Weltraum-Nation Asgardia: erster Satellit startet im August

Artikel von in.spider am 14. Juni 2017 um 12:09 Uhr im Forum Wissenschaft & Forschung - Kategorie: Wissenschaft

Weltraum-Nation Asgardia: erster Satellit startet im August

14. Juni 2017     Kategorie: Wissenschaft
Die erste Weltraumnation namens Asgardia hat starken Zulauf, letztes Jahr entschieden etwa 200.000 Menschen, dass sie nicht mehr auf der Erde leben wollen und registrierten sich als Bürger. Ziel des Projekts ist es ein System von Satelliten in den Orbit der Erde zu bringen, welches die zukünftige Heimat der Bewohnern dieser Nation wird. Der selbsternannte Staatschef von Asgardia kündigte an, dass im August der erste Satellit starten soll.

asgardia-weltraumnation.jpg

Etwa 200.000 registrierte Bürger
Der Aufruf für die Registration interessierter Neubürger von Asgardia kam im Oktober letztes Jahr. Daraufhin registrierten sich etwa 500.000 Menschen. Wie zu erwarten war, waren darunter auch viele Bots und Registrationen, die schlicht nicht ernst gemeint waren. Daher wurde die Registrierung eingestellt und mit strengeren Protokollen und Zugangsbedingungen wieder geöffnet. Inzwischen haben sich erneut etwa 200.000 Menschen registriert.

Auf einer Pressekonferenz erklärte der Wissenschaftler, der das Projekt leitet, Dr. Igor Ashurbeyli, den 18. Juni zum Asgardian National Unity Day. Zusammen mit einem neuen Kalender starten an diesem Tag Abstimmungen über die Verfassung, die Flagge und die Nationalhymne der neuen „Nation“. Die Verfassung ist bereits seit etwa 6 Monaten in Arbeit und wurde von den Verfassungen diverser Länder inspiriert.

Erster Satellitenstart im August
Als Gründer des Projekts hat Ashurbeyli sich selbst zu Asgardias Staatschef für die ersten 5 Jahre erklärt, bis durch die Bürger ein ordentliches Parlament gewählt wird.
Asgardia-2.jpg

Die Satelliten sollen eines Tages so zahlreich sein, dass sie Millionen von Asgardiern eine Heimat bieten können. Der erste Schritt dahin ist aber im wörtlichen Sinne ein recht kleiner. Der erste Satellit soll eine CubeSat sein, der 10 x 10 x 20 cm groß ist und nur 2,8 kg wiegt. Der Gründersatellit wird auf den Namen Asgardua-1 hören und stellt für die ersten 100.000 Bürger von Asgardia je 300 KB Speicherplatz zur Verfügung, um ihren Namen und ein Bild von sich ins All senden zu können. Die nächsten 400.000 bekommen je 200 KB, und eine weitere Millionen erhält 100 KB.

„Last year in Paris, when we launched Asgardia, many people were skeptical that we would ever put anything in space. But I can confidently announce today, that we will be launching a space satellite, Asgardia-1. Asgardia-1 is our first, small step which we hope will lead to a giant leap forward for mankind. It will be our foundation stone, from which we will look to create a network of satellites that will help protect our planet against asteroids, solar flares, man-made space debris, and other space hazards“, so Ashurkeyli.

Ein ambitioniertes Projekt
Auch wenn der Projekt sich anhört, als komme sie direkt aus der Feder eines Bösewichts in einem James-Bond-Film: Ashurbeyli möchte mit seinen Plänen für Asgardia ernst genommen werden. Dennoch gibt es noch zahlreiche offene Fragen. Zum Beispiel die Frage, wie Asgardia das Problem mit der Schwerkraft lösen will. Erste Konzeptbilder zeigen eine Anlage ähnlich wie in dem Film Elysium, in der die Menschen ganz normal laufen können. Wie das ermöglicht werden soll, ist noch absolut unklar. Außerdem kämpft Asgardia mit einem Geschlechterproblem: Bisher sind nur 17 Prozent der knapp 200.000 registrierten Bürger weiblich.


Asgardia 1 soll im August starten. Danach möchte Ashurkeyli die Anerkennung Asgardias durch die Vereinten Nationen in Angriff nehmen. Er ist zuversichtlich, dass das bis Anfang 2018 erledigt sein wird.
Es scheint weiterhin mehr als zweifelhaft, dass Asgardia jemals wirklich Realität werden wird, und es wäre wohl niemand wirklich überrascht, wenn der kleine CubeSat alles sein wird, was von der Weltraumnation jemals wirklich ins All kommt.
Dennoch: Wer sich informieren möchte oder sogar eine Registrierung als Bürger Asgardias erwägt, der kann dies auf der Webseite des Projekts erledigen.
Via Trendderzukunft

Video der Presse-Konferenz der "First Space Nation"
 

Kommentare

#2 14. Juni 2017
Und im Grunde auch schon wieder zum Scheitern verurteilt.
Das fängt schon damit an, dass sich jemand selbst für zumindest die ersten fünf Jahre zum Chef ernennt. Man könnte auch Diktator sagen.
Oder die Ungleichbehandlung, wenn es um die Speicherkapazität auf diesem ominösen Gründer-Cube geht.
Warum wird der Platz nicht gleich aufgeteilt, anstatt wieder einmal Unterschiede zu machen?

Passend lief dazu gestern eine zweiteilige Doku auf n-tv (oder n24?), die die Flucht von der Erde zum Thema hatte.
Sollte es wirklich mal so weit sein, dass die Menschen die Erde verlassen müssen, würde es zu Verteilungskämpfen kommen - und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit würden die Reichen und Mächtigen aus Wirtschaft und Politik bevorzugt evakuiert werden.
 
#3 14. Juni 2017
Zuletzt bearbeitet: 15. Juni 2017
Im Hintergrund steht eher ein Forschugnsprojekt. Nur um Finanzierung und Aufmerksamkeit zu bekommen sind solche langfristigen Projekte nötig. Die werden nebenbei auch aufgebaut aber dienen Vorwiegend zur Erforschung des Weltraums und damit verbunden ist wohl auch das Überleben und die Eigenschaften auf Leben im Weltraum.

Ich bin nach wie vor fest davon überzeugt das die Menschheit so wie wir sie kennen, niemals die Erde verlassen wird oder anderen Planeten besiedeln wird. Höchstens 1% der Weltbevölkerung ist überhaupt intellektuell in der Lage, sich die Dimensionen einer solchen Reise vorzustellen und die Herausforderungen für so eine Reise, in einem sehr großem Generationenraumschiff.
Wir sind davon so weit entfernt, wie Ameisen ein Hochhaus aus Beton und Stahl zu bauen.

Der Mensch den wir Heute kennen ist Genetisch noch lange nicht reif. Wir sind an das Leben an der Erde über Millionenjahre angepasst, das wird sich nicht so schnell ändern. Wir werden spezielle neue Menschen züchten die möglicherweise intelligenter sind und besser an das Leben im Weltraum angepasst sind. Aber wenn wir darüber Nachdenken, wie der Mensch so ist, dann wird seine Züchtung genauso bescheiden Fehlerhaft sein wie alles andere was er geschaffen hat.

Da sehe ich mehr Hoffnung in Künstliche Intelligenzen, sofern diese tatsächlich irgend wann mal überhaupt funktionieren würden. Wir wissen ja nicht mal wie unser Gehirn funktioniert, von echter KI sind wir weit entfernt.

Der Trick um Rätsel zu lösen ist es, eine Simulation zu schaffen deren Takt erhöht abläuft. Unser Takt ist vermeintlich die Lichtgeschwindigkeit, wenn wir die Komplexität reduzieren, können wir beschleunigte Abläufe simulieren. So ist es nicht mal ausgeschlossen das die Grundlage unseres Universums eine Simulation ist, so könnten die "Strings" nichts anders sein als Funktionen die durch unendliche Reproduktion komplexe Gebilde und neue Funktionen schaffen.

Wäre die Endlichkeit von Energie und deren endliche Teilbarkeit belegbar, ist das ein ziemlich eindeutiger Beweis für eine Simulation




Verteilungskämpfe mag es vielleicht geben, aber auch nur Oberflächlich, denn eigentlich sind diese Kämpfe schon längst abgeschlossen.

Nur Macht zählt und die liegt bei denen mit dem größten Gewaltpotential, es reicht in der Regel schon diese zu Demonstrieren oder Anzukündigen. Sozusagen "Superwaffen" (bisher "offiziell" nur Atomwaffen). Und letztendlich befindet sich hinter diesen enormes Wissen. Schlussendlich kann man also sagen, Wissen ist Macht und zwar die stärkste die wir kennen.

Je mehr technologische Abhängigkeit desto besser - überlasst das Denken den Netzwerken.

Was immer geht ist Angst - man braucht nur eine ungreifbare "glaubhafte" Geschichte.
 
#4 25. Juni 2017
Vor ein paar Tagen gelesen:
Rattenexperiment (Calhoun 1962)

Bis dahin entdecke ich einige Parallelen zu uns Menschen. Wir sind zwar keine Ratten, offensichtlich aber auch nicht wesentlich intelligenter.
 
raid-rush gefällt das.