#1 29. November 2011 Macht ein eigenes CMS überhaupt noch Sinn? Hallo, ich bin seit einiger Zeit PHP-Entwickler und habe auch schon kleinere Websites für Kunden realisiert. Nun möchte ich das ganze endlich professionalisieren, um einen richtigen Nebenerwerb damit zu erhalten. Die Frage, die sich mir jetzt am Anfang allerdings stellt: Lohnt es sich, ein eigenes CMS zu entwickeln, oder macht es im Endeffekt mehr Sinn, auf eines der großen zurückzugreifen und selbst dann AddOns/Plugins zu schreiben? Ich habe bisher noch nicht viel mit MVC gearbeitet, weshalb ich die Aufgabe, ein eigenes CMS zu entwickeln, auch damit verbinde, mich endlich intensiv mit der Materie auseinanderzusetzen. Ich hätte außerdem finanziell die Möglichkeit, noch ein oder zwei andere Programmierer ins Boot zu holen, um den Kern zu schreiben, damit es nicht 08/15-Software ist und auch gewisse Standards erfüllt. Vorteil davon wäre, dass ich es problemlos selbst warten kann, da ich ja mit dem Code vertraut bin und auch schnell AddOns/Plugins, je nach extravagantem Wunsch eines Kunden, schreiben kann. Am Anfang möchte ich vor allem versuchen, kleinere Unternehmen anzusprechen, die ihre Präsenz als "Schaufenster" sehen, also nicht viel Interaktion des CMS mit anderen (Intranet-)Systemen verlangen. Der Vorteil eines anderen CMS liegt klar auf der Hand: Ich "verschwende" keine Zeit, das Rad erneut zu erfinden. Allerdings müsste ich mich dann natürlich erstmal in das jeweilige CMS einarbeiten. Ich habe bisher das meiste selbst entwickelt, da ich mich damit einfach flexibler gefühlt habe, aber lohnt sich das heutzutage überhaupt noch? LG pow + Multi-Zitat Zitieren
#2 29. November 2011 Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. April 2017 AW: Macht ein eigenes CMS überhaupt noch Sinn? Ist wie diese Frage: PHP: Framework oder nicht ? - RR : Board [/ URL ] Nur paar Gedanken : - Eigenes CMS ist viel Arbeit die u . U . nicht ausreichend entlohnt wird - Fertige CMS sind oft bekannt und beliebt ( es fragen gewisse Kunden gezielt nach Typo , da es ja so schön "Enterprise" ist ) - Du kannst bei deiner Eigenentwicklung die Nutzerinteressen und die Handhabung besser beachten ( es gibt sehr komplexe CMS wo du viel "Nachschulung" hast ) - Eventuell veralten deine AddOns für ein CMS ( welches es schon gibt ) oder wenn du grundlegende Dinge änderst , ist es beim nächsten Update eventuell weg - Bugs wirst du bei beiden Varianten haben , jedoch wird man diese bei einem öffentlichen CMS schneller finden und fixen ( bei deiner Eigenentwicklung musst du die selber finden / Glück haben ) - Bei deinem eigenen CMS hast du mehr Freiraum , du kannst besondere Features schon "von Haus" einbauen Ja .. nur meine 20cent . Mal sehen was die anderen sagen . Nachtrag : - Externe Entwickler mögen das öffentliche CMS schon beherrschen und sich nicht deinem CMS anpassen - Long Term Support ??!? + Multi-Zitat Zitieren
#3 29. November 2011 AW: Macht ein eigenes CMS überhaupt noch Sinn? Wenn du sagst die Zielgruppe die du ansprechen möchtest sind mehr oder weniger 1-Mann-Betriebe dann finde ich steht dem eigenen CMS nichts entgegen. Jedoch würde ich eher vorschlagen dir die Mühe zu machen und dich in eines der großen "CM-Systeme" einzuarbeiten. Vorteile die ich dort sehen: - Zugriff auf ein großes Arsenal von Plugins und Modulen die zum Teil auch regelmäßig gewartet werden (= Du kannst dem Kunden ein günstigeres Angebot machen = Konkurenzfähig) - Natürlich die enorme Zeitersparnis, denn die Planung eines durchdachten CM-Systems mit Erweiterungsmöglichkeiten Bedarf mehr an Know-How als für das Coden an sich. - Du kannst bei "viel Betrieb" auch mal Jobs "outsourcen" - Ist zwar nicht die feine Art, aber immer noch besser als (Stamm)-Kunden sagen zu müssen: "Ne momentan bin ich zu beschäftigt" Nachteile die ich sehe: - Sicherheitslücken in Plugins oder gar dem CMS werden zumeist öffentlich, was Angreifern natürlich Tür und Tor öffnen kann [Jedoch müsste natürlich auch dein eigenes CMS sicher sein!] Eigentlich sehe ich sogar noch weitere Vorteile, will jetzt nicht alle aufschreiben. Ich würde wirklcih dazu raten ein öffentlich kostenlos verfügbares CMS zu benutzen. // E: Ich seh grade das ich im wesentlichen bloß ein paar Punkte von theQuest aufgegriffen habe - Naja... Vielleicht hilfts trotzdem + Multi-Zitat Zitieren
#4 29. November 2011 AW: Macht ein eigenes CMS überhaupt noch Sinn? stell dir folgende fragen: - kann ich ein großes projekt managen? - hab ich die notwendigen kenntisse in projekt-architektur? - hab ich die zeit mich mit der materie zu beschäftigen? - habe ich das nötige know-how? (verschiedene umgebungen, schutz vor xss/lfi/rfi etc.) - welche finanziellen vorteile habe ich dadurch? - welche vorteile haben meine kunden dadurch? - was kann ich besser machen? ich hatte für kleine kunden ebenfalls ein eigenes cms erstellt (seiten anlegen/bearbeiten, menüs usw.) und bin damit lange zeit gut gefahren. heute verwende ich wordpress, weil es einfach schneller geht und es nen haufen an fertigen plugins gibt. ... auch wenn ein blick in die php-quelltexte übelkeit hervorruft. + Multi-Zitat Zitieren
#5 29. November 2011 AW: Macht ein eigenes CMS überhaupt noch Sinn? Danke für eure Antworten. Werde wohl auf ein nicht selbst geschriebenes CMS umsteigen, die Punkte sprechen ja für sich. Hatte bloß etwas "Angst", weil ich bisher quasi alles selbst geschrieben habe. Aber Zeit ist Geld und mit Typo, WP, ... gibt es ja gute Grundlagen + Multi-Zitat Zitieren
#6 29. November 2011 AW: Macht ein eigenes CMS überhaupt noch Sinn? Ich kann mich den anderen nur anschliesen. Ein eigenes CMS für Kunden macht nur Sinn, wenn du selbst schon Mitarbeiter hast die ständig an dem CMS weiterarbeiten und du somit Langzeitsupport bieten kannst. Dann würde dein CMS auch für ein eigenes Qualitätssiegel stehen. + Multi-Zitat Zitieren
#7 29. November 2011 Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. April 2017 AW: Macht ein eigenes CMS überhaupt noch Sinn? hi, ich lerne etwas indem ich mir aufgaben stelle und versuche diese zu lösen, egal wie der weg dorthin aussieht. so ging es step by step... html -> flash -> statisch -> dynamisch -> php ich hab mir typo3 und damals contenido (gibt's das noch?) angesehen. da war mir klar, ich muss was eigenes machen. grund: bedienung ist ne katastrophe und ich hatte meine eigene vorstellung wie man eine seite pflegen soll. (das hat sich bewahrheitet und habe ein recht einfache lösung und für leien sehr verständliches system umgesetzt.) also ran an den speck und ein eigenes cm-system machen. seit 6 jahren bin ich nun schon dran und entwickle daran rum. hauptsächlich biete ich das system an, da wie du schon sagst, dir alles vertaut ist und du speziell auf wünsche reagieren kannst (sicher andere systeme auch). aber irgendwie ist es immer eine herausvorderung neue module/plugins, oder was auch immer, zu entwickeln ohne auf das zu setzen, was es als open source so gibt und "andere" gemacht haben. das bringt mich weiter, da es keinen stillstand beim lernen gibt (dazu noch ein dank an murdoc, danke). zudem ist die entwicklung für mich eine art framework geworden auf dem ich immer aufbaue ein eigenes cms ist ein segen und ein fluch. segen, weil wie schon gesagt, du deine eigene suppe kochst. fluch, weil du nie ein ende vor dir hast. was will der markt? leider nicht immer deine suppe, die nachteile überwiegen: - kein open source - wenige bis keine coder, die das system bedienen können - preis (geiz ist geil oder guck mal bei myHammer) ich überlege mir schon ernsthaft mein system als open source projekt zu veröffentlichen, trau mich jedoch nicht. tchja, lange rede kurzer sinn. meine empfehlung wäre, um programmieren zu lerne, kann eine herausvorderung durchaus ein cm-system sein. leider wirst du dich dennoch auf open source lösungen stürzen müssen, um projekte verwirklichen und geld verdienen zu können. dann macht ein eigenes system kein sinn mehr. da ich sowieso recht viel unsinn erzähle ist mir die zeit die ich dafür opfere, dennoch wert. + Multi-Zitat Zitieren
#8 30. November 2011 AW: Macht ein eigenes CMS überhaupt noch Sinn? Wieso traust Du Dich nicht ? + Multi-Zitat Zitieren
#9 30. November 2011 AW: Macht ein eigenes CMS überhaupt noch Sinn? rauf auf github damit! vielleicht kann man ja bei gelegenheit ein wenig pullen =) + Multi-Zitat Zitieren
#10 30. November 2011 AW: Macht ein eigenes CMS überhaupt noch Sinn? Ein Tipp,wenn du externe Lösungen nimmst.. beim Blick auf den Code von Wordpress & Co. kann einem Schlecht werden, kommen Themes dazu, wirds oft Grausam, wenn du (wovon ich ausgehe) selber was am Code änderst, wirds unübersichtlich und ein Update schwer -> Dokumentier JEDE änderung, und sicher die Originaldatein, und am besten vor jeder änderung, damit du jederzeit auf Ursprung zurücksetzen kannst, und auch Updaten. + Multi-Zitat Zitieren
#11 1. Dezember 2011 AW: Macht ein eigenes CMS überhaupt noch Sinn? würde gern, da ich einzelkämpfer bin und mir alles selbst beigebracht habe, jemanden drüber gucken lassen (gerade was sicherheit und datenbank-struktur betrifft) um erstmal ne meinung zu haben und ggf. nach zu arbeiten. + Multi-Zitat Zitieren
#12 1. Dezember 2011 AW: Macht ein eigenes CMS überhaupt noch Sinn? Ich arbeite in dem Sektor, bzw ich bin quasi Manager. Also steure Entwickler. Ich würde dir abraten. Es gibt gute Grundlagen wie Drupal oder Wordpress. Konzentrier dich lieber auf das perfekte beherschen von Wordpress z.B.. Dann kannst du darauf aufbauend recht fix Top Seiten bauen, und auch anpassen durch dein Können. Aktuelle Bsp.: Wir sollten eine wirklich komplexe Page bauen, mit viel TriTraTrullala, für ein relativ abstraktes Projekt. Es gab nichts was die Anforderungen erfüllen konnte. Anstatt jetzt 10 Entwickler ein halbes Jahr abzukommandieren um da eine komplette Customlösung zu bauen, habe ich 3 Leute 6 Wochen (Mit Design) an ein Wordpress gesetzt. Die Userverwaltung, Pages, und und und ist ja da. Sie mussten es nur anpassen und custom Plugins bauen. Aber es gibt ja eine klare Vorgabe bezügl Templates und Plugins. Ich finde von 0 auf 100 coden ist nur sinnvoll wenn eine Firma ihr Hauptgeschäft MIT der Seite macht. Also Facebook, Google, Amazon bla. Habe bei einem gewissen unternehmen geschafft, was hier fats jeder kennen wird, und wo auch einige Mitglied sind. Bereich Gaming/eSport. Da sitzen Abteilungen von Entwicklern und kümmern sich 24/7 um das Portal. Optimieren, Neue Features, Sicherheit usw. Da gibts Teams die nur die Aufgabe haben SQL Injections zu verhindern etc. Wenn du allein ein ganzes CMS codest, was produktiv online sein soll, gegen Geld...Naja, viel Spaß bei der Schadensersatzklage der Kunden, wenn sie gehackt werden Und PHP ist prädestiniert, unsauber gecodet, löchrig zu werden. Damit will ich deine Codingskills nicht angreifen, bloß man brauch mindestens mal 8 Augen von guten Leuten um alles zu sehen. Nachtrag: Ein CMS coden als proof-of-concept ist ja kein Thema. ist auch ne nette Referenz im Beruf. Evtl ist deine Basis dann ja auch so toll, das andere Devs sagen "Jo, cooles Projekt, ich will mit machen.". Produktives Development ist jedenfalls Teamwork. + Multi-Zitat Zitieren
#13 1. Dezember 2011 AW: Macht ein eigenes CMS überhaupt noch Sinn? eRza hat absolut recht. Die Frage ist nur, welches CMS du wählst. Als Beispiel kann ich das Silverstripe CMS anführen, dass ich leider selbst noch nie benutzt habe. Es ist und soll auch die Schnittstelle zwischen CMS und Framework darstellen. D.h. Seitenverwaltung, User-Rechte etc. ist alles schon vorhanden, aber halt eher wie ein Framework gecoded (soweit ich das ohne Code-Einsicht beurteilen kann). Vielleicht sagt dir so etwas eher zu. Ansonsten gibt es immer die Möglichkeit wie alle meiner (Ex-)Arbeitgeber zu Coden: Man nehme ein fertiges CMS für das Backend, und "manipuliere" den Output mit einem handelsüblichen Framework. Das heißt: Du nimmst z.B. Wordpress. Lässt alles wie es ist, codest aber z.B. mit dem Zend Framework eine Output Schnittstelle. Somit brauchst du nur noch Plugins für den Wordpress Admin Bereich (Input), gibst aber allen Output über Zend aus (mehr Möglichkeiten). (Wordpress wird für diese Art der Symbiose bestimmt nicht geeignet sein, wohl aber einige andere CMS). Diese Art der Arbeit wurde allerdings immer für große Projekte genutzt. Man kann sich ja den Aufwand denken. PS: Lass die Finger von Typo3 (soll ja auch mehr Framework als CMS sein - das ich nicht lache). Wordpress Code ein Genuss gegen diesen KOT! Zur Rettung einiger der Coder: Flow3 soll ein "cooles" Projekt sein. Links: SilverStripe.org - Open Source CMS / Framework Home + Multi-Zitat Zitieren
#14 1. Dezember 2011 AW: Macht ein eigenes CMS überhaupt noch Sinn? flow3 wird aber mit php 5.4 noch mal eines auf die finger bekommen, da sie einen namensraum "object" definieren, was in den kommenden php-versionen nicht mehr möglich sein wird zudem ist flow3 "nur" ein framework und kein cms. + Multi-Zitat Zitieren
#15 1. Dezember 2011 AW: Macht ein eigenes CMS überhaupt noch Sinn? Ja das stimmt. Wollte auch nicht ausdrücken, dass Flow3 ein CMS wäre. Kennt denn jemand noch andere CMS(-Frameworks), die ähnlich wie Silverlight schon sehr viel von einem normalen CMS mitbieten? Sofern diese Frage als zum Thread passend angesehen wird. + Multi-Zitat Zitieren
#16 2. Dezember 2011 AW: Macht ein eigenes CMS überhaupt noch Sinn? Naja hab jetzt nicht alle Antworten gelesen. Was ich dir "Der viele IDeen hat, aber nichts umsetzen kann^^" empfehlen kann ist, dich mit jemanden zusammen setzen und mal neue Ideen zu entwickeln (Social Network) oder ähnliches. Da haben die Vorposter schon reecht, es gibt schon zu viele beliebte "WP usw"... vorallem sucht doch jeder nach "kostenlosen" cms, es sei denn die suchen nach "Programmierer wie dich (Dienstleistung) um eigene Sachen zu entwickeln. Wenn du aber wirklich mega viel Fun und Zeit dafür hast, dann tus einfach + Multi-Zitat Zitieren
#17 2. Dezember 2011 AW: Macht ein eigenes CMS überhaupt noch Sinn? un du wirst freigesprochen wen du ein open Source CMS benutzt? Das ist ein Witz oder... + Multi-Zitat Zitieren