    Also meiner Meinung nach ist das stärkste Argument gegen den Kommunismus, in seiner Ursprungsidee, die schlichte Aussage, dass es nicht möglich ist ein derartiges System auf Dauer zu etablieren.
    Außerdem muss klar gesagt sein, dass durch das allumfassende Demokratie- und Optionsprogramm der Industriestaaten, diese Systeme immer mehr in den Hintergrund rücken, va. dort wo "unsere Ideologie", mit alle ihren Möglichkeiten, im Volke angekommen ist. (Radio/Fernsehen/Internet)

    GruSS _ViEcH_
     
  7. 6. Juni 2011
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. April 2017
    aW: Kommunismus Kritik

    Der Thread ist schon etwas lang, daher sei dir verziehen, dasss du nicht alle meine Posts gelesen hast. Das argument kam hier nämlich schon öfter wie du dir vll. vorstellen kannst. Direkt dagegen sei gesagt, dass ich mich nicht
    nicht auf die leninistischen Revolutionen, sondern auf die anarchistischen bzw. libertär-kommunistischen beziehe. Deren Scheitern hat völlig andere Gründe, die nicht mit dem System an sich, sondern mit der Revolutionstheorie zusammenhängen. Wichtige Posts dazu: [1], [2], [3]
    aus meinem Text zur Staatstheorie:
    Spoiler
    ausgehend von seinem Verständnis des Staates als Kampffeld kritisiert [Poulantzas] leninistische und rätekommunistische Revolutionsstrategien, welche auf die Zerschlagung des bürgerlichen Staates abzielen. Demnach sei die russische Revolution nicht auf Grund eines Zuwenig, sondern eines Zuviel an Rätedemokratie gescheitert:
    „In anknüpfung an Rosa Luxemburg argumentiert Poulantzas, dass die Beseitigung parla­mentarischer Institutionen die Erlahmung des politischen Lebens zur Folge hatte. Die Einfüh­rung des Rätesystems begünstigte also die Vormachtstellung einer Minderheit von ‹ExpertInnen›, auf deren Grundlage wiederum eine neue Form staatlich-bürokratischer Herr­schaft entstand. […] Kurzum steht eine funktionierende Rätedemokratie am Ende eines umfassenden gesellschaftlichen Lernprozesses; ihre Existenz lässt sich nicht verordnen. Die­ser Lernprozess wird durch die abschaffung parlamentarischer Institutionen gefährdet, weil somit ein gewichtiges Korrektiv zur möglicherweise unzureichenden Beteiligung von be­stimmten Bevölkerungsgruppen an der Willensbildung wegfällt.“
    (alexander Gallas, arranca 41)

    Der anarchismus hat hingegen das Problem, dass er sich in direkte Konfrontation zum Staat und seinem Gewaltapparat begeben muss. Wie auch Bakunin selbst erkannte, „ist der Staat [nichts] anderes als die Organisation der Macht“ und „keine Macht duldet eine andere“. außerdem entsteht bei einer Zerschlagung des Staates immer ein gefährliches Machtvakuum. Während die leninistische Strategie dieses durch die autoritäre Führung der Partei füllen will und daher eine Tendenz zur Bürokratisierung enthält, so bleibt der anarchismus entweder gesamtgesellschaftlich stets marginalisiert sofern er sich auf den aufbau einer Gegenmacht von Unten beschränkt oder führt zu Chaos & Bürgerkrieg wenn er die endgültige Zerschlagung des Staates anstrebt.
    ausgehend von der Staatsableitung muss der Staat für eine postkapitalistische Gesellschaft überwunden werden und kann insofern auch nicht akteur der Transformation sein. Mit Hilfe von ansätzen Poulantzas’ & co kann jedoch die Möglichkeit der staatlichen Unterstützung und Förderung von kollektiver Selbstorganisation an der Basis ergänzt werden. Die Transformation müsste idealerweise also ein wechselseitiger Prozess zwischen Kräften sowohl innerhalb, als auch außerhalb des Staates sein, wobei die Entwicklung neuer Organisations- und Vermittlungsformen wesentlich von unten ausgehen muss. Begriffe für solch eine Strategie wären wahlweise „Utopische Realpolitik“, wie es Helge Buttkereit in Bezug auf die ‚neue Linke’ in Lateinamerika nennt, „radikale Transformation“ (Nicos Poulantzas), „radikaler Reformismus“ (Joachim Hirsch) oder auch „revolutionäre Realpolitik“ (Rosa Luxemburg).
    Kompletter Text: https://www.xup.in/dl,19221173/Staatstheorie1.1.doc/
    In Russland wollen die meisten wieder die Kommandowirtschaft zurück.[link], weil die Einführung der Marktwirtschaft zu einer enormen Verarmung und Ungleichheit geführt hat. Die Unzufriedenheit mit dem Kapitalismus ist in fast allen Ländern enorm.
     
  8. 11. August 2011
    AW: Kommunismus Kritik

    Dann lass uns doch hier anfangen. Wenn dir der Kapitalismus zu unsozial ist sollte man die Ursachen dafür untersuchen. Die soziale Spaltung der Gesellschaft ist direktes Resultat des Privateigentums an Produktionsmitteln, welches in Kapitalisten und Lohnabhängige spaltet, wobei erstere von letzteren für sich arbeiten lassen. Durch diese private Verfügungsgewalt über die Produktion wird die Arbeit und die Umwelt zu bloßem Mittel der Kapitalverwertung degradiert. Sowohl die Interessen der Arbeiter wie auch gesellschaftliche Interessen werden damit untergraben.
    Gegenmaßnahmen wären:
    1. Radikale Umverteilung von oben nach unten, damit man die Staatsschulden wieder in den Griff bekommt und Nachfrage für mehr Wirtschaftswachstum generiert wird.
    2. Demokratisierung der Wirtschaft.
    3. Gesellschaftliche Mitsprache bei Richtungsentscheidungen von (Groß-)Unternehmen.

    Wie diese Punkte konkret umgesetzt werden muss sich an den jeweiligen Umständen orientieren und prozesshaft mit den Beteiligten ermittelt werden. Siehe Beispiel Venezuela: Höhere Reichensteuer, Aufbau kommunaler Rätestrukturen durch die lokale Bevölkerung, Selbstverwaltung der Betriebe durch die Arbeiter, rechtliche und finanzielle Unterstützung durch den Staat
    Das sind alles Maßnahmen, welche die Probleme nicht lösen, aber lindern und durch Angriff der Ursachen über das bestehende hinausweisen. Gleichzeitig bräuchte man eine theoretische Debatte über Allokationsmechanismen und Möglichkeiten der Wirtschaftsrechnung jenseits des Kapitalismus, so wie ich sie hier im Thread schon angedeutet hab. Revolution und Reform schließt sich nicht aus, sondern die richtigen Reformen führen zur prozesshaften Revolution.

    Hast du dagegen konkret etwas einzuwenden?
     
  9. 13. August 2011
    AW: Kommunismus Kritik

    Zu erst einmal möchte ich sagen dass du genau den richtigen Satz zitiert hast, da man auf diesem auch aufbauen kann, denn die wirtschaftstheoretischen Modelle die du sonst anführst sind schlichtweg unrealistisch.

    Dann noch ne Anmerkung, ich halte den Kapitalismus nicht für unsozial, warum, darauf komm ich gleich zu sprechen. Zu deinem ersten Punkt, da geb ich dir soweit Recht, eine gerechtere Umverteilung muss stattfinden. Da sollte man sich aber das Beispiel mit den Hartz4 Empfänger und dem Niedriglohn im anderen Thread vor Augen halten: Wer nichts leistet hat nicht mehr als das nötigste verdient.

    Umverteilung muss aber dahingehend erfolgen das Löhne im Niedriglohnsektor und im Mittelstand auf Kosten der Top-Verdiener angehoben werden, was wie du sagst auch den Konsum fördert. Die Spanne wird nämlich immer größer. Dazu wäre eine Steuerreform ein erster wichtiger Schritt bspw. mit 15-,30-,45% als Steuersätze und gleichzeitig senkt jedes Kind den Steuersatz um 3-4% Punkte. Außerdem sollten hinsichtlich der Rente Kinder berücksichtigt werden. Problematischer wird auch die Gesundheitsfinanzierung weswegen ich die private Krankenversicherung abschaffen würde, aber je nach Gehaltsniveau gewisse Privilegien zugestehen. Weiterhin gilt es diesbezüglich die Beitragsbemessungsgrenze mind. zu verdoppeln.
    Das sind jetzt nur zwei drei Ideen aber grundsätzlich kann es so wie es z.Z. läuft nicht weiter gehen. Der Mittelstand ist das Fundament der deutschen Wirtschaft.

    Deine Kritik an der privaten Verfügungsgewalt über Produktion/Dienstleistung ist aber wiederrum nicht gerechtfertigt. Wenn der Staat die Wirtschaft kontrolliert landen wir wieder bei der Plan- und somit Misswirtschaft und die Macht der Politiker steigt ins unermessliche. Demokratie ade, siehe DDR etc.

    Zu Punkt 2 musst du mir mal genau erläutern was du darunter verstehst. Wir haben sehr starke Gewerkschaften und Betriebsräte in Deutschland, ich weiß nicht worauf du genau hinaus willst.

    Zu Punkt 3: Grober Unfug, dann steigt wieder die Macht der Politiker und um ein vielfaches das der Medien, da diese die Marschroute vorgeben. Unternehmen haben es in Zeiten der Globalisierung so schon intern schwer genug strategisch komplizierte Entscheidungen zu treffen, wie sollen da bitte externe Entscheidungsträger Abhilfe schaffen, die kaum bis keine Ahnung haben, gerade bei Prestige-trächtigen Großprojekten! Wenn das Volk wie bspw. bei Stuttgart 21 Mitsprache haben soll, brauchen wir mehr Demokratie nach dem Schweizer Vorbild, wo Volksabstimmungen dazu gehören.

    Dein Beispiel mit Venezuela würde Deutschland in den Ruin treiben. Anstatt hier Informationen aus linken Artikel/Büchern/Zeitschriften wieder zu geben, wäre es Ratsam sich Basiswissen über ökonomische Zusammenhänge anzueignen. Venezuela lebt vom Erdöl, was etwa 4/5 vom Export ausmacht. Wenn sie nicht in der Lage sind, in den nächsten zwei Jahrzehnten richtige Industrie aufzubauen wird sich das in spätestens 20-25 Jahren bitter rächen und das Land wird wirtschaftlich völlig untergehen. Und bedenke, die Industrie muss auf dem internationalen Weltmärkten konkurrenzfähig sein!!!!!!


    Der Kommunismus ist deswegen immer gescheitert weil es keinen wirklichen Fortschritt gab. Wir leben aber heute in einer globalisierten Welt. Es herrscht starker Wettbewerb, d.h. Unternehmen müssen sich fortwährend an sich arbeiten und sich Wettbewerbsvorteile schaffen, was aber nichts schlechtest ist sondern schlichtweg Fortschritt!

    Dieser Notwendigkeit sorgt im Kapitalismus dafür, dass wir uns ständig weiter entwickeln und der Wohlstand für alle wächst. Dein Smartphone oder dein PC hättest du in einer kommunistischen Welt noch lange nicht. Der Aufbau kommunaler Rätestrukturen durch die lokale Bevölkerung und die Selbstverwaltung der Betriebe durch die Arbeiter würde dazu führen das Unternehmen nicht effektiv und effizient geführt werden. Unternehmen aus solchen Staaten würden im internationalen Wettbewerb nicht bestehen. In China und Russland sind wirtschaftstechnisch die kommunistischen Zeiten vorbei, der Kapitalismus hat Einzug erhalten, der Wohlstand wächst seither. Natürlich geht nicht alles von heute auf morgen.

    Abschließend die Aussage warum Kapitalismus nicht unsozial ist:
    1820 leben 85% der Weltbevölkerung von weniger als einem Dollar pro Tag, heute sind dies nur noch 20% (Vorsicht real nicht nominal). Menschen in Entwicklungsländern werden heute 65 Jahre alt, vor 100 Jahren waren es noch 30. Mit dem Kapitalismus kommt der Wohlstand, Technologie, Fortschritt, Medizin, Bildung etc.
     
  10. 13. August 2011
    AW: Kommunismus Kritik

    Ob nun Hartz4 Bezieher oder Geringverdiener, Bäcker oder Bankangestellter in unserem derzeitigen System sind wir ALLE Sklaven des Großkapitals, solange wie wir nicht über eine gewisse Menge an Vermögen verfügen. Macht es dir Spaß auszunutzen und ausgenutzt zu werden?


    Rieche ich da etwa einen zukünftigen Großverdiener, der mit dieser Argumentation ein paar Vorteile für sich sichern will?

    Warum die Reichen mit mehr Privilegien versorgen? Ist doch ASOZIAL. Das Recht auf Gesundheit und Medizin sollte für ALLE Menschen gleich sein.


    Glaubst du, dass wir jetzt in einer Demokratie leben?

    Wir leben in einer Plutokratie, in einer Herrschaft des Großkapitals, welches uns mit Hilfe ihrer Handlanger in der Politik systematisch versklavt. Das was wir derzeit erleben sind Korruption und "Bankensozialismus" par excellence.


    Was passiert, wenn die Wirtschaft die Kontrolle übernimmt, erleben wir derzeit und die Medien weltweit sind momentan zu fast 100% in der Hand von einigen Wenigen, die rein zufällig auch die Zügel in der Wirtschaft und Politik in der Hand halten bzw. enge Verbindungen zu diesen führen. Mir scheint es du hältst die Augen immer schön fest verschlossen, um die Wahrheit nicht sehen zu müssen. Es wird Zeit, dass du aus deiner Traumwelt aufwachst, sonst könnte es sein, dass dich die Wirklichkeit ganz plötzlich einholt.


    Ist das so? Ich habe nicht den Eindruck als müssten Unternehmen sich anstrengen oder in irgendeiner Form Rücksicht nehmen. Es wird doch alles unternommen, damit sie es möglichst einfach haben.


    Venezuela hat die weltweit grössten Erdölvorräte der Welt. Im Übrigen gibt es in Venezuela nicht zuletzt auch landwirtschaftliche Produkte, die in alle Welt exportiert werden, sowie zahlreiche weitere Bodenschätze u.a. auch Steinkohle. Du solltest den Rat, den du n0b0dy erteilst lieber selbst befolgen. Die Wenigsten, und dazu zählst du anscheinend auch, haben sich mit Venezuela wirklich beschäftigt. Das Wissen der meisten Menschen über dieses Land beruht auf der Negativpresse des Westens. Mit der Realität hat dies zumeist recht wenig zu tun.


    Es gab nie Kommunismus in seiner Reinform. Insofern kann er auch nicht gescheitert sein. Bitte setze dich erstmal mit den Begrifflichkeiten auseinander, bevor du solche Kommentare abgibst.


    Es gibt im Kapitalismus kein unendliches Wachstum mein Freund, dies ist ein Irrtum dem die meisten Betriebswirtschaftsstudenten verfallen. Unser System ist spätestens alle 80 Jahre dazu verdammt zu scheitern. Herzlichen Glückwunsch, du hast die einmalige Chance dies mitzuerleben.


    LOL !!! Wie hoch war denn der Wert des Dollar 1820 und wie viel ist dieser heute wert? Wie hoch sind die Kosten für Nahrungsmittel vor allem in der dritten Welt. Wer sorgt dafür, dass die Nahrungsmittelpreise in der dritten Welt ständig steigen, wer kauft riesige Ackerflächen auf um Biosprit zu produzieren, um damit wissentlich und rücksichtslos die Menschen in der dritten Welt in Hunger und Tod zu treiben. Wer ist für Mord und Landraub z.B. in Kolumbien verantwortlich, wer bezahlt die Paramilitärs, die der indigenen Bevölkerung das Land durch Mord und Totschlag entrissen haben und die heute noch die Bevölkerung terrorisieren. Diesen vollkommen idiotischen Vergleich kannst du getrost in die Tonne werfen.

    Ich empfehle dir mal die 3. Welt zu bereisen, und die Menschen dort zu befragen, wie sie zu diesen "feuchten Träumen" eines Betriebswirtschaftsstudenten stehen. Du lebst in einem goldenen Käfig mein Freund.
     
  11. 13. August 2011
    AW: Kommunismus Kritik

    Jeder kann sich durch Fleiß und Arbeit Kapital anhäufen wenn er die nötige Bildung besitzt. Jemand der eine private Rentenversicherung abschließt investiert in Fonds die wiederrum ihr Geld an der Börse anlegen also sprich als Großkapital/Investoren in Unternehmen, d.h. auch der kleine Mann ist indirekt Investor.

    Nein mein lieber, es geht um die Realität/Praktikabilität. Meinst du man kann die private Krankenversicherung ohne Zugeständnisse einfach abschaffen? Das wird niemals gelingen, außer wenn man gewisse Privilegien einführt, die Privat-Versicherte auch jetzt schon haben. Beispiel: Nehmen wir an die Beitragsbemessungsgrenze wird auf 15.000EUR angehoben sprich etwa verdoppelt.
    Ein Großverdiener mit einem Einkommen von 10.000EUR bezahlt monatlich 15% Krankenversicherung also 1500EUR im Monat. Dem gegenüber steht einer Arbeitnehmer mit einem Einkommen von 2000EUR der also 300EUR im Monat Krankenversicherungsbeitrag bezahlt.
    Wenn ich also sage das der Kapitalismus so fair und sozial wie möglich zu gestalten meine ich damit folgendes:
    Jeder am sozialen unteren Ende (Hartz 4) muss in Deutschland ein Anrecht auf eine adäquate Gesundheitsfürsorge haben (was in Deutschland auch der Fall ist) das ist sozial.
    Behandle ich den der 1500EUR in die Krankenkasse einzahlt gleich wie den der ,,nur" 300EUR leistet ist das eben nicht fair. Der Großverdiener sollte gewisse Privilegien haben die ihm auch eine derzeitige Privatversicherung bietet, wie bspw. im Krankenhaus ein 1-Bett Zimmer(statt 2-3) oder Behandlung direkt durch den Chefarzt.
    So wäre die Krankenversicherung sowohl sozial als auch fair und vor allem umsetzbar. Streiche ich die Privilegien wird alles so bleiben wie es ist! Praktikabilität ist gefragt.

    Ich glaube du lebst schon zu lange im Ausland, wir leben in keiner Plurokratie. Das Geld Macht verleiht ist überall so. Schau dir doch die Sozialausgaben in Deutschland an. Was du hier betreibst ist Schwarz-Weiß Denken und jammern auf hohem Niveau was typisch für Deutschland ist.



    Die Shareholder der öffentlichen rechtlichen sind das deutsche Volk, die des Bertelsmann-Verlages eine Stiftung die den Mitarbeitern gehört. Bevor du hier heiße Luft verbreitest solltest du dich Informieren.


    Deutsche Unternehmen müssen jeden Tag an Effektivität, Effizienz und Innovationen arbeiten damit man mithalten kann. Da wird kein roter Teppich ausgerollt. Die Wirtschaft ist das Herz eines jedes Landes, die Bildung das Hirn. Wird beides gefördert resultiert das im Wohlstand, Freiheit etc.


    Schau dir den Anteil landwirtschaftlicher Produkte am weltweiten Bruttoinlandsprodukt dann erübrigt sich die Diskussion. Die Erdölvorräte sind das Kapital Venezuela´s und entscheidend für den Wohlstand in den nächsten 30 Jahren. Die Technologie zur Förderung dieses Öl´s kommt allerdings aus dem kapitalistischen Westen, gleichauf die Landwirdschaft!
    Das ÖL begründet sich nicht auf Errungenschaften Venezuela´s sondern an glücklichen Fügung der Natur, was passiert also wenn man in 30-40 Jahren kein Öl mehr hat. Dann geht's entweder rapide runter oder man investiert rechtzeitig in Forschung und Entwicklung und baut eine adäquate Industrie auf, die in der Lage ist auf den Weltmarkt Konkurrenzfähig zu sein. Ansonsten wird Venezuela in 40 Jahren am Ende sein.



    Ob Kommunismus oder Sozialismus ist mir völlig Wayne es geht mir nicht um Begrifflichkeiten sondern um die Sache!


    Im Kapitalismus gibt es Boom und Crash Phasen. Wir hatten 1928 und jetzt 2009 Crash Phasen und jedes mal hat sich Kapitalismus wieder zu alter Stärke aufgerafft und wird dies auch immer wieder tun.



    Man Bushido warum gib ich mir eigentlich noch die Mühe in Klammer zu schreiben Vorsicht Real nicht Nominal. Nominal wäre der Vergleich absolut lächerlich aber der Vergleich bezieht sich auf real, was bedeutet die Kaufkraft eines Dollars heute mit der gleichen Kaufkraft früher. Klaro?
    Die anderen Argumente sind typisch und sicher teilweise berechtigt, ich lege dir aber Nahe dich beispielsweise über das Engagement von Nestle in Moga (Indien) zu informieren, damit du siehst wie viele Unternehmen in Entwicklungsländern agieren können. Indien ist zwar kein Entwicklungsland mehr, aber als Nestle 1976 hinkam schon.
     
  12. 13. August 2011
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 13. April 2017
    AW: Kommunismus Kritik

    Unfug, denn es gibt keine Chancengleichheit auf der Welt, auch nicht in Sachen Bildung. Die Börsen werden längst vom Grosskapital kontrolliert, der Kleinanleger verliert fast immer und bitte versuche mir nicht das Gegenteil zu erzählen, dazu war ich zu lange in dem Geschäft.


    Woher kenne ich diese Sprüche bloss ...

    Selbstverständlich kann man das komplett umkrempeln. Diese halbseidenen Veränderungen, die du beschreibst sind ein Witz. Eine Zwei Klassen Medizin ist asozial und wird auch nur von asozialen Elementen in der Gesellschaft propagiert.


    Wie du richtig bemerkt hast lebe und arbeite ich nicht in Deutschland, aber genau das gibt mir gegenüber dem Otto Normalverbraucher einen Vorsprung. Insofern kannst du meine Ausführungen als "schwarz-weiss Malerei" bezeichnen oder auch als "Jammern auf hohem Niveau", das macht es aber noch lange nicht richtig. Bewege deinen "*****" in die Welt und schau dir an was dein Reichtum und Wohlstand in der Welt verursacht. DU (wir) bist (sind) der (die) Schmarotzer, der (die) auf Kosten des Rests der Welt lebt (leben).


    Und der Weihnachtsmann lebt am Nordpol.


    ...bei gleichzeitiger Ausbeutung der restlichen 80% der Weltbevölkerung. Dir mag das gefallen ich arbeite dem entgegen und ich werde jeden Schmarotzer jagen bis er begriffen hat, was für einen Unfug er redet.


    Im Gegensatz zu uns befindet sich Venezuela in der Anfangsphase seiner wirtschaftlichen Entwicklung. Wir machen im Moment grosse Schritte rückwärts. Sollte Venezuela sein Erdöl nur im Eigenbedarf nutzen reicht es wesentlich länger als 40 Jahre.


    Dann solltest du nicht mit Begriffen um dich werfen, die du offensichtlich nicht verstehst.


    Auch du wirst schon sehr bald lernen, was es heisst bei NULL anzufangen. Mal sehen wie dir das schmeckt, wenn es soweit ist.


    Dann ziehe diesen Vergleich doch gar nicht erst.


    Meinst du die Firma?


    NESTLE KINDERARBEIT UND KINDERHANDEL





    Das war ja wohl ein Eigentor.
     
  13. 13. August 2011
    AW: Kommunismus Kritik


    Ich spreche von Deutschland und nicht in der Welt. Aber mit dir verhält es sich immer gleich, wenn dir die Argumente für Deutschland ausgehen projizierst du einfach auf die ganze Welt. Wenn du den Unterschied zwischen real und nominal nicht kennst kann ich außerdem nichts dafü das du mein Beispiel nicht verstehst. Es belegt aber das das 1820 noch 85% der Weltbevölkerung an der Armutsgrenze lebten heute sind es nur noch 20%, Tendenz fallend!

    Nein kann man nicht weil man nie eine Mehrheit dafür bekommen wird. Auch der Arbeitslose erhält alles was er braucht, er muss sich eben um an das Beispiel anzuknüpfen nur mit einem 3-Bett Zimmer zufrieden geben, während der Großverdiener ein 1-Bett Zimmer erhält. Nach deinem Verständnis von Fairness wäre es auch Gerecht wenn ein Türke für den Fernseher XYZ 1500EUR bezahlt, der Deutsche aber nur 300EUR. Beide erhalten für ihren Beitrag die gleiche Leistung, wie in meinem Beispiel zur Gesundheitsvorsorge.

    Was soll ich dazu sagen, Hauptsache mir widersprochen, auch wenn meine Zuordnung der Besitzverhältnisse genau so sind wie beschrieben.



    Sie exportieren aber das meiste davon! Außerdem ist Wirtschaftswachstum wie Berg steigen. Wenn man von unten kommt (es ist noch recht flach) lässt sich viel ein ordentliches Wirtschaftswachstum generieren. Wenn bspw. die Chinesen 10% Wachstum machen und wir nur 2% sind wir vielleicht nominal schlechter aber wir bewegen uns auf einem ganz anderen Level und sind umgerechnet genauso gut. Gleiches gilt auch für Venezuela. Wenn sie sich nur auf ihrem Erdöl und der Landwirtschaft ausruhen wird's ein bitteres erwachen geben.


    Das ist immer das gleiche Geschwätz, ich könnte dir jetzt auch aufzeigen warum unsere Staatsverschuldung zwar nicht optimal aber bei weitem nicht so Schlimm ist wie immer behauptet wird. Ich hab Strophia und nobody schon drum gebeten und jetzt auch dich: Eigne dir ein ökonomisches Basiswissen an, ich hab keine Lust hier immer soweit ausholen zu müssen.

    Ich hab doch ganz klar Nestle geschrieben und nicht Barry Callebaut. Gleichwohl habe ich von Indien gesprochen und nicht von Afrika. Ich weiß nicht wie man das uminterpretieren kann.

    Nun gut es ist jetzt eben so dann poste ich es eben hier:

    Quelle: Harvard Business Manager, Januar 2007

    Wenn du noch nie was vom Shared Value gehört hast, dann zumindest jetzt.
     
  14. 13. August 2011
    AW: Kommunismus Kritik

    Und du brabbelst ständig von Globalisierung, globalisierter Welt und wie wichtig der Export angeblich ist und beschränkst dann doch deine durchweg dürftigen Kommentare nur auf Deutschland. Merkst du gar nicht wie lächerlich du dich machst?


    Du wirst schon erleben was passiert, wenn das System zusammenbricht, und was plötzlich alles doch geht.


    Deine Antwort war so dermassen naiv, mir viel einfach nichts Besseres ein.


    Was soll diese Dumm schwätzerei. Keiner von uns Dreien hat es nötig sich von dir sagen zu lassen, wir sollten uns ökonomisches Basiswissen zulegen. Hast du keine Argumente mehr, dass du uns in dieser Form persönlich angreifen musst? Deine Arroganz, die sich darin spiegelt, ist nicht nur unangebracht, sondern völlig grundlos, da du keinen von uns kennst. Zudem solltest du dich mal mit dem Thema Geldschöpfung bzw. dem Zinssystem beschäftigen. Das scheint im BWL/VWL Studium an dir vorbeigegangen zu sein.


    Natürlich ... Zulieferer unterliegen keinerlei Verantwortung und Nestle trägt dort ebenfalls keine Verantwortung. Man bist du lächerlich. Wird Zeit, dass diese kranken kapitalistischen Phantasien ausgerottet werden.
     
  15. 14. August 2011
    AW: Kommunismus Kritik

    Weil...? Es sind ja keine autoritären Modelle, die man verordnen könnte/sollte, sondern eher ein Aufzeigen von Möglichkeiten. Wüsste außerdem keine andere Möglichkeit etwa die Argumente von Mises gegen den Sozialismus zu widerlegen, da sie sich auf dem selben hohen Niveau befinden.
    Ob eine Kritik zutreffend ist, hängt nicht davon ab ob die Alternative was taugt. Davon abgesehen vertritt kein mir bekannter moderner Marxist eine komplette Verstaatlichung bzw. Zentrale Planwirtschaft. Was ist an meiner Problemanalyse falsch? Ist doch offensichtlich, dass den Kapitalisten die Arbeits- und Umweltbedingungen als bloßes Mittel dienen um den Profit zu erhöhen.
    Starke Gewerkschaften haben wir ganz sicher nicht angesichts der schlechtesten Lohnentwicklung in Europa und die Betriebsräte haben kaum etwas zu sagen. Wie das konkret aussieht müssen die Arbeiter selbst erarbeiten. In Venezuela hat sich das von erweiterter Mitbestimmung bis zur vollständigen Arbeiterselbstverwaltung der Unternehmen entwickelt.
    Die Medien haben selbstverständlich genauso eine Demokratisierung nötig. Wie diese gesellschaftliche Kontrolle aussieht ist genauso in Diskurs und Praxis zu erarbeiten, aber es gibt keine Alternative dazu, um zu verhindern, dass die einzelne Unternehmen von der Gesellschaft verselbstständigen - etwa in Umweltaspekten. Um nochmal das Beispiel Venezuela zu bemühen: In einem wichtigen Betrieb, der mittlerweile fast Modellcharakter hat, gab es in einer Übergangszeit eine Kombination aus Arbeiter- und Staatskontrolle, womit man die Finanzierung gesichert hatte bis die Selbstverwaltung vollständig aufgebaut war. Schließlich wurde die Mitsprache des Staates durch Delegierte der kommunalen Räte ersetzt, was sich wohl bewährt hat und nun diskutiert wird zu verallgemeinern. Hierzulande könnte man wohl mehr mit IT-Systemen arbeiten, Abstimmungen und Diskussionen per Internet z.B.
    Ja und? Das macht doch die Prozesse an der Basis kein Stück schlechter. Außerdem dient das nur als Beispiel für eine prozesshafte Revolution, weil es sonst historisch schlicht kein Beispiel gibt. Selbst wenn Venezuela scheitert, wäre es insofern ein "besseres Scheitern". Die Landwirtschaft wurde genau wie die Industrie jahrzehnte lang vernachlössigt, weil das alles in der Hand der Oligarchie war, die sich aber nicht um produktive Landwirtschaft und nationale Unabhängigkeit gekümmert hat, sondern sich lieber parasitär am Ölerlös bereichert hat. Jetzt wird das erst langsam enteignet und Kleinbauern übergeben.
    Kommunismus oder Sozialismus nach Marx gabs nicht und kann daher auch nicht gescheitert sein. Hab ich hier im Thread schon ausführlich erläutert. Ich denke auch, dass es einer Form von Wettbewerb bedarf, aber es ist die Frage ob um maximale Kapitalakkumulation auf Kosten von Umwelt, Arbeiter und Gesellschaft oder um Befriedigung der Bedürfnisse von Arbeitern und Gesellschaft. Die Menschen per kapitalistischen Wachstumszwang zu "Fortschritt" zwingen zu wollen ist genauso falsch wie ihnen per leninistischer Gleichmacherei und Staatsdiktat jeden Anreiz dafür zu nehmen.
    Effizient in welchem Sinne? Im Sinne kapitalistischer Verwertungslogik ist es tatsächlich uneffizient Rücksicht auf Arbeitsbedingungen und Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung zu nehmen. Für die Menschen ist das hingegen sehr effizient. Aber es stimmt, dass solche Unternehmen es international schwer haben mit Produkten zu konkurrieren, die durch Armutslöhne und Sklaverei-ähnlichen Arbeitsbedingungen hergestellt wurden. Das ist aber strategische Frage der Umsetzung, die von der theoretischen Diskussion strikt zu trennen ist.
    Langfristig muss Kommunismus genau wie der Kapitalismus heute global sein. Allerdings kann es nur national beginnen. Ein Zwischenschritt wäre es wie in Lateinamerika ein Bündnis verschiedener Links-Regierungen aufzubauen, um nicht von neoliberalen Freihandelszonen der USA oder Weltbank & IWF abzuhängen.
    Der Wohlstand ist erkauft durch unglaubliches Leid von Mensch und Umwelt und außerdem extrem ungleich verteilt. Es geht nicht um absoluten Wohlstand im Vergleich zu früher, sondern um den Fortschritt der ohne systematische Ausbeutung & Entmündigung möglich wäre. Menschen vergleichen sich nicht mit Bauern vor hunderten von Jahren sondern i.d.R. mit Menschen in ihrer Zeit und ihrer Umgebung.
     
  16. 15. August 2011
    AW: Kommunismus Kritik

    Nouriel Roubini 11.08.2011

     
  17. 16. August 2011
    AW: Kommunismus Kritik

    Du willst es einfach nicht kapieren oder? Ich argumentiere aus der Sicht von Deutschland d.h. Globalisierung, Export etc. spielt eine extrem wichtige Rolle. Du kommst her und nimmst den Standpunkt Utopia ein und versuchst so ziemlich alles ins Negative zu rücken zu. Gleichzeitig lebst du den deutschen Wohlstand und verteufelst wiederrum das meiste davon. Kein Land der Welt wird den weißen Ritter spielen.

    Richtig und es gibt keine Alternative zum jetzt! Je früher man sich das bewusst macht desto eher kann man sich überlegen was man am derzeitigen System verbessern kann. Deswegen auch mein Credo, Kapitalismus fairer und sozialer und damit gerechter zu gestalten.
    Solange ihr diese Tatsache aber nicht akzeptiert hat es auch keinen Sinn hier weiter zu diskutieren. Auch wenns wieder etwas arrogant klingen mag: Wie soll ich mich argumentativ aus der Realität mit eurem Wunschdenken auseinander setzen? Ich bin mir sicher dass, auch wenn ihr es euch vielleicht noch nicht eingestehen möchtet, ihr wisst dass es keine Alternative gibt. Der Westen wird nicht von heute auf morgen sagen, so jetzt gibt's ein Systemwechsel Kapitalismus ade. Ganz im Gegenteil, andere Ländern wie die BRICS stoßen hinzu. Russland als Hochburg des Sozialismus/Kommunismus wird immer kapitalistischer. Nach den BRICS kommen die NEXT11, wo mit Südafrika das erste Land des ärmsten Kontinents dabei ist.

    Venezuela werde ich in den nächsten Jahren auf dem Radar haben, speziell die Verwendung der Öleinnahmen und der Einstieg in den globalen Wettbewerb. Außerdem stellt sich auch die Frage ob das Land alles alleine stemmen möchte, denn mit der derzeitigen Haltung wird es schwierig ausländische Investoren zu gewinnen die für einen Wissens- und Technologietransfer sorgen. Im MERCOSUR den du angesprochen hast ist übrigens auch Brasilien, die aufgrund ihrer starken Binnennachfrage und den Wirtschaftsreformen durch Lula den Aufstieg geschafft haben. Sao Paulo ist die weltweit größte deutsche Industriestadt mit über 1000 Deutscher Unternehmen!

    Der kapitalistische Wachstumszwang den du angesprochen hast ist sicher auch für bestimmte Crash Phasen verantwortlich, aber gleichzeitig auch das Öl im Getriebe. Der Fortschritt an Technologie/Wissen/Effizienz/Effektivität sorgt auch dafür das Arbeitsbedingungen besser werden und gleichzeitig mit Umwelt und Ressourcen schonender gearbeitet wird. Das Nestle Beispiel in Moga zeigt außerdem was möglich ist d.h. Land/Bevölkerung als auch Unternehmen profitieren ? Shared Value!

    Da muss ich wiedersprechen. Sicherlich arbeiten Menschen für einen Hungerlohn.
    Aber und das ist entscheidend, unser Wohlstand basiert nicht überwiegend auf Kosten anderer, sondern größtenteils durch unserer eigener Hände Arbeit! Für das Elend in einigen Ländern sind diese häufig selbst verantwortlich, nicht der Westen trägt für alles die Schuld. Außerdem gibt es einen gewissen Entwicklungspfad, den man in China gut beobachten kann.
    Und es geht um den absoluten Wohlstand, denn der ist gerade durch den Fortschritt entstanden. Wenn statt 85% nur noch 20% in Armut leben ist das ein Fortschritt. Natürlich kann man vieles besser, fairer, sozialer und gerechter machen, aber dazu muss man sich mit Möglichkeiten auseinandersetzen die unter Einbezug der politischen/wirtschaftlichen/sozialen Lage auch realistisch sind.
     
  18. 16. August 2011
    AW: Kommunismus Kritik

    Und du scheinst unfähig zu sein, zu verstehen, dass man Deutschland nicht isoliert betrachten kann, und du kannst auch nicht einseitig nur auf nationaler Ebene diskutieren und gleichzeitig, wenn es dir in dein Argumentationsschema passt, wieder auf die internationale ausweichen. Deine Argumente wurden alle hier widerlegt. Du hältst krampfhaft an einem System fest, welches zum Scheitern verurteilt ist.

    Das ist einfach nur neokonservativer BS, sonst nichts. Du scheinst nicht zu begreifen, dass wir in einer Konzerndiktatur leben. Die Politik betreibt Bankensozialismus in Reinform und trotzdem glauben bestimmte "Nulpen" immer noch, dass wir in einer freien Gesellschaft leben, in der wir alles erreichen können.

    Dein Kapitalismus fährt gerade vor die Wand. Das System wird auch in Zukunft immer wieder vor die Wand fahren, sollte es weiter bestehen. Deine Ignoranz ist unbeschreiblich. Ich habe dich diverse Male darauf aufmerksam gemacht, dich doch mit den Themenbereichen Geldschöpfung und Zinsen zu beschäftigen. Beide Punkte vernachlässigst du in deiner Argumentation fahrlässig, obwohl genau diese die Probleme verursachen.

    Das ist arrogant. Im Übrigen ist deine Aussage, dass der Kapitalismus "verbessert" werden muss, mehr als nur Wunschdenken. Es funktioniert einfach nicht. Kapitalismus ist asozial und wird auch immer asozial bleiben, weil er das Ego des Menschen in den Vordergrund stellt und damit Gier, Geld, und Macht priorisiert. Wozu das führt haben wir in den letzten 70 Jahren erlebt und jeder der diesen neokonservativen Unfug weiter propagiert gehört bekämpft.

    Nein, dass denke ich nicht, und ich bin mir sicher N0b0dy ebenfalls nicht. Deine Intuition hat dich mal wieder getäuscht.

    Das bleibt abzuwarten.

    B rasil
    R ussia
    I ndi
    C hina
    S outh Africa

    Südafrika zählt nicht zu den NEXT 11 sondern bereits zu den BRICS. Dein Wissen ist veraltet.


    Noch mal, du kannst das von dir als Heilbringer bezeichnete kapitalistische System nicht verändern, ohne den Prozess der Geldschöpfung zu reformieren bzw. Zinsen abzuschaffen.

    Im Übrigen wird dich die nahe Zukunft Lügen strafen. Wieder ein BWL Student dessen "feuchte Träume" zerplatzen.



    ------------------------------------------------------------------------------------------


    Du solltest mal die folgenden Bücher lesen:

    John Perkins - Bekenntnisse eines Economic Hit Man: Unterwegs im Dienst der
    Wirtschaftsmafia

    Confessions of an Economic Hit Man: Amazon.de: John Perkins: Fremdsprachige Bücher


    Peter König - Implosion

    Implosion: An Economic Thriller about War, Environmental Destruction and Corporate Greed: Amazon.de: Peter Koenig: Fremdsprachige Bücher
     
  19. 20. August 2011
    AW: Kommunismus Kritik

    Ja genau, vollkommen richtig. Geld hat ein Haltbarkeitsdatum. Nämlich cirka 80 Jahre. Die letzte westliche "Weltwirtschaftskrise" anfang der 1930. 80 Jahre sind vergangen. Und was haben wir? Wieder Weltwirtschaftskrise. Was glaub ihr warum vor 10 Jahren der Euro eingeführt wurde? Damit Europa in einem Pott zusammen absäuft und die "Weltwährung" etabliert wird.

    Die nächste war Anfang der Dreißiger Jahre(Börsencrash).

    Und was lesen wir heute? Kalifornien kann seine Beamten nicht bezahlen. Die USA sind pleite. Südeuropa ist pleite und der Rest Europas mehr oder weniger auch.

    Es ist gal was Sarkotzy und Merkel und wer auch immer irgendwas beschließt. Leute, das Haltbarkeitsdartum wurde erreicht. Mann kann jetzt noch mehr drucken und drucken. Aber irgendwann wird meine Tapete wertvoller sein als die Scheine die ich habe.Und der Tag wird auch kommen wo ich mich entscheiden muss ob ich Grillkohle verheitze oder Geldscheine.

    Gibt bei Youtube "Fabian Geld" ein. Dann versteht ihr was Geld eigentlich ist. Wurde ja nie in der Schule diskutiert, oder?
     
  20. 28. August 2011
    AW: Kommunismus Kritik

    Da es oft vorkommt, dass Menschen mit völlig falschen Vorstellungen vom Kommunismus und seiner Intention in diesen Thread kommen und entsprechende Beiträge posten, ein kurzer Auszug darüber, was der Kommunismus und Kritische Theorie wollen:

     
  21. 29. August 2011
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. April 2017
    aW: Kommunismus Kritik

    @Kritiker: ah, Grigat.
    Dem Zitat ist im wesentlichen nur zuzustimmen. Leider issa immernoch ein antideutscher - wenn wohl auch einer der reflektiertesten. Die Idee mit dem "Communismus" gefällt mir langsam immer mehr. Raul Zelik schlägt das in seinem neusten Buch mit Bezug auf die Pariser Commune auch vor. Ein weiterer Bezug wäre das englische "Commons", wozu es auf deutsch eigentlich kaum ne vernünftige Übersetzung gibt, am ehesten Gemeingut.
    Die These es gäbe keine alternative begründest du damit, dass sie nicht von heute auf morgen umsetzbar ist? Das hat nicht mal ansatzweise etwas damit zu tun. außerdem hab ich doch schon x-fach erklärt, dass die Verbesserung am System eben nicht der Entwicklung einer alternative widerspricht, sondern Hand in Hand gehen kann. ansätze wie Förderung von Genossenschaften und erweiterter Mitbestimmung im Betrieb weisen auf die Möglichkeit umfassender Wirtschaftsdemokratie resp. arbeiterselbstverwaltung hin und sind gleichzeitig konkrete Verbesserungen. Mir scheint du siehst die Ursachenanalyse ein, aber meinst es gäbe keine alternative, richtig? Erklär mir doch bitte, WIESO keine alternative möglich sein soll - und zwar bitte theoretisch und nicht wieder auf eine Strategiedebatte ausweichen.
    Dass die Krisen gerade durch ihre Destruktivität ein reinigendes Moment haben ist Konsens unter Marxisten. Das ist ja gerade die Kritik, dass dieses System durch den Herdentrieb der unkoordinierten Investitionsnachfrage periodische Krisen bentötigt um halbwegs zu funktionieren. Dein technologischer Fortschrittsdeterminismus erinnert an manche Leninisten, ist aber reiner Unsinn. Die ganze *******rbeit ist nicht verschwunden, sie wurde vor allem verlagert in Billiglohnländer, wo der Fortschritt teilweise sogar verhindert wird, weil die arbeitskräfte durch ausbeutung billiger als Maschinen sind. aber auch in unseren Breiten haben sich die abreitsbedingungen durch die schwachen Gewerkschaften und die neoliberale Deregulierungspolitik massiv verschlechtert - trotz enormer Innovationen. auch für die angebliche Verbesserung was die achtung der Umwelt angeht fehlt jede theoretische oder praktische Begründung. Einzelbeispiele sind für Langzeitentwicklungen und allgemeine Tendenzen von Strukturen übrigens absolut unnütz. Wenn im Sinne der Kapitalverwertung die Umwelt effizienter genutzt wird, dann heißt das eine effizientere ausbeutung. Was die neuen Methoden (wie man z.B. mehr Ressourcen in der gleichen Zeit fördern kann oder den entstehenden Müll billiger entsorgen kann) für die Umwelt bedeuten ist dem Unternehmen vollkommen egal. Beispiele von Gebieten, die durch Ölförderung verseucht wurden oder wo Giftmüll "effizient" im Meer versenkt wurde kann sich jeder selbst ergoogeln.
    There is no free will.[1] ergo ist "Selbstverantwortlichkeit" auch keine Erklärung der Sache. Woran die armut der "dritten Welt" liegt, hab ich hier mal erläutert. Niemand bestreitet, dass der Kapitalismus Fortschritte gebracht hat, aber... ach das liest du am besten im Beitrag von Kritiker nach.
     
  22. Video Script

    Videos zum Themenbereich

    * gefundene Videos auf YouTube, anhand der Überschrift.