Kurkuma: Gewürz und Heilmittel

Kurkuma ist ein tiefgoldenes, wunderbares Gewürz, das nicht nur leckere Gerichte verleiht, sondern auch zahlreiche gesundheitliche Vorteile bietet. Es wird schon seit Jahrhunderten als Heilmittel eingesetzt und hat sogar entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften. In diesem Artikel werden alle wichtigen Aspekte rund um Kurkuma erläutert, von der richtigen Dosierung bis hin zur Haltbarkeit. So kannst du dieses Gewürz nicht nur in vollen Zügen genießen, sondern auch sicherstellen, dass es deinem Körper gut tut.

Kurkuma: Gewürz und Heilmittel

29. Mai 2017     Kategorie: Ratgeber & Wissen

Das auch Gelbwurz genannte Gewürz enthält den Farbstoff Curcumin, dieser verleiht dem Kurkuma seine gelbe Farbe. Aber nicht nur das Aroma und die Farbe sind tolle Eigenschaften: Das Cucumin festigt die Zellmembranen und erhöht damit ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Erregern. Die Curcuminmoleküle bauen sich demnach in die Zellmembranen ein und stabilisieren diese, berichten die Wissenschaftler von der Universität Michigan.

Zahlreiche weitere Studien belegen die vielfältige Wirkung des Farbstoffes Curcumin: Er wirkt unter anderem antimikrobiell, senkt den Cholesterinspiegel, wirkt Entzündungen entgegen und beugt Krebs vor. Bislang war jedoch unklar, wie genau das Kurkuma seine Wirkung entfaltet. Wissenschaftler waren lange Ratlos wie es auch Proteine beeinflusst, die gar keine spezifischen Rezeptoren für Curcumin besitzen.

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Kurkuma – Das Superfood für Gesundheit und Küche

Mit Hilfe eines Kernresonanzspektroskopie (NMR) konnten die Wissenschaftler nun genaueres herausfinden. Mit dem NMR-Spektrometer ist es möglich, einzelne Atome und deren Wechselwirkungen mit benachbarten Atomen zu beobachten. Dabei bestätigte sich die Vermutung der Wissenschaftler: Das Curcumin beeinflusst die physikalischen Eigenschaften der Zellmembran, indem es in die Doppellipidschichten eindringt. Im Gegensatz zu gesunden Zellen wirkt Curcumin auf Tumorzellen jedoch nicht stabilisierend, sondern macht die Membranen durchlässiger und schädigt so den Krebs.

Kurkumapulver ist ein sehr altes Heilmittel und ist Bestandteil zahlreicher Gewürzmischungen und Rezepte. In der traditionellen chinesischen und indischen Medizin sowie in heiligen Schriften des Hinduismus erwähnt, wird es bereits seit 4.000 Jahren als Medizin verwendet.

Es gibt viele Studien welche die vielfältigen Wirkungen von Kurkuma zeigen.


Studien zur Wirkung von Curcumin bei Krebs


  • Das Asian Pacific Journal of Cancer Prevention hat 2013 eine umfangreiche Studie veröffentlicht, die die krebshemmenden Eigenschaften von Kurkuma belegt. Vor allem Leberkrebs kann mit Kurkuma vorgebeugt werden.
  • Eine Studie aus dem Jahr 2007 war bereits zu vergleichbaren Ergebnissen gelangt und wurde damals im Magazin Liver International abgedruckt. Auch bei der Therapie von Eierstock- und Lungenkrebs soll Curcumin wichtige Funktionen übernehmen können.
  • 2008 bestätigt eine Studie der National Yang-Ming University, dass sich Lungenkrebszellen mit der Einnahme der Substanz Curcumin weniger schnell verbreiten.
  • 2010 veröffentlicht das Journal of Ovarian Research Ergebnisse, die sich für den Einsatz von Curcumin in der Krebstherapie aussprechen.

Quelle: Dose-escalation and pharmacokinetic study of nanoparticle curcumin, a potential anticancer agent


Studie in Bezug auf Alzheimer


Bei der Prüfung dreier unabhängiger Fallstudien von Alzheimertherapie zeigte sich, dass das Curcumin in Kurkuma den Demenz-Effekten von Alzheimer entgegenwirken kann. Zwei der Studienteilnehmer erkannten am Ende der Behandlung sogar ihre Familie wieder, die sie aufgrund ihrer Erkrankung zuvor nicht mehr zuordnen konnten. Vor allem die entgiftende, antioxidative und entzündungshemmende Wirkung des Stoffes soll mit der beobachteten Steigerung der Gedächtnisleistung in Zusammenhang stehen. Diese Ergebnisse passen zur vorausgegangenen Beobachtung, dass Alzheimer im südostasiatischen Raum deutlich seltener auftritt, wo Kurkuma zur traditionellen Küche gehört.

Quelle: Effects of turmeric on Alzheimer's disease with behavioral and psychological symptoms of dementia


Kurkuma hilft bei Verdauungsbeschwerden


In einer US amerikanischen Studie, die im Juni2014 in der US National Library of Medicine veröffentlicht wurde, kamen die Autoren zu dem Schluss, dass Curcumin großes Potential für die Behandlung von Krankheiten des Verdauungstraktes hat. Besonders bei der Behandlung entzündlicher Prozesse im Magen-Darm-Trakt wie bei der Magenschleimhautentzündung sowie der Behandlung bei Leberfibrose zeigen sich positive Ergebnisse.

Quelle: Efficacy of turmeric in the treatment of digestive disorders: a systematic review and meta-analysis protocol


Studie zeigt auch Wirkung von Gelbwurz beim Abnehmen


Der Abnehmeffekte bei adipösen Personen sollte im Vergleich zu einer Behandlung mit Phosphatidylserin, einem Phospholipid um fast 5% höher liegen.

Quelle: Potential role of bioavailable curcumin in weight loss and omental adipose tissue decrease - PubMed - NCBI


Studie zeigt die Senkung des Cholesterinspiegels


Die cholesterinsenkenden Eigenschaften von Curcumin wurden in einer Vielzahl unterschiedlicher Studien erwiesen. In einer klinischen Studie aus Thailand verabreichte man den Studienteilnehmern eine Woche nur 500 Milligramm Curcumin und erreichte schon mit dieser geringen Dosierung eine Senkung des Cholesterinspiegels. In weiteren Studien wurde die lipidsenkenden Eigenschaften des Stoffes bestätigt.

Quellen: The effect of curcumin on lipid level in patients with acute coronary syndrome. - PubMed - NCBI
Effects of curcumin on HDL functionality - PubMed


Studie zu Arthrose und Arthritis-Behandlung mit Kurkuma


Die entzündungshemmende Wirkung von Curcumin hat sich in mehreren Studien als hilfreich gegen Arthritiserkrankungen erwiesen. Den Studienergebnissen zufolge zeigt sich für die Studienteilnehmer der Curcumin-Gruppe eine deutliche Verbesserung nach allen Kriterien. Die Substanz stellt sich gegen Arthritis damit sogar als effektiver heraus, als die Gabe des traditionellen Medikaments.

Link zur Studie: A complex of curcumin and phosphatidylcholine is effective in reducing the symptoms of ostearthritis.

Link zur veröffentlichten Studie: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5036591/


Studie in Bezug auf Rheuma


Die Ergebnisse der Studie wurden am 2012 in der US National Library of Medicine veröffentlicht. Die Gruppe, die ausschließlich mit Curcumin behandelt wurde, zeigte in der Beurteilung signifikant bessere Fortschritte als die beiden Diclofenac-Gruppen. Darüber hinaus zeigte sich, dass bei keinem Patienten der Curcumin-Gruppe unerwünschte Nebenwirkungen auftraten.
Quelle: pilot study to assess the efficacy and safety of curcumin in patients with active rheumatoid arthritis. - PubMed - NCBI


Studie zu hohen Blutzucker (Diabetes)


Curcumin soll einen positiven Einfluss bei der Behandlung von Zuckererkrankung haben. [...] So soll die Substanz vor allem die Insulinresistenz verzögern können.
Ganze Studie lesen: Potential role of curcumin phytosome (Meriva) in controlling the evolution of diabetic microangiopathy. - NCBI


Studie zeigt unterstützende Wirkung bei Gallen- und Leber-Beschwerden:
Curcumin attenuated paracetamol overdose induced hepatitis. - PubMed - NCBI

Auch wenn viele Studien noch deutlich mehr Forschungen und Belege benötigen zeigt sich ein rundum positiver Effekt von Kurkuma auf die Gesundheit. Es kann also nur gut sein, es als Curry oder Gewürz zu verwenden. Es reicht völlig aus es in kleineren Mengen zu verwenden, denn die Studien zeigen, dass die Wirkung sich schon bei sehr kleiner Dosis entfaltet. Somit sind oft angepriesene Nahrungsergänzungen in hochdosierter Pillenform unsinnig. Es reicht aus sich gesund zu ernähren und auf natürlichem Wege die Kräuter und Heilmittel der Natur zu nutzen.


Wie viel Kurkuma pro Tag ist gesund?


Es gibt keine universelle Antwort auf diese Frage, da jeder Körper anders ist. Experten empfehlen jedoch eine tägliche Dosis von etwa 3000 Milligramm, um von den gesundheitlichen Vorteilen zu profitieren.

Es ist jedoch wichtig, die empfohlene Dosis nicht zu überschreiten, da es sonst zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen kann.

Wie lange ist Kurkuma haltbar?


Unter normalen Umständen beträgt die Haltbarkeit von Kurkuma etwa zwei bis drei Jahre. Es ist jedoch wichtig, das Pulver richtig zu lagern, um seine Qualität und seinen Geschmack zu bewahren.

Bewahre dein Kurkuma am besten an einem kühlen und trockenen Ort auf und achte darauf, das Verfallsdatum im Auge zu behalten.

Tipps zur Einnahme von Kurkuma


Um die Bioverfügbarkeit von Kurkuma zu erhöhen, empfiehlt es sich, es mit Fett oder Piperin zu kombinieren. Du kannst zum Beispiel ein Kräuteröl mit Kurkuma herstellen oder deine Mahlzeiten mit Kurkuma und etwas Kokosöl oder Olivenöl würzen. Eine goldene Milch aus warmer Milch oder Pflanzenmilch mit Kurkuma, Pfeffer und gesunden Fetten ist ebenfalls eine köstliche Möglichkeit, um von den gesundheitlichen Vorteilen zu profitieren.

Es ist jedoch wichtig, hochwertiges und biologisches Kurkuma-Pulver zu verwenden und abwechslungsreiche Mahlzeiten zu sich zu nehmen, die nicht ausschließlich aus Kurkuma bestehen.

Nachteile und Risiken von Kurkuma


Obwohl Kurkuma als Superfood gilt, gibt es auch Nachteile und Risiken, die berücksichtigt werden sollten.

  • Schwangere oder stillende Mütter sowie Kinder sollten auf Kurkuma verzichten, da es keine wissenschaftlichen Belege zur Wirkungsweise für diese Gruppen gibt.
  • Eine Überdosierung von Kurkuma kann ebenfalls zu unerwünschten Nebenwirkungen führen, wie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall. Es ist daher wichtig, sich an die empfohlene Tagesdosis (3000 Milligramm) zu halten.
  • Wenn du Medikamente einnimmst, solltest du vor der Einnahme von Kurkuma Rücksprache mit einem Arzt halten, da es zu Wechselwirkungen kommen kann.


Schlussworte
Kurkuma ist ein wunderbares Gewürz mit zahlreichen gesundheitlichen Vorteilen. Indem du ein paar einfache Tipps zur Einnahme befolgst und die richtige Dosierung einhältst, kannst du das volle Potenzial dieses traditionellen Heilmittels nutzen. Sofern es individuell gut vertragen wird.
 

Kommentare

#2 11. Juni 2023
Aktuell auch wieder Interessant. Da immer mehr Menschen an Long-Covid leiden, was wohl etwas mit den Mastzellen zu tun hat, eine Ergänzung:

(Hier eine Liste mit Histaminlibaratoren und verträglichen Lebensmitteln bei Histaminintolleranz: https://www.mastzellaktivierung.info/downloads/foodlist/11_FoodList_DE_alphabetisch_mitKat.pdf )

Kurkuma und seine Histamin senkenden Eigenschaften


Diese Frage beschäftigt viele Menschen, die unter Allergien leiden und nach natürlichen Alternativen suchen, um ihre Symptome zu lindern. Tatsächlich gibt es einige vielversprechende Erkenntnisse, die darauf hindeuten, dass Kurkuma und dessen Wirkstoff Curcumin tatsächlich Histamin senkende Eigenschaften haben könnten.

Histamin ist ein Botenstoff, der vom Körper freigesetzt wird, wenn er auf allergische oder entzündliche Reize reagiert. Es führt zu unangenehmen Symptomen wie Juckreiz, Hautausschlägen, Schwellungen, Atembeschwerden und sogar schweren Anaphylaxie-Anfällen. Histamin wird von Mastzellen freigesetzt, die im gesamten Körper vorkommen. Mastzellen haben spezielle Rezeptoren auf ihrer Oberfläche, die bei Kontakt mit allergieauslösenden Stoffen wie Pollen, Staub oder bestimmten Nahrungsmitteln aktiviert werden. Dies führt zur Freisetzung von Histamin und anderen Entzündungsreaktionen.

In einem gesunden Körper ist die Mastzellaktivierung ein normales und notwendiges Ereignis, um uns vor Gefahren zu schützen. Bei Menschen mit Mastzellaktivierungssyndrom (MCAS) ist diese Reaktion jedoch überempfindlich und kann bei geringen Reizen ausgelöst werden. Dies führt zu einer chronischen Überproduktion von Histamin und anderen Entzündungsmediatoren, die zu einer Vielzahl von schweren Symptomen führen können.

Kurkuma und Curcumin als mögliche Histamin senkende Mittel


Kurkuma ist eine Pflanze, die zur Familie der Ingwergewächse gehört und seit Jahrhunderten in der ayurvedischen Medizin verwendet wird, um Entzündungen zu lindern und den Körper zu stärken. Der Wirkstoff Curcumin, der der Pflanze ihre gelbe Farbe verleiht, wurde als potenzielles entzündungshemmendes, antioxidatives und sogar krebsbekämpfendes Mittel untersucht. In letzter Zeit wird auch vermehrt über seine möglichen histamin senkenden Eigenschaften diskutiert.

Es wurden einige in-vitro-Studien durchgeführt, die darauf hindeuten, dass Kurkuma und Curcumin die Freisetzung von Histamin aus Mastzellen hemmen können. Eine japanische Studie aus dem Jahr 2004 untersuchte die Wirkung von Curcumin auf Mastzellen, die aus dem menschlichen Blut isoliert wurden. Die Forscher fanden heraus, dass Curcumin die Freisetzung von Histamin aus diesen Mastzellen hemmen konnte. Eine andere Studie aus dem Jahr 2010 ergab ähnliche Ergebnisse. Die Forscher behandelten Mastzellen mit Curcumin und stellten fest, dass dies die Sekretion von Histamin und anderen Entzündungsmediatoren senkte.

Diese in-vitro-Studien sind vielversprechend und deuten darauf hin, dass Kurkuma und Curcumin eine natürliche Alternative zu herkömmlichen Antihistaminika sein könnten. Es wurden jedoch noch keine klinischen Studien durchgeführt, um diese Ergebnisse zu bestätigen. Es ist auch unklar, ob Kurkuma und Curcumin bei allen Arten von Allergien und in allen Fällen von MCAS wirksam sind.

Fazit
Kurkuma und Curcumin haben vielversprechende histamin senkende Eigenschaften gezeigt, die auf die Hemmung der Freisetzung von Histamin aus Mastzellen zurückzuführen sind. Es gibt jedoch noch viel zu tun, um diese Ergebnisse zu bestätigen und die Wirksamkeit von Kurkuma und Curcumin bei der Behandlung von Allergien und MCAS zu bestimmen. Wenn Sie an einer Allergie oder MCAS leiden, wenden Sie sich am besten an einen Arzt oder Allergiker, bevor Sie Kurkuma oder Curcumin einnehmen oder einer Kurkuma-basierten Ernährung folgen.