Rohstoffe: geplante Zerstörung von riesigem Urwald in Brasilien
Der brasilianischen Präsidenten Michel Temer steht nicht nur durch Korruptionsverdacht unter druck, sein Versuch sich Rückhalt bei der Industrie zu verschaffen, ging ebenfalls daneben. Er wollte ein 4 Millionen Hektar großes Urwaldgebiet nördlich des Amazonas für den Tagebau von Kupfer, Gold, Mangan und Eisen freigeben. Ein Gericht hat diesen fatalen Vorgang nun glücklicherweise gestoppt, doch noch ist das wertvolle Reservat nicht gerettet.
Das Urwaldgebiet Reserva Nacional do Cobre e Associados, kurz ReNCA, doppelt so groß wie Bayerns gesamte Waldfläche und lockt vor allem Rohstoff-Großindustrie. Übersetzt bedeutet der Name des Reservats 'nationale Kupfer-Reserve', was bezüglich des Naturschutzes kein gutes Omen ist. Seit den 80er Jahren gilt ein Bergbauverbot in dem Gebiet, langsam wuchs die Region unter Naturschutz, auf diesen Flächen leben indigene Volksgruppen. Viele andere Regenwälder Brasiliens wurden bereits als Rohstoffquelle zerstört, auch dem Reservat droht jetzt eine Rodungen, dazu Landbesetzungen durch Goldsucher die rücksichtslos Natur zerstören. Zum Glück stoppte ein Gericht rechtzeitig die Umsetzung, woraufhin der Präsident sein Dekret tatsächlich zurückzog.
Leider bedeutet dies noch keine endgültige Rettung des Urwaldgebietes, denn das Schutzgebiet könnte trotzdem erschlossen werden. Der Bau einer einzigen Straße würde ausreichen um das Gebiet als "Erschlossen" deklarieren, damit würden innerhalb kurzer Zeit dieselben katastrophalen Zustände herrschen, wie im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul, welches fast vollständig Abgeholzt und der Boden zerstört wurde. Da die Grenzlinien zu den indigenen Reservaten kaum bekannt sind, kommt es dort immer wieder zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Großgrundbesitzern und Ureinwohnern. Ein ungleiches Spiel mit Schusswaffen gegen Pfeil und Bogen. Für die Rohstoff-Industrie sind Ureinwohner ebenso wie Orangutans oder andere bedrohte Tiere nichts wert, sie erkennen nur Gold und hinterlassen Tot.
Der aktuelle Gerichtsbeschluss kann also nur als vager Hoffnungsschimmer dafür gesehen werden, dass sich an den Verhältnissen doch noch etwas ändert. Die brasilianische Verfassung gesteht den indigenen Völkern immerhin das Recht auf ihre ererbten Gebiete zu – und der Urwald gehört schließlich weder dem Präsidenten noch der Industrie oder den Goldsuchern.
Leider ist in Brasilien der Raubbau von Rohstoffen durch Konzerne an die Investitionen vom Ausland gekoppelt, das Land lebt praktisch auch davon, deshalb ist ein generelles Edelmetallabbau-Verbot wie in El Salvador leider nicht zu erwarten. Dennoch scheint der Regierung dort nicht klar zu sein, das der Ausverkauf nicht ewig geht und der Schaden irreparabel ist.
Weitere Artikel: Brasilien: Riesiger Urwald soll zu Kupfer-, Gold- und Eisenminen werden
Gericht schützt Naturschutzgebiet vor Ausverkauf · Deutschlandfunk Nova
Viele Regenwälder wurden bereits unwiederbringlich durch Raubbau zerstört
Das Urwaldgebiet Reserva Nacional do Cobre e Associados, kurz ReNCA, doppelt so groß wie Bayerns gesamte Waldfläche und lockt vor allem Rohstoff-Großindustrie. Übersetzt bedeutet der Name des Reservats 'nationale Kupfer-Reserve', was bezüglich des Naturschutzes kein gutes Omen ist. Seit den 80er Jahren gilt ein Bergbauverbot in dem Gebiet, langsam wuchs die Region unter Naturschutz, auf diesen Flächen leben indigene Volksgruppen. Viele andere Regenwälder Brasiliens wurden bereits als Rohstoffquelle zerstört, auch dem Reservat droht jetzt eine Rodungen, dazu Landbesetzungen durch Goldsucher die rücksichtslos Natur zerstören. Zum Glück stoppte ein Gericht rechtzeitig die Umsetzung, woraufhin der Präsident sein Dekret tatsächlich zurückzog.
Indigene Völker werden als Menschen zweiter Klasse behandelt
Leider bedeutet dies noch keine endgültige Rettung des Urwaldgebietes, denn das Schutzgebiet könnte trotzdem erschlossen werden. Der Bau einer einzigen Straße würde ausreichen um das Gebiet als "Erschlossen" deklarieren, damit würden innerhalb kurzer Zeit dieselben katastrophalen Zustände herrschen, wie im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul, welches fast vollständig Abgeholzt und der Boden zerstört wurde. Da die Grenzlinien zu den indigenen Reservaten kaum bekannt sind, kommt es dort immer wieder zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Großgrundbesitzern und Ureinwohnern. Ein ungleiches Spiel mit Schusswaffen gegen Pfeil und Bogen. Für die Rohstoff-Industrie sind Ureinwohner ebenso wie Orangutans oder andere bedrohte Tiere nichts wert, sie erkennen nur Gold und hinterlassen Tot.
Der aktuelle Gerichtsbeschluss kann also nur als vager Hoffnungsschimmer dafür gesehen werden, dass sich an den Verhältnissen doch noch etwas ändert. Die brasilianische Verfassung gesteht den indigenen Völkern immerhin das Recht auf ihre ererbten Gebiete zu – und der Urwald gehört schließlich weder dem Präsidenten noch der Industrie oder den Goldsuchern.
Leider ist in Brasilien der Raubbau von Rohstoffen durch Konzerne an die Investitionen vom Ausland gekoppelt, das Land lebt praktisch auch davon, deshalb ist ein generelles Edelmetallabbau-Verbot wie in El Salvador leider nicht zu erwarten. Dennoch scheint der Regierung dort nicht klar zu sein, das der Ausverkauf nicht ewig geht und der Schaden irreparabel ist.
Weitere Artikel: Brasilien: Riesiger Urwald soll zu Kupfer-, Gold- und Eisenminen werden
Gericht schützt Naturschutzgebiet vor Ausverkauf · Deutschlandfunk Nova
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Kommentare
klaiser
#2 6. September 2017
Das einzige was hilft ist Konsum abzubauen und bestimmte Produkte zu meiden.
Empfehlung
Goldpreis
#3 6. September 2017
Die Menschen können ja ruhig Eisen, Kupfer oder Gold abbauen, man muss nur renaturieren... kann doch nicht so schwer sein..und wer irgendwo enteignet wird, muss ein Ausgleichsgrundstück erhalten. Solange die Menschen Stromleitungen aus Kupfer haben, muss man das Kupfer auch irgendwoher holen...und auf Bäumen wächst es halt nicht...
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