Was passierte mit dem Mann der 217 COVID-Impfungen bekommen hat?

Ein 62-jähriger Deutscher geriet ins Visier der Polizei nachdem er unglaubliche 217 COVID-Impfdosen erhalten hatte. Forscher an der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg fanden den Fall so bemerkenswert, dass sie beschlossen das Phänomen genauer zu untersuchen. Es war nicht nur Neugier; der Mann bot sich für Studien an um herauszufinden wie sein Immunsystem auf die übermäßige Impfung reagieren würde.

Was passierte mit dem Mann der 217 COVID-Impfungen bekommen hat?

6. März 2024     Kategorie: Wissenschaft
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Eine Vielzahl an Impfstoffen in kürzester Zeit


Der Mann behauptete Impfkarten für Impfskeptiker verkauft zu haben. Darum lies er sich so oft impfen. Mehr als die Hälfte seiner Impfungen (hauptsächlich mit mRNA-Impfstoffen) konnten durch medizinische Dokumente bestätigt werden. Er erhielt aber auch Dosen von AstraZeneca, Johnson & Johnson und Sanofi, verteilt über 29 Monate und konzentriert in neun Monaten ab Mitte 2021.

Keine Anzeichen von Immunerschöpfung erkennbar


Eine zentrale Frage für die Forscher war ob der Mann Anzeichen einer sogenannten Immunerschöpfung aufweisen würde – eine Theorie die zuvor bei Patienten mit chronischen viralen Infektionen beobachtet wurde. Trotz der ungewöhnlich hohen Anzahl an Impfungen zeigte sich jedoch, dass das Immunsystem des Mannes keinerlei negative Veränderungen oder Schwächungen aufwies. Seine Antikörper- und T-Zell-Reaktionen stellten sich als außergewöhnlich stark heraus sogar im Vergleich zu einer Kontrollgruppe.

Überraschende Erkenntnisse und keine Nebenwirkungen


Noch erstaunlicher fanden die Forscher der FAU, dass der Mann keinerlei negative Nebenwirkungen von seiner Impf-Rekordleistung erlitt auch als er sie fast täglich bekam. Darüber hinaus zeigte eine weitere Impfdosis während der Studie eine effektive Antikörperreaktion – ein Beweis für die weitere Wirksamkeit des Impfstoffes.

Vorsicht trotz faszinierender Ergebnisse


Trotz der beeindruckenden Ergebnisse warnen die Forscher davor, diesen Einzelfall als Freifahrtschein für übermäßige Impfungen zu interpretieren. Die Haupterkenntnis: COVID-Impfstoffe haben eine beeindruckend hohe Sicherheit und Verträglichkeit dennoch sollte man sich an die offiziellen Impfrichtlinien halten - denn Nebenwirkungen gibt es durchaus.

Der Fall bietet einen seltenen Einblick in das Verhalten des menschlichen Immunsystems unter extremen Bedingungen und bekräftigt die allgemeine Sicherheit der COVID-Impfstoffe. Doch die Wissenschaft betont auch, dass ein besonnener Ansatz bei Impfungen der beste Weg bleibt um Schutz vor Krankheiten zu gewährleisten.

Quelle: DOI:https://doi.org/10.1016/S1473-3099(24)00134-8