Kurkuma kann laut Studie genauso wirksam bei Sodbrennen wie Apothekenmedikamente sein

Nach einigen vielversprechenden Laborergebnissen führten Wissenschaftler aus Thailand, darunter medizinische Forscher der Chulalongkorn-Universität und verschiedener Krankenhäuser, zwischen 2019 und 2021 eine randomisierte, doppelblinde kontrollierte Studie durch, um die Wirksamkeit von Kurkuma nachzuweisen.

Eine Studie aus dem Jahr 2019 zeigte, wie Curcumin - der aktive Bestandteil in Kurkuma - in vivo einen Schutzmechanismus in der Speiseröhre ermöglicht, der Sodbrennen lindert und die natürliche Behandlung mit dem Protonenpumpenhemmer (PPI) Lansoprazol vergleichbar macht.

Die neueste Forschung testete diese Hypothese nun erneut mit Curcumin und einem anderen PPI, Omeprazol, an 206 Patienten im Alter von 18-70 Jahren mit wiederkehrenden Magenverstimmungen (funktioneller Dyspepsie). Omeprazol, das oft als Prilosec und Losec vermarktet wird, ist eine beliebte Behandlung für gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD). Die Langzeitanwendung von PPIs wird jedoch zunehmend abgeraten, da diese Medikamente mit einem erhöhten Risiko für Infektionen, Knochenbrüchen und sogar Demenz in Verbindung gebracht werden.

Curcumin wird aus den unterirdischen Wurzelstöcken der mehrjährigen Kurkuma-Pflanze (Curcuma longa) gewonnen, die zur Familie der Ingwergewächse (Zingiberaceae) gehört. Ähnlich wie Ingwer wird es seit mehr als 4.000 Jahren in der ayurvedischen (indischen) und chinesischen Medizin eingesetzt und soll alles von Arthritis bis Atemwegsinfektionen behandeln.

In der neuesten Studie wurden die Teilnehmer in drei Gruppen aufgeteilt: eine erhielt Kurkuma (zweimal täglich zwei große Kapseln mit 250 mg Curcumin, plus täglich eine kleine Placebokapsel); eine erhielt Omeprazol (viermal täglich zwei große Placebokapseln, plus täglich eine kleine PPI-Kapsel); und die dritte Gruppe befolgte das gleiche Behandlungsschema mit zweimal täglich zwei großen Curcumin-Kapseln und der kleinen PPI-Pille.

Nach 28 und 56 Tagen wurden die verbleibenden 151 Teilnehmer (20 in der Kurkuma-Gruppe, 19 in der Omeprazol-Gruppe und 16, die beide Behandlungen erhielten) anhand der Schwere der Dyspepsie-Bewertung (SODA) untersucht. Die SODA-Methode testet die Linderung von Symptomen wie Schmerzen, Brennen, Blähungen, Gas und Übelkeit bei Dyspepsie.

In der Mitte der Studie hatten sowohl die Kurkuma- oder Kombinationsbehandlungen als auch die alleinige PPI fast die gleiche Punktzahl für alle Symptome (−2,22, −2,32 bzw. −2,31), außer für Schmerzen, bei denen Omeprazol etwas besser abschnitt (−4,83, −5,46 bzw. −6,22). Nach 56 Tagen war die Schmerzpunktzahl ähnlich (−7,19, −8,07 bzw. −8,85), aber erneut schnitt Kurkuma am besten bei der Linderung der anderen Symptome ab (−4,09, −4,12 bzw. −3,71).

Es ist nicht das erste Mal, dass Kurkuma mit der Linderung von Magen-Darm-Entzündungen in Verbindung gebracht wird. Eine Studie eines anderen Forscherteams im Mai 2023 stellte fest, dass Curcumin-Supplementierung aufgrund ihrer antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften mit Gewichtsverlust und anderen positiven Stoffwechselergebnissen in Verbindung gebracht wurde. Auch für Augenbehandlungen und Wundheilung wurde Kurkuma bereits erforscht.

Keiner der Teilnehmer der Dyspepsie-Studie berichtete von schwerwiegenden Nebenwirkungen. Die Forscher stellten jedoch fest, dass einige Teilnehmer, die Curcumin einnahmen, leichte Beeinträchtigungen der Leberfunktion aufwiesen, obwohl dies nicht statistisch signifikant war. In letzter Zeit wurde die Einnahme von Curcumin mit Leberschädigungen in Verbindung gebracht. Obwohl dies selten ist, sollten Verbraucher auf das Risiko achten, da in diesem Jahr Fälle in den USA und Australien aufgetreten sind.

Obwohl die Ergebnisse der Studie vielversprechend sind, sind weitere Forschungen zur Sicherheit und Wirksamkeit erforderlich, um mögliche kommerzielle Anwendungen zu ermöglichen. Dennoch betonen die Forscher, dass "die neuen Erkenntnisse aus unserer Studie eine Überlegung von Curcumin in der klinischen Praxis rechtfertigen können".

Quelle:
Kongkam P, Khongkha W, Lopimpisuth C, et al
Curcumin and proton pump inhibitors for functional dyspepsia: a randomised, double blind controlled trial
BMJ Evidence-Based Medicine Published Online First: 11 September 2023. doi: 10.1136/bmjebm-2022-112231