Auffälliges Design - wenn man denn möchte
Das Design des Poco X7 Pro präsentiert sich schlicht und minimalistisch. Beinahe unauffällig ist die kantige Bauweise – Display und Rückseite dominieren. Die Auswahl an Farbvarianten reicht von klassischem Schwarz über modernes Salbei-Grün bis hin zu knalligem Gelb. Dieses Gelb hat polarisiert – "schön farbenfroh" oder "super hässlich"? Am Ende zählt der eigene Geschmack. Besonders ins Auge sticht der farblich abgesetzte Power-Button.
Wahlweise ist die Rückseite in Kunstledertextur gehalten. Diese raffinierte Wahl sorgt dafür, dass das Smartphone gut in der Hand liegt, auch ganz ohne Schutzhülle. Im Vergleich dazu setzen die anderen Modelle traditionell auf Kunststoff. Für den Preis von 400 Euro findet man Smartphone-Angebote mit Glas-Rückseiten, doch die Performance des Poco X7 Pro ist ungeschlagen. Ein ausgezeichnetes Feature ist die IP68-Zertifizierung – sie schützt vor Wasser und Staub. Eine Seltenheit in dieser Preisklasse.
Flaggschiff-Performance zum kleinen Preis
Im Inneren des Poco X7 Pro arbeitet der MediaTek Dimensity 8400 Ultra. Beeindruckende 1.527.429 Punkte im AnTuTu-Benchmark sprechen für sich. Positioniert zwischen dem besten Snapdragon-Prozessor und seinem Vorgänger, entfaltet dieser Prozessor seine Kraft mühelos. Benutzererfahrungen bestätigen, dass das Smartphone auch im Alltag begeistert.
Aufwendige Anwendungen starten zügig – ruckelfreies Spielen ist garantiert. Titel wie Subway Surfers, Modern Combat, PubG, Clash of Clans und Pokémon Go konnten alle in maximierten Grafikeinstellungen ohne Problem laufen. Die Temperaturregelung des Smartphones ist hervorragend, sodass langwierige Gaming-Sessions keine Überhitzung hervorrufen. Spieler profitieren vom praktischen "Spiel-Turbo", der beim Spielstart aktiviert wird. Dieser Modus reduziert Unterbrechungen erheblich und erhöht die Eingabegeschwindigkeit.
HyperOS und aktuelles Android
MIUI, das einstige Rückgrat von Xiaomis Nutzeroberfläche, wird jetzt als HyperOS bezeichnet – ohne signifikante Veränderungen. Viele praktische Zusatzfunktionen warten nach wie vor auf die Nutzer. Leider fällt negativ ins Auge, dass Xiaomis eigene Anwendungen übertrieben Werbung zeigen und ohne Vorankündigung Benachrichtigungen versenden. Schade, dass dieser Umstand nur durch Deaktivierung des Dienstes verhindert werden kann.
Die vorinstallierte Bloatware ist an der Tagesordnung. Inklusive Apps wie Opera, Microsoft und Netflix – eine Strategie, die es Xiaomi ermöglicht, den Preis niedrig zu halten. Wer diese Apps nicht braucht, benötigt lediglich drei Klicks, um sie zu entfernen.
Aktuelle Software wird mit Android 15 und dem Sicherheits-Patch von Dezember 2024 präsentiert. Nachvollziehbar bleibt, dass es für Nutzer keine offizielle Update-Garantie gibt. Leider waren die sicherheitsrelevanten Updates bei vergangenen Xiaomi-Modellen oft verspätet.
Akkulaufzeit des Poco X7 Pro im Test
Gaming ist ein Energiefresser. Daher hat Xiaomi einen 6.000 mAh Akku verbaut – einer der größten auf dem Markt. Im Akku-Benchmark beeindruckt die Laufzeit von 15 Stunden und 31 Minuten. Das zeigt sich auch im Alltag. Selbst nach mehrstündigem Pokémon Go spielen, bleibt genügend Energie für den restlichen Tag.
Schnell aufladen ist ebenfalls möglich – mit bis zu 90 Watt. Ein Netzteil wird jedoch nicht mitgeliefert und muss separat erworben werden. Praktischerweise unterstützt Xiaomi Standard-USB-C-Netzteile. In den Testläufen beträgt die Ladezeit 0 bis 100 Prozent rund 48 Minuten.
Scharfes Display mag keine Sonne
Die Displaytechnologie des Poco X7 Pro ist nicht zu vernachlässigen. Es bietet eine 1,5K-Auflösung, was in der gehobenen Mittelklasse zunehmend zum Standard wird. Die Vorteile sind eindeutig – die 50 Prozent höhere Auflösung im Vergleich zu Full-HD sorgt für eine bedeutend schärfere Darstellung, ohne die Akkuleistung über einen Niveau von 2K oder gar 4K unnötig zu belasten.
Das AMOLED-Panel überzeugt mit kräftigen Farben und einer Bildwiederholrate von 120 Hertz. Im Test ließ sich eine Helligkeit von 890 Nits messen. Dies mag für den Preis ausreichend sein, aber Bedenke – beim Zocken im Freien bei Sonnenschein ist diese Helligkeit nicht genug. Hier zeigt sich der Preisunterschied zu teureren Flaggschiffen.
Kamera nicht im Fokus
Die Kamera ist bei diesem Smartphone ein schwaches Glied in der Kette. Wenig Augenmerk wird auf sie gelegt. Dennoch zeigt die Hauptkamera mit 50 Megapixeln solidere Arbeit. Bei optimalen Lichtverhältnissen gelingen scharfe Fotos. Auch bei schwachem Licht sind die Resultate mehr als akzeptabel. Die zusätzliche Ultra-Weitwinkel-Kamera mit 8 Megapixeln ist jedoch mehr ein Gimmick – die Schärfe ist auch bei besten Lichtverhältnissen unterdurchschnittlich. Für Kenner, die eine herausragende Kamera suchen, wäre das Pixel 8a die bessere Wahl.
Zusammengefasst
Poco hat mit dem X7 Pro ein beeindruckendes Preis-Leistungs-Verhältnis geschaffen. Besonders für Gamer erweist sich das Smartphone mit seinem hochwertigen AMOLED-Display, robustem Gehäuse und starker Leistung als ideale Option. Nur 400 Euro verlangt Poco dafür, im Preisvergleich ist es ab 310 EUR zu finden. Positiv stechen die hervorragende Akkulaufzeit, schnelles Laden und der praktische Gamemode hervor. Ungünstige Aspekte bleiben jedoch die unklare Update-Situation und die Kamera.
Stärken
- viel Leistung für kleines Geld
- stabiles, wasserdichtes Gehäuse
- sehr gute Akkuleistung
- scharfes Displaybild
Schwächen
- magere Kamera
- unklare Updates
Quelle und Bild: Timo Brauer / inside digital