Staatsanwalt wird unter beschuss genommen, weil er sich weigert Filesharer anzuzeigen

Dieses Thema im Forum "Szene News" wurde erstellt von subx, 27. Mai 2008 .

  1. 27. Mai 2008
    Helmut Schoß, leitender Oberstaatsanwalt in Wuppertal, gerät wegen seiner Weigerung, die Strafanzeigen der Medienindustrie gegen Filesharing-Nutzer weiter zu bearbeiten, unter Beschuss. Mehrere Klagen seien in letzter Zeit gegen ihn eingegangen.

    Laut einem Bericht der 'Neuen Rhein Zeitung' wird ihm Strafvereitelung und Rechtsbeugung vorgeworfen. Dem Vernehmen nach geht man bei der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf, die die Ermittlungen gegen Schoß führt, aber davon aus, dass das Verfahren letztlich eingestellt wird.


    Hintergrund ist die Weigerung von Schoß, Anzeigen gegen Filesharing-Nutzer weiter zu verfolgen. Er begründete dies damit, dass die Medienindustrie die Justiz missbrauche. Die Musik- und Filmfirmen hätten kein Interesse an einer Strafverfolgung, sondern nutze die Verfahren lediglich um an die Nutzerdaten zu kommen.

    Die Abfrage der Informationen bei den Providern ist lediglich im Rahmen strafrechtlicher Ermittlungen tätig. Die Medienindustrie, so Schoß, sei aber lediglich darauf aus, die Daten für zivilrechtliche Abmahnungen zu verwenden. Um die Nutzer abzukassieren werde die Justiz so überlastet.

    Das Beispiel machte inzwischen Schule. Auch in Schleswig-Holstein und im Saarland nehmen die Staatsanwälte trotz Anzeige oft keine Ermittlungen mehr auf. Nach Ansicht der Generalstaatsanwaltschaft gebe es damit lediglich zwei abweichende Rechtsauffassungen, aus denen aber vermutlich keine strafrechtlichen Konsequenzen erwachsen.
    Filesharing: Medienindustrie greift Staatsanwalt an - WinFuture.de
     
  2. 27. Mai 2008
    AW: Staatsanwalt wird unter beschuss genommen, weil er sich weigert Filesharer anzuzeigen

    Recht hat er - genau das ist es, was die Musikindustrie will.
    Abmahnen mit mehreren tausenderbeträgen, darum gehts ihnen, um nix anderes!

    Hoffentlich weigern sich noch mehrere!
     
  3. 27. Mai 2008
    AW: Staatsanwalt wird unter beschuss genommen, weil er sich weigert Filesharer anzuze

    Halte ich für fragwürdig.
    In einer Demokratie hat jeder das gleiche Recht.
    Das heißt, auch die Musikindustrie sollte das Recht haben,
    Anzeige zu erstatten, sowie ein Recht, dass diese Anzeige auch bearbeitet wird.

    Dass die Industrie die Nutzer "abkassieren" will denke ich nicht, viel mehr will sie durch konsequente Abmahnung abschrecken.
     
  4. 27. Mai 2008
    AW: Staatsanwalt wird unter beschuss genommen, weil er sich weigert Filesharer anzuze

    du hast recht aber wenn dann wie das letzte mal paar tausend anzeigen stellen tut wegen (sage ich mal Leichter) straftat dann , würde ich als staatsanwalt schwere fälle nehmen und bearbeiten anstaat wegen solche leichten sachen zeit Geld mühe zu verschwenden
     
  5. 27. Mai 2008
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. April 2017
    AW: Staatsanwalt wird unter beschuss genommen, weil er sich weigert Filesharer anzuze

    So oder so ist das ganze schon hinfällig. Bei euch in Deutschland brauchen bald keine Ermittlungen mehr eingeleitet werden, um an die Nutzerdaten zu kommen, siehe hier: RR News

    Mein Beileid für den deutschen Datenschutz... hoffentlich kommts bei uns nicht so weit (wobei unsere Politiker bis jetzt immer "offen" für die grandiosesten Ideen aus Deutschland waren -.- )

    MfG

    SpyCrack
     
  6. 27. Mai 2008
    AW: Staatsanwalt wird unter beschuss genommen, weil er sich weigert Filesharer anzuzeigen

    Quelle: Klage der Musikindustrie gegen Staatsanwalt aussichtslos - Golem.de
     
  7. 27. Mai 2008
    AW: Staatsanwalt wird unter beschuss genommen, weil er sich weigert Filesharer anzuzeigen

    Naja man muss es auch so sehen die Musiikindustrie hämmert nur so die anzeigen raus die müssen bearbeitet werden . und somit verlängern sich die wartezeiten für Anhörungen und so weiter immer mehr . Abschrecken ist nicht schlecht doch das ist kein abschrecken mehr sondern jeden einzelnen suchen und anzuzeigen . Deswegen ist das grade recht ich denke grade in der Szene gefällt das jedem^^
     
  8. 27. Mai 2008
    AW: Staatsanwalt wird unter beschuss genommen, weil er sich weigert Filesharer anzuze

    Ja klar, das steht ausser Frage. Nur frage ich mich, wenn man mal die eigene Betroffenheit ausser Betracht lässt, ob das so gut für das Justiz- , bzw. Staats- system ist, auf gewisse Anzeigen nicht mehr einzugehen. Selbstverständlich kostet das den Bürger Geld und hat im Endeffekt keinen Sinn, doch sehe ich den Minderheitenschutz sonst gebrochen.
    Und der ist ja immerhin ein zentrales Element unserer 3-Gewaltenteilung. Wenn man solche klagen pauschalisiert, soll bitte dafür ein Gesetz verabschiedet werden, was z.B. besagt, Klagen betreffend der Urheberrechte seien erst ab einer gewissen Größe für die Justiz von Betrachtung.
     
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